Was haltet ihr von Hemess solide Zeitmesstechnik aus Glashütte?

  • Was halten wir davon in Bezug auf ... ? Etwas mehr als ein paar Bilder
    wären schon okay. Gib uns Infos :G


    Das Thema gab es schonmal. STeckt Miyota drin an dem die irgendwas
    machen? Qualität des Werkes soll ok sein, Miyota gibts wie Eta in
    unterschiedlichen Qualitätsstufen (surrt in diesem Zusammenhang
    noch in meinem kopf herum...).


    Von der HP zum Werk:




    Mich haun die Dinger nicht vom Hocker :gaehn: :bgdev:

  • Ich muss den Thread doch noch mal nach vorne hieven.
    Zunächst einmal. weil ich im Spätsommer in Glashütte war und ich eigentlich darüber berichten wollte (So von Uhrenliebhaber-Amateur zu Uhrenliebhaber-Amateur). Aber dann hat Member Hai-Egg sein komplettes Urlaubsfotoalbum rausgehauen. Da hab ich es dann gelassen.


    Aber eins muss ich noch loswerden:
    Ich war bei Hemess und habe dort mit Jürgen Fritsch einen Rundgang durch die Firma gemacht. Der Mann kann erzählen und erzählen....
    Ein unerschöpflicher Quell an Inormation. Zunächst über die Uhrengeschichte von Glashütte im allgemeinen und in der Nachkriegszeit im besonderen. Von Mangelwirtschaft bis zu technischen Errungenschaften. Unzählige Anekdoten und Geschichtchen. Eine beeindruckende Sammlung an Uhren hat er da.



    Und was er zur Uhrentechnik alles erzählt.... En passant erfahrt man über Gangwertermittlung in 3 Lagen, über Aufzugsmechanismen, Rotor der schleift und was weiß ich... Ich hätte mitschreiben sollen. Er zeigte mir (und wirklich nur mir - ich war bei der Führung ganz allein) die Galvanisierungsanlage in der die dickste Vergoldung aufgebracht wird, die in Deutschland überhaupt verwendet wird.




    Und dann erzählt er natürlich über seine Hemess-Uhren. Danach besitzt der Gründer der Firma, Carsten Hellmann, einige Autohäuser und ist großer Uhrenfan. Deshalb beschloss er, sich keine stattlichen Segelyacht zuzulegen sondern sein Privatvermögen in einen Traum zu stecken. Nämlich den, in Glashütte Uhren zu bauen. Mechanische Uhren in der Tradition der 60er-Jahre Spezimatic. Es wurde ein spezielles Gehäuse entworfen, das nur einen Millimeterrand hat und trotzdem stabil ist. Hat wohl was mit Wasserdichtigkeit zu tun.
    Miyota-Werke statt ETA werden nicht aus Geiz genommen (Im Einkauf der Rohwerke gibt es wohl nur einen minimalen Unterschied). Und was er mit den Dingern anstellt - alle Achtung.
    Er hat ein Vorher-Nachher-Modell in einer Vitrine liegen.


    http://img391.imageshack.us/img391/9194/hematicdh5.jpg


    Da werden verschraubte Chatons angebracht, es wird vergoldet, angliert, gebläut, gefräst, graviert und was weiß ich.
    Das ist aber schon schwer beeindruckend.


    Also ich bin kein Fachman bloß Fan. Aber ich habe wirklich nicht den Eindruck, dass sich hier jemand eine Glashütte-Adresse besorgt hat um irgendwelche asiatischen Werke einzuschalen und dann teuer rauszuhauen. Hier sind echte Spezialisten zugange. Herr Fritsch ist immerhin anerkannter Uhrrestaurator und Ingenieur in Feinmechanik, der die Goertzuhr aus dem Uhrenmuseum in Arbeit hatte (das muss wohl was tolles sein :grb: ). Auch "Geld verdienen" hat nicht oberste Priorität. Das kann glauben wer will - aber ich kaufe ihm das ab. Sonst würden die ja keine Uhren bauen die nach Aussage der Lounge-Mitglieder altmodisch oder "nicht ihr Ding" sind. Eher hätten die noch ne Taucheruhr und noch ne Fliegeruhr usw. gebaut.
    Übrigens arbeiten die beiden an einem Großdatum sowie einem Chronometer.

  • Jo, das ist ja alles in der Tat ganz nett. Hemess-Uhren sind sicher schöne Uhren und möglicherweise auch gute Uhren, das wird die Zeit zeigen. Dennoch möchte ich folgendes Zitat, das auf Aussagen in diesem und in anderen Freds Bezug nimmt, so nicht stehen lassen.


    Aber ich habe wirklich nicht den Eindruck, dass sich hier jemand eine Glashütte-Adresse besorgt hat um irgendwelche asiatischen Werke einzuschalen und dann teuer rauszuhauen.


    So ganz trifft das und die vorliegende Argumentation für mich nämlich nicht den Punkt. Es geht (für mich) nicht um die Qualität von Hemess-Uhren oder darum, dass Hemess in Glashütte ansässig ist. Das steht jedem frei. Auch gibt es viele Unternehmer und Mitarbeiter, die einen Traum haben und die ihren Job prima erledigen. Es geht (für mich) darum, dass Hemess mit dem Namen "Glashütte" auftritt und damit vom Ruf dieses Namens profitiert. Und alle, die dies machen, müssen sich die Frage gefallen lassen, was sie zu diesem Ruf (der entsteht ja nicht von selbst) beitragen.


