Die wechselvolle Geschichte meiner Panerai Submersible (PAM305)

  • Die wechselvolle Geschichte meiner Panerai PAM305.


    Ich habe die Panerai in 2014 bei einem Konzessionär in Köln gekauft. Ich habe mich damals für die Submersible entschieden, weil ich das Design schön, ausgewogen und einzigartig fand und immer noch finde und die 47 mm gut an mein Handgelenk passen.



    Zur Historie:

    In 2015, bei einer Dienstreise nach Budapest ist der Minutenzeiger ins Gehäuse gefallen und das ohne Sturz oder Gewalteinwirkung von Aussen. Der Konzessionär in Budapest hat das damals anstandslos gerichtet, ohne einen Forint dafür zu nehmen.


    In 2018 der nächste Event. Ich möchte betonen, dass es wirklich keinen Sturz, oder Ähnliches gab, aber als ich auf meine Uhr geschaut habe lag das Kaliber schräg im Gehäuse und die Schrauben purzelten um die Zeiger. Auch hier war der Konzessionär sehr freundlich und hat das Kaliber neu justiert. (O-Ton des Meisters. „Da gab wohl zu wenig Schrauben.“)


    In 2019 ist die Uhr dann komplett stehengeblieben.


    Ich habe die Uhr dann erst einmal beiseite gelegt und in 2020 zum Konzessionär nach Köln zur Revision gebracht. Dort lag die Uhr dann 2 Jahre im Tresor, weil ich erstens viel auf Reisen bin und zweitens die Uhr für mich die Bedeutung als ein „schöner Gebrauchsgegenstand“ verloren hatte.


    Ih habe die Uhr Vorgestern abgeholt und am Abend die Zeit eingestellt. Dabei habe ich festgestellt, das der Hebel die Krone nicht mehr wie gewohnt etwas nach unten drückt.


    Um sicher zugehen, dass die Uhr nach der Revision in Ordnung ist, habe ich mich mit dem Panerai Service in München In Verbindung gesetzt. An dieser Stelle ein großes Lob an die Mitarbeiter, die freundlich und kompetent versucht haben das Problem einzuordnen.


    Ich möchte noch einfügen, dass ich garnicht davon ausgegangen bin, dass ein großes Problem vorliegt. Vielmehr dachte ich, dass im Zuge der Revision evtl. neue Dichtungen eingesetzt wurden, die das Runterdrücken der Krone erübrigen würden.


    Aber die Mitarbeiter vom Panerai haben mich abends noch informiert, dass die Mechaniker im Haus gesagt hätten, dass das so nicht in Ordnung sei und Feuchtigkeit eindringen könnte.


    Der Stand:

    Ich habe daraufhin Panerai und Rüschebeck gebeten mir einen Prozess vorzuschlagen, wie man meine Uhr in einen Zustand bringen kann, der alltagstauglich ist.


    Ich muss dazu sagen, dass ich meine Uhren nicht in Watte packe, aber die Uhr auch nicht zum Golfen oder Mountainbike benutze. Und ich bin verwöhnt in Bezug auf die Robustheit und Genauigkeit von Uhren.


    Anekdotisch:

    Mein Vater hat als Arbeitswerkzeug im Anlagenbau eine Heuer Carrera BJ1963 getragen. Diese Uhr haben die Ingenieure, die im Hochofen gearbeitet haben getragen, weil die exakte Zeitmessung überlebenswichtig war.


    Ich habe diese Uhr von meinem Vater geerbt und sie läuft seit über 60 Jahren +2 Sekunden in der Woche, was selbst für ein Lemania Laufwerk ein ausserordentlicher Wert ist. Die Uhr war in 60 Jahren zweimal zu Revision bei Rolex (da gleiches Kaliber wie Daytona).


    Als ich in 2014 die Panerai gekauft habe, habe ich mir eine ähnliche Robustheit und Ganggenauigkeit gewünscht. Leider hat das nicht so ganz geklappt.



