Endlich WBK, was kaufen?

  • Danke, ohne den Artikel gelesen zu haben wird da wohl etwas dran sein. Und ich kannte nur Frau Glock Junior persönlich. ;)


    Was die verschiedenen Abzugsarten betrifft muss man miteinbeziehen, dass es die Diskussion um SA (Colt 1911) oder DA (Revolver) auch in den USA schon lange vor Glock gab. Als Glock auftrat wurde deren Safe-Action-Abzug in Konkurrenz zum SA-Abzug gesetzt und der Glock Abzug erst einmal - wie die Waffe an sich - verteufelt.


    Heute sieht man den Glock Abzug international als akzeptiert mit Vorteilen gegenüber SA und DA an. Den Durchbruch schaffte Glock nicht wegen des Abzugs, sondern weil man in den USA mit allen möglichen und unmöglichen Mitteln versuchte den Nachteil und die Zerbrechlichkeit von Plastik gegenüber Stahl zu beweisen. Ua. ließ man die Waffe aus einem Hubschrauber auf Beton fallen. Das Problem war, dass sie nach jeder Torture funktionierte und sich das Negative Campaigning zum Bumerang entwickelte. :prust:


    Politisch wurde damals sogar vor der Waffe gewarnt, weil sie unbemerkt vor den Röntgenapparaten auf Flughäfen ins Flugzeug geschmuggelt werden könne und eine reine Terroristenwaffe sei. Aber auch da zeigten Versuche, dass sie gut zu erkennen war.

    Jeder Versuch, sie schlechter dastehen zu lassen wie die Ganzstahlwaffen aus heimischer Produktion scheiterten und machten Glock noch populärer und für Behörden interessanter.

    Würde Glock eine meiner Hellcat vergleichbaren Waffe herausbringen, würde ich vermutlich umsteigen. Dazu müssten sie jedoch auf die doppelwandige Ausführung ihrer Magazine verzichten und das steht derzeit nicht an.

    Gruß, René



    Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

    Friedrich Nietzsche

  • Korrekt Frank. :prust:


    Für meine Anforderungen die ideale Tragewaffe. Klein, leicht, mit 11+1 Schuss trotzdem eine ausreichende Kapazität und zuverlässig - die für mich wichtigsten Kriterien.


    Im Test hat die Springfield Hellcat in 2 Tagen 20.000 Schuss (davon 10.000 +P) problemlos überstanden. Und obwohl der originale Abzug für eine Einsatzwaffe durchaus gut ist, habe ich ihn durch ein Apex Tuning Trigger Kit ersetzt.




    Hier ein Größenvergleich mit der kompakten Glock 19:



    Und nachdem Teilmantel-Hohlspitz bei uns verboten, Hohlspitz aber erlaubt ist :stupid:, wurde ich nach einiger Suche auch diesbezüglich fündig.





    Gruß, René



    Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

    Friedrich Nietzsche

  • Top mit Leuchtpunktvisier :gut:!


    Ich mag das österreichische Gelump, wobei meine GLOCK in 9mm Luger auch schon Ladehemmungen hatte. Vermutlich lag es an meiner zu öligen Fürsorge :G. GLOCK soll man angeblich nur sehr spartanisch pflegen, d. h. bestenfalls ein Spritzer FP10 auf die Gleitschienen und ein wenig WD40 zum reinigen.


    Unterhalb der GLOCK 19 sind ja noch kleinere Ausführungen erhältlich. Wichtig ist imo, dass man nicht zu viele Konzepte parallel nutzt. Ich hatte mal eine HK P7 M13 und mein Bruder besitzt noch eine HK P7 M8 - das Teil mit Griffspanner, einst eingesetzt in Bayern, heute noch mW bei manchen SEK im Einsatz. Meine M13 wollte nix treffen, mit seiner M8 habe ich irre Topergebnisse erzielt :grb:.