    Und hier fängt das Problem an. Japanische Werke mit Finissierungen zu versehen, die überall Gang und Gäbe sind, hat mit Glashütte nichts zu tun. Auch alte Uhrendesigns wieder aufleben zu lassen, hat mit Glashütte nichts zu tun. Da hilft es auch nichts, dass es GUB-Modelle aus den 60ern sind, die sollten (wenn überhaupt auf diese Art, also nicht wirklich historisch genau) von denen wiederholt werden, die in der direkten Linie stehen. Und das wäre GO. Auch sehe ich nichts Innovatives bei Hemess, nichts Neues, nichts, was den Uhrenstandort Glashütte weiterbringt.


    Das gleiche gilt übrigens auch für die Union, die in Glashütte schweizer Uhren baut und die notwendige Wertschöpfung dadurch erzielt, dass sie aus der Schweiz fertig programmierte CNC-Maschinen zu Teilefertigung bezieht. Auch das hat mit Glashütte nichts zu tun.


    Viel mehr Respekt habe ich hingegen vor denen, die den härteren Weg gehen und ohne ein Glashütte-Etikett im Markt bestehen. Im letzten WL-Magazin hatten wir einige Beispiele dafür. In einer einzigen Dornblüth steckt mehr Glashütte als in allen Hemess-Uhren zusammen. Geht Dornblüth jetzt aber damit hausieren? Nein. Wieviel leichter wäre das aber. Dornblüth gibt es schon mehrere Jahre. Wie wenige Dornblüth-(Schauer, Hentschel, Tourby, Rheinmeister, etc.)-Freds haben wir aber hier in der Lounge. Wie selten werden diese Hersteller in der Presse erwähnt. In Glashütte genügt ein Gemischtwarenladen mit Uhrenvitrine und es gibt ein riesen Gedöns und die Kaufinteressenten stehen Schlange. Das meine ich mit "von Glashütte profitieren".


    Viele Grüsse
    Eisbaer

    • Offizieller Beitrag

    Warum nimmt man diese Werke aus FERNOST !!? Wegen der WERTSCHÖPFUNG , haben andere Marken schon durch ..... Mühle ... !


    Bei den Werken ETA und Fernost von fast den gleichen Preis zusprechen ... ne Du ! Das stimmt nicht !!


    Muss nun aber Jeder selber wissen !
    WIR sprechen hier von 1000 Euro , nicht zu vergessen !!


    Keine Frage das bei Hemess tolle Arbeit geleistet wird !! Schöne Uhren im Stil der 70, iger !!

  • Hiho,


    man kann zu NOMOS stehen wie man will, aber ich denke wenn man dort die 1000 Euro oder sogar weniger investiert, hat man mehr Glashütte und Wertschöpfung am Arm als bei den "Trittbrettfahrern". Aber letztlich entscheidet ja sowieso auch der visuelle Eindruck. Wobei, dann doch lieber mehrere echte Vintages von Glashütte für die Kohle.


    Viele Grüße Seba

  • Hallo,


    also ich bin recht begeistert von den Hemess Uhren und ich freue mich, dass man hier mal eher kleinere "feine" und elegante Herrenuhren entwickelt.
    Ich kenne die Hemessuhren nur von den Bildern. Aber offensichtlich wird hier nicht nur einfach ein Gehäuse gekauft und ein Werk reingeplumst, sondern die Uhren machen auf mich vom Gehäuse und den Gläsern sowie den gewölbten Zifferblättern einen guten und hochwertigen Eindruck.
    Das Myotawerk gilt durchaus als solide und das japanische Äquivalent zum ETA 2824. Das Hemess dort einiges an Arbeit selber reinsteckt ist wohl Tatsache. Ob der Preis der Uhren angemessen ist, kann ich nicht beurteilen, aber das kann ich bei den meisten anderen Uhren über 1000 Euro auch nicht. Immerhin habe ich aber das Gefühl, dass es vielen Uhren über 1000 Euro gibt, bei denen durchaus weniger eigene Arbeit in die Uhren investiert wird.


    Also ich würde die Uhren gerne mal "befummeln" ;) ... Mein Favorit wäre diese:



    Viele Grüße, Jürgen

  • Ich denke das Problem ist heutzutage eher die ETA-Werke überhaupt zu bekommen! Ob ein Deutscher Uhrmacher dann ein Miyota oder ein ETA finissiert oder umbaut, macht finanziell nicht mehr viel aus. Und bei einem VK von 1.000,00 wird die Luft für die Kalkulation langsam dünn....

  • Mal schauen was da noch kommt .......................................................................... ;)



    Dornblüth ist einfach :verneig::verneig::verneig::verneig::verneig::verneig::verneig::verneig:


    In Glashütte gibt es ja noch die Betriebe die kaum einer kennt aber sehr viel machen ................. ;)


    Kennt Jemang zum Beispiel Legler ?

  • Legler ist ein sehr kleiner Betrieb , der mit sehr viel Handarbeit und sehr alten Maschinen Teile herstellt . ;)


    So sind zum Beispiel die Druckknöpfe von Mühle für die Uhrenboxen von Herrn Legler ................ :G


    Also nix mit CNC-Fertigung , he he ......... :gut::gut::gut: