Gangabweichung optimieren?

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    Hallo zusammen,


    seit Montag bin ich ja nun glücklicher Aviation-Besitzer. :) Nun ist mir aufgefallen, dass sich die Gangabweichung von anfänglich 3 Sekunden auf nun 14 Sekunden Abweichung/Tag verschlechtert hat. :(


    Braucht die Uhr noch Zeit um einlaufen?


    Kann man die Gangabweichung optimieren bzw. bediene ich die Uhr richtig? Derzeit ziehe ich sie zwei mal am Tag voll auf, die tatsächliche Gangreserve habe ich demzufolge noch nicht ermittelt... Sollte ich öfter oder lieber seltener aufziehen, wie macht ihr das? :grb:


    Welche Toleranzen sind denn beim Unitas-Werk eigentlich "normal"? Soweit mir bekannt ist, ist es ja ein ziemlich robustes Werk. :lupe:


    Warscheinlich mach ich mir eh zuviele Gedanken, dennoch schonmal Danke für eure Hilfe! :verneig: :gut:

    ....mein Marine Timer hat sich von +- 6 sek. am Tag auf 5min in der Stunde (!!!) Vorgang verschlechtert! :(


    Jetzt geht sie zurück nach Augsburg!

    Zitat von Mr. J

    Kann man die Gangabweichung optimieren bzw. bediene ich die Uhr richtig? Derzeit ziehe ich sie zwei mal am Tag voll auf, die tatsächliche Gangreserve habe ich demzufolge noch nicht ermittelt... Sollte ich öfter oder lieber seltener aufziehen, wie macht ihr das?

    Hi Colector,
    hier mal meine Erfahrungen ( bin KEIN Uhrmacher, sondern nur Halbwissender ;) )



    Meines Wissens nach hat das nichts mit dem Aufzug zu tun, und ja, man kann sicherlich die Gangabweichung optimierten. Da in der Aviation ja ein 6498 er Herz schlägt sollte das Regulieren auch kein grosses Problem sein.
    Mein Uhrmacher des Vertrauens hat mich mal mit an seine Zeitwaage gelassen. Das ist ein Gerät, mit dem das Ticken der Uhr (in verschiedenen Lagen) durch ein Mikrofon verstärkt wird und grafisch dann angezeigt wird. So kann man ganz genau ermitteln, welche Abweichung die Uhr hat.


    Einen Vorlauf von 14 Sek./ Tag finde ich nicht so schlimm, das ist allerdings rein persönliche Ermessenssache. Wenn es Dich stört und tatsächlich mehr wird, ruf' einfach kurz Herrn Steinhart an - ist ja schließlich eine neue Uhr !
    Falls Du einen guten Draht zu einem Uhrmacher hast, dann würde ich zumindest mal kurz die Ungenauigkeit vor Ort feststellen lassen und/oder sie dort regulieren ( ist vermulich fixer als der Austausch der Uhr.)


    Halt uns auf dem Laufenden,


    Gruß,
    Fiz

    Ja, einfach kurz zum Uhrmacher, wenn man nicht selbst aufschrauben mag... Generell würde ich sie aber etwas eintragen und dann kucken, was passiert.
    Wenn du dann immer noch nicht zufrieden bist, ist die Regulierung ein Klacks.. Bei meiner Goldedition hab ich das schnell selbst gemacht (o.k., ich musste 3x ran, bis ich den richtigen Dreh raus hatte) ;)

    Zitat von Niffko

    Wer das ohne Zeitwaage macht, kommt ohnehin nicht zeitnah zu einem Ergebnis


    das sehe ich ganz genauso !
    Ich denke wer noch nie eine Uhr von innen gesehen hat, der wird mit 'einfach aufschrauben und regulieren' wohl etwas überfordert sein. Ich hoffe ich trete niemandem zu nahe !



    Es ist keine große Sache, wenn man weiß was man tut. Es wäre aber doch schade wenn sich Colector die Tage zurückwünschen würde, an denen seine Steini 'nur' 14 sec. Nachlauf hatte... ;)
    Also entweder zum Uhrmacher oder nach Augsburg :gut: ....oder doch die Mac Gyver Nummer mit dem Taschenmesser... :bgdev:


    Cheers,


    Fiz


    Okay Fiz, Du hast recht mit ........... mit 'einfach aufschrauben und regulieren' wohl etwas überfordert


    Deshalb habe ich mir damals auf ebay ein Konvolut alter Uhren, teils defekt, für um die 15,- gekauft.
    Hieran geübt, ging nix wertvolles kaputt.
    Wenn dann doch mal irgendwas das "erstemal" war, konnte ich immer wieder eins der Übungsschätzchen verwursteln, bevor es an die "richtige" Uhr ging.


