Nautilus 5711/1A-010 wird eingestellt

  • So schwer zu verstehen ist das eigentlich nicht, Uhren mit einem sportlichen Touch sind halt wesentlich gefragter und auch alltagstauglicher, da gehen die tollen Komplikationen schonmal unter. Der Preis zB eines ewigen Kalenders tut sein übriges dazu. Mir sind die meisten klassischen Pateks mit Komplikationen bis auf ein paar Ausnahmen idR auch zu altbacken, bis auf ein paar Calatravas rufen mich eigentlich nur Nautilus und Aquanaut...

  • Ganz ehrlich? Wenn die Uhrenhersteller (in diesem groben Segment) nur von dem Klientel leben müssten/könnten/dürften, welches der geneigte "wahre Uhrenliebhaber" als würdig ansieht bzw. empfindet, diese Uhren kaufen/tragen zu dürfen, dann... weiß ich auch nicht. :G

    Ich meine, es gab schon immer Trends und Hypes. Das ist eine völlig natürliche, wenn auch oft schwer erklärliche (Stichwort Henne/Ei) Entwicklung, in so ziemlich jedem (Konsum-)Bereich.


    So ein wenig, wie bei manchen Bands/Künstlern, die man, als wahrer Musikliebhaber (eines gewissen Genre), natürlich schon ewig kennt und schätzt... und dann, läuft plötzlich ein Song, eigentlich schon fast ein Klassiker, auf Antenne Bayern und co. ... alles hin, weil, plötzlich, auch der Prolet von gegenüber den einen Song feiert und aufdreht... :panik:

  • Mit der Uhr tut sich Patek eh keinen Gefallen (mehr). Der mittlerweile "typische" Stahl Nautilus-Nachfrage wird keine Komplikationen und keinen edlen Metalle kaufen, d.h. das, für was Patek steht bzw. stehen möchte. Diese Hype-Einmal-Kunden nerven die Konzis und sind nicht gut fürs Image. Patek kann es sich leisten, dieses Klientel zu verlieren. Chapeau - Hut ab. Gut gemacht. Weg mit dem Stahl-Gerümpel.

    Offensichtlich betrifft es ja nur die 5711, die 5712, 5726 und die 5990 bleiben ja im Programm. Die Stahl Modelle sind die eierlegende Wollmilchsau im PP Sortiment. Selbst zum LP ist eine Nautilus oder auch eine Aquanaut völlig überteuert und die Uhren verkaufen sich von selbst. Sündteure Kleinserien mit unzähligen Komplikationen sind zwar gut für die Presse und das Image, diese Uhren finanzieren aber keinen Konzern. Der Großteil der PP Kollektion wirkt vom Design her extrem altbacken und würde nicht Patek Phillipe am ZB stehen, würde man diesen Uhren keines Blickes würdigen. Ich kann mir nicht vorstellen dass PP die Nautilus Stahlmodelle generell einstampfen wird, deine Forderung „weg mit dem Stahl-Gerümpel“ wird wohl in‘s Leere gehen.

    Wenn du dich weigerst, ungerechte Steuern zu bezahlen, wird dein Eigentum konfisziert.
    Wenn du versuchst, dein Eigentum zu verteidigen, wirst du festgenommen.
    Wenn du dich der Festnahme widersetzt, wirst du niedergeknüppelt.
    Wenn du dich dagegen wehrst, wirst du erschossen.
    Diese Maßnahmen sind bekannt als Rechtsstaatlichkeit
    Edward Abbey 1927 – 1989

  • Ganz ehrlich? Wenn die Uhrenhersteller (in diesem groben Segment) nur von dem Klientel leben müssten/könnten/dürften, welches der geneigte "wahre Uhrenliebhaber" als würdig ansieht bzw. empfindet, diese Uhren kaufen/tragen zu dürfen, dann... weiß ich auch nicht. :G

    Ich meine, es gab schon immer Trends und Hypes. Das ist eine völlig natürliche, wenn auch oft schwer erklärliche (Stichwort Henne/Ei) Entwicklung, in so ziemlich jedem (Konsum-)Bereich.


    So ein wenig, wie bei manchen Bands/Künstlern, die man, als wahrer Musikliebhaber (eines gewissen Genre), natürlich schon ewig kennt und schätzt... und dann, läuft plötzlich ein Song, eigentlich schon fast ein Klassiker, auf Antenne Bayern und co. ... alles hin, weil, plötzlich, auch der Prolet von gegenüber den einen Song feiert und aufdreht... :panik:

    Viele Uhrenfreaks verwechseln die Uhrenhersteller mit Philanthropen die nur aus Liebe zum Produkt ihrer Arbeit nachgehen. Der Großteil der Luxusuhr-Produzenten sind börsennotierte Unternehmen oder Teil eines Luxusartikel-Konzerns wo unter‘m Strich der Gewinn passen muss damit die Aktionäre bei der Hauptversammlung nicht durchdrehen. Die Branche lebt von der Eitelkeit ihrer Kunden und dem „haben wollen“, wozu bewirbt zb. Rolex um viel Geld eine Submariner in Stahl wenn man die Uhr garnicht beim nächsten Konzi kaufen und mitnehmen kann. Die Marktverknappung verbunden mit der Werbung ist der Schlüssel zum Erfolg und PP und Rolex haben dieses Konzept über viele Jahre absolut perfektioniert. Ich bin mir sicher dass PP den Output bei der Nautilus so erhöhen könnte, dass die Wartezeit 2 Wochen und nicht „sind sie Stammkunde bei PP?“ lauten würde. Würde dann aber der Kunde auch eine Uhr mit einem Design aus den 70ern das bis 2019 nicht einmal einen Sekundenstopp hatte und keine Schnellverstellung am Stahlband hat um fast 30k kaufen? Das gleiche gilt auch zb. für die Rolex Submariner 126610 mit Datum, einfaches Gehäuse mit einfachem Schliff, kein finisiertes Werk was aber beim Stahlboden eh egal ist, gedrucktes Logo und einem LP von 8.650€ Prozente?😂 Wartezeit aktuell ca. 4 Jahre laut Konzi. Zum Vergleich Omega Planet Ocean 600, aufwendigeres Gehäuse und Schliff mit doppelter Druckbelastung, finisiertes Werk mit Glasboden, gesetztes Logo, LP 6.400€ und Prozente, Wartezeit keine und trotzdem wollen alle eine Submariner. Panerai war auch auf einem guten Weg dorthin, alle wollten eine und viele Modelle waren nur schwer zu bekommen. Eine Zeit lang wurde fett über Liste bezahlt aber bis auf die Bronze Modelle ist der Hype endgültig vorbei. Die haben es einfach übertrieben mit der Modell-Inflation, verbunden mit der mäßigen Zuverlässigkeit der Werke und dem Sparstift bei einigen Modellen. Bevor mir jetzt einer PP oder Rolex Bashing vorwirft, ich habe selber eine Submariner und die 5711 in Blau gefällt mir auch sehr gut.

    Wenn du dich weigerst, ungerechte Steuern zu bezahlen, wird dein Eigentum konfisziert.
    Wenn du versuchst, dein Eigentum zu verteidigen, wirst du festgenommen.
    Wenn du dich der Festnahme widersetzt, wirst du niedergeknüppelt.
    Wenn du dich dagegen wehrst, wirst du erschossen.
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    Edward Abbey 1927 – 1989

  • Ich lese da weder Rolex noch Patek Bashing. Nur die Behauptung dass man problemlos die Produktion erhöhen könnte finde ich gewagt.


    Denn abgesehen davon dass man auch entsprechende Uhrmacher braucht - die teilweise schon Mangelware sind - laufen bei beiden Herstellern, die ja beide für ihre hohe Fertigungstiefe bekannt sind, von der Gießerei verschiedener Metalle über die Herstellung der Komponenten, den Zusammenbaus des Werks, der Setzung der vielen verschiedenen Zifferblätter bis zur Qualitätskontrolle so viele Prozesse zusammen dass man da nicht einfach an einem Knopf drehen kann.


    Rolex hat ja nicht ein neues Werk gebaut um die Stückzahlen zu reduzieren, ganz im Gegenteil, die Produktion wurde damit noch weiter erhöht. Dass man trotzdem der Nachfrage hinterherhinkt, die je nach Modell teilweise erst in den letzten 10 Jahren so richtig Fahrt aufgenommen hat, führt dann zu Wartelisten und Graumarktpreisen deutlich über dem LP.

    Gruß, René



    Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

    Friedrich Nietzsche

  • Ich lese da weder Rolex noch Patek Bashing. Nur die Behauptung dass man problemlos die Produktion erhöhen könnte finde ich gewagt.


    Denn abgesehen davon dass man auch entsprechende Uhrmacher braucht - die teilweise schon Mangelware sind - laufen bei beiden Herstellern, die ja beide für ihre hohe Fertigungstiefe bekannt sind, von der Gießerei verschiedener Metalle über die Herstellung der Komponenten, den Zusammenbaus des Werks, der Setzung der vielen verschiedenen Zifferblätter bis zur Qualitätskontrolle so viele Prozesse zusammen dass man da nicht einfach an einem Knopf drehen kann.


    Rolex hat ja nicht ein neues Werk gebaut um die Stückzahlen zu reduzieren, ganz im Gegenteil, die Produktion wurde damit noch weiter erhöht. Dass man trotzdem der Nachfrage hinterherhinkt, die je nach Modell teilweise erst in den letzten 10 Jahren so richtig Fahrt aufgenommen hat, führt dann zu Wartelisten und Graumarktpreisen deutlich über dem LP.

    Eine leichte Erhöhung in Kombination mit einer Verlagerung der Produktion auf beliebte Modelle währe sicher bei beiden Herstellern drin. Aber aus den schon hier genannten Gründen liegt das nicht im Interesse der Firmen.

  • Ich lese da weder Rolex noch Patek Bashing. Nur die Behauptung dass man problemlos die Produktion erhöhen könnte finde ich gewagt.


    Denn abgesehen davon dass man auch entsprechende Uhrmacher braucht - die teilweise schon Mangelware sind - laufen bei beiden Herstellern, die ja beide für ihre hohe Fertigungstiefe bekannt sind, von der Gießerei verschiedener Metalle über die Herstellung der Komponenten, den Zusammenbaus des Werks, der Setzung der vielen verschiedenen Zifferblätter bis zur Qualitätskontrolle so viele Prozesse zusammen dass man da nicht einfach an einem Knopf drehen kann.

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    Patek muss nur den Bleistift schwingen und Parmigiani sagen, dass sie schneller fertigen sollen. Funktioniert ja bei der Twenty4 auch gut.

  • Eine leichte Erhöhung in Kombination mit einer Verlagerung der Produktion auf beliebte Modelle währe sicher bei beiden Herstellern drin. Aber aus den schon hier genannten Gründen liegt das nicht im Interesse der Firmen.

    Die „beliebten“ Modelle sind jene aus Stahl, mit denen allerdings auch der geringste Gewinn einhergeht. Es ist demnach schon aus kaufmännischer Sicht nicht sinnvoll, und hat nichts mit Verknappung zu tun, von Edelmetall auf Stahl zu verlagern, so lange sich die Modelle aus Edelmetall ebenso verkaufen.

    Gruß, René



    Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

    Friedrich Nietzsche

  • Die „beliebten“ Modelle sind jene aus Stahl, mit denen allerdings auch der geringste Gewinn einhergeht. Es ist demnach schon aus kaufmännischer Sicht nicht sinnvoll, und hat nichts mit Verknappung zu tun, von Edelmetall auf Stahl zu verlagern, so lange sich die Modelle aus Edelmetall ebenso verkaufen.

    Ja eben, genau mein Punkt.

    Möglich aber um Kasse zu machen nicht sinnvoll.

  • Ja eben, genau mein Punkt.

    Möglich aber um Kasse zu machen nicht sinnvoll.

    Möglich sicher, aber eben auch mit Aufwand verbunden. Zudem gibt es sicher langfristige Lieferverträge mit den Edemetallllieferanten und die Metalle wollen dann auch verarbeitet werden.


    Ich denke schon dass viele Vorgänge wesentlich komplexer sind als wir uns das vorstellen.


    Und ehrlich, abgesehen davon dass sich Goldmodelle in Asien viel besser verkaufen als in Europa, selbst wenn Rolex ab heute deutlich mehr der beliebten Stahlmodelle auf den Markt wirft würde das zur Zeit niemals die Nachfrage decken.

    Gruß, René



    Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

    Friedrich Nietzsche

  • Gut gemacht. Weg mit dem Stahl-Gerümpel.

    ich finde das sehr pauschalisiert. Wenn Du damit eine „läppische“ 3-Zeiger-Uhr meinst, welche 2,5x mehr gehandelt wird, ok, wobei der Begriff „Stahl-Grümpel“ nichts aussagt. Denn somit müsste auch eine 5726 gehen und die finde ich persönlich auch klasse und hoffentlich auch bald in meiner Uhrenbox wieder.


    Ich verstehe was Du meinst, aber, für meine Begriffe, etwas hoch ins Regal gegriffen. Denn wahre PP Liebhaber sind nicht nur diejenigen, die gefälligst das Geld für WG/RG oder sonstiges Edelmetall auf die Theke legen können.


    Ich hoffe, Du verstehst auch was ich sagen möchte ;)

  • ...Denn wahre PP Liebhaber sind nicht nur diejenigen, die gefälligst das Geld für WG/RG oder sonstiges Edelmetall auf die Theke legen können.


    Ich hoffe, Du verstehst auch was ich sagen möchte ;)


    Ich weiß, was du meinst. Natürlich ist das sehr pointiert und überspitzt formuliert. Leider gibt es aus der Perspektive von Patek zu wenig Liebhaber für die Nautilus in Stahl im Verhältnis zu den Spekulanten. Würde jeder die Uhr behalten, gäbe es keinen von Gier getriebenen „Bitcoin-Hype“ um das Modell.