Warum die Ewigkeit in 79 Jahren endet – Glashütte Original Senator „Ewiger Kalender“

  • Warum die Ewigkeit in 79 Jahren endet – Glashütte Original Senator „Ewiger Kalender“


    Liebe Freunde der feinen Zeitmesser, vielleicht braucht der ein oder andere noch etwas Lektüre über die Feiertage.

    Ich habe da mal etwas vorbereitet.

    Die Lesedauer dieser Vorstellung beträgt ca. 15 min und ist damit doch etwas ausführlicher geworden.

    Es sei daher angeraten, sich zuvor ein bekömmliches Heißgetränk zuzubereiten, um sich -bei Interesse- in aller Ruhe Text & Bildern widmen zu können. Ein paar Plätzchen oder Pfefferkuchen sind aber auch keine schlechte Idee.


    In diesem Sinne: Eine ruhige und besinnliche Weihnachtszeit Euch allen.



    Warum die Ewigkeit in 79 Jahren endet…


    Um diese Frage zu beantworten, müssen wir uns zurück ins 16. Jahrhundert begeben. Wir sind in Rom. Papst Gregor XIII hat zu dieser Zeit das Sagen und möchte durch eine große Kalenderreform die Abweichungen zwischen dem gemessenen Kalender- und dem astronomischen Sonnenjahr verringern und damit beide besser miteinander abgleichen.


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    Quelle: Wikimedia


    Das Problem bestand darin, dass das bislang gültige julianische Kalenderjahr ca. 11 min länger als das astronomische Jahr war und sich trotz der schon eingeführten Schaltjahresregelung, über die Jahrhunderte der Abstand zwischen beiden immer mehr vergrößerte, nämlich alle 128 Jahre um 1 Tag. Auf lange Sicht gesehen, musste das Problem gelöst werden. Eine solche Reform war zwar schon länger angestrebt, bis dato aber nie umgesetzt worden.


    Daher machte Papst Gregor Nägel mit Köpfen und ließ in Rom, im Jahr 1578, einen 73m hohen Turm für astronomische Beobachtungen errichten. Dadurch war es den Wissenschaftlern in ihrem neuen Observatorium möglich, Messungen durchzuführen und die Grundlagen und Berechnungen für die Reform, welche schon vorlagen, zu überprüfen und schlussendlich nieder zu schreiben. Eine leitende Rolle spielte dabei, der aus Bamberg stammende Christophorus Clavius.


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    Quelle: Wikimedia


    4 Jahre später war es dann soweit, am 24. Februar 1582 trat seine päpstliche Bulle (apostolischer Siegelbrief) „Inter gravissimas“ in Kraft.

    Mit dieser Anordnung wurde der julianische Kalender (nach Julius Cäsar), aufgrund von besagten Ungenauigkeiten, vom nun an gültigen gregorianischen Kalender abgelöst (der aufmerksame Leser bemerkt die Ähnlichkeit zum Namen des Papstes…).


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    Quelle: Wikimedia



    Dadurch gab es neue und bis heute gültige Regeln, welche u.a. folgendes besagen:


    Es gibt weiterhin alle 4 Jahre ein Schaltjahr, mit der Einschränkung von Säkularjahren die nicht durch 400 teilbar sind. Säkularjahre sind die Jahre, welche ein Jahrhundert abschließen. Das trifft ab diesem Zeitpunkt auf die Jahre 1700, 1800, 1900, 2100 usw. zu.

    Der 29. Februar muss somit, unabhängig vom vierjährigen Schaltjahreszyklus, in diesen besagten Jahren ausfallen. Mit dieser Regelung wird gewährleistet, dass das gemessene Kalender- und das astronomische Jahr auf Dauer so wenig wie möglich voneinander abweichen.


    Durch diesen Umstand ist auch der Bogen zur hier vorgestellten Senator „Ewiger Kalender“ gespannt.


    Denn, wie man jetzt sehen kann, endet in 79 Jahren - im Jahr 2100 - die Ewigkeit, wenn auch nur die des „Ewigen Kalenders“ in dieser Uhr.

    Aufgrund von Papst Gregors Verfügung, muss das Datum daher theoretisch erst im Übergang vom Februar in den März im Jahr 2100 korrigiert werden, falls die Uhr bis dahin ohne Pause durchlaufen sollte.

