Hallo zusammen,
hatte heute einen ganz besonderen Tag:
Werksbesichtigung bei IWC in Schaffhausen. Wollte da schon
ganz lange mal hin und heute war es endlich soweit.
Sorry an all diejenigen, die jetzt Bilder von mir erwarten. Fotografieren
ist leider verboten.
Der Komplex ist mitten in der Stadt und wirkt von außen
nicht mal so groß. Denn ein Teil der an die 500 Mitarbeiter arbeitet in einem
weiteren Komplex in Schaffhausen, wo die Revisionen durchgeführt werden.
Hatte mir auch gedacht, dass alles mehr gesichert ist. Außer
Poldern vor der Boutique und ein paar Kameras weist von außen nichts darauf
hin, dass hier sehr teure und begehrte Materialien lagern, bearbeitet und zu
unseren geliebten IWC montiert werden.
Zunächst wurde uns (die Gruppe bestand aus insgesamt 9
Teilnehmern) von Herrn Seyfert, einem studierten Historiker, der sich aber
mittlerweile auch bei Uhren und den in diesen befindlichen Teilen bestens
auskennt, die Geschichte der IWC vorgestellt. Danach ein Film, in dem die
einzelnen Abteilungen kurz vorgestellt wurden und auch die einzelnen Uhrenlinien.
Fand in dem Tagungsraum „Da Vinci“ statt. Die Tagungsräume haben wohl alle was
mit IWC und Uhren zu tun. Habe bspw. auch den Namen UTC und Portugieser gesehen.
Während dessen lagerten hinter einem abgedeckte Boxen mit
sämtlichen Uhren der aktuellen Kollektion. Da lief mir schon das Wasser im Mund
zusammen…
Danach ging es in die Produktion. Zuerst bekamen wir alle
noch einen weißen Uhrmacherkittel mit aufgesticktem IWC-Schriftzug angezogen. Dann
in den Neubau. Erste Station war die Abteilung, in der die Gehäuse gefräst
werden. Geht alles sehr genau und nicht mit Hektik vor sich. Dies führt dazu,
dass bspw. pro Tag pro Maschine nur 40 Gehäuse der großen Fliegeruhr
hergestellt werden können.
Nächste Station ein Stockwerk höher. Hier werden die Gehäuse
poliert, scharfe Kanten abgefräst etc.
Für mich als stolzen Besitzer einer BP (5004) wurde es dann
richtig interessant… Wir sahen die Herstellung des 5000´er Kalibers. Wer dies
mal gesehen hat, behauptet nicht mehr, dass dies ein 0-8-15-Werk der ETA ist. Im
Gegenteil. Da wird sehr viel verändert und zusammengebaut. In diesem
Zusammenhang sei erwähnt, dass IWC eine Fertigungstiefe von 75 – 80 % hat. Da
sollten sich andere bekannte Marken, die z. T. auch ein eigenes Forum in der
Lounge haben, mal eine Scheibe von abschneiden….
Danach dann die Regulierung der Uhren. Vor meinen Augen, nur
durch eine Glasscheibe getrennt, prüfte eine Uhrmacherin fertig in die Gehäuse
eingebaute Uhren mit der Referenz 502119 (Portugieser Perpetual Calendar). In
der Zeit, in der ich da zuguckte, hat sie bestimmt 5 – 6 der Uhren geprüft. Wunderschöne
Uhr….
Gezeigt wurde uns noch die Abteilung für Komplikationen. Für
all diejenigen, die sich glücklich schätzen können, ein Tourbillon ihr eigen nennen
zu dürfen: Diese werden nur von einem einzigen Uhrmacher verbaut. Ihr habt also
nicht nur diese einzigartige Uhr, sondern auch den Schöpfer gemeinsam.
Nicht gezeigt wurde uns die Einschalung der Werke und
Einfassung der Gläser. Aber man kann ja nicht alles haben.
Anschließend noch ein Besuch im Museum mit einer wahren
Zeitreise. Uhren von der Gründung bis heute werden ausgestellt. Am besten hat
mir die BP aus dem Jahre 1940 gefallen. Und ausgestellt sind gleich zwei davon….
Der Höhepunkt folgte dann aber. Wir wurden noch mal in den
Raum „Da Vinci“ geleitet. Und dann wurden die Deckel von den Boxen abgenommen.
Zum Vorschein kam die gesamte aktuelle Kollektion. Man durfte so oft und so
lange man wollte alle Uhren in die Hand nehmen, sich ans Handgelenk nehmen. Auch
eine Grande Complication in Platin für schlappe 270.000 CHF.
Besser als auf den Bildern fand ich die neue
Aquatimer-Kollektion, auch wenn ich mich mit dem Band nicht anfreunden kann. Sieht
ein wenig nach Plastik aus, fühlt sich aber zumindest nicht so an. Auch die
Aquatimer mit der teilweise in Orange gehaltenen Lünette habe ich gesehen. Na
ja, sie sieht in echt wenigstens nicht wie aus dem Kaugummiautomaten aus.
Richtig gut gefallen hat mir die Ingenieur mit Goldgehäuse. Was
für eine ge..le Uhr. Hätte da noch Stunden bleiben können. Irgendwann musste
dann aber auch mal gut sein.
Zum Abschied erhielten wir alle jeweils noch eine schöne
Papiertüte mit IWC-Aufdruck. Darin der Sammelband 2008, die aktuelle Ausgabe
der Watch sowie eine Baseball Kappe mit IWC und Probus Scafusia Aufdruck, wie
sie in der Bucht angeboten werden.
Alles in allem ein richtig gelungener Tag, der die Bindung
zur Marke IWC gestärkt hat. Die Führung ist, im Gegensatz zu der Aussage aus
einem anderen Thread aus dem Jahre 2007, klasse und absolut zu empfehlen. Ich
denke, dass es auch für diejenigen von Euch, die nicht wie ich direkt an der
Schweizer Grenze wohnen, sicherlich lohnenswert ist, dafür nach Schaffhausen zu
fahren. Und die Führung kostet nur 6 CHF pro Person.
In diesem Sinne ein schönes Wochenende!
Liebe Grüße
Ralph