Liebe Gemeinde!
Ich weiß, Ihr wartet darauf. Das setzt mich ganz schön unter Druck… ist schon klar, oder?
Der Mensch ist ein Jäger und Sammler und so hortet er gern Dinge, die ihm gefallen. Darüberhinaus jagt er gern nach Dingen, die ihm noch besser gefallen. So gehört es zu meinen täglichen Ritualen, durch alle neuen Anzeigen von Panerai Uhren auf Chrono24 zu surfen, selbst wenn ich gerade eigentlich keine Kohle für noch einen Wecker habe… aber man könnte ja was verpassen…
Auch diverse Verkaufsgruppen bei Facebook werden regelmäßig gescannt, denn seit ich die Slytech besitze, hatte ich immer das Gefühl, dass sie sich als einzige Vintage-Möhre in der Box ein wenig einsam fühlt. Der Wunsch, zur 207/A noch ein weiteres Modell der 5218er, dann mit schwarzem Blatt, zu gesellen, nahm mehr und mehr Gestalt an.
Diese alten Tritiumblätter haben einfach einen ganz besonderen Charme, den kein aktuelles Modell vermitteln kann, selbst wenn man die Lume noch so cremig anrührt.
So legte ich mich auf die Pirsch, verbrachte Nächte im Hochsitz und durchforstete das Internet nach passenden Angeboten. Leider ist die Auswahl dieser Modelle mittlerweile nicht mehr so groß und es wird viel Schrott verkauft.
In diversen Gesprächen mit anderen Paneristi lief es relativ schnell auf ein Modell hinaus, die 5218-201/A. Warum? Ganz einfach: Zum einen ist es die „Mutter“ meiner Slytech (es wurden nämlich zur Produktion der beiden Slytech Modelle die Cases und Werke der 201 benutzt) zum anderen ist es eigentlich sogar die „Mutter“ aller modernen Panerais, da sie zu den drei ersten Modellen der Neuzeit gehört und darüberhinaus zusammen mit der 301/A in der größten Stückzahl produziert wurde. Insgesamt wurden ca. 900 Stück der 201/A produziert, wobei 212 davon dann für die Produktion der Slytech Uhren umgebaut wurden.
Dank der höheren Produktionszahl ist es möglich von diesem Modell noch das eine oder andere zu einem moderaten Preis zu ergattern.
Nach diversen Angeboten, die ich immer mit einem Kenner dieser Uhren geteilt und besprochen habe, kam dann dieses Eine auf meinen Radar. Schnell wieder an den Kenner weitergeleitet und es kam die Antwort zurück, auf die ich gehofft hatte: „Strong Buy“.
An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei diesem Kenner, der übrigens zufällig auch Moderator hier ist, bedanken. Bebbe: Vielen Dank für Deine Zeit, für Deine Unterstützung und für Deine Ratschläge. Das hat mir bei der Entscheidung sehr geholfen.
Jetzt hatte ich nur noch zu entscheiden, was ich an die Sonne setze und da gab es noch ein, zwei Möhren, die es die letzten fünf Jahre nicht einmal an den Arm geschafft hatten und dann konnte ich loslegen. Die letzten Reste des Tafelsilbers mussten weg und dafür zog ein weiteres Stück Zeitgeschichte bei mir ein.
Aber zunächst zum Threadtitel. Natürlich habe ich wieder ein schönes Lied ausgesucht. Sofern jemand das Ding nicht mehr im Ohr hat, helfe ich gern nach:
Und nun kann ich stolz meinen Neuzugang vorstellen, für den ich mehr als 1.000km quer durch Europa (hört sich wichtig an) gefahren bin und den man in diesem Zustand wohl nur noch selten findet.
Die Außen-Box hatte ich ehrlich gesagt bei einem 201er Set vorher noch nie gesehen. Sie befindet sich in einem exorbitant guten Zustand.
Die Holzbox schön dazu passend, eine Box der dritten Serie, auch wunderbar im Zustand.
Und hier ist sie, meine 201/A, die gleiche Uhr, die Sylvester Stallone im Film Daylight (und so schließt sich der Kreis) am Handgelenk trägt.
Die Uhr lag beinahe fünfundzwanzig Jahre weitestgehend unberührt in der Box, die Box war noch einmal in einem Polsterumschlag eingewickelt.
Insgesamt waren fünf Bänder dabei, davon drei mit Pre-V Schließen und zwei Dirk Straps, auch die Bänder so gut wie neu.
Die Uhr hatte im Februar 2022 noch einen Service in Neuchatel bei Panerai. Dabei wurden die Zeiger leider leicht beschädigt. Das sieht man auf dem Bild stärker als in natura. Mich stört es nicht, weil es absolut authentisch ist.
Die einzigen Kratzer hat sie an den Bandanstößen, weil die Schrauben beim Service mit Kleber gesichert wurden und ich leider mit den Schraubendreher beim Lösen abgerutscht bin, sehr ärgerlich, sieht aber auch auf dem Bild schlimmer aus als es ist.
Die Patina des Blattes entschädigt für alles, finde ich!
So, und hier noch der obligatorische Wrist Shot… wie immer mit schön eng geschnürtem Band… ja, das Blut fließt noch… es sind nur meine Speckärmchen und der Winkel…
Am Tag nach der Ankunft habe ich dann direkt ein kleines GTG mit meinem Kumpel PAM PAM gemacht. Er hat seine beiden 002er mitgebracht. Da kann man schön die Evolution der T Dials sehen…
Vielen Dank fürs Reinschauen!
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