    Den Termin habe ich jedenfalls schon mal notiert, auch wenn einem beim Tippen dieser Zeilen die eigene Vergänglichkeit kurz vor Augen geführt wird.

    Nichts ist für die Ewigkeit…


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    Randinformation


    Aus verschiedenen Gründen, u.a. ideologischen Widerständen in protestantischen und orthodoxen Ländern, dauerte es fast 370 Jahre bis sich der gregorianische Kalender weltweit offiziell durchgesetzt hat. Auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands brauchte man bis zum Jahr 1700, bis in allen Gegenden der neue Kalender galt.

    Als letzte Länder haben Griechenland erst 1923 und die Türkei 1927 (welche bis dahin eine abgewandelte Form des gregorianischen Kalenders benutzte), die Einführung beschlossen. In China dauerte es sogar von 1912 - 1949 bis in allen Teilen des Landes offiziell der gregorianische Kalender galt.



    Kalendarien in Uhren


    Im Gegensatz zur einfachsten und damit auch gängigsten Form, der normalen Datumsanzeige, welche immer eine Scheibe mit 31 Tagen besitzt und daher in sämtlichen Monaten mit weniger als 31 Tagen, am letzten Tag des Monats korrigiert werden muss, bezieht der sogenannte Jahres- bzw. Vollkalender die unterschiedlichen Monatslängen (30/31 Tage) mit ein und muss somit nur 1x im Jahr im Übergang vom Februar in den März korrigiert werden.


    Der „Ewige Kalender“ hingegen, berücksichtigt alle unterschiedlichen Monatslängen, sowie zusätzlich noch die Schaltjahre, so dass im Prinzip bis zum Februar/März im Jahr 2100 nichts nachgestellt werden muss. Einige wenige Uhren besitzen zusätzlich zur Schaltjahresanzeige noch eine Anzeige für die Jahreszahl, wenngleich diese für die Funktion nicht notwendig ist.



    Geschichte


    In astronomischen Großuhren, wie z.B. der Domuhr von Münster, war schon ca. 1540 einer der ersten bekannten „Ewigen Kalender“ verbaut, natürlich noch auf Basis des julianischen Kalenders.


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    Quelle: Wikimedia


    Im Jahr 1764 folgte dann die erste Taschenuhr mit dieser Komplikation, gefertigt vom englischen Uhrmacher Thomas Mudge.


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    Quelle: Uhrenkosmos


    Das erste Unikat eines „Ewigen Kalender“ in Form einer Armbanduhr wurde im Jahr 1925 von Patek Philippe gezeigt.


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    Quelle: Armbanduhren-Online


    Erst 1941 brachte Patek die Serienmodelle heraus, 1948 folgte dann Audemar Piquet mit deren ersten „Ewigen Kalender“.


    Eine Uhr mit solch einer sogenannten „großen Komplikation“ übt nicht umsonst eine gewisse Faszination aus, wenn man bedenkt, was für komplizierte Technik da auf kleinstem Raum verbaut wird und alles komplett mechanisch mit sogenannten Programmrädern realisiert wird.

    Die Geschichte von diesem „Ewigen Kalender“ aus Glashütte begann vor etwas über 20 Jahren, um genau zu sein, im Jahr 1999, da wurde von Glashütte Original die erste Version des „Ewigen Kalender“ der Senator-Linie präsentiert.

    Seitdem wurden in mehr oder minder regelmäßigen Abständen Design und Technik bis heute immer wieder angepasst, von kleinen & großen optischen Änderungen bis hin zu größeren Gehäusedurchmessern und dem Wechsel der Kaliber.


    Hier beispielhaft eine kleine Übersicht der goldenen Modelle:


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    Quelle: Watchlounge


    Das Design


    Was mir besonders gut an der Senator gefällt, ist die Art der Anzeigen. Ein Großteil der erhältlichen „Ewigen Kalender“ besitzt zusätzlich zur Mondphasenanzeige meist noch zwei bis drei runde Totalisatoren, welche gewöhnlich Wochentage, Datum und Monat mit Zeigern anzeigen. Dadurch muss jede einzelne dieser Infos dauerhaft auf dem Ziffernblatt abgebildet werden. Durch die Menge an Schriften und Zahlen wirken daher viele der „Ewigen Kalender“ oft ein wenig überladen und unübersichtlich, und für mein Empfinden auch etwas „Barock“ anmutend.


