Taschenuhrwerk in Armbanduhr?

  • Liebes Forum,


    trotz des Trends zu großen Uhren stecken in den meisten Uhren ja noch kleinere Kaliber wie z.B. das ETA 2824 mit niedlichen 11 1/2 Linien (25 mm) Durchmesser. Das ETA Unitas wird wiederum gerne verwendet, weil es eben etwas größer ist (16 1/2 Linien). Dafür gibt es auch fertige Armbanduhrgehäuse.


    Gibt es für größere Kaliber, insbesondere die klassischen 18-Linien-Taschenuhrkaliber auch noch Gehäuse, die man als Privatmensch im Einzelverkauf erwerben kann? Es würde mich schon reizen, eine alte Taschenuhr zur Armbanduhr umzubauen, sofern das mit vertretbarem Aufwand möglich ist.


    Vielen Dank im Voraus und beste Grüße,
    Sebastian

  • Der hier


    http://www.sandtuhr.de/


    hat spezielle Gehäuse für große Taschenuhren anfertigen lassen. Meine Arcadia steckt in so einem massiven Edelstahl-Gehäuse (50 mm ohne Krone, 26er Bandanstoß) :






    War aber nicht ganz billig, das Gehäuse kostete damals 150.- €, und es muß dann noch ein Werkhaltering gefertigt werden, da die alten Taschenuhren ja alle irgendwie ein bißchen anders sind.


    Viele Grüße,


    Petra


    Edith: Da isses: http://www.yatego.com/uhr-band/p,44ad1a9140969,4355073900deb4_2,3-teiliges-edelstahlgehäuse?sid=05Y1237421427Y170db6940e9d6eae41

  • Es gibt bei diesen "Marriagen" ein großes Problem !
    Die meisten alten Taschenuhrwerke haben keine Stoßsicherung für das Schwingsysthem und sind deshalb sehr empfindliche was Stöße angeht !
    D.h. die Zapfen der Unruhwelle können schnell brechen.



    Gruß Uli

  • ich habe einige Edelstahlgehäuse am Lager, Ø 50mm, ca. 16mm hoch. 25mm :motz: Bandanstoß
    InnenØ 45mm, verglaster Pressboden und: noch keine Horizontalbohrung für die Aufzugwelle!!!!!!!
    Bei Interesse bitte PN
    Bin aber nächste u. übernächste Woche nicht erreichbar da Messe, Halle 5.1 Stand B01 bei der AHCI
    Rainer

  • Vielen Dank, vor allem an Petra und Rainer!


    Da gibt es ja doch mehr, als ich dachte! 50 mm ist für mich zwar wahrscheinlich zu groß, aber ich könnte ein schönes Geschenk daraus machen.


    Das mit der fehlenden Stoßsicherung hatte ich nicht bedacht. Gibt es überhaupt Taschenuhren mit Stoßsicherung? Könnte man die nachträglich einbauen?


    Auf jeden Fall bleibe ich am Ball. Falls was draus wird, gebe ich natürlich Bescheid.


    Viele Grüße,
    Sebastian

  • Ja, 25mm. Ich kann leider nichts "dranfräsen" und auf 26 vergrößern wird auch schwierig.
    Wenn Dein sichtbarer ZifferblattØ 41 ist ginge es ja, das Blatt müsste dann ja etwas größer sein.
    Rainer

  • Die Gehäuse sind von Dir? :verneig: Dann trage ich meine Riesin jetzt mit noch größerer Begeisterung, durch das Wissen, daß Deine berufenen Hände es waren :gut:, die so ein wunderschönes und am Arm absolut angenehmes Gehäuse gemacht haben :wink:


    (Hätte ich das vorher gewußt ;) ... warst Du es denn vielleicht auch, der diese meine Uhr "erschaffen" hat? :jump: Ich hätte da nämlich so´n großes schönes Werk -mit Schwanenhals und Chatons und bildschön, das irgendwann wieder was schaffen soll .... )


    Und die 25 mm sind nicht schlimm - ich hab´ ja keine Probleme mit passenden Bändern ;)

  • Es gibt bei diesen "Marriagen" ein großes Problem !
    Die meisten alten Taschenuhrwerke haben keine Stoßsicherung für das Schwingsysthem und sind deshalb sehr empfindliche was Stöße angeht !
    D.h. die Zapfen der Unruhwelle können schnell brechen.



