Bitte um Hilfe: Erfahrungen mit der Tuttonero PAM 438

  • Hallo zusammen,

    nachdem mir am Arm eines Geschäftsfreundes eine Tuttonero PAM 438 begegnet ist und ich die Uhr auch mal kurz anlegen durfte, war meine Begeisterung groß. Tolle Optik und Haptik, das Keramik- Bank, das Zifferblatt und die ganze Linienführung - sehr stark.


    Also habe ich meinen bevorzugten Uhrendealer angerufen und er hat mit die Uhr ziemlich mies gemacht:


    Die Keramik taugt nichts und neigt schnell zu Kratzern, die sich aufgrund der matten Oberfläche nicht mehr beseitigen lassen. Ein Kratzer auf der Lunette und die Optik ist hinüber. Die Bänder bekommen leicht Risse, die Stifte fallen heraus und die Verschraubung zwischen den Hörnern hält nicht, weil der Stahlstift sein Gewinde im Keramik hat und deshalb auf Dauer kaputt gehen wird. Wenn das Gewinde erstmal "versaut" ist, wird´s schwierig. Und die Toleranzen sind groß. Er meint damit Spalten und Abstände zwischen den einzelnen Bauteilen. Und wenn diese Uhr runterfällt ist sowieso die Messe gelesen. Dann ist mindestens ein neues Case fällig und das kostet gut 2T€. Puuuhhh! Das hört sich für eine Uhr in der Größenordnung von ca. 10T€ alles nicht sehr gut an.


    Nun ist der Mann absolut vertrauenswürdig und wir dealen seit etlichen Jahren ohne die geringsten Probleme, dennoch bitte ich hier mal um Erfahrungen realer Träger diese Uhr. Das würde mir bei meiner Entscheidung sehr helfen. Vielen Dank.

  • Na ja, Kratzer in Keramik muss man erstmal rein bekommen :lupe:

    Naja. Bei mehreren Keramik-Uhren (konkret eine TH 01 und eine Hublot Unico) habe ich das auch geschafft. Die Frage ist doch, sind die Kratzer wirklich im Material bzw. oberflächlich "in der Mattierung". Ich persönlich hatte den Eindruck, durch entsprechende Gewalteinwirkung wird die mattierte Oberfläche quasi poliert und glänzt durch, entgegen den mattierten Stellen drumherum. Material ist vermutlich unbeschädigt, aber die an dieser Stelle andere Oberflächenbeschaffenheit ist dann quasi der Kratzer und das kann in der Tat nerven.

    Uhren-Connaisseur, Philanthrop und der letzte wahre Gentleman :pony:

    "Man umgebe mich mit Luxus. Auf das Notwendige kann ich verzichten." (Oscar Wilde)

  • Ich würde sagen: „Bebbe, übernehmen Sie!“;)


    Soweit mir bekannt ist, gibt es bei den angeblichen Kratzern in Keramik diesen Radiergummi-Trick...?! Weil meistens handelt es sich um abgetragenes Material von der Gegenseite des Aneckens.


    Und wenn ich mir ansehe wie oft bei einer 375 z.B. die Bänder gewechselt werden, glaube ich nicht, das es sich um Keramikgewinde handelt...;)

  • Ich würde sagen: „Bebbe, übernehmen Sie!“;)


    Soweit mir bekannt ist, gibt es bei den angeblichen Kratzern in Keramik diesen Radiergummi-Trick...?! Weil meistens handelt es sich um abgetragenes Material von der Gegenseite des Aneckens.


    Und wenn ich mir ansehe wie oft bei einer 375 z.B. die Bänder gewechselt werden, glaube ich nicht, das es sich um Keramikgewinde handelt...;)

    Die 375 hat doch ein Alu Gehäuse :grb:

    Gruß Carsten



    "Wenn Du den Baum siehst, in den Du reinfährst, hast Du untersteuert. Wenn Du ihn nur hörst, hast Du übersteuert." Walter Röhrl

  • Stimmt Carsten. Du hast ja meine 375 quasi vor meinen Augen weggekauft:maul:;)

    Die hat ein Composite/Keramik Überzug wenn ich das richtig in Erinnerung habe! Soweit ich weiß ist das recht solide geworden...

    Allerdings runterfallen ist tödlich! Diese Erfahrung hat ein guter Freund mit seiner Keramik Blancpain machen müssen! Und ein Tauschgehäuse dürfte auch bei Panerai um die 4.000€ kosten.

    • Offizieller Beitrag

    Kein Mythos Philipp, ich hab die letzten Jahre offizielle Kostenvoranschläge gesehen auf denen ein 339 Gehäuse z.B. mit 4.000€ aufgeführt war.

    Ich denke aber, da wurde umgedacht, als ich meine 339 zum Tausch von Gehäuseboden und Krone abgegeben habe hab ich mir das Gehäuse interessehalber auch mal anbieten lassen, der Betrag lag bei 750,00 CHF (in 2020).

  • also meine PAM317 hat zwar nur ein Keramikgehäuse, das ist aber auch nach häufigem Tragen makellos. Auch löst sich die Verschraubung des Armbandes nicht und größere fertigungstoleranzen kann ich auch nicht feststellen.

    Trage ich aktuell im Wechsel mit 2 APs am häufigsten.


    zum Keramikarband kann ich mangels Erfahrung nichts beitragen...ich lese gespannt mit.

    • Offizieller Beitrag

    Ich würde sagen: „Bebbe, übernehmen Sie!“;)


    Soweit mir bekannt ist, gibt es bei den angeblichen Kratzern in Keramik diesen Radiergummi-Trick...?! Weil meistens handelt es sich um abgetragenes Material von der Gegenseite des Aneckens.


    Und wenn ich mir ansehe wie oft bei einer 375 z.B. die Bänder gewechselt werden, glaube ich nicht, das es sich um Keramikgewinde handelt...;)

    Grad erst gesehen, ja, das Wegradieren von auf Keramik oder Composite aufgeriebenem Metall funktioniert hervorragend mit der roten Seite des blau/roten Radiergummis. Hab ich schon öfter ausprobiert bei beiden Materialien.

    Die silbernen Streifen die wie Kratzer erscheinen sind Metallaufrieb auf das ultraharte Gehäusematerial von Keramik und Composite, hier mal ein Härtechart um es zu verdeutlichen:



    Zirconia = Keramik

    • Offizieller Beitrag

    jojopa:

    Die Einschätzung deines Uhrendealers liest sich für mich wie wenn sich jemand die ganzen Nachteile selber zusammengereimt hat ohne belastbares Wissen über die PAM 438.

    Ich hatte die 438 gut ein Jahr und war sehr zufrieden mit der Uhr an sich, den einzigen Schwachpunkt den ich (nach Verkauf) erkennen musste ist, dass sich am Anstoßlink des Keramikbandes an das Gehäuse das Keramikcover gelöst hat (diese beiden Links sind aus Titan mit einem Keramikcover welches geklebt wird).

    Es ist nicht per se ein Schwachpunkt/Designfehler, Panerai müsste nur den korrekten Kleber und ausreichend für die Fläche verwenden um die Verbindung haltbar zu machen.


    Einem der Vorbesitzer meiner PAM 438 ist genau dasselbe Keramik-Cover auch abgefallen, im Service wird also leider wieder derselbe ungeeignete Kleber und zu wenig davon verwendet.


    Die Gewinde in denen die Bandhalteschrauben eingeschraubt werden sind Hülsen aus Stahl oder Titan die in die Bohrungen in den Hörnern eingepasst werden.

    Das ist der Sprödheit der Keramik geschuldet.


    Natürlich hat dein Händler Recht wenn er sagt das Gehäuse kann brechen wenn die Uhr runterfällt, extreme Härte hat immer einen Preis -> das Material ist dann sehr spröde.


    Das Keramikband ist perfekt und wertig verarbeitet ein wahrer Armschmeichler, an dem Band wackelt nix und da lösen sich auch keine Stifte.


    Verkauft habe ich die Uhr allein wegen des mir persönlich zu unruhigen Zifferblatts aufgrund der vielen Zahlen, der Rest ist für mich ein perfekter Entwurf und das geschwärzte Uhrwerk eine zusätzliche Augenweide.


  • Verbindlichen Dank, besonders Bebbe für dieses Feedback. Mir kam die Kritik auch etwas "dick aufgetragen" vor. Umso mehr freue ich mich, dass es doch Sinn macht, nach dieser Uhr intensiver Ausschau zu halten. Die 438 ist ja offiziell eingestellt, auf der Webseite erscheint zwar die Nachfolge- Type 1438 mit geschlossenem Caseback, lieferbar ist sie aber (gegenwärtig??) nicht. Wer also eine 438 besitzen sollte und sich vielleicht trennen möchte - ich bin in Lauerstellung.