    Hier hat man in Glashütte eine wirklich schöne Variante gewählt, durch die rechteckigen Fenster für die Anzeigen wird nur das gezeigt, was auch wirklich nötig ist und das Ziffernblatt wirkt dadurch aufgeräumter und gleichzeitig moderner. Ergebnis ist ein absolut klares und vor allem schnell ablesbares Ziffernblatt, ein kurzer Blick und man hat alles erfasst. Das ist natürlich, wie immer, alles eine Frage des persönlichen Geschmacks.


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    Die hier gezeigte Version gehört vom Grunddesign zur zweiten Generation, welche von ca. 2001-2004 gebaut wurde, die Variante mit anthrazitfarbenen Ziffernblatt wurde erst Anfang 2004, also ca. ein Jahr vor dem nächsten Modellwechsel heraus gebracht. Daher ist dieses Modell auch ziemlich selten am Markt zu finden, da in der kurzen Zeit die verkauften Stückzahlen wahrscheinlich überschaubar gewesen sein dürften. Insgesamt kamen, bis heute, sechs Generationen des „Ewigen Kalender“ auf den Markt.


    Warum war ich nun auf der Suche nach gerade dieser Variante?

    Zum einen, weil sie für meinen Geschmack in allen Details sehr stimmig, klar und zeitlos ist und zum anderen, weil für mich graue Ziffernblätter schon immer etwas Besonderes hatten. Hier passt einfach alles.

    Je nach Blickwinkel und Lichteinfall durchs Glas, wechselt der Grauton von einem hellgrau über anthrazit bis zu fast schwarz. Dazu passen die polierten Zeiger und aufgesetzten Stabindizes perfekt. Durch das vollpolierte Gehäuse macht die Uhr einen wirklich edlen und wertigen Eindruck.


    Bei den Modellen mit hellen Ziffernblättern ist die Mondphase blau unterlegt, bei der anthrazitfarbenen Variante hingegen hat man einen champagnerfarbenen Grundton gewählt, dazu Mond und Sterne in Gold, einfach traumhaft.


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    Die Suche


    Dieses Modell hatte ich in einem Katalog aus 2004 entdeckt, da mir, abgesehen vom Design, die meisten aktuellen Modelle vom Durchmesser her zu groß, bzw. meine Handgelenke zu schmal sind. Bei wem nun der Fehler liegt, kann ich nicht genau sagen.


    Von diesem Zeitpunkt an, ging mir der „Ewige Kalender“ aus Glashütte nicht mehr aus dem Kopf. Es sollte aber noch eine ganze Weile dauern bis sich die Gelegenheit zum Kauf ergab, da die Variante mit anthrazitfarbenen Ziffernblatt einfach nirgendwo auftauchte. Wie man sich denken kann, sollte bei so einer Uhr natürlich auch der Zustand stimmen.


    Wichtig war mir außerdem noch, dass die Anzeigen von Wochentag und Monat in Deutsch gehalten waren, es gibt nämlich auch Varianten in englischer Schrift. Die aktuellen Modelle aus Glashütte sind meines Wissens gar nicht mehr mit deutschen Anzeigen erhältlich, was ich persönlich nicht wirklich nachvollziehen kann.



    Der Kauf


    Dann war der Tag gekommen, ich klickte mich gerade wieder durch die Uhrenangebote und plötzlich war er da, ein „Ewiger Kalender“ aus Glashütte mit besagtem grauen Ziffernblatt, angeboten von einem Händler aus Deutschland.


    Der Zustand sah auf den recht detaillierten Bildern schon mal gut aus, eine sehr kleine Macke am Gehäuse, welche mit bloßem Auge jedoch so gut wie nicht sichtbar ist, hatte ich zwar entdeckt aber wer für die Ewigkeit gemacht wurde, trägt eben auch deren feine Spuren.

    Dann das letzte Bild, ein komplettes Set, Originalbox und Papiere vorhanden, ein Traum.


    Da war er wieder, der steigende Puls. Nun werden es sicherlich einige von euch kennen, es setzt eine dezent unterschwellige Panik ein, denn es könnte ja sein, dass irgendwo auf der Welt gerade ein anderer Käufer gleich den Kauf-Button drückt und alles ist vorbei. Was also tun?


    Da so ein „Ewiger Kalender“ nun auch kein Schnäppchen ist, war ich dennoch erst einmal zurückhaltend. Natürlich sind die verschiedenen Hirnareale schwer am Diskutieren, das Belohnungszentrum schrie sofort „Schlag zu, die ist bestimmt gleich weg!“, das Großhirn meinte „Mach langsam und denk doch mal nach, brauchst du denn die Uhr wirklich!?“

    Wie man sieht, brachten mich die Beiden auch nicht wirklich weiter.


    Also erst einmal seitenweise Händlerbewertungen lesen, alles gut, keine Gefahr von dieser Seite.

    Eine Nacht darüber schlafen kann trotzdem nicht verkehrt sein, im Nachhinein eigentlich ziemlich unsinnig wenn sich einem so eine Gelegenheit bietet. Aber so ist das nun mal. Logik geht anders.


    Der nächste Morgen, Rechner an, die Uhr ist noch da. Ok.


    Als mich meine ähnlich uhrenbegeisterte Frau wieder vor dem Monitor sah, wie ich die Bilder zum gefühlt hundertsten Mal durchklickte und vergrößerte, hatte sie nur ein Schulterklopfen im Vorbeigehen für mich übrig. Was sollte mir das jetzt sagen?


    Ein Anruf beim Händler mit ein paar Fragen zur Uhr erleichtert vielleicht die Entscheidung. Die freundliche Dame am anderen Ende der Leitung holte sich die Uhr an ihren Arbeitsplatz und nahm das gute Stück mit mir live am Telefon unter die Lupe und berichtete mir sehr detailliert über den Zustand der Uhr.

    Nachdem das nette Gespräch erfolgreich abgeschlossen war, gab es eigentlich keine Argumente mehr, welche gegen den Erwerb sprachen.

    Also liebes Großhirn, auch wenn du es nicht verstehst, ich brauche diese Uhr. Und zwar jetzt.

    Das Belohnungszentrum hatte von Anfang an Recht.


    Zwei Tage später stand der Kurier vor meiner Tür und übergab mir das Objekt der Begierde. Das Paket vorsichtig geöffnet, die Uhr war drin, die erste große Erleichterung. Das gute Stück war schon komplett eingestellt und tickte entspannt vor sich hin.


    Wie ich es schon oft erlebt habe, sehen Uhren im Original meist um einiges besser aus, als es die Bilder im Netz hergeben, so auch hier. Ein wunderschönes Stück, ich war begeistert. Also die Lupe ins Auge geklemmt und auf Spurensuche gegangen. Wie sich herausstellte war die Uhr exakt im besprochenen Zustand, es gab keine versteckten Mängel.


    In der Ecke des Raumes leuchtete mit blauem Schein der kleine Bildschirm der Zeitwaage, welche geduldig auf ihren Einsatz wartete. Jetzt musste die Uhr nur noch diesen Test überstehen. Glücklicherweise gab es auch da keine unerwarteten Überraschungen. Die Uhr ist sehr gut reguliert und läuft, trotz einer etwas zu niedrigen Amplitude, in den verschiedenen Lagen hervorragend. Uhrenfreund was willst du mehr.


    Da das gute Stück bis zum heutigen Tag noch keine Revision erhalten hat, werde ich ihr sicherlich noch eine kleine Wellnesskur in ihrem Geburtsort im beschaulichen Glashütte gönnen.


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    Die Technik


    Im Inneren tickt das bewährte Manufaktur-Automatikkaliber in der Variante GO 39-50. Als Basis dient hier das Grundkaliber GO 39, dabei handelt es sich um ein modular aufgebautes Werk, was es in verschiedensten Ausführungen gibt, u.a. mit Panoramadatum, über eine GMT Variante bis zum Chronograph und eben auch dem „Ewigen Kalender“. Man erkennt es daran, dass Krone und Drücker nicht auf einer Ebene liegen, sondern V-förmig angeordnet sind, weil eben diverse Komplikationen auf das Basis-Werk „aufgesetzt“ werden können.


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    Das Werk hat eine Gangreserve von ca. 40h und arbeitet mit 4Hz (28800 A/h). Weitere typische Glashütter Merkmale sind eine Schwanenhalsfeinregulierung, die Dreiviertelplatine mit Streifenschliff, sowie der doppelte Sonnenschliff auf den Aufzugsrädern. Der skelettierte Rotor besitzt eine Schwungmasse aus 21 Karat Gold und zeigt das Markenzeichen von Glashütte Original, das gespiegelte „Doppel-G“.


    Das GO Kaliber 39-50 kam bis 2004 in der Senator „Ewiger Kalender“ zum Einsatz und wurde dann vom neuen Kaliber GO 100-02 abgelöst. Somit besitzt der 2005 vorgestellte Nachfolger schon das neue Kaliber. Natürlich wäre ich nicht böse darüber gewesen, wenn in meinem Modell schon das neue Werk verbaut gewesen wäre, aber man kann ja bekanntlich nicht alles haben.

    Im Jahre 2016 wurde dann das nächste neu entwickelte Kaliber 36 vorgestellt, welches dann auch in der folgenden und aktuellen Version des Ewigen Kalenders seinen Platz fand.



    Wie stellt man nun so einen „Ewigen Kalender“?


    Die verschiedenen Anzeigen lassen sich über vier im Gehäuse integrierte Drücker einstellen. Wenn der Ewige Kalender einmal seine korrekte Grundeinstellung erhalten hat, wird prinzipiell nur noch über den sogenannten „Summenkorrektor“ nachgestellt, dieser eine Drücker schaltet dann Datum, Wochentag, Monat, sowie Jahresrhythmus passend mit, ausgenommen ist die Mondphasenanzeige.


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    Mittig, im oberen Teil des Ziffernblattes befindet sich ein kleines rundes Fenster, die Schaltjahresanzeige. Diese zeigt in vier verschiedenen Farben folgendes an:


    Rot = Schaltjahr

    Gelb = 1. Jahr nach Schaltjahr

    Schwarz = 2. Jahr nach Schaltjahr

    Weiß = 3. Jahr nach Schaltjahr


    Somit weiß der Kalender nach dieser Einstellung, wann das nächste Schaltjahr kommt und kann sich darauf einstellen.


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    Die technischen Daten im Überblick:


            Glashütte Original Senator Ewiger Kalender

            Referenz: 39-50-14-22-04

            Kaliber: 39-50

            Automatik

            Gangreserve: 40h

            4Hz (28800 A/h)

            Sekundenstopp

            Anzeigen: Stunde / Minute / Zentralsekunde

            Ewiger Kalender: Panoramadatum / Tag / Monat / Mondphase & Schaltjahr

            Schwanenhalsfeinregulierung

            48 Steine

            Wasserdichtigkeit 5 atm

            Edelstahlgehäuse mit Saphirglas (-boden)

            Gehäusedurchmesser: 39,4 mm / Gehäusehöhe: 11,7 mm / Lug to Lug: 45mm


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    Das Fazit


    Abschließend kann ich nur sagen, dass ich durchweg begeistert bin, die Uhr trägt sich durch ihre angenehme Größe wirklich wunderbar. Trotz der verbauten Komplikationen hat sie, mit nur 11,7mm, eine relativ geringe Höhe und wirkt dadurch zurückhaltend und edel. Klassisches Understatement wie man so schön sagt.


    Beim Blick auf dieses tolle Stück Handwerkskunst kann man nur den Hut ziehen, vor Uhrmachern wie Thomas Mudge, welche vor über 250 Jahren solche komplexen Werke mit ihren winzigen Teilen, ganz ohne High-Tech-Maschinen und Computer, entworfen und in kleine Taschenuhren verbaut haben. Diese Uhr erinnert mich jedes Mal daran.


    So ein „Ewiger Kalender“ ist für mich persönlich definitiv ein Highlight in der Uhrenbox, daher hat die Uhr auch eine besondere Vorstellung verdient, wie ich finde. Wie schon meine anderen vorgestellten Uhren, wird mich auch diese garantiert nicht mehr verlassen und hat ihr endgültiges Zuhause gefunden, auch wenn „Living in a Box“ definitiv nicht die Devise sein wird….


    Wer es nun lesend mit seinem Heißgetränk bis an diese Stelle geschafft hat, dem danke ich recht herzlich für sein/ihr Durchhaltevermögen. Ich hoffe die Vorstellung war trotz ihrer Länge halbwegs aufschlussreich, vielleicht waren ja für den ein oder anderen ein paar interessante Infos dabei.


    Ob sich Papst Gregor XIII vor über 400 Jahren hätte träumen lassen, in der Vorstellung einer Armbanduhr in der Watchlounge aufzutauchen?

    Man weiß es nicht….



    Zum Abschluss gibt es natürlich noch ein paar Bilder.


    Da die Fotos schon im letzten Jahr entstanden sind, wundert euch nicht über die Datums- und Schaltjahresanzeigen. Den Aufwand nochmal alle Bilder mit aktuellem Datum zu machen, habe ich mir erspart. Man möge es mir nachsehen.



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    Im nächsten Beitrag folgen weitere…

  • …und weiter geht’s:


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    Wer noch mehr Lesestoff braucht, der darf gerne in meine anderen Vorstellungen reinschauen:


    Von kubanischen Korallen und Seekühen aus dem Erzgebirge – Glashütte Original SeaQ


    Glashütte Original Senator Chronograph - oder - Wie der Virus um sich griff…


    Nomos Tangente Neomatik - oder - Wie ich infiziert wurde…



    So, von meiner Seite aus wäre alles gesagt.


    Jetzt werde auch ich mir noch ein Heißgetränk zubereiten und freue mich auf Eure Kommentare und Meinungen zur Uhr und ihrer Vorstellung.


    :hut:


  • geniale Uhr, geniale Vorstellung - herzlichen Dank dafür und Glückwünsche zum Neuzugang :respekt::verneig:


    viele Grüße und frohe Weihnachten

    Wolfgang

    nach den Gesetzen der Physik kann die Hummel nicht fliegen - aber sie kümmert sich nicht drum und fliegt einfach :wink::wink::wink:


    Breaking News: I don’t care

  • Hi Andreas

    Deine Vorstellung war einfach Klasse und unterhaltsam.Ich habe sie mit grossem Interesse gelesen.

    Über die Uhr braucht man nicht weiter was zu sagen,denn es ist alles gesagt.

    Ich teile deine Begeisterung bezüglich der Uhr voll und ganz,denn sie ist wirklich besonders und das ganze bekommt noch mehr Gewicht,wenn man so lange danach gesucht hat.

    Ich wünsche dir "EWIGE" Freude mit deiner Uhr...Glückwunsch.:blume:


    LG Volkmar

  • BSBV DVR The real Jupp  GUB Freund Vamos Lephil Bumble bee de la Vega vega Manitou joc-maxi  marathonisti TheLupus parkettbulle Bodega Festus Klaus.L


    Lieber Bernd, Denis, Mario, Jörg, René, Philip, Wolfgang, Steve, Roland, Jochen, Uwe, Robert, Armin, Jens, Volkmar & Klaus,


    euch jetzt hier in den Beitrag einzufügen war anstrengender als die gesamte Vorstellung. :G


    Ganz lieben Dank für die netten Worte, freut mich sehr, dass euch die Vorstellung gefallen hat. :gut:


    Ich wünsche allen einen (hoffentlich) wunderschönen ruhigen Heilig Abend. 🎄 🎅🏼


    Grüße,

    Andreas

  • Hallo Andreas,

    ein interessanter Artikel zur einer guten Uhr. Das muss eine sagenhafte Vorarbeit gewesen sein. Dir ist bestimmt der Unterschied bei der Prägung aufgefallen, bei dieser Uhr noch GUB 39. Irgendwann der Wechsel auf GO 39

    Gruß Jörg

    Danke dir, ja, hat ein wenig gedauert die Vorstellung zu schreiben.

    Da mir so etwas aber Spaß macht und ich die Zeit dafür hatte, war das kein Stress.


    Also bisher ist mir persönlich noch kein Kaliber 39 begegnet was einen "GO 39" Stempel hatte.

    Selbst das der aktuellen kleinen SeaQ hat meines Wissens noch den GUB 39 Stempel.

    Kennst du eines mit GO 39?


    Bei den späteren Werken, welche nach dem 39er kamen, hat man dann aber überall den GO Stempel verwendet.