Rolex Mods - Artisans de Geneve / Designa Individual

  • Hallo zusammen,

    nach ewigen Zeiten der Abstinenz in dem Forum habe ich mal eine Frage in die Runde und ich kann mich düster erinnern es gab schon mal Diskussionen zu Blaken, aber ich wollte das Thema mal wieder anreißen, weil es mich wirklich interessiert.

    Gefühlt gibt es immer mehr Ateliers, die sehr Individuelle und teilweise auch sehr ansprechende Modelle von Rolex, AP oder Patek modifizieren bzw. teilweise komplett neu interpretieren - BLAKEN hat die Uhren - mal einfach gesprochen - mit einem schwarzen Coating versehen und das war es. Die "neueren" Ateliers verwenden komplett neue Materialien für die Gehäuse (bspw. Carbon), interpretieren Lünetten und Zifferblätter komplett neu und verwenden oft bis auf Uhrwerk und das "Grunddesign" nichts mehr vom Original. Soweit - so gut und man kann davon halten was man möchte (wie geschrieben, ich persönlich finde einige Modelle wirklich umwerfend schön, aber das ist natürlich höchst subjektiv)

    Jetzt aber die eigentliche Frage - da steht immer noch "Rolex" oder "Audemars Piguet" oder was auch immer auf dem Zifferblatt, die Krone wird verwendet und und und...ist das Markenrechtlich nicht schwierig? Ich meine machen kann man mit seiner Uhr, seinem Auto oder was auch immer zu "customizen" ist, ja erstmal alles, aber reicht es tatsächlich auf den Webseiten darauf hinzuweisen, das man mit dem oder dem nicht "verbandelt" ist, aber trotzdem das Label der Marke verwendet?

    Ich meine eine Davosa, die sicherlich auch zu "modden" wäre, würde sicherlich keine Preise im fünfstelligen Bereich erzielen, oder täusch ich mich?


    Bin auf eure Meinungen und Sichtweisen gespannt...


    viele Grüße


    André

  • Ich denke alleine durch die Tatsache das die genannten Marken viele Ressourcen für Thema Markenschutz bereithalten, die Modder aber immer noch so werben/kommunizieren wie sie es tun, zeigt uns das es anscheinend legitim ist und eine Distanzierung vom original Hersteller ausreicht. Die genannten Modder bieten ja auch immer nur einen Umbau an, die Uhr muss dazu separat beschafft werden. Die Preise sind ebenfalls nur für den Umbau. In dieser Konstellation scheint es markenrechtlich nicht anfechtbar zu sein.


    Mein persönlicher Gedanke: Mir gefallen einige Umbauten optisch sehr gut, aber wenn z.B. Lynette, Gehäuse, Blatt etc. gegen Aftermarket teile getauscht wurden, bleibt am Ende ja nur noch das Werk was original ist. Dann von einem Mod zu reden finde ich etwas fragwürdig.

  • Mir ist nicht bekannt, wie das die im ersten Post angesprochenen Modder machen - aber Blaken verbimmelt inzwischen keine eigenen Uhren mehr, sondern moddet Kundenuhren.


    Ist rechtlich einfacher...

  • Es gibt/gab da bereits einen Rechtsstreit


    Produkte von Luxusbrands verändern - Wovor schützen Marken- und Lauterkeitsrecht? - Management and Law Blog
    Ein Rechtsstreit um eine bekannte Luxusmarke gab dem Schweizer Bundesgericht die Gelegenheit, sich erstmals zu einer spannenden Frage zu äussern: Inwiefern…
    hub.hslu.ch

    :wink: Benny :wink:

    Die junge Generation hat auch heute noch Respekt vor dem Alter; allerdings nur noch beim Wein, beim Whisky und bei Möbeln.
    Truman Capote



  • Bleibt das Problem eines ggf. notwendigen Services:

    was passiert, wenn nach einigen Jahren ein technisches Problem mit dem Werk entsteht und z.B. Ersatzteile benötigt werden?

    Repariert Rolex dann eine von Blaken individualisierte Uhr oder wird das ggf. abgelehnt? Oder bekommt Blaken von Rolex die benötigten Teile bzw. garantiert auch die Ersatzteilversorgung?

    Auch die Thematik sollte man bedenken.

  • was passiert, wenn nach einigen Jahren ein technisches Problem mit dem Werk entsteht und z.B. Ersatzteile benötigt werden?

    Blasphemie, Gotteslästerung, Insultation.... :panik: Kannst nur hoffen dass Rolex nicht mitliest. :prust:

    Gruß, René



    Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

    Friedrich Nietzsche

  • Bleibt das Problem eines ggf. notwendigen Services:

    was passiert, wenn nach einigen Jahren ein technisches Problem mit dem Werk entsteht und z.B. Ersatzteile benötigt werden?

    Repariert Rolex dann eine von Blaken individualisierte Uhr oder wird das ggf. abgelehnt? Oder bekommt Blaken von Rolex die benötigten Teile bzw. garantiert auch die Ersatzteilversorgung?

    Auch die Thematik sollte man bedenken.

    Im Nachbarforum hat einer eine Daytona bei Blaken nach seinen Wünschen individualisieren lassen. Das Problem mit dem Service wurde da auch diskutiert. Ich möchte hier den Member zitieren: „Es ist keine Rolex mehr, es ist eine Blaken Daytona mit 5‑jähriger Garantie bei Blaken. Der Service findet danach auch bei Blaken in Pforzheim statt.“

  • Vorab eine Frage: Spricht sich der Schwarzmaler "Blahken" oder "Bläjkn" aus? Ich Frege natürlich für einen Freund.


    Zur Frage der Legalität habe ich eine Meinung, aber zu wenig Fachwissen. Was ich aber sicher weiß ist, dass ich aus meiner 16710 Pepsi mit Segen der Firma Rolex keine Coke machen darf.

  • Es gibt/gab da bereits einen Rechtsstreit


    https://hub.hslu.ch/management…ken-und-lauterkeitsrecht/

    sehr interessant, Danke fürs teilen! Was ich bislang auch nicht wusste, das man quasi seine Uhr mitbringen muss...(hätte ich vielleicht mal genauer lesen müssen auf den Seiten) denn das wiederum löst meine Fragezeichen auf, wo die die Uhren überhaupt herbekommen ;)

    Wie geschrieben gibt es tatsächlich ein paar Modelle, die ich wirklich spannend finde - zumindest aus handwerklicher und auch optischer Sicht, da es eben etwas über das "einfärben" hinaus geht.

  • Vorab eine Frage: Spricht sich der Schwarzmaler "Blahken" oder "Bläjkn" aus? Ich Frege natürlich für einen Freund.


    Zur Frage der Legalität habe ich eine Meinung, aber zu wenig Fachwissen. Was ich aber sicher weiß ist, dass ich aus meiner 16710 Pepsi mit Segen der Firma Rolex keine Coke machen darf.


    Doch, darfst du schon. Sollte das Ding zur Revision gehen, würde diese m.W. deswegen ja nicht abgelehnt werden. Sie würde also durchgeführt werden - nur ist dein Coke-Inlay danach wohl halt nimmer drauf ;)


    Sondern dasjenige, welches laut Rolex-interner Liste an dieser Uhr verbaut wurde. Vielleicht ja auch ein Afri, weil es halt im Werks-Auslieferungszustand ein solches war, und der Konzi halt damals beim Verkauf kurzerhand ein Pepsi draufgeclickt hat, weil du/ der Erstkäufer das halt so wollte und das damals auch eh keinen interessiert hat (für entsprechende Erfahrungsberichte: siehe Nachbarforum...)


    Die Frage ist halt: kannst du es auch, i.S.v. hast du das entsprechende Austauschteil zur Hand? Und an dieser Stelle kriegst du von Rolex halt wenig Unterstützung, um es mal zurückhaltend auszudrücken.

  • Vorab eine Frage: Spricht sich der Schwarzmaler "Blahken" oder "Bläjkn" aus? Ich Frege natürlich für einen Freund.

    Die Firma sitzt in D, also nenn ich sie "Blahken" - deren Meinung dazu ist mir erst mal Banane. In der Realität wurde diese Spreche aber auch bei Blaken selbst genutzt (vor Corona).


    (...) denn das wiederum löst meine Fragezeichen auf, wo die die Uhren überhaupt herbekommen ;)

    In der Vergangenheit wurde mit mehreren deutschen Konzis direkt gearbeitet - waren also von der Basis her LC100. Vorzugsweise waren das Konzis, die auch selber revisionieren konnten... :zwitscher:

  • Schmeisst jetzg aber nicht Blaken und Artisans Geneve durcheinander.


    Letztere sind imho deutlich über Blaken anzusiedeln

    :wink: Benny :wink:

    Die junge Generation hat auch heute noch Respekt vor dem Alter; allerdings nur noch beim Wein, beim Whisky und bei Möbeln.
    Truman Capote