  • Witzige Anekdote, aber auch schon wieder knapp 25 Jahre her: Da kam ein Kollege auf mich zu, seine GLOCK 17 wäre unpräzise. Absoluter Standard, nix 2 kg Tuningabzug. Ich nehme das Teil und erziele (mit etwas Glück) auf 25m mit 5 Schuß 49 Ringe. Da war er zufrieden :G. Solche Gebrauchswaffen benötigen Training, Training und nochmal Training. Wer da parallel mit Revolvern oder gar mit Grazien a la HK P7 unterwegs ist, tut sich im Ernstfall sicher keinen Gefallen.

  • Die HK P7 habe ich auch einmal geschossen (bei der Stadtpolizei Baden war sie Dienstwaffe), gehört mit dem Griffspanner aber nur in Hände von Spezialisten, weil sie viel und ständiges Training erfordert um im Ernstfall, wenn der Puls hochfährt, nicht ungewollt einen Schuss abzugeben.


    Unterhalb der Glock 19 hatte ich viele Jahre mehrere Generationen der Glock 26. Dann kam die Glock 43 und die 26 wurde verkauft. Mit der geringen Magazinkapazität der 43 war ich dann doch nicht ganz zufrieden und es kam wieder eine 26. Bis zur 43x. In relativ kurzer Zeit stellte ich aber fest, dass mir das Griffstück der X doch zu lang zum verdeckten Tragen ist. Zu dieser Zeit begann ich mich einmal abseits von Glock umzusehen und es traten die Springfield Hellcat und die SIG P365 (einschließlich der SAS-Ausführung) in Konkurrenz, wobei sich die Hellcat für mich als Sieger herausstellte. Mit der Wahl bin ich nun sehr glücklich.

    Ladehemmungen bei Glock kenne ich kaum. Ich kenne Glock‘s die gut 500.000 Schuss auf dem Buckel haben und nie Probleme machten. Eine Zeitlang habe ich auch die Glock 18 und 18C getestet und viel geschossen (als Alternative zur UZI-Maschinenpistole), da haben wir in einer Stunde viele hundert Schuss ohne eine Hemmung verfeuert (ein 17-Schuss-Magazin ist im Dauerfeuer-Modus in 0,8 Sekunden Geschichte). Vielleicht liegt es wirklich an zu viel Pflege, wobei das aber auch nicht sein darf. :grb:


    Den Unterschied Glock/Hellcat sehe ich in der möglichen Schussleistung. Eine Hellcat wird vermutlich keine 300.000 Schuss halten, was sie bei mir aber gar nicht muss. Ansonsten sehe ich viele Vorteile bei der Hellcat und Glock muss aufpassen dass sie nicht an Land verlieren.

    Gruß, René



    Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

    Friedrich Nietzsche

  • Doch, es ist wirklich so, ich habe die GLOCK überpflegt - zuviel WD40 im System. Ich war auch alles andere als happy, um nicht zu sagen, stinksauer :G! Das passierte in einem IPSC-Wettbewerb. Die 45er HK USP war dabei immer eine sichere Bank :gut:.


    Die HK P7 ist eine geniale Ganzstahl (!) Waffe. Feststehender Polygonlauf, extrem präzise, sehr kompakte Abmessungen. Man sollte jedoch exklusiv mit dieser Waffe trainieren. Was viele (leider auch manche Nutzer :wech:) nicht wissen: Die P7 feuert auch, wenn man zuerst den Abzug und dann den Griffspanner drückt! Was im Grunde einsatztechnisch Sinn macht (falsche Motorik unter Streß) kann bei Fehlverhalten im Worstcase leider zum Desaster führen. Daher ist diese Pistole mW nur noch bei Spezialeinheiten im Einsatz.

  • Dabei muss gesagt werden, dass HK diese Option werkseitig zuerst nicht vorsah. Sie wurde erst auf eine Behörden-Forderung hin gebaut.


    Was ich aus taktischer Sicht übrigens verwunderlich finde: das gut wahrnembare Knacken, wenn die Sicherung gedrückt wird. Gerade bei einer verdeckten Annäherung stelle ich mir das hinderlich vor...


