Wempe. Ein Hersteller, zwei Taucheruhren.

    • Offizieller Beitrag

    Blicken wir erst mal zurück, soviel Zeit muss sein, und schauen in Richtung Oldenburg, in das Jahr 1857.

    Um genau zu sein, am 26. März 1857 wurde Gerhard Diedrich Wempe geboren, und ist verstorben am † 4. Mai 1921.

    Der Sohn eines Gemischtwarenhändlers und gelernter Uhrmacher, gründete 1878 mit einem Startkapital von 80 Mark das Unternehmen, indem er in Elsfleth an der Weser sein erstes Uhrengeschäft eröffnete.


    1907 folgte ein weiteres Geschäft im damals noch dänischen Altona.


    1951 umfasste das Unternehmen insgesamt vier Niederlassungen in Hamburg und war somit das erste der Branche, das dieses Geschäftsmodell praktizierte.

    Nach dem Tod von Gerhard Dietrich Wempe übernahm sein Sohn Herbert Wempe (* 1. Februar 1890, † 18. August 1963) die Leitung der Geschäfte.


    1923 erwarb er ein Kontorhaus in der Steinstraße im Hamburg, das seitdem mit „Gülden Gerd“ den Namen des Gründers trägt und noch heute der Firmenstammsitz ist.


    1938 kaufte er die 1905 von sechs norddeutschen Reedern gegründeten „Chronometer-Werke Hamburg“ und ließ sie in „Chronometer-Werke Gerhard D. Wempe“ umbenennen.


    Der Enkel des Gründers, Hellmut Wempe (* 30. April 1932), trat 1951 in das Unternehmen ein und baute es aus. 1953 holte er die Schweizer Uhrenmarke Rolex nach Deutschland.


    In den fünfziger Jahren wurden auch erste Armbanduhren unter dem Namen „Wempe Zeitmeister“ produziert.

    Von 1966 bis 1977 expandierte Wempe kontinuierlich und eröffnete in elf Großstädten Geschäfte und schließlich 1980 die erste Auslandsniederlassung in New York.


    1985 folgten Geschäfte in Paris, Wien (1991), London (1997), Madrid (2000) und 2001 an Bord des Kreuzfahrtschiffs Europa.


    2013 kam mit Peking eine Repräsentanz in Asien dazu sowie eine Boutique auf der Europa 2.


    Zum 125-jährigen Firmenjubiläum im Jahr 2003 übernahm Kim-Eva Wempe in vierter Generation und als erste Frau die operative Geschäftsleitung.


    2005 kaufte und renovierte Wempe die Sternwarte Urania im sächsischen Glashütte und errichtete dort die erste Chronometer-Prüfstelle für Uhren nach deutscher Din-Norm.


    Seit 2006 wird hier auch die eigene Uhrenmarke mit den beiden Linien „Wempe Chronometerwerke Glashütte I/SA“ und „Wempe Zeitmeister Glashütte I/SA“ gefertigt.

    Auch die hauseigenen Feinregulierungen für die zugekauften Werke (ETA & SW) werden hier hergestellt und in die Uhren eingebaut.


    Es treten an....

    A.) Wempe Zeitmeister Taucheruhr aus dem Jahre 12.2013 gegen...

    B.) Wempe Iron Walker Taucheruhr aus dem Jahre 06.2020.


    Das Design der jeweiligen Uhr könnte unterschiedlicher nicht sein.

    Die Zeitmeister geht voll in Richtung der üblichen Taucheruhren. Anders bei der Iron Walker, denn die folgt dem Genta-Design.

    Die Gehäusegrößen ist gleich. Es sind 42mm.

    Beide Edelstahlstahl-Zeitmesser sind Taucheruhren und bis 30 bar wasserdicht.


    Um dieses zu gewährleisten sind u.a. die Kronen verschraubt. Auch tragen die Kronen das Firmenlogo.

    Dennoch gibt es einen kleinen Unterschied, der kaum ins Auge fällt, und sich in der Benutzung nicht spürbar bemerkbar macht.

    Die Vertiefungen (Riffellung) der Krone der Zeitmeister (Z) ist etwas gröber, die der Iron Walker (IW) ist feiner gearbeitet, und ist bei der 4 /16 Uhr zu finden.

    Die Krone bei der 2 / 14 Uhr ist ebenfalls verschraubt und bedient, im aufgeschraubten Zustand die innen liegende Lünette.

    Die Kronen lassen sich mühelos zu - und aufschrauben.




    Die Böden der Uhren sind auch gleich. Die Böden zeigen in der Mitte die Sternwarte und die zur Uhr gehörende Gehäuse / Uhren-Nummer.

    Auch die Verschraubung des Bodens ist geblieben. Der Boden wird durch einen Ring dicht ans Gehäuse gedrückt, und verschließt den Boden gegen Wassereinbruch.


