Unitas Werke

  • Hallo zusammen !


    Ich hab da mal ne Frage an die Experten:


    Ein Uhrmacher bei mir aus der Nähe, bei dem ich sonst immer meine Quarzuhren gekauft habe, fertigt mittlerweile ausschliesslich eigene Modelle an und verwendet dabei Unitas Werke. Ich war nun gestern bei ihm und da hat mir eine Uhr aus seiner "Kollektion" super gefallen - Handaufzug mit einem Unitas Werk.


    Er meint, Unitas Werke wären qualtitativ absolut top und wären sozusagen für die Ewigkeit gebaut.


    Was meint Ihr zu den Unitas - Werken (habe jetzt leider keine genaue Bezeichnung für das Werk, was in dieser Uhr verbaut ist) Sind die vergleichbar mit den "normalen" ETA Werken, die ja auch in Massen verbaut werden ??


    Würde mich über Eure Expertenmeinungen freuen.



    Gruß


    Rene

  • Unitas Werke sind seit einigen Jahrzehnten von ETA übernommen. Daher die neue Bezeichung ETA Unitas.


    Wahrscheinlich handelt es sich bei den Werken um die bekanntesten Modelle 6497 oder 6498. Beide sind identisch nur das 6497 hat die kleine Sekunde bei 9 und das 6498 hat die kleine Sekunde bei 6. Das eine ist ein Savonette Werk und das andere ein Lepine.


    Dieses Werk ist das Einzige der Taschenuhrwerke die die Zeit überlebt haben und heute noch gebaut werden. Man kann diese Werke natürlich als "Massenprodukt" ansehen, da sie von der Firma ETA kommen. Aber man darf nicht vergessen, dass man dieses Werk auch in vielen verschiedenen Varianten auch in Uhren der Marken Panerai, Maurice Lacroix, TAG, RGM, Dornblüth, Stowa, Etoile, Benzinger etc. vorfindet. Und diese Uhren zählen schon zu Luxus-Uhren Branche.


    So bleibt jedem selbst überlassen über diese Werke zu urteilen. Die einen werden sagen "Massen-Produkt" und die anderen finden dieses Werk wiederum sehr schön, das es robust und gross ist und viele Möglichkeiten für schöne Dekorationen bildet.


    Aber eins ist Sicher. Ohne Unitas würde in der Uhrenbranche ein großes Loch entstehen.

  • Kann man sicher bedenkenlos empfehlen. Bietet einiges an Möglichkeiten hinsichtlich Dekoration wie Gestaltung von Verzierungen, Unruh, Schwanenhals etc.

  • Vielen Dank für eure Info´s !! :gut:


    Hab mir die Uhr heute nochmal angeschaut: Glasboden und die kleine Sekunde bei der 9 - damit wohl dann das 6497.


    Ich bin jetzt seit Februar diesen Jahres in der Lounge und lese und lerne jeden Tag mehr über die Fazination Uhren.


    Machr richtig Spass und man hat einfach immer wieder nette Kontakte.



    Gruß


    Rene

  • Kann mich da nur meinen Vorrednern anschließen, UNITAS-Werke sind sehr robust und langlebig.


    Ein Vorteil ist auch, dass man auf Jahrzehnte hin noch Ersatzteile bekommen wird und man seine Lieblingsstücke lange erhalten kann.


    Die Ganggenauigkeit kann von Unitas zu Unitas sehr abweichen, hatte schon welche, die liefen nur 5 Sekunden vor am Tag, hatte aber auch schon welche die bei 2 Minuten lagen. Man kann das natürlich auch justieren, finde aber dass der Unterschied im Laufverhalten bei meinen Unitas ihre Seele ausmachen ;) solange sie nicht nachgehen.


    Gruss posibul

  • Vielleicht interessiert Euch ja der Ursprung dieses interessanten Uhrwerks:


    Die Kaliber 6497 und 6498 stammen ursprünglich vom Rohwerke-Hersteller Unitas.
    Das Unitas 6497 wurde 1950 von ARSA
    in Tramelan als Taschenuhrkaliber auf den Markt gebracht (zusammen mit
    dem 6498 als Savonette mit kleiner Sekunde bei 6 Uhr). Die Entwicklung
    reicht zurück bis in die 40er Jahre. Nach dem Zusammenbruch von ARSA
    in der „Quarzkrise“ wurde dieses Kaliber von ETA übernommen, wo es bis
    heute noch produziert wird. Es gibt 2 Ausbaustufen: 6497-1 (18 000 A/h)
    und 6497-2 mit (21 600 A/h). Die 21 600er Version von ETA wurde
    mittlerweile in der Produktion eingestellt wurde. Es ist ein sehr
    robustes und leistungsfähiges Kaliber.


    Dieses Unternehmen wurde 1898 von Auguste Reymond in Tramelan
    (Kanton Bern) als kleine Werkstatt zur Fertigstellung von Uhren ins
    Leben gerufen. Es war in einer Wohnung untergebracht und firmierte
    unter dem Namen »Fabrique d'horlogerie Auguste Reymond«.


    1903 verlangte die steigende Nachfrage nach der Errichtung eines
    eigenen Fabrikgebäudes. Der Wandel zur Uhrenmanufaktur A. Reymond S.A. (ARSA)
    vollzog sich 1906. Die eigenen Ebauches wurden in einer neu errichteten
    Fabrik in Le Bioux (Valle'e de Joux> produziert. Aus Gründen der
    Wirtschaftlichkeit verlegte Reymond 1909 auch die Ebauches-Fabrikation
    nach Tramelan. 1926 erwarb die A. Reymond S.A. die Uhrenfabrik Unitas
    Watch Co., Tramelan, deren Fabrikgebäude speziell zur
    Rohwerkefabrikation umgebaut wurde. Analog zu den Vorgängen bei Eterna
    und ETA gelangte die Ebauches-Abteilung »Unitas« 1932 unter das Dach
    der Ebauches SA. Die »Arsa«-Uhrenfabrikation blieb weiterhin selbständig.
    1983 liefen in Tramelan die letzten Rohwerke vom Band.



    Danach zeichnete die ETA SA für die genannten Kaliber
    verantwortlich.Unter der Bezeichnung 6497-2 und 6498-2 fertigen die
    Grenchener die beiden Taschenuhr-Kaliber auch in der Ausführung
    »elabore'« mit »Incabloc«-Stoßsicherung und Basisdekor. Dabei
    verdoppelt sich der Abgabepreis gegenüber der »normalisé«-Version.


    Der Feinbearbeitungsstandard und die Qualität des Assortiment
    bestimmen letztendlich den Preis des Uhrwerks. Zur Verdoppelung oder
    Verdreifachung des ETA-Basispreises braucht es wirklich nicht sehr viel.


    "Uhrige" Grüße aus Berlin!


    JoahensUhrentick

  • Im Moment fahr ich auch auf Handaufzugsuhren ab, vor allem wenn sie so ein schönes Werk haben...



    Da sollte eigentlich ein schöner Panoramboden rein.

  • Im Moment fahr ich auch auf Handaufzugsuhren ab, vor allem wenn sie so ein schönes Werk haben...



    Da sollte eigentlich ein schöner Panoramboden rein.


    Schade das Werk sieht sehr schön aus, leider fehlt nur eine schöne Sonnenschliff an den Aufzugsräder...


    Habe einige ETA Unitaswerke laufen sehr gut....


    eine z.B. verbaut in meiner Steinhart Flieger...