Omega Dynamic Schalengehäuse. Wie kommt man ans Werk?

  • Moin Gemeinde


    Ich habe in der Vintage-Ecke schon mal eine Frage zu diesen Uhren gestellt. Leider erfolglos :(
    Aber vielleicht bekomme ich hier ja Unterstützung. Folgendes. Dieses Omega Damenmodell verfügt über ein Schalengehäuse. Wenn ich mir nun das Werk anschauen möchte, komme ich nur über das Glas ran. Soweit klar. Nun hat mir mein Uhrmacher vor Ort erzählt, dabei würde das Glas zerstört und es müsste anschließend ein neues rein.
    Das kann ich mir gar nicht so recht vorstellen.
    Übrigens hat er mir das gleiche mal über eine MIDO Commander erzählt (auch Schalengehäuse). Die habe ich dann zur Swatchgroup nach Pforzheim eingeschickt. Dort wird sie repariert, ohne dass das Glas ersetzt werden muss.
    Daher folgende Frage: Wer hat mit Omega Schalengehäusen irgendwelche Erfahrungen in dieser Richtung gemacht?


    Übrigens: Ich will da nix rumschrauben oder so. Eigentlich möchte ich bloß die Kalibernummer ablesen und das Werk fotografieren.
    Ansonsten darf das Ührchen bleiben wie es ist.


  • Monocoque-Gehäuse einfach nur so "zum gucken" zu öffnen ist nicht empfehlenswert. Natürlich wird das Plexiglas nicht zwingend dabei zerstört, aber das richtige Werkzeug sollte man schon dafür einsetzten. Ist das Glas aber mit Spannring ausgerüstet, wird´s wieder schwierig und man benötigt noch mehr Spezialwerkzeug.
    Die nächste Sache ist, das Werk aus dem Gehäuse zu bekommen. Dafür gibt´s zwei unterschiedliche Techniken: Einmal mit einem "versteckten" Knöpfchen in der Nähe des Zifferblattrandes. Das ist u.U. schwer zu finden und zu bedienen.
    Andere Uhren sind mit einer sogenannten "Abreisskrone" ausgerüstet (Mido z.B.). Solche Kronen haben eine teilbare Aufzugwelle. Da heißt es kräftig an der Krone ziehen, bis sie sich löst! Nicht jedermann´s Sache und wenn sie älter ist, geht die Welle auch schon mal kaputt dabei.


    Also, ich würd´s lassen.... :grb:

  • Das fast gleiche Problem gibt es auch bei der ROAMER Muatang D+D : Ziehen der geteilten Aufzugswelle. Sie bricht auch mal dabei. Also ganz sacht und mit viel gefühl und etwas Kraft. So wie oben schon von Frank V. beschrieben

  • Für dieses Gehäuse gibt es einen Spezialöffner / Original-Spezialtool-OMEGA = eine Art "Glasabheber", der das Glas mit Plasik -oder Metallbacken/Krallen "festhält" (du erkennst eine schön sichbare Kante, wenn Du das Glas seitlich betrachtest), und
    zeitgleich wird beim "festschrauben der Krallen" (gleiche Betätigung wie bei einem Glasabheber)das Gehäuse "wegdrückt" mittels Plastikring, der noch weiter ausserhalb als die Krallen liegt. :lupe: (=ein Ring um die Krallen) Also wird eigentlich nicht das GLAS ABGEHOBEN, sondern das Gehäuse WEGGEDRÜCKT! Krallst Du jetzt das Glas fest, und Du drehst jetzt am Werkzeugoberteil, machts irgendwann PLOPPS, und das Glas ist unten, und die restliche Demontage mit Reißkrone usw ist eh ein alter Hut.
    Du erkennst eventuell auf der Unterseite einen Schriftzug: " TOOL Nr. xxx" = Nummer des Glasabhebers.
    Wer dieses Werkzeug NICHT hat, riskiert beim Demontieren mit einem gewöhnlichen Glasabheber, daß das Glas direkt über dem Armierungsring bricht!!!
    Montiert wird das Glas durch einfaches Aufstempeln, da dieses Glas Armiert ist.


    Sogesehen ist bei fachlicher Betätigung ein De/Montieren ohne Bruch möglich.


    N8!!!

  • Aaaaaaaa ja!
    Jetzt bin ich doch ausreichend informiert.
    Danke, Danke, Danke!
    Das lass ich doch wirklich lieber. Das mit dem "reinguggen".
    Weil "Tool 102" hab ich auch nicht (Steht auf dem Gehäuseboden, Danke Drücker).


    Übrigens, mit Abreißkronen hab sogar ich Anfänger Erfahrungen gesammelt. Bei einer Bulova Ambassador. Da wollte ich mir unbedingt den Microtor "anguggen". Und wie Penta-Watch schon sagt: mit Kraft und Gefühl ziehen.
    Da bricht einem zwar der Angstschweiß aus, aber nicht unbedingt die Welle ab. Wenn man es dann ein paarmal gemacht hat, gehts dann auch ganz easy.