position und gang-geschwindigkeit

  • Hallo,


    weiss nicht wohin mit der frage - aber im DIY scheints am wenigsten falsch zu liegen...



    Kann man generell sagen dass eine Uhr mit automatikwerk in den folgenden position *systematisch* schneller oder langsamer laeuft (wegen erdanziehung, etc)



    - ZB oben
    - ZB unten
    - Krone oben
    - Krone unten



    danke fuer eure meinungen
    al

  • Wir Uhrmacher sprechen auch von lagenfehlern.
    Das ist vollkommen normal. es wird versucht mit der kombination von verschieden Materalien diese Fehle so klein wie möglich zu halten.
    Was natürlich auch damit zu tun hat wieviel Geld ich für das Uhrwerk zur verfügung habe.
    Mfg
    Helmut

  • Oh...dachte das ich es mal so gelesen hatte, das die Lage der Unruh einen Einfluss darauf hat, in welcher Ablegeposition eine Uhr Vor- oder Nachgang hat:grb:
    Da hier aber der Profi spricht, hör ich lieber mal fein zu und lerne etwas:gut:



    Nebenbei...interessantes Thema:gut:

  • Natürlich kann man mit den Lagedifferenzen einer Uhr den Gang beeinflussen. Am besten Du ermittelst das "empierisch" also durch Versuche. Genau einstellen und dann liegen lassen. Nach 12 Stunden den Gang notieren. Dann das Gleiche in den anderen Lagen. Dann weißt Du in welcher Position die Uhr welche Gangabweichung hat. Wenn die Uhr z.B. bei ZO -3 Sek/12 Std geht und beim Tragen etwas vorgeht weißt Du wie die Uhr nachts am besten gelagert wird um morgens wieder möglichst nah an Null zu sein.
    P.S. die Lage der Unruh im Werk ist eigentlich immer die gleiche (sieht man mal vom PAN Tourbi ab) die Lage der Uhr und damit der Unruh zum Erdmittelpunkt ist entscheident

  • Die Frage vom TS war doch diese: :opa: ;)


    Kann man generell sagen dass eine Uhr mit automatikwerk in den folgenden position *systematisch* schneller oder langsamer laeuft (wegen erdanziehung, etc)


    Kann man das sagen? Dass generell eine Uhr in bestimmten Lagen immer vor- oder nachgeht? Wenn ich das mit dem Schwingen und der Physik mal richtig gelernt habe, sollte man das nicht können. :grb:


    Viele Grüsse
    Eisbaer

  • Die Sache ist halt, dass sich die Reibungsverhältnisse mit der Lage
    der Uhr verändern. Besonders macht sich das an der Unruh bemerkbar.
    In Flachlage reibt im Grunde nur die Kuppe des arrondierten Zapfens
    auf einem der Decksteine, Reibung also in nur einem Punkt.
    In hängender Lage allerdings liegen beide Trompetenzapfen auf dem
    Lochstein auf, da haben wir absolut mehr Reibung. Das wirkt sich
    natürlich auf den Isochronismus aus (eine Schwingung ist isochron,
    wenn die Schwingungsdauer unabhängig von der Schwingungsweite ist).

  • So weit so klar. Mehr Reibung, mehr Last im Werk, die Amplitude (Schwingungsweite) wird kleiner (wenn ich das richtig sehe). Richtig isochron ist die Schwingung nun aber nicht (theoretisch ja, praktisch nein), so dass sich die geänderte Amplitude dann doch auf die Schwingungsdauer auswirkt. Ob die aber steigt oder fällt, hängt dann aber vom Werk ab und kann nicht pauschal gesagt werden, oder?


    Viele Grüsse
    Eisbaer