    Abseits dessen: ich hatte sie bisher einmal auf dem Stand geschossen. Eine richtig tolle Waffe, mit der mir auf Anhieb gute Ergebnisse gelangen :gut:

  • Stimmt. Mehr Lauflänge = mehr Wuppdizität. ;)

    Gültig, bis die Kapazität der Patrone ausgereizt ist. Die .454 Casull zB, die gemeinsam mit und für den Freedom Arms Mod. 83 entwickelt wurde, ist auf die Lauflänge von 7,5“ abgestellt. Das ist die ideale Waffe/Munition-Kombination, längere Läufe bringen nur marginalen Energiezuwachs, bei kürzeren Läufen verbrennt Potential ungenutzt.


    Das Gegenteil ist die .460 S&W Magnum. Um deren Potential auszureizen braucht es möglichst lange Läufe, gerne 10“ und mehr.


    Einfach zu erkennen: So lange beim Schuss Mündungsfeuer vor dem Lauf zu sehen ist, verbrennt Energie ohne dass es zu einer weiteren Beschleunigung des Geschosses kommt, womit Geschossenergie verloren geht.

    Gruß, René



    Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

    Friedrich Nietzsche

  • Hat eigentlich jemand hier.die 500er S&W mal geschossen? Bei Kurzwaffen war bei mir im Kal. 50 mit der .50 A.E. Desert Eagle Schluss. Da zieht man am besten eine Chemie- oder Skibrille über. Wenn sich die dicken Hülsen hinter einer konventionellen Brille verklemmen, kann das schmerzhaft sein.


    Die .454 Casull ist schwieriger zu schießen, der DE Gasdrucklader nimmt der .50 A.E. viel von seinem Schrecken.


    Im Overkill-Bereich ist die .44 Magnum imo ausreichend.

  • Ich habe vor vielen Jahren einmal einen Vergleich von Großkaliber-Magnum Faustfeuerwaffen angestellt und auf über 20 Seiten zusammengefasst.


    Was deren Rückstoß betrifft, hier ein Auszug aus meinem Vergleich zu dem Thema:


    Gruß, René



    Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

    Friedrich Nietzsche

  • Hallo Gemeinde :wink:


    Wie der ein oder andere weiß, steht bei mir in einiger Zeit der Kauf eigener Sport-Ausrüstung an. Nachdem ich bezüglich Basis-Hardware weiss, was ich möchte, mache ich mir eben Gedanken um das Zubehör.


    Und hier fühle ich mich etwas verloren, genauer gesagt beim Thema Zieloptik für die zukünftige Langwaffe. Da gibt es ja eine unüberschaubare qualitative und preisliche Fülle :panik:


    Könnt ihr mir für meinen Use Case (siehe unten) ein paar Empfehlungen hinsichtlich Hersteller, Neu-/Gebrauchtkauf (gern auch sonstige nützliche Tipps) mitgeben?



    Mein Anforderungsprofil:


    - Montage auf Selbstladebüchse in .223 (später kommt wohl noch eine .308 hinzu - sollte man dafür dann ein eigenes ZF holen, oder kann problemlos gewechselt werden?)

    - nur Schießstand, keine jagdliche Nutzung geplant

    - Hauptentfernung 100m, wenn es bis 300m passt wäre es cool, aber das werde ich sehr wenig/kaum schießen

    - lichtstark sollte es sein

    - Gute Verarbeitungsqualität


    Danke vorab für Tipps/Empfehlungen.

  • So, dann muss ich hier wohl auch mal meinen Senf dazu geben.


    Wenn ich den Thread hier so durchlese, dann fängt es mich direkt an im Zeigefinger zu jucken…

    Bedingt durch Corona - zuerst Lockdown, dann zusätzliche Arbeitsbelastung wegen Corona- und anderen Krankheits- bedingten Ausfällen von Kollegen, hab ich es schon länger nicht mehr zum Training bzw. gar zu Matches geschafft…. Muss das jedoch demnächst wieder intensiver angehen…


    Hier meine Walther Q5 Match


    Hab sie mir vor einem Jahr direkt nach dem Lockdown gekauft, da wusste ich noch nicht, dass ich in den dynamischen Schießsport einsteigen werde.
    Ein Jahr später hab ich ein par Tausend Schuss rausgejagt, finde meinen Spass am IPSC Sport und werde das auch weiterhin nur bei kleinen regionalen Matches bzw in den Clubhallen betreiben. Für größere Ambitionen- wie sie viele Clubkameraden haben - fehlt mir die Zeit und auch die Motivation. Ich finde es aber 100x spannender wie statisches Schiessen und kann dem Sport schon eine Menge abgewinnen.



