Expertenfrage: Wie wird aus dem Valjoux 7750 ein Omega Kaliber 1164?

  • Hallo zusammen,


    Wie der Titel schon sagt....welche Änderungen nimmt Omega vor, oder kauft Omega gar eine Sonderanfertigung des 7750 (analog zum 2892) bei ETA ein?


    Wer weiß was Genaues???


    Danke, Martin

  • Lies Dir mal Hier den 37ten Beitrag durch (steht oben rechts), es geht zwar um das 2892,
    aber in die gleiche Richtung wirds beim 7750 wohl auch gehen...ansonsten: einfach auf die Experten warten, früher oder später kommen die immer! :gut:

  • Hallo Carson,


    Schön, dass du meinen eigenen Beitrag zitierst.... :bash:


    Zu den 1120er Kalibern gibt es viele viele Infos im Netz, sodass man die Unterschiede schön erkennen bzw. herausarbeiten kann.


    Leider habe ich zum 1164er (7750) keine aussagekräftigen Infos gefunden- auch der Konzi hält sich diesbezüglich bedeckt. Ich gehe natürlich ebenfalls davon aus, dass eine entsprechende Aufwertung stattfindet, wie beim 1120er, aber ich wüsste es eben gerne GANZ GENAU...


    Mich würden die rein TECHNISCHEN Veränderungen am Werk interessieren, bzw. ob Omega das Werk als "Sonderedition" bei Eta bauen lässt, oder anschließend selbst dran rumbastelt (abgesehen von den optischen Verzierungen).


    Vielleicht weiß doch jemand irgendwas.....


    MfG, Martin

  • Ich hole den alten Fred nochmal aus der Versenkung, weil mich die Frage ebenso interessiert?
    Liebäugele grad mit einer OMEGA #3210.50.00 welches ein 1164er-Werk in sich trägt.
    Wer weiß mehr?

  • igaluk
    den Artikel hatte ich mir auch zu Gemüte geführt, allerdings sind die Vermutungen dort ja recht ernüchternd. Ich hoffte auf einen Insidertip, der den "Wert" des OMEGA-Werkes etwas hebt. Ansonsten beruht der mindestens doppelte Preis einer OMEGA im Vergleich zu anderen Uhrenherstellern wohl eher auf dem erfolgreichen Mondlande-Marketing-Coup aus dem letzten Jahrhundert.
    Scheinbar bekommt OMEGA das Werk komplett, mit ein paar OMEGA-Spezifikationen (rhodinierte Teile und schwereres Schwungrad) "geliefert", falls nicht sogar das Gehäuse bei ETA komplettiert wird. Am Ende ist es eh gehopst wie gesprungen, da ETA und OMEGA ja beide zur SWATCH-Group gehören.


    Besten Dank soweit

  • ...so, nu hab ich mal nach Infos in meiner kleinen Biblio gesucht...hier mal das was ich gefunden habe:


    Aus der LaCollection 1998 zum 1164:


    * Special finishing:
    - White rhodium plated movement with special waves
    - official chronometer certificate


    * Exclusive features:
    - customized Omega version
    - traditional chronograph construction
    - Glucydur balance
    - "Etachron" regulator assembly with precision adjustment



    * Aus "Reise durch die Zeit":
    - 1164 = verbesserte (Dekoration + Aufzug) und Omega personalisierte Version des Kalibers 1154
    - 1164B = ETA Valjoux 7750 - Zapfen-Futter + Metall-Blockierhebel - ersetzt das 1154


    LG + das sind dann wohl die Infos, die Omega für das "Publikum" so vorgesehen hat...;) :wink:

    Manche behaupten doch tatsächlich, die Mondlandung sei ein Fake - na gut, dann ist die Speedy eben ganz allein dort gelandet! :respekt:


  • Besten Dank für die Recherche und alle Achtung :gut: Gut sortierte Biblio.


    Aber was sagt uns das? Rechtfertig ein bischen Maniküre und ein veränderter Materialeinsatz den weiten Preisvorsprung zu anderen die das Chronographen-Werk verbauen? So sehr exklusiv scheint mir die Konsruktion auch nicht zu sein. Die Chronograph-Fkt. und das Chronometer-Cert. haben andere auch, in puncto "Etachron" hab ich keine Ahnung.


    Die Produktion erfolgt zum überwiegenden Teil vollautomatisch. So wohl auch bei dieser "Sonder-Edition" des 7750.
    Würde OMEGA die Mods in Uhrmachermanufakturqualität vornehmen, wäre ich gerne bereit den "menschlichen" Input zu bezahlen, so allerdings wird scheinbar nur der Material-Input und die Software für Gravuren an der Produktionslinie geändert. Spezielle oberflächenbehandlung haben andere auch.


    Habe gestern beim Konzi die 3210.50.00 mal befingert und war ob der Haptik und Anmutung doch einigermaßen ernüchtert. Die Abbildung auf der offiz. OMEGA-site ließ eine schön satinierte Oberfläche und einen wertigeren Eindruck erwarten. Vom Design her kommt diese dem schlichten aber auch ungewöhnlichen Auftritt der Speemaster Mark II - IV aus den 70er auch am nächsten. Zumindest im Netz. Irgendwie kam mir die Uhr dann aber "live" zu sehr auf Hochglanz getrimmt vor und insgesamt nicht "satt" genug in der Hand.