    Fazit:

    Ich möchte an dieser Stelle ausdrücklich sagen, dass es mir nicht um ein Panerai Bashing geht. Fehler kommen immer vor, egal ob Rolex oder Panerai. Ausserdem sind die Uhren vom Design her immer noch einzigartig und ich trage die 305 gerne.


    An dieser Stelle möchte ich das Gute, das ich mit der Pan verbinde, nicht unerwähnt lassen. Die Uhr hat schon viele Länder gesehen und hat in vielen Meeren gebadet. Ohne Schaden zu nehmen!

    Ich verbinde viele schöne Augenblicke mit der Uhr und möchte sie nicht missen, obwohl ich mir bei jedem Vorfall gesagt habe das es Zeit wird die Pan zu verkaufen. Aber alte Liebe rostet eben doch nicht.


    Mein Exemplar hat schon eine ganz besondere Geschichte. Ich habe bisher von keiner Uhr gehört, bei der die Zeiger abfallen, oder Schrauben und Kaliber sich im Gehäuse verteilen.


    Man kann sicher anführen, dass ich die Panerai schon nach dem ersten Vorfall zur Revision hätte bringen sollen, aber ich bin viel unterwegs und hatte weder Zeit noch Muße meiner Uhr diese Aufmerksamkeit zukommen zu lassen.


    Aber nach einer Revision sollte man schon davon ausgehen können, dass die Uhr in einem guten funktionalen Zustand zurückkommt.


    Wie gesagt am Panerai Service gibt es bisher nicht auszusetzen. Im Gegenteil. Panerai sollte nur darauf achten, dass die Qualität der Uhren gewährleistet ist, insbesondere wenn das Preisniveau auf Rolex Level liegt.


    Ich bin jetzt sehr gespannt auf das Ergebnis, wenn die Uhr wieder zu Panerai geht, um den Kronenschutz und/oder die Kronendichtungen, oder was auch immer die Ursache ist, auszutauschen.


    Ich hoffe auf eine Uhr, die ich lange tragen kann und die immerhin eine sehr eigene Geschichte vorweisen kann. Eine Uhr wird zu einer guten Uhr, wenn Sie Patina, Herkunft und Geschichte vorweisen kann.


    Beste Grüße an Alle.



  • Aber nach einer Revision sollte man schon davon ausgehen können, dass die Uhr in einem guten funktionalen Zustand zurückkommt.



    dass die Qualität der Uhren gewährleistet ist, insbesondere wenn das Preisniveau auf Rolex Level liegt.

    Das sollte man erwarten können, leider ist die Qualitätskontrolle wohl nicht immer konstant...:bash:

    Mir ist die 323 auch aus der Revision mit dem gleichen Fehler zurückgegeben wurden. Würde anstandslos korrigiert, sollte aber nicht passieren.

  • Mein Vater hat als Arbeitswerkzeug im Anlagenbau eine Heuer Carrera BJ1963 getragen. Diese Uhr haben die Ingenieure, die im Hochofen gearbeitet haben getragen, weil die exakte Zeitmessung überlebenswichtig war.


    Ich habe diese Uhr von meinem Vater geerbt und sie läuft seit über 60 Jahren +2 Sekunden in der Woche, was selbst für ein Lemania Laufwerk ein ausserordentlicher Wert ist. Die Uhr war in 60 Jahren zweimal zu Revision bei Rolex (da gleiches Kaliber wie Daytona).

    Dachte immer in der Daytona war bis 2004 ein El Primero von Zenith drin:grb:


    Hatte zwar noch nie Lemania oder Zenith Chronos, bin aber überzeugt dass dies bis heute eine der besten Chrono-Uhrwerke sind:gut:

  • Dachte immer in der Daytona war bis 2004 ein El Primero von Zenith drin:grb:


    Hatte zwar noch nie Lemania oder Zenith Chronos, bin aber überzeugt dass dies bis heute eine der besten Chrono-Uhrwerke sind:gut:


    Dachte immer in der Daytona war bis 2004 ein El Primero von Zenith drin :grb:

    Guten Morgen,


    meines Wissens nach wurden in den ersten Daytonas die Lemania/Valjoux Kaliber 92 und 72 verbaut.

    Aber ich lasse mich da gern eines Besseren belehren.

