Wo bekommt man Uhrengehäuse her?

  • Hallo zusammen


    Wollte mal fragen wo man eigentlich Uhrengehäuse her bekommen kann wenn man sich eine Uhr selber bauen will?
    Gedacht habe ich da z.b. an ein Gehäuse für ein Unitas 6498 Werk. Wenn es geht sollte das Gehäuse auch einen Glasboden haben.
    Aber bitte nicht von ebay, da schaue ich schon eine weile und finde da nicht wirklich was schönes.

  • Das sind natürlich nicht sehr rosiger Aussichten.
    Wieso ist das denn so schwierig?
    Das passende Werk kann man ja nun an mehreren Stellen kaufen, aber das passende gehäuse dazu irgendwie nicht.


    Die Hersteller lassen die Gehäuse eben für die eigenen Uhren herstellen. Da wollen
    sie nicht, dass sich jeder damit was basteln kann. Das macht die Sache so schwer.


    Die Werke gibt es schon deswegen einzeln zu kaufen, da ein Uhrmacher Ersatzteile
    und dergleichen benötigt. Allerdings wird es immer schwieriger an ein ETA Werk
    zu kommen, das kann unter Umständen schonmal ein Dreivierteljahr dauern bis
    der Furniturist es liefert (Rede ist von komplettem Werk) - liegt einfach an der Politik der ETA.
    Und immer teurer werden sie natürlich auch.


    Dann gibts da noch die chinesischen Nachbauten des ETA Unitas und was
    Automaten betrifft auf jeden Fall das 2824-2. Allerdings würden mich die
    Chinakracher nicht grade reizen...

  • Ein guter WERKZEUGBAU oder CNC-FERTIGUNGSBETRIEB und ein paar ordentliche Konstruktionspläne von Dir
    könnten DIR doch auch zu einem guten exklusiven Gehäuse verhelfen . ;);););););););)


    SOWAS MÜSSTE FÜR CA. 250 Euro realisierbar sein . :grb::grb::grb:

  • Ein guter WERKZEUGBAU oder CNC-FERTIGUNGSBETRIEB und ein paar ordentliche Konstruktionspläne von Dir
    könnten DIR doch auch zu einem guten exklusiven Gehäuse verhelfen . ;);););););););)


    SOWAS MÜSSTE FÜR CA. 250 Euro realisierbar sein . :grb::grb::grb:


    Adresse her!


    250 Öre für ein Gehäuse nach eigener Konstruktion, das waer günstig.


    Im Ernst, bis du ein Gehäuse hast, das verwendet werden kann gehen einige
    Euro mehr drauf. Sicher spart es Geld wenn du die 3D Konstruktion selber
    übernimmst und .dxf- .step- oder was weiß ich für Dateien weitergeben kannst.
    Dann muss aber immernoch jemand die Maschinen bedienen und danach
    kommt noch einiges an Weiterarbeit. Bis die Oberflächen geschliffen und
    poliert sind (und das in hoher Qualität, nicht ala Bastelmurx), das kostet.


    Wenn wir dagegen einen Blick ins Ausland werfen, dann wäre zu dem Preis
    ganz klar was machbar. Da könnte man mal vielleicht 10 Stück Gehäuse
    als Prototypen deklarieren. Was die Qualität betrifft entstehen dort excellente
    Produkte. AUch aufwändige Sachen machen die, könnte man sich in D oder
    CH gar nicht leisten.


    Vor allem müsstest du erstmal jemanden finden der Stückzahl eins herstellt.
    Schon da werden etliche ablehnen (oder aber du greifst tief in die Tasche).
    Sofern du selber mit CAD nichts am Hut hast muss ja auch noch jemand deine
    Skizzen in technische Zeichnungen umsetzen. Trifft natürlich nur zu sofern
    du wirklich zu einem technischen Betrieb gehst.


    Ansonsten könnte man sich mal mit einem Goldschmied in Verbindung setzen
    und ein Gehäuse aus Silber, Gold oder in der Art anfertigen lassen. Das bekommen
    die hin. Kostet aber auch mehr als 1,95,-.


    Ganz so einfach ist das mit einem Gehäuse nicht geschehen. Wenn du natürlich
    darüber nachdenkst in anderen Stückzahlen produzieren zu lassen, dann
    sieht es ganz anders aus. Unikate sind aber nunmal häufig kostspielige
    Angelegenheiten (Zeit zum Konstruieren, Planen, etc. pp welche dann eben
    voll zu lasten eines Teiles geht und sich auf XXXX Stück umlegt).

  • Nun, erstmal hallo an alle, ich habe mich extra hier im Forum angemeldet um antworten zu können.


    Meine Suche nach "seriengehäusen" hat mich hierher gebracht, ich dachte auch es müsste ja nachbauten geben, zb von Uhren der 70er... naja ich habe auch keine Gefunden und meine x Uhrwerke vergammeln^^



    Aber der Vorschlag mit der Einzelanfertigung finde ich gut, auch der Betrag von 250€ ist realisierbar, dies hängt aber von der Eigenarbeit ab!


    Nun ich werde mal ausführlicher, für Sammler, die wirklich eine solche exklusive Einzelarbeit haben wollen...