    Gruß Uli



    Und gaaaaaaanz viele frühe Armbanduhren (die günstigeren wohl bis in die 50iger Jahre) hatten auch keine Stosssicherungen und wurden trotzdem hart rang genommen und sind recht lange gelaufen. Nicht, dass ich die Wirksamkeit von Stosssicherungen negieren/herabmindern will, aber etwas zu relativieren ist die obige Aussage schon.

  • Na, ich befürchte für mein 18-Linien-Uhrwerk muß ich doch noch eine Zwischengröße finden.


    Das Zifferblatt hat ja nicht mal ganz 41 mm im Gesamtdurchmesser. Wahrscheinlich wäre ein 45-46 mm Gehäuse mit ca. 38 mm Glasdurchmesser für dieses Werk optimal (und einem Innendurchmesser von 41 mm für das Werk natürlich).


    Oder ich suche ein passendes Werk für das schöne Gehäuse von Rainer. Das müßte ja dann im besten Fall einen Durchmesser von 19 bis 19 1/2 Linien haben.

  • @Qwertz: deshalb hatte mein Großvater auch bis in die 60er Jahre hinen 10 Uhrmacher in seiner Uhrmacherwerkstatt beschäftigt.
    Mit dem Ersetzen der Unruhwelle konnte man damals gut Geld verdienen.
    Heute kommt das höchstens fünf mal im Jahr vor (leider ;) )




    Gruß Uli

  • Na, ich befürchte für mein 18-Linien-Uhrwerk muß ich doch noch eine Zwischengröße finden.


    Das Zifferblatt hat ja nicht mal ganz 41 mm im Gesamtdurchmesser. Wahrscheinlich wäre ein 45-46 mm Gehäuse mit ca. 38 mm Glasdurchmesser für dieses Werk optimal (und einem Innendurchmesser von 41 mm für das Werk natürlich).


    Oder ich suche ein passendes Werk für das schöne Gehäuse von Rainer. Das müßte ja dann im besten Fall einen Durchmesser von 19 bis 19 1/2 Linien haben.

    gib doch in der Bucht mal "Unitas 6498" ein, da findest Du neben zahlreichen Uhren mit diesem Werk auch einige leere Gehäuse in der passenden Größe. Und etwas ausdrehen kann man es meißt auch um auf Deine 18 bis 19 Linien zu kommen.
    Rainer

  • @Qwertz: deshalb hatte mein Großvater auch bis in die 60er Jahre hinen 10 Uhrmacher in seiner Uhrmacherwerkstatt beschäftigt.
    Mit dem Ersetzen der Unruhwelle konnte man damals gut Geld verdienen.
    Heute kommt das höchstens fünf mal im Jahr vor (leider ;) )




    Gruß Uli


    Hallo Uli


    Das ist mir durchaus bewusst und wie gesagt, ich will die positive Wirkung der Stosssicherung ja gar nicht negieren oder relativieren. ABer gerade bei solche Marriagen ist es doch normalerweise so, dass diese nun erstens seltener und zweitens behutsamer getragen werden, als Alltagsrocker. Tja, und wenn früher selbst solche ohne Stosssicherungung ausgekommen sind (und auch diese waren nicht alle alle 2 Monate beim Uhrmacher ;) ) , dann ist es eben druchaus so, dass solche Wekre als Mariage taugen. Diese Erfarhung kann ich übrigens anhand einer Mariage mit Guinand Rattrapante Werk durchaus aus eigener Erfahrung bestätigen (und nein, ich würde damit weder Golspieln noch Holz hacken gehen ;) )