    Beste Grüße

  • Die Daytona der ersten Serie hatte definitiv kein Zenith Werk, wie es erst später stark überarbeitet eingesetzt wurde. Meines Wissens wurde das Handaufszugskaliber Valjoux 72B verbaut.

    Gruß, René



    Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

    Friedrich Nietzsche

  • "Gerade das Valjoux Kaliber 23 und seine Weiterentwicklungen, das Kaliber 72 (mit 12-Stunden-Zähler), das Kaliber 72C (mit Vollkalender) und vor allem das legendäre Kaliber 88 (mit Vollkalender und Mondphase) gelten vielen Sammlern als Krönung der mechanischen Chronographen-Schöpfung. Dabei wurden diese Kaliber ursprünglich als Massen-Werke für so genannte «Konfektionäre» konstruiert und verkauft.

    Da sie jedoch über eine robuste und zuverlässige Technik verfügen, wurden sie nicht nur von reinen Etablisseuren verwendet, auch berühmte Marken nutzten diese Kaliber, ästhetisch und technisch mehr oder weniger veredelt, in ihren Uhren. Eines der berühmtesten Beispiele dafür ist die Rolex Daytona mit ihrem Valjoux Kaliber 72, die heute zu den begehrtesten Uhrenmodellen überhaupt zählt." Quelle: Magazin Armbanduhren


    Wie in dem Artikel erwähnt war das Kaliber eher Massenware. Um so erstaunlicher ist für mich die Ganggenauigkeit und Robustheit des Kalibers.

  • Also der Fehler den du 2018 beschreibst ist wohl dem Konzi in Budapest zuzuschreiben. Den um den Zeiger neu aufzusetzen muss er das komplette Werk sammt Zifferblatt aus der Uhr nehmen.

    D.h. er muss alle Werkhalteschrauben öffnen.

    Wenn er dann beim einbauen einige Schrauben vergisst bzw nicht ordentlich festzieht werden die wohl irgendwann locker und fliegen dann in der Uhr rum. Also kein Fehler von Panerai sondern vom Uhrmacher ;)


    LG Alex

  • Hallo Alex,


    ja das kann gut sein. Es war auch nicht meine Intention die Panerai schlecht zu reden, oder Jemandem die Schuld zuzuweisen. Eigentlich hätte nach dem ersten Vorfall eine ordentliche Reparatur erfolgen müssen. Wie gesagt, dumm gelaufen.

    Ich war nur nach der Revision etwas irritiert, aber Fehler passieren.

    Beste Grüße.

  • Meine 305 läuft tadellos, hat keinerlei Macken und Auffälligkeiten, obwohl sie gewißlich nicht geschont wird.


    Vom Speziellen auf das Allgemeine zu schließen ist selten förderlich und noch seltener gültig. :opa:

  • Meine 305 läuft tadellos, hat keinerlei Macken und Auffälligkeiten, obwohl sie gewißlich nicht geschont wird.


    Vom Speziellen auf das Allgemeine zu schließen ist selten förderlich und noch seltener gültig. :opa:

    na klar, da gebe ich dir auch recht…, will die Marke nicht schlecht machen. Sind schöne Uhren.


    Ich lese viel über alle Uhrenhersteller, habe aber noch von keiner Marke so viel über Mängel gelesen.


    Das ist dann wohl nur mein Empfinden und ist gewiss nicht representativ.


    Also nichts für ungut, wollte niemanden zu nahe treten.


    Also weitermachen :gut:

  • ...ich glaub auch, dass das P9000 ein gutes Kaliber ist. Bis auf die 2 Federhäuser und den magischen Hebel, der aber auch in jeder Seiko verbaut ist, ist an dem Uhrwerk nichts Spektakuläres - und das ist durchaus positiv gemeint. Eben ein solides Arbeitskaliber. Beste Grüße. Gregor

  • Ich lese viel über alle Uhrenhersteller, habe aber noch von keiner Marke so viel über Mängel gelesen.

    Seltsam, ich empfinde subjetiv, über AP ist alles voll mit Mängelberichten! Ich selber hatte zwei Royal Oak´s, in kurzen Wort, kompletter Schrott.


