Sportliche Dress-Uhren im Vergleich

    • Offizieller Beitrag

    Einleitung

    Da mir aufgefallen ist, dass des Öfteren im Forum nach sportlichen Dress-Uhren gefragt wurde / wird, und die Idee aufnehmend von einem User aus einem anderen From, ich diese Uhren habe, folgt ein Vergleich 3er sportlichen Dress-Uhren.

    Die Uhren

    Im Vergleich stehen die …mit blauen Zifferblatt, und im Genta-Design....

    1. A. Atlantic Mariner Automatic
    2. B. Michel Heberlin CAP CAMARAT Automatic (MH)
    3. C. Frederique Constant Highlife Automatic (FC)

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    Kurz-Grund-Inos


    A.) 1888 gründete der Kaufmann Eduard Kummer in Bettlach bei Grenchen die EKB.


    EKB, das sind die Anfangsbuchstaben von Vor u.- Zunamen plus den Ort der Gründung.

    Die EKB war einer der ersten Hersteller von wasserdichten Uhren, daher wurde das Unternehmen in den 20er Jahren in

    Atlantic umbenannt.

    In den 30er Jahren wurden ebenfalls einige der ersten Automatikwerke verbaut

    Atlantic zählte leider nie zu den Top-Herstellern, obwohl Atlantic in den 60er Jahren das speed-switch-System

    (schnelle Datumsumschaltung) entwickelte – das Prinzip ist bis heute gültig.

    Aber die Herstellung eigener Werke war zu kostenintensiv, und so wurde, auch Heute noch, auf Fremd-Werke (Eta) zurückgegriffen.

    Im August 2008 verlegte das Unternehmen seinen Sitz von Grenchen im Kanton Solothurn nach Lengnau bei Biel.



    B.) Dieser Hersteller hat eine noch junge Geschichte, denn gegründet wurde diese Marke 1947.

    Der Gründer war kein anderer als der Uhrmacher und Namensgeber Michel Herbelin, in Charquemont, im französischen Jura.

    Im Jahre 1972 übergibt er die Führung des Unternehmens an seinen Sohn Jean-Claude.

    Das bis Heute familiengeführte Unternehmen verbaut ausschließlich Schweizer Quarz-, Automatik- und mechanische Uhrwerke.

    Schweizer Präzisionstechnik gepaart mit französischer Eleganz ergeben die Modelle von Michel Herberlin.



    C.)

    Frédérique Constant

    ist ein Schweizer Unternehmen zur Herstellung von Armbanduhren und wurde 1988 als Familienunternehmen von Aletta Bax and Peter Stas in Genf gegründet. Die erste Kollektion wurde 1992 vorgestellt.

    Der Name Frédérique Constant begründet sich auf Frédérique Schreiner (1881–1969) und Constant Stas (1880–1967). Der aktuelle Geschäftsführer Peter Stas ist Nachfahre in vierter Generation zu Constant Stas, dieser hat 1904 ein Unternehmen gegründet, das bedruckte Zifferblätter für die Uhrenindustrie herstellte.


    Die Firma Frédériue Constant kaufte das Unternehmen 2002, den 1883 gegründeten Schweizer Uhrenhersteller Alpina auf.

    Ende Mai 2016 kaufte der japanische Uhrenkonzern Citizen die Schweizer Frédérique-Constant-Gruppe mit den Marken

    Alpina und Ateliers de Monaco, letztere wurde ebenfalls von Peter Stas 2008 mitbegründet.

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    Warum der Vergleich....und was haben diese Uhren gemeinsam ?


    Alle 3 Uhren haben ein blaues Zifferblatt, das Genta-Design, 3-Zeiger-Werke, Saphirgläser, Datumsanzeige, Edelstahlbänder mit Schmetterlingsschließe, alle Bänder sind gestiftet und werden mit einer innenliegenden Hülse gesichert, und verschraubte Böden.

    .

    Wo unterscheiden sich diese Uhren ?


    Die Atlantic hat eine verschraubte Krone. Die anderen beiden Uhren nicht.

    Die Michel Heberlin & die Atlantic sind bis 100m wasserdicht, die Frederique bis 50m.

    Obwohl es man nicht glauben mag, aber die Frederique ist mit 42mm im Durchmesser die größte der Dreien. Heberlin und Atlantic sind 41mm groß.

    Ach ja, wichtig auch, die Werke.

    Die Atlantic wird von einem ETA 2824-2 angetrieben.

    Die Michel Heberlin bezieht ihr Kraft von einem SW 200-1, und die F. Constant auch mit einem SW 200-1, allerdings in Chronometer-Qualität.



    Die Uhren im Einzelnen.


    Bänder.

    Die Atlantic lässt sich, trotz der wenig beweglichen Erstglieder am Gehäuseanschluss, gut tragen.

    Das A in den ersten Gliedern sind ein kleiner Augenschmaus. Die Schließe schließt sauber und lässt sich durch 2 Drücker, die gleichzeitig gedrückt werden müssen um die Schließe zu öffnen, leicht öffnen.

    Das Band der Atlantic verjüngt sich von (erste Glied) 26mm auf 20mm (Schließe).

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    Auch die MH hat diese 2 Drücker, und schließt ordentlich.

    Das Band der MH hat eine durchgehende Breite von 22mm.

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    Das Band der FC hat eine Verjüngungsverlauf von (erste Glied) 25mm auf 19mm (Schließe), und wird auch mittels einer Schmetterlingsschließe gut verschlossen.

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    Die Schmetterlingsschließen halten die Uhren fest am Handgelenk. Alle Schließen sind sehr sauber gearbeitet.


    Alle Bänder lassen sich, zumindest auf mein Handgelenk, gut einstellen, indem man entsprechend viele Glieder dem jeweiligen Band entnimmt.

    MH & Atlantic haben hier einen kleinen Vorteil, weil die Bänder auch halbe Glieder haben. Hier sei aber auch gesagt, dass das Band der FC ist das Feinste ist, weil die Glieder nicht groß sind.

    Der kleine Vorteil der MH schwindet etwas dahin, weil die ersten Glieder nach dem Gehäuse zwar gut beweglich sind, aber doch sehr groß.

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    Zifferblatt & Zeiger.

    Alle 3 Uhren haben ein blaues Zifferblatt mit aufgesetzten Indexen. Keines der Blätter wirken überladen, und reduzieren sich aufs Wesentliche.

    Bei der FC & MH sind die Indexe mit Leuchtmasse innen belegt. Bei der Atlantic nicht, aber es sind Leuchtpunkte hinter den Pfeilspitzen-Indexen gesetzt wurden.

    Die Zeiger sind bei der FC ganz, der Atlanic ¾, und bei der MH mit ¼ Leuchtmasse belegt.


    Die einzelnen Minuterien können unterschiedlicher nicht sein. Obwohl alle Uhren eine gute Zeigerlänge haben, so ist doch die Minuterie bei der MH kaum sichtbar, bei der Atlantic nur schwer, und bei der FC gut zu erkennen.


    Was wieder schön ist, ist das bei der Atlantic bei der 12 / 24 ihr Firmenlogen zu sehen ist. Dafür hat die FC eine Weltkugel (Lägen - u. Breitengrade) im Zifferblatt, und die MH unterschiedliche Höhenlängsstreifen.

    Jedes Zifferblatt für sich ist ein Hingucker. Dem Einen gefällst, dem Anderen nicht.

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    Die Kronen


    Die Firmenlogos sind auf allen 3 Kronen zu finden. Alle Kronen sind gut griffig und lassen sich leicht bedienen.

    Ob nun Vorteil oder Nachteil, da streiten sich die Geister, die Atlantic hat eine verschraubte Krone. Die FC und die MH Kronen sind nicht verschraubt. Als einzige Uhr hat die MH einen Kronenschutz.

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    Böden & Werke


    Die Uhren haben auf der Rückseite ein Glasboden, der die Sicht auf die jeweiligen Werke frei gibt.

    Alle Böden sind verschraubt, aber da es keine Taucheruhren sind, reichen bei den Uhren die Verschraubung durch Einzelschrauben völlig aus.