    Die 14060 gibts nicht mehr, nur mehr die jüngere Schwester. Die Walther liegt immer noch im Safe…

    Hätte ich beim Kauf gewusst, wo die Reise hingeht, läge vermutlich eine

    CZ Shadow 2 wie bei 90% der Kollegen an ihrer Stelle. Die Walther hatte übrigens das Rennen damals gemacht, weil mir die Glock (und als Österreicher braucht man angeblich eine, wie ich mir schon öfters anhören musste) weder in der Hand, noch am Schießstand besonders getaugt hat…

  • Die Walther hatte übrigens das Rennen damals gemacht, weil mir die Glock (und als Österreicher braucht man angeblich eine, wie ich mir schon öfters anhören musste) weder in der Hand, noch am Schießstand besonders getaugt hat…


    Sicherlich eine Glaubensfrage, die ich komplett anders einschätzen würde. Wer was teueres kauft, will sich auch sicher sein, dass es besser ist.


    Wir hatten bei der Silhouetten-Meisterschaft einen auf dem Stand mit einer 4k-Race-Gun. Rotes Alu, pipapo. Die Sprüche, als nix fiel, kannst Du Dir vorstellen. :lol:


    An Glock schätze eben das, was andere bemängeln, ohne die Waffe vielleicht wirklich handhaben zu können. Und die niedrige Visierlinie. :gut:

  • - Montage auf Selbstladebüchse in .223 (später kommt wohl noch eine .308 hinzu - sollte man dafür dann ein eigenes ZF holen, oder kann problemlos gewechselt werden?)

    - nur Schießstand, keine jagdliche Nutzung geplant

    - Hauptentfernung 100m, wenn es bis 300m passt wäre es cool, aber das werde ich sehr wenig/kaum schießen

    - lichtstark sollte es sein

    - Gute Verarbeitungsqualität

    Für mich gilt "Horses for courses", Philip.


    Bei .223 SL denke ich sofort an AR-15. Da eine lichtstarke, große Optik drauf? Wenn es halbwegs dynamisch sein soll (alles außer Innenzehn auf 100m), würde ich eine, zum Gewehr passende Optik nehmen. Ich selbst habe eine Vortex Strike Eagle 1-8 drauf und bin sehr zufrieden. Gerade die 1:1-Sicht finde ich sehr reizvoll. Das Absehen ist auf .223 "geeicht" und hat verschiedene Haltepunkte bei jeweils weiteren 100 yards. Klar, kann man mit .223 auch auf 300m schießen. Aber dann sollte man ein modular abgestimmtes System mit Matchlauf, Trigger usw. haben und am besten selbst laden. Von der Außenballistik bei Wind und unter 5 Gramm Geschossgewicht auf diese Entfernung mal ganz zu schweigen. Die Montage ist übrigens für um die 60/ 70 Euro von UTG.


    .308 sieht schon anders aus. Hier war mein Fehler, an der Optik zu sparen. Wenn ich umrüsten würde, würde ich schauen, ein großes Glas von Meopta zu nehmen. Nach Aussage meiner Jagdausbilder sind Linsen, Werte und Qualität mit der großen Schwester zu vergleichen. Nur eben um einiges günstiger.


    Eine "Kombizangenlösung" (ein Glas auf Wechselmontage für beide Büchsen) würde ich nicht machen. Zum einen siehe oben. Zum anderen musst Du es doppelt einschießen und hoffen, dass Du Dir die Einstellungen pro Büchse richtig gemerkt hast und sie wiederholgenau hingekommst. Ebenso die Montage.

  • Kennt man dafür eine Begründung, René?

    Mir ist keine bekannt Stefan. Wenn ich raten müsste, würde ich sagen dass dies mit der möglichen (aber nicht wahrscheinlichen) Zerlegung des Geschosses in Mantel und Kern zusammenhängt.

    Gruß, René



    Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

    Friedrich Nietzsche