    Bitte keine Mißverständnisse, das ist bestimmt noch ne tolle Uhr und nen prima Werk. Aber die "Marken-Aura" des "man-made-and-space-proof" wird kräftig gepflegt, aber ein mehr oder minder serielles Werk mit einem Mindestmaß an Handarbeit verbaut. Das Endresultat kann da irgenwie nicht mit der Wertigkeit der Uhr-Ahnen mithalten.


    Wird sowas in dreißig Jahren noch so werthaltig sein wie eine Mark III oder 4.5 heute? Wenn nicht nur die Mechanik außergewöhnlich ist, sondern auch die Tatsache, dass sowas mal Menschen zusammengesetzt haben.


    Mich würden mal die Investitionen in autom. Maschinen und den gleichzeitigen Wegfall von manpower in den letzten 30 Jahre bei ETA interessieren. Ab wann wurde komplett auf Roboter umgestellt? Eventuell verhält es sich hier ähnlich wie in der Autoindustrie, dort sank ab Ende der 70er mit der Fertigungstiefe auch die Langzeitqualität und das "Klassiker"-Potential.

  • Ich erwarte auch nicht, ein sonst vom Roboter aber für OMEGA von Hand gefertigtes Werk für grade mal 1000,-€ mehr zu erwerben.


    Ich will es mal mit nem Vergleich versuchen. Ein Mercedes ist ein gutes Auto und läuft in ordentlicher Qualität vom Band. Wenn ich jetzt etwas mehr als das, z.B. einen Brabus will, bestellt Brabus ja nicht nen Wagen der beim Daimler vom Band läuft und macht einfach sein Logo drauf und kassiert das doppelte. So scheint aber OMEGA zu verfahren. Beim Auto wird aus der Serie in Handarbeit noch etwas "Exklusivität" herausgekitzelt. Das hatte ich eigentlich auch bei der Speedmaster Ref# 3210.50.00 erwartet.

  • Ob das "etwas mehr" jetzt von Omega selbst oder gleich von ETA geliefert verbaut wird, dürfte ja wohl egal sein.
    Ist bei IWC nicht anders. Früher haben die selber noch gewerkelt, inzwischen liefert ETA alles frei Haus was du willst. In allen Qualitätsstufen.


    Gruß
    Alex

  • Der Vergleich hinkt und das Auto stinkt. Klaro, wenn man X00 Stk bestellt, macht einem Mercedes nen Optiktuning in Firmenfarbe und -Logo innen und aussen. Drinnen werkelt aber auch der gleiche 4-Zyl wie in der Serie. War mal nen beliebtes "Incentive" für Drückerkolonnen ala AWD, bezahlt von all den Riester-Rentnern.


    Aber nochmal, wenn das 1164er-Werk doch als so exklusive Version des 7750 angepriesen wird, dann hoffte ich, das läge auch in der Fertigung und nicht nur im Material und Finish. Irgendwie passt die komplett automatisierte Fertigung nicht so ganz zum Charakter einer mechanischen Uhr, die einen so großen Vorsprung zum Wettbewerb für sich proklamiert.


    Mir geht´s eher um die Frage, hat eine "heutige" Omega immer noch das Zeug zum wertbeständigen Klassiker. Für mich ist eher die erste, von Robotern gefertigte, mechanische Uhr, die so präzise und unerschütterlich läuft wie ne Quarz, der nächste "Meilenstein".


    Im Moment zehrt OMEGA wohl immer noch von dem Mythos, ne mechanische Uhr geliefert zu haben, die ein paar Astronauten nicht um die Ohren und in die Instrumente fliegt, wenn´s beim Start kräftig rüttelt und nach der Landung zu Hause noch ordentlich tickt. Mit der Zeitmessung an Board hat die Uhr wohl recht wenig zu tun gehabt. Ach ja, und natürlich 007.


    Nichtsdestotrotz kommt mir bei jedem befingern meiner Moon-Speedy die Gewissheit, sie könnte auch da oben gewesen sein. Einfach einzigartig. Da gehe ich dem Marketing-Gag gerne auf den Leim, nicht nur weil das Design auch zeitlos ist. Aber bei den aktuellen Modellen, Replikas und Bling-Bling-Editionen muss sich der russisch-asiatische Geschmack wohl erst noch bei mir durchsetzen, damit ich da zugreife. Mein nächster Uhren-€ wird wohl doch in eine Vintage-Omi gesteckt.


    Zur Preisbereitschaft: Jeder Anbieter nimmt nicht das was er muss, sondern das was er kann. Und OMEGA kann eindeutig mehr nehmen als sie müssen. Nur, wenn man sich die vielen "grauen" Anbieter betrachtet, die bei Neuware mit Garantie und Zertifikat aus dem Stand +20% unter der Liste liegen und auch noch mit sich "reden" lassen, kann es mit dem "nehmen können" auch nicht mehr so weit her zu sein.