    Planung:
    Welches Material soll die Uhr haben, Boden, Glas und wie soll die Oberflächenbeschaffenheit sein, hier sollte man schon konkrete Vorstellungen haben und auch wissen, dass Material und Oberfläche entscheidend für den Preis sind. Ganz klar, Edelmetalle sind teuer, Edelstahl ist preislich nicht der Renner, aber die verarbeitung ist "werkzeugverschleissend"... soll die Uhr später vergoldet werden, ist ein anderes Material verwendbar, bin mir in der Galvanik nichtmehr ganz sicher, aber ich glaub es war Kupfer was glanzerhaltend war... da kommen noch zwischenschichten drauf. Aber seit gewiss, jenachdem wie die oberfläche sein soll, ist auch die Werkstoffwahl wichtig, erstmal find ich es optisch nicht ansprechend eine Edelstahluhr verschnörkelt zu haben, dazu kommt, es ist nicht einfach die Oberfläche von Edelstahl passend zu bekommen, warum erläutere ich später. Stegbreite und Deckelart sollte einem auch klar sein, ich schmeisse mal in den raum, dass ein schraubdeckel pflicht ist.


    Skizze:
    Selbsterklärend glaube ich, alles wichtige mit drauf, ungefähre Maße (genaue Maße müssen errechnet werden in der Zeichnung) Werkstoff, etc.


    Nun gehts ans eingemachte... Die Zeichnung.


    Also an einer CAD Zeichnung kommt ihr nicht vorbei, wenn ihr den Preis bei 250€ haben wollt, gerade kleine Betriebe, die auch eine Uhr machen würden, arbeiten noch mit Iso Steuerungen, die noch Satzweise programmiert werden, diese brauchen auch vielmehr Maßangaben, Radienstartpunkt / Endpunkt / Radiusmittelpunkt / Radiusgrösse. Nur als Beispiel genannt... Dazu kommt, man kann die Zeichnung, per CAD im Betrieb aufrufen und dort auch mittels geeigneten Programmen umwandeln, zb Opus... Eine solche Zeichnung ist aber nicht so einfach zu erstellen, denn man müsste schon wissen, was die Maschine kann, denn auch eine CNC Maschine kann bei weitem nicht alles, jeder Schritt wo umgespannt werden muss, ist teuer...


    ... was treibt die Kosten in die Höhe:


    Werkstoff


    Wie beschrieben sind Metalle halt nicht alle billig



    Oberflächenbeschaffenheit
    Wollt ihr ein Muster... jenachdem ist sowas viel Arbeit, da werden mir Goldschmiede zupflichten, Mattgebürstetest Edelstahlt ist icht ganz so ein aufwand wie zb Fassetten...



    Form des Werkstücks


    Eine einfache quadratische Uhr, wird man sogar noch billiger herstellen können als 250€... Rund mit Hörner wird schon viel teurer. Soll die uhr dann auchnoch zu den stegen hin abgerundet sein wirds richtig teuer, denn das pakt die Maschine erst garnicht, jedenfalls keine aus einem Kleinbetrieb, das wird am eheseten bei einem einzelteil gefeilt...


    Nun mein Tip, erstelle dir eine sehr einfache Form, oder lass Dir einen "Rohing" erstellen, heisst Grundform hat dir Uhr, Boden ist Fertig gedreht und passend das Gewinde in deinem Rohling... die Stege sind grob ausgefräst oberfläche sauber, eingang für die Krone gebohrt, Löcher für die Federstege vorhanden... der Vorteil eines solchen Rohlings, diesen kann man auf einer "konventionellen" Maschine erstellen, dann wirds direkt wieder billiger, viele Kleinbetriebe haben solche Maschinen und auch Privatleute, die einem sicher gegen ein Lohn was herstellen können, nachteil ist du musst Dir ein paar gute Feilen kaufen, keine ausm Baumarkt und musst lernen wie man feilt :)... du kannst den Rohling dann beenden per Feile und Schleifpapier... wenn der Rohling von dir gut gezeichnet war, dürfte es nicht viel arbeit werden mit dem Feilen... Facetten an den Rand, Rundung zum Steg hin, mattieren, alles ist so möglich.... Willst du ein Muster in die Oberfläche haben, dann würde ich dich auf ein Schmuckforum verweisen, denn von solchen Dingen haben Goldschmiede am meisten Kenntnis...


    Nun leider kann ich meine Gedanken nicht alle so in Worte fassen wie ich es gerne hätte, aber ich könnte sicher mal in örtlichen Betrieben nachfragen, was ein solcher Rohling kosten würde, wenn ich eine Zeichnung bekomme... Ich kann sicher auch gut Verhandeln, da ich aus dem Bereich komme.
    Hätte ich mehr Zeit würde ich dir ja eine Zeichnung hier im Forum anbieten, aber die nächsten 2 Wochen bin ich sowas von ausgebucht, dass ich sicher keine Zeit haben werde, haltet den Artikel hier aktuell, dann schau ich mal ob ich schnell eine Zeichnung hinbekomm, um zu zeigen was ich mit dem Rohling meine...



    Lieben Gruss
    Bernd

  • Das Thema ist zwar schon etwas älter, aber ich kann dazu auch was beitragen und es ist ja quasi immer aktuell: Ich habe mir ein IWC-TU Werk gekauft. Musste lange suchen, um jemanden zu finden, der mir ein passendes Uhrgehäuse baut. Wollte ein Armbanduhrgehäuse aus Silber mit Glasboden. Habe dann in Berlin einen Anbieter www.petrov-uhrenunikate.de gefunden. Er hat mir ein schönes Gehäuse nach meinen Vorstellungen angefertigt. Das gute Stück habe ich nun schon seit einer ganzen Weile und ich bin verliebt wie am ersten Tag!

  • Hallo,


    eben bin ich zufällig auf den EBay-Verkäufer executive_timepueces gestoßen; vielleicht findest du dort was passendes / interessantes...


    Beste Grüße & viel Erfolg bei deinem Projekt!
    Christian

    beste Grüße :wink:
    Christian


    Selig der, der nichts zu sagen hat und trotzdem schweigt. (Kurt Sowinetz)