    Allerdings sind hier Unterschiede zu erkennen, die aber nicht ins Gewicht fallen.

    Der Bodenrand und Ring der Z ist breiter, und so braucht es nur eine Dichtung.

    Der Boden und Ring der IW etwas schmaler, und hier werden 2 Dichtungen verwendet.


    Damit der Boden immer gut ausgerichtet ist, befinden sich bei der Zeitmeister 2 Metallstifte am Werkhaltering.

    Bei der IW ist das etwas anders gelöst, hier sind 3 Einbuchtungen auf dem Werkhaltering zu finden und die Ausbuchtungen sind am Boden zu sehen.





    Iron Walker







    Da die Böden schon mal offen sind, gönnen wir uns einen Blick auf die Werke.

    In der Z ist ein SW 300-1 verbaut, und in der IW das ETA 2892-A2.

    Da diese Werke fast identisch sind, wurde in den Werken die hauseigene Feinreglage verbaut.

    Das SW & das ETA sind mit Wölkchen-Schliff versehen, und halten was die Qualität verspricht, die Chronometer-Norm.

    Einzig was an diesem Verbau zu bemängeln wäre, die Feinreglage ist nur zugänglich wenn man den Rotor abnimmt.

    Für das Nachregulieren, wenn man sich das zutraut, braucht man das Werkzeug, das Fachwissen und eine ruhige Hand / Finger.




    In dieser Lage sind auch gut die Bandanschlüsse zu sehen.

    Die Z hat die klassischen Federstege, die es einem erlauben auch mal ein Lederband dran zu machen.

    Das ist bei der IW völlig anders. Da reichen die ersten Mittelglieder ins Gehäuse und werden dort, oben und unter, jeweils mit 2 Schrauben fixiert.

    Eine Bandwechsel (Lederband) ist zur Zeit mit der IW Taucheruhr nicht möglich.


    Die Bänder sind Edelstahlbänder, die einen, was die Größer der Glieder angeht, unterschiedlichen Aufbau haben. So hat die Z das typisch-klassische Taucher-Band, während die IW das, zum Design passende, Genta-Design vorweißt.

    Die letzten 4 Glieder der Bänder sind verschraubt. Auch haben die Schließen eine Tauchverlängenung mit Sichersbügel.

    Zusätzlich kann die Länge der Bänder durch 3 Positionen in der Schließe verändert / angepasst werden.

    Beide Bänder halten die jeweilige Uhr fest am Handgelenk.





    Die Gläser.

    Die Gläser sind entspiegelt, wobei das Glas der Z leicht konvex ist, während das Glas der IW plan ist. Bei Beiden lässt sich die Zeit gut ablesen.


    Die Indexe auf den Zifferblättern sind mit Leuchtmasse ausgelegt, ebenso die Zeiger und das Dreieck des Sekundenzeigers.

    Bei der IW leuchtet das Dreieck in der Lünette, und bei der Z die Lünettenperle. Alles in Blau.


    Was ist nun besser, eine außen drehbare Lünette (eine Richtung mit 60er Rastung) mit Keramik Einlage, oder eine innenliegende Lünette, die über eine Krone stufenlos in eine Richtung eingestellt werden kann ?

    Ich finde, jede Lünette hat was für sich.




    Fazit.

    Beide Uhren lassen sich sehr gut tragen, und liegen gut an. Da drückt und kneift nichts.

    Welche der Uhren ist nun die Bessere ?

    Ich das kann nicht zu 100% entscheiden, denn die Z hat ihre Vorteile, und auch die IW hat ihre Vorteile.

    Das Design der Uhren … gut, auch die Zeigerlänge ...gut, ebenso die Ablesbakeit … gut, das Trageverhalten der Uhren … gut.

    Die Schließen … gut.

    Zifferblatt Schwarz oder Blau ….. Geschmackssache.


    Einzig vielleicht....ich liebe das Genta-Design, mehr als das Übliche.

    Deswegen, für mich die IRON WALKER. ;)

    • Offizieller Beitrag

    GulDukat77 & der Havelländer & mucca-sette & Flash Gordon

    Danke für die jeweilige Post.

    So unterschiedlich die Uhren, so unterschiedlich die Geschmäcker.

    Eins ist aber sicher, die Marke Wempe ist möglicherweise ein Spalter, aber die bauen gute Uhren und Werke, und die Werke die verbessert werden, können sich sehen lassen.

  • Die Wempe Zeitmeister ist in der Summe eine hervorragende Taucheruhr, die den Vergleich zu den Mitbewerbern nicht scheuen muß.

    M. M. n. Ist die Uhr haptisch der Knaller.

    Ich kenne qualitativ nichts vergleichbares, habe in der Preisrange einiges im Portfolio.

    Wer sich vom Imagegedanken frei machen kann, hier bist du richtig.