    Die Meinung von Niffko teile ich absolut nicht: Auch ohne Zeitwaage geht eine Uhr zu regulieren.
    Unter Umständen sogar praxisgerechter, da ich nur die Lagen zu regulieren habe, in denen ich die Uhr tatsächlich nutze. ;)



    Einfach mal probieren,



    Volker

    ALDI Funkuhr, FLÖTENSCHNIEDEL Regulateur mit Tourbillon, COLT M1911 Cal.45 ACP.
    "Der Morgen stellt im Anschluss an die Nacht gewissermaßen ein Ende der
    Dunkelphase mit Beginn einer Lichtphase dar." :respekt:


    Also ich war/bin Neuling in Sachen Innenleben und mechanische Uhr, aber es ging ganz gut. An der Unruh ist so ein -ich sag jetzt einfach mal- langer spitzer Pfeil, den man ganz leicht verschieben kann... Aufpassen, dass man sich nicht das Werk verkratzt. Nach innen ist langsamer; nach ausen, schneller...


    Wie gesagt, ging bei mir perfekt und ich bin rundum zufrieden.

    Zeitwage bei Chr..t oder W..pe ist natürlicch genauer und sollte durchaus Service sein. W..pe in Ffm fand ich persönlich vom Service her sehr gut :gut:

    Zitat von brainless

    Unter Umständen sogar praxisgerechter, da ich nur die Lagen zu regulieren habe, in denen ich die Uhr tatsächlich nutze.

    :grb: bei einer Wanduhr könnte ich das ja nachvollziehen...aber eine Armbanduhr nimmt doch beim Tragen so ziemlich jede erdenkliche Lage ein, oder ?


    @ all: ich möchte nochmals klarstellen, daß ich niemanden entmutigen will auf eigene Faust loszulegen. Und wenn man dann auch noch ein altes Werk zum Üben hat, dann um so besser :gut: So hat ja fast jeder irgendwann mal angefangen.


    Mir ging es lediglich darum, den eher unambitionierten Uhrenschrauber darauf hinzuweisen, daß die Reglage eine recht sensible Geschichte ist und es u.U. etwas mehr bedarf als besagtes 'aufmachen_einstellen_zumachen'.

    Also bei 5 Minuten in einer Stunde ist die Spirale magnetisiert oder verklebt, da gibt´s nix einzustellen.


    Ansonsten, wer sich an das Regulieren traut, sollte bitte daran denken zum Verschieben des Rückerzeigers niemals einen Metallgegenstand,
    sondern immer einen hölzernen Zahnstocher oder wenigstens etwas aus Kunststoff nehme. Nicht nur wegen Kratzergefahr, sonder auch wegen
    besagter Magnetisierungsgefahr!
    Ach ja, mehr als 1 Minute pro Tag lässt sich übrigens aus keine Werk herausregulieren. Wenn´s mehr ist, stimmt auch mehr nicht mit der Uhr. :lupe:

    Danke euch für die vielen hilfreichen Tipps! Hab wieder mal eine Menge gelernt, das man das mit einer Zeitwaage generell nachjustieren kann, war mir unbekannt! :gut:


    Ich ziehe die Uhr jetzt übrigens nur noch einmal täglich auf. Seit dem geht die Werk ca. 5s am Tag nach, womit ich sehr zufrieden bin. Ich werde die Uhr jetzt erst noch ein paar Wochen beobachten und dann entscheiden, ob ich doch noch zum Uhrmacher gehe. :lupe: Hr. Steinhart sieht die Aviation jedenfalls so schnell nicht wieder :) :lol:

    Ich würde es auch noch eine Weile beobachten. Wenn die Uhr nicht Dein Daily-Rocker ist, würd ich es lassen. Ich habe einige Uhren mit Unitas.
    Nur mein Wempe-Handaufzug-Chronometer geht wirklich exakt genau. Aber der ist halt cosc. geprüft und kostet auch das Vierfache wie die
    Steini. Die Uhren von Steinhart können halt zu diesen tollen Preisen nicht auch noch exakt einreguliert werden.
    Ich hatte auch die 1. Steinhar-Edition mit 2824, sie ging 25 Sekunden vor, die hat der Uhrmacher innerhalb von 10 Min. auf 4 Sek. einreguliert.
    Aber bei jedem Eingriff läuft man halt auch Gefahr, daß man die Uhr dann mit ein paar Schrammen wiederbekommt.