Kaminofen: Techniken & gute Praxis

  • Hi Leute


    einen Thread über Kaminöfen habe ich hier noch nicht gefunden.
    Als Besitzer eines solchen würde ich mich aber gerne mal mit euch austauschen, wie man ihn am rußfreisten und holzverbrauchschwächsten schürt.


    Also:

    Was für einen Ofen habt ihr?

    Wie schürt ihr an (v. oben nach unten)?

    Was macht ihr, un Ruß zu minimieren?

    Was für Holz?


    Anbei seht ihr meinen Kamin.

    Es bilden sich immer oben diese Rußschatten über der Ofentür. Die habe ich schon einmal überstrichen, kamen aber rasch wieder. Seitdem sind sie toleriert. Schön finde ich sie dennoch nicht. Auch die Schamotte ist nur weiß (=ausgebrannt), wo das Feuer am heißesten brennt, ansonsten schwarz verrußt. Auch der Kaminbauer sagte, der Ofen brennt zu schmutzig, was ihm aber dann auch egal war.

    Habt ihr das auch? Kann man das verhindern?



  • Es bilden sich immer oben diese Rußschatten über der Ofentür. Die habe ich schon einmal überstrichen, kamen aber rasch wieder.

    Eine weiss gestrichene Wand in Ofennähe ist eh Humbug, wirst du mit leben müssen

    Ich /wir haben unsere komplette Wand dann schwarz gestrichen, sieht man zwar keine Schatten mehr aber komplett schwarz ist genau so empfindlich wie weiss. Ich streiche 1-2 mal im Jahr;)


    Entweder Verglasung oder Naturstein als Verkleidung schaffen das es dauerhaft 'clean' aussieht und es einfach zu reinigen ist

    Auch die Schamotte ist nur weiß (=ausgebrannt), wo das Feuer am heißesten brennt, ansonsten schwarz verrußt.

    Wie du es beschrieben hast, ab einer gewissen Temperatur reinigt sich die Kammer von selbst. Dort wo die Temperatur zu niedrig ist bleiben weiter Russanhaftungen.

    Auch der Kaminbauer sagte, der Ofen brennt zu schmutzig, was ihm aber dann auch egal war.

    Habt ihr das auch? Kann man das verhindern?

    Das zu 'schmutzige' verbrennen kann auch eine Fehlkonstruktion des Kaminbauers sein, hat er dazu ne Meinung??

    Holzqualität ist das eine (Buche, Eiche, Esche sind top und erzielen gute Wärmewerte) aber so mancher Dekokamin kommt auch mit dem besten Holz an seine Grenzen.


    Mit der Zunft der Kaminbauer stehe ich sowieso auf Kriegsfuss.


    Wir haben 3 Feuerstätten und die letzte war von der Ausführung eine Katastrophe. Top Betrieb mit Top Rezessionen.

    Die Vorstellung war ein Integrierter Kamin (in die Wand genug Kohlraum vorhanden) mit Speicherkapazität und Wärmeabgabe über die Wand bzw Auslüftung


    Die Wand/Putz ist immer wieder gerissen bis nach der 3 maligen Ausbesserung und Verschlimmbesserungen. Putz zu Dick, zu wellig dann wieder abschleifen , Riesensauerei und die Nerven lagen blank....habe ich unseren Anwalt eingeschaltet und es lief auf einen Vergleich aus 60% der Summe wurde zurück gezahlt (Arbeit und Mauerarbeiten) und wir haben nur den Ofeneinsatz und Speicher Modul gezahlt.


    Danach habe ich selbst gemauert (mit Hilfe) und mit 2 Netzen (doppellagig) verputzt und geschliffen und siehe da,....seit 6 Jahren keine Risse oder Probleme.....


    anyway ....allzeit gute Brennwerte....und wenn's Feuer kleiner wird hast du ja das passende Getränk welches von innen wärmt:gut:

  • Hallo,


    ich hatte auch mit verrussten Scheiben zu kämpfen.


    Folgender Hinweis vom Kaminbauer:


    Brennraum zu Beginn mit Holz vollpacken, volle Sauerstoffzufuhr, Grillanzünder ==> Ziel ist, schnellstmöglich ein Feuer zu bekommen.


    Wenn das Feuer nur noch aus Glut besteht: 2 große Holzscheite nachlegen, wieder hohe Sauerstoffzufuhr, bis die Flammen wieder lodern.


    Seitdem keine Verussung der Scheiben mehr und auch keine Probleme mit Russ beim Öffnen der Tür.

  • Wir haben einen Tulikivi Specksteinkamin. Gebaut aus 2000 kg Speckstein. De Kamin heizt man zwei Stunden gut ein, dann gibt er ca. 12 Stunden lang angenehme Wärme deutlich ab.
    Ich starte das Feuer immer mit Anzünder sehr schnell und sorge auch immer für viel Luftzufuhr. Keine Probleme mit Ruß.
    Ich muss mich nur mal mit der neuen Verordnung befassen, da der Kamin jetzt fast 20 Jahre alt ist.

  • Bei uns mir äußerem Ruß wegen der Edelstahlverkleidung kein Problem.

    Wir nutzen ausschließlich Birke/Buche Mix min. 3 Jahre getrocknet.

    Aber die Scheibe verrußt schon und muss gelegentlich gesäubert werden. Macht allerdings meine Frau....😜


    Das Problem dieser Welt ist, dass die intelligenten Menschen so voller Selbstzweifel und die Dummen so voller Selbstvertrauen sind. (Charles Bukowski)

  • Passt nicht ganz, aber vielleicht hilft‘s irgendwie.



    Wir hatten seit 1991 einen Holzofen

    der jetzt ersetzt werden musste.


    Dieser alte Ofen war wie damals üblich mit Schamottsteinen ausgekleidet

    und dieser brauchte „Volllast-Betrieb“ um Scheibe und Brennraum rußfrei zu halten.


    Der neue Ofen hat eine Auskleidung die optisch zwar nicht von Schamottsteinen zu unterscheiden ist, aber sehr viel leichter ist.
    Ich vermute mal, dass dieses (für mich) neue Material
    viel schneller heiß wird, denn der Brennraum brennt sich auch im „Teillast-Betrieb“ in kurzer Zeit rußfrei.

    Auch die Scheibe bleibt immer frei,

    was aber vermutlich an anderen Merkmalen liegt.


    Ich hätte nie geglaubt, dass es im Ofenbau,

    welcher ja eher keine Raketentechnik birgt,

    doch noch so eine enorme Entwicklung geben kann.


    Lange Rede, kurzer Sinn:

    Wenn ich die beschriebenen Probleme mit einem eingebauten Kamin hätte,

    würde ich mich erkundigen ob es inzwischen auch da alternative Auskleidungsmaterialien gibt.


  • Interessant.

    Probiere ich vielleicht mal aus. Ruß an den Scheiben passt aber eigentlich.

    Da wisch ich einmal teocken vor Benutzung drüber, dann geht die Rußschicht eigentlich rückstandsfrei ab.

    Danke für den Tipp

  • Hehe


    Das klingt ja nicht schön. Da sind dir sicherlich ein paar graue Haare gewachsen.


    unser Kaminbauer ist ein falscher Fufziger. Die Öfen an sich sind aber glaube ich gute Qualität.

    Über das Einbaukonzept kann ich allerdings nichts sagen. 💁‍♂️

  • Verrußte Scheiben bringen mich nicht mehr aus der Ruhe. Ich mache meinen DAN-SKAN einmal die Woche sauber. :G Das Teil verschlingt problemlos halbe Regenwälder :lol:

    hahaha


    ich mache meine Scheiben einmal im Monat mit nassem Zeitungspapier und Ruß sauber. Ansonsten wie gesagt vor jeder Feuerung mit nem Küchenpapiertuch. Kann man eigentlich ähnlich wie Wasserbeschlag abwischen.

  • Das sind ja genormte Brennkammern. Ich würde da eher mit dem Ruß leben, als Gewalt an dem Schamott anzuwenden 🤔

    Ich finde es ja eigentlich nicht einmal sehr schlimm. Ruß ist halt einfach auch ein Teil vom Feuermachen.

  • Das ist unser Kaminofen. ( Hark) Leider nur noch bis 2025 zulässig lt. Schornsteinfeger...


    Wir haben ihn oft in Betrieb ( mit Holz ) bei Ruß an der Scheibe hilft Backofenspray...


  • Da sind dir sicherlich ein paar graue Haare gewachsen.

    ...ich hab' gar keine mehr:schock:


    am Ende wie bei vielen Gewerke....das 'deutsche Handwerk' ist leider auch nicht mehr das was es mal war.

    Und wir vergeben einiges an Aufträgen in unserer Hausverwaltung im Jahr.

    Leider sieht es da in vielen Handwerksberufen extrem düster aus.

  • Wir haben ihn oft in Betrieb ( mit Holz ) bei Ruß an der Scheibe hilft Backofenspray...

    Hab ich früher auch so gemacht. Aber probiere es mal - wie oben auch schon einmal vorgeschlagen - mit nassem Zeitungspapier, dieses „tunkst“ du in die Asche und polierst dann damit die Scheiben. Geht super!!!

    Viele Grüße,
    Christoph
    _________________________________________________________


    Suche zur Zeit:
    ...

  • Leider haben wir zu Hause keinen Kamin verfügbar. :( Hier aber mal eine Anregung aus unserem letzten Urlaub. Falls jemand zukünftig mal so etwas plant. ;) Das Ferienhaus hatte einen Kamin, der einzeln stehend und als Kombigerät ausgeführt war. Heißt, das Gerät hatte einen integrierten Behälter für Holzpellets mit vollautomatischer Zufuhr, Zündung und Raumtemperaturregelung. Von ganz normaler Holzfeuerung per Hand ganz unabhängig von Strom über Nachlegen von Scheiten direkt auf das Pelletfeuer bis zum raumtemperaturabhängigen Automatikbetrieb, auch incl. Zeitschaltuhr etc., war alles möglich, was das Heizen bequem und einfach macht. Auch optisch fand ich den Ofen sehr ansprechend. Hersteller war entweder ruegg (Schweiz) oder rika (Österreich), wenn ich das richtig in Erinnerung habe.

    Das Ding war wirklich vom Feinsten. :gut: Als wir dann mitbekommen haben, dass unsere Vermieterin Ofenbaumeisterin und Geschäftsführerin einer alteingesessenen Ofen- und Kaminbaufirma war, wußten wir auch, warum.

  • 30 Jahre lang habe ich einen alten, wirklich alten, Kachelofen befeuert. Am Ende hat er mehr Holz verschlungen als ich mich bücken konnte.

    Dann haben wir einen erfahren Kachel-/Kaminofenbauer hier aus der Umgebung geholt und uns letztendlich für einen Brunner Ofen entschieden. Auch nach 2 Jahren kann ich nur positives darüber berichten. Wir befeueren ihn mit Buche-, Birken- und Holz-/Nadelhölzern.


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    Beim Anmachen des Ofens bekommt er "richtig massig" Luft von außen um ca. 5 Minuten voll zu brennen. Danach kann man ihn mittels "Hebelmechanismus" auf bestimmte Abbrennarten einstellen. Die Brennkammer ist, logischerweise, nur da verrußt wo die große Hitze/Flammen nicht hinkommen. Die Tür wird alle 1-2 Wochen einmal mit nassem Zewapapier und Asche gereinigt.


    Gibt nix Schöneres im Winter

  • Moin,

    Also bei mir mit voller Luftzufuhr Birke und Buche gut abgelagert. Wenn nur noch Glut da ist, Ofen erneut befüllen. Bei lichterloher Flammenbildung Sauerstoffzufuhr zuknebeln und gut ist. Russrückstände auf der Scheibe sind zu vernachlässigen. Gereinigt wird das Glas einmal jährlich nach der Heizperiode.
    Gruss - Matthias

  • Schöne Öfen. :respekt:

    Der Weiße hat die Anmutung eine Biedermeier Kamins.

    Wir verbrennen nur Buche oder Schwarten die wir aus einem Sägewerk bekommen.

    Unser Kamin wurde 2000 eingebaut und darf nur noch bis 2025 genutzt werden ( aka Feinstaub )

    Die Esse ist 6m und hat einen sehr guten Zug. Warm ist es in kürzester Zeit,

    Putzen ? macht meine Frau :G-auch mit Zeitungspapier wenn nicht zu schwer .


    Zu dieser Jahreszeit vor einem Kamin mit guter Musik und gutem Wein ist es wunderbar.

    Und unsere alte Kaminuhr von 1838 vom (3 x) Urgroßvater läuft nach Restauration immer noch gut.

  • Riesenteil.........:gut:


    ich reinige meine Scheibe ( die vom Ofen )

    jeden Tag mit nassem Zewa und teilweise noch mit der Asche.

    ab und an kommt auch Kohle in den 30 Jahre alten Ofen rein.........