Der Whisky-Thread

  • Naja, die Whiskyszene hat ja lange den guten, alten Macallans aus dem Sherryfass nachgetrauert. Dann kam ja irgendwann Billy Walker und hat Glendronach zu neuer Größe gebracht. Und dies eben mit Unmengen Abfüllungen aus dem Sherryfass, die stark an die Macallans erinnert haben. Wie es der Hype so will, wurden die natürlich auch immer teurer und und mittlerweile ist Billy Walker zu Glenallachie weitergezogen und hat hier in den letzten Jahren viele Abfüllungen aus dem Sherryfass auf den Markt geworfen und die Whiskyszene hat sich da auch wieder an die Macallans erinnert gefühlt.


    Und daher wird gerne diese Kette Macallan-Glendronach-Glenallachie bemüht.

    :wink: Benny :wink:

    Die junge Generation hat auch heute noch Respekt vor dem Alter; allerdings nur noch beim Wein, beim Whisky und bei Möbeln.
    Truman Capote



  • Naja, die Whiskyszene hat ja lange den guten, alten Macallans aus dem Sherryfass nachgetrauert. Dann kam ja irgendwann Billy Walker und hat Glendronach zu neuer Größe gebracht. Und dies eben mit Unmengen Abfüllungen aus dem Sherryfass, die stark an die Macallans erinnert haben. Wie es der Hype so will, wurden die natürlich auch immer teurer und und mittlerweile ist Billy Walker zu Glenallachie weitergezogen und hat hier in den letzten Jahren viele Abfüllungen aus dem Sherryfass auf den Markt geworfen und die Whiskyszene hat sich da auch wieder an die Macallans erinnert gefühlt.


    Und daher wird gerne diese Kette Macallan-Glendronach-Glenallachie bemüht.

    Was hältst Du denn in dem Kontext von Mortlach?

  • Mortlach fand ich schon immer gut. Diese fleischigkeit, die ihm nachgesagt wird, hat mir immer gefallen und ich hatte gerne den Flora und Fauna offen sowie die Gordon &MacPhail Abfüllungen.


    Die neuen Standard Abfüllungen sind mir leider noch nicht ins Glas gekommen.

    :wink: Benny :wink:

    Die junge Generation hat auch heute noch Respekt vor dem Alter; allerdings nur noch beim Wein, beim Whisky und bei Möbeln.
    Truman Capote



  • Mortlach fand ich schon immer gut. Diese fleischigkeit, die ihm nachgesagt wird, hat mir immer gefallen und ich hatte gerne den Flora und Fauna offen sowie die Gordon &MacPhail Abfüllungen.


    Die neuen Standard Abfüllungen sind mir leider noch nicht ins Glas gekommen.

    Am Mortlach ist nur nicht sooooo gut, dass….



    er bald leer ist:



    :G

  • Frau hat heute Geburtstag, da kommt mal was Edles ins Glas. 🥃🥃


    Uhi nice :gut::gut::gut:

    :dance: PAM 914, ROLEX 16570 BLACK DIAL, ROLEX 16570 WHITE DIAL, ROLEX MILGAUSS BLUE 116400GV, ROLEX 116600 SEA DWELLER 4K, ROLEX DAYTONA 116500LN, ROLEX SUBMARINER 14060, OMEGA ULTRAMAN, ROLEX GMT 16750 1984, ROLEX GMT 16710, OMEGA SPEEDMASTER 145.022 1978, ROLEX SUBMARINER 16610 LV, ROLEX EXPLORER 216570 WD, ROLEX EXPLORER 216570 BD, ROLEX 16600 SEA DWELLER, ROLEX 1665 SEA DWELLER 1981 :dance:

  • Saugeil 👍🏻👍🏻👍🏻




    :dance: PAM 914, ROLEX 16570 BLACK DIAL, ROLEX 16570 WHITE DIAL, ROLEX MILGAUSS BLUE 116400GV, ROLEX 116600 SEA DWELLER 4K, ROLEX DAYTONA 116500LN, ROLEX SUBMARINER 14060, OMEGA ULTRAMAN, ROLEX GMT 16750 1984, ROLEX GMT 16710, OMEGA SPEEDMASTER 145.022 1978, ROLEX SUBMARINER 16610 LV, ROLEX EXPLORER 216570 WD, ROLEX EXPLORER 216570 BD, ROLEX 16600 SEA DWELLER, ROLEX 1665 SEA DWELLER 1981 :dance:

  • Gerne. Gib mal Bescheid, wie der Tropfen Dir mundet.

    Lieber Bartender der Deep Space Nine dessen wahrer Name mir bisher verborgen blieb. Ich danke für diese Empfehlung und möchte meine ersten Eindrücke preisgeben. Ich bewerte diesen Malt nicht, außer, dass er ein gut gemachter Single Malt Whisky ist und möchte weder zum Kaufen noch zum Nichtkaufen raten, da Geschmäcker ja so verschieden sind. Jetzt, wo ich das schreibe, habe ich den zweiten Dram im Glas. Was jetzt folgt sind die Eindrücke beim ersten, die nur der reinen Unterhaltung dienen und keinesfalls ernst zu nehmen sind!


    Bunnahabhain

    Oloroso-Finish

    Signatory

    2010-2021, 46%vol.


    „Apocamalt Now!“


    Am späten finstren, nass-nebeligen, kalten Abend klingelt es zwei Mal. „Sorry, dass ich noch so spät komme. Ist wegen Weihnachten so viel los!“


    „Kein Ding. Danke, dass Sie so spät überhaupt noch da waren!“


    Kiste auf, Flasche raus. Sie ist kalt. Viel zu kalt. Banderole ab, eingießen, paar Tropfen Wasser drauf, Lounge informieren, dass er da ist. Nase rein. Uhhh... der will's aber wissen! Kein brenniger Alkohol, mehr eine dunkle Macht, die in die Nebenhöhlen fährt.


    Gut. Eh' zu kalt, zu frisch, zu atemlos. Die Familie braucht noch Futter. Eine halbe Stunde ab in die Küche und Kroketten gemacht. Werder-Ketchup dazu, für die eine Rotwein, für die andere Coke. Muss reichen, mehr Zeit habe ich nicht. Den Dram gegriffen und zurückgezogen.


    Nun mein lieber Besucher an diesem finstren Abend, wie steht es mit uns?


    Nochmal ein Blick auf Etikett. Sherry-Finish, Oloroso. Hmm... Mir hat sich noch nicht erschlossen, warum man einen Whisky finishen muss, wenn er an sich schon wirklich gut ist. Was macht dann das Finishing? Ihn „noch guter“? Sherry-Reife ist das eine, Sherry-Finish... ach, egal. Nase rein jetzt!


    Haaah... pfffff. Donnerlittchen! Die dunkle Seite der Macht (und dabei habe ich bisher keinen kompletten Star-Wars-Film gesehen) scheint mir durch die Nase ins Kognitionszentrum fahren zu wollen. One way. Expressticket! Schaffner – das muss hier schneller gehen! Mehr Druck, bitte.


    Nikolaus war zwar erst, aber ich habe anscheinend nicht ausreichend Schuhe geputzt. Da ich ein Freund englischer Rahmengenähter bin, greife ich in meine Schuhputzkiste. Terpentinschuhcreme! Die für eine WaGlaPo! Verdammt. Zu lange Home Office. Alle drei Metalldosen (Loake, Crockett&Jones und noch irgendwas) eingetrocknet. Die harte Schuhcreme poltert wie eine kleine Kohle in der Dose hin und her. Wenigstens riecht sie noch wie immer, wird aber nicht weicher. Kühlschrank. Soja-Sauce her und beides in den Püriertopf. Fein cremig geschlagen und die Soja-Sauce ergänzt die Schucreme mit einer dunklen Säure, die in der Nase mitschwingt. In der Garage steht noch das Altöl vom Niva. Ein, zwei Teelöffel dran. So. Jetzt passt es! „Colonel Kurtz. Ich hätte dann Ihre Stiefel poliert, Sir!“


    Der Sherry scheint hier den Whisky von den Aromen her stark in den Hintergrund zu drücken. Wo spüre ich Islay? Wo etwas maritimes oder vielleicht Brennereicharakter? Vielleicht hat er sich mit dem Sherry gemein gemacht und dieses finstre Aromen-Orchester, dem alle Instrumente, außer den Bässen, Tuba und große Pauke ausgefallen sind, arrangiert. Finster, wirklich finster und kalt, auch, wenn er jetzt Raumtemperatur hat. Ganz weit hinten merke ich, dass ich in Ostseenähe sein könnte. Ganz leicht! Als ob ich in Anklam an der Brücke stehe und noch etwas salzige Brise durchdringt, während die vorbeifahrenden Schiffe mit ihren Dieseln gleich illegaler Weise Schweröl verklappen. Ich weiß nicht, was ich erwartet hatte, aber gute Laune macht mir das nicht. Der Inhalt schwingt zudem nahezu ölig im Glas hin und her, hat schmutziggrüne Reflexe im dunklen Cognacbraun.


    Ein erster Biss. Vorschriftsmäßig die Sekunden in Anzahl der Reifejahre im Mund geschwenkt. Ja, ölig ist er – und trocken. Aromen? Weiß ich nicht. Runter damit und Luft an den Gaumen lassen.


    „Heilige...“ Du sollst nicht fluchen! Zudem ist Advent. Ja, danke für die Erinnerung! Aber wer hat mir gerade diese dick bestrichene, völlig überraschend auftauchende Schmalzstulle (hier sagen wir „Fettbemme“) in den Mund gesteckt? Dazu nicht mit Gürkchen belegt, sondern mit Rosinen. Hammer! Wo kommt das her? Der Mund fühlt sich schmalzig-süß an, ohne dabei billig zu wirken. Nur fett im Sinne von richtig fett. Und Rosinen, wie gesagt. Das! War! Geil!


    Und wie wir wissen: The 1st cut is the deepest und the 1st Schluck is the fattest, lässt sich dieses überwältigende Erlebnis nicht zum profanen Vergnügen mit einem zweiten Schluck wiederholen. Eine Spur von Malz, ansonsten die Aromen aus der Nase. Und in der Nase nach wie vor die oben beschriebene solche. Finster und kühl. Tief, gruftig fast. Die Soja-Säure meldet sich ganz leise wieder.


    Im Abgang, der endlos zu sein scheint, bleibt der Malt sauber. Sherry und vielleicht auch Torf kleiden den Mundraum mit einer nur ganz leicht bitteren Düsterkeit aus, die wieder aus der Gruft zu kommen scheint und dem fett-süßlichen Malz nicht viel, aber vielleicht gerade ausreichend Raum gibt. Dann wartet man und alles bleibt gleich. Endlos, sauber, düster, kühl, etwas salzig, fett und süßlich.


    Dieser Malt ist etwas besonderes uns meines unwesentlichen Erachtens am besten für sehr erfahrene Gaumen geeignet. Ein Malt zur passenden Gelegenheit. Zum Beispiel zur „Apokalypse“. An diesem Malt ist nichts freundlich, nichts freudig oder versöhnend. Du wolltest mich? Nimm mich und mecker nicht, Du Luftpumpe! Auch beim fiesesten Laphi, bei dem HRH die Backen ganz fest zusammendrückt, kommt noch irgendwo ein Fetzen hoffnungsvollen Sonnenlichts durch. Hier ist nur Dunkelheit, nichts, aber auch wirklich gar nichts fröhliches. Dazu vielleicht was nettes von Kafka?


    Ich kann mir gut vorstellen, dass dieser Malt seine Verehrer findet. Vielleicht gehöre auch ich dazu, wenn ich ihn mir nach der Hälfte der Flasche hoffentlich erschlossen habe. Kann sein, dass es mir wie mit einem 1984er Bowmore Samaroli (Fino?) geht. Ich hatte vor etwa 20 Jahren zwei Flaschen... die zweite hatte ich dann für'n Appel und 'n' Ei verkauft. Ein Bekannter erklärte mir, dass er seine eine Flasche sogar im wesentlichen weggegossen hätte. Jahre später entdeckte ich ihn beim Krüger in der Auktion für über € 1.500.


    Jetzt, beim zweiten Versuch wird klar, dass der Malt seinen Charakter nicht ändert, die Nase aber mit noch (viel) mehr Luft versöhnlicher wird. Würde ich ihn mir nochmal kaufen? Im Moment wohl eher nicht. Aber wenn ich morgen die Fettbemme mit Rosinen wiederfinde, bestimmt.


    Danke für die Empfehlung!

  • Stefan, Hut ab. :)


    Ging es hier nicht um nen Johnny Walker:lol: Wenn ja, solch eine Ode an Johnny habe ich noch nie gelesen.


    Und ja, der 84er Bowi von Samaroli war schlimm. Wirklich.

    :wink: Benny :wink:

    Die junge Generation hat auch heute noch Respekt vor dem Alter; allerdings nur noch beim Wein, beim Whisky und bei Möbeln.
    Truman Capote