    Könnte jetzt behaupten, ich hatte SIE alle, alle Marken, viele Modelle. Mit vielen hatte ich Probleme, mit Panerai noch nie, für mich die besten Uhren überhaupt bis heute. Seit 15 Jahren perfekt, selbst mit Rolex hatte ich schon Probleme . Aber so sind die die Erfahrungen und so macht jeder andere Erfahrungen.


    Gerade die 305 mit dem P.9000, sehr krass, die hätte ich sehr weit vorne gesehen was lebenslange Haltbarkeit betrifft ;)


    Ich mag aus diesem Grund Foren, mal andere Sichtweisen und Erfahrungen, immer Danke dafür.

  • Jeder Hersteller der (zu?) schnell wächst bekommt irgendwann Qualitätsprobleme.

    Das hat aber meistens damit zu tun das die Sparmassnahmen an der falschen Stelle in der Kette ansetzen.

    Ich sehe Ähnlichkeiten und Parallelen mit IWC nachdem sie die Neubauten hingestellt haben und die Produktion in die Höhe gefahren haben .


    IWC habe ich früher (Ende 90er/Anfang 00er Jahre) mal sehr geschätzt weil der SAV (Service ) vorbildhaft (heute eher märchenhaft) geführt wurde.

    Nicht selten habe ich meine Routen in die Schweiz über Schaffhausen gewählt eine Uhr mit Problem beim Service Chef persönlich abgegeben worauf er diese kurz "unter die Lupe.." nahm um dann mir "....ist kein großes Ding, gehen Sie was Essen geniessen Sie Ihren Kaffee und holen sie die Uhr am Nachmittag wieder ab..." zu antworten.


    Eta Kaliber wurden so eingestellt das sie Quarz Werte erreichten (unglaublich).

    Die ersten 'Manufaktur Kaliber' aus Schaffhausen wurden auch schon in der letzten Testphase in Serienmodelle verbaut....mit ähnlichen Problemen in jüngster Vergangenheit bei Panerai


    Heute weht ein anderer Wind, ebenso bei der Konzernschwester Panerai (welche mich vom Service her noch nie begeisterte)

    Nachdem man im Akkord Tempo eine beachtliche Zahl an 'Manufaktur Kaliber' präsentierte kam dann wohl die Erkenntnis das der Kunde soooo viel 'Manufaktur' weder versteht noch unbedingt möchte.....und schon gar nicht braucht .....was machen???

    Downsizing,kopieren von Kalibern mit abgelaufenen Patenten, Boxen aus Biomüll (oder umgekehrt:grb:)usw usf


    Ich hatte auch schon 3 Uhren mit dem 9000er Kaliber. Was mich bei allen Uhren wirklich gestört hat war das Rotorengeräusch (Lager/Schmiermittel/Konstruktion???) dieses 'rascheln' ist bei einer Uhr im 4 bis 5 stelligen Bereich für mich nicht akzeptabel. Am leisesten war es in der 389 (wahrscheinlich durch den doppelten Boden /Weicheisenschutz)


    Anfang letzten Jahres habe ich Schwiegervaters Luminor GMT 1950 in Zürich zum Service gegeben.

    Probleme beim Aufzug und Gangreserve.(auch das P.9001?) Die Uhr ging nach Neuchatel (weil ich in München schon mehrmals schlechte Erfahrung gemacht habe) Die Uhr war nach 10 Wochen abholbereit und wurde mir ohne Erklärung oder Servicebericht ausgehändigt.

    -periodischer Service, Kleinteile (ohne Bezeichnung) ausgetauscht, Dichtungen erneuert

    900 CHF.basta


    Je mehr ich über die ganze Entwicklung in der Branche nachdenke, desto attraktiver werden für mich die ollen Eta's, Unitas und Modul Chronos(Original)...besonders bei Panerai.

    Die kann ich noch guten Gewissens zum Haus und Hof Uhrmacher bringen und mich beim Tässchen Kaffee mit ihm über die Entwicklung im base camp von Mount Bullshit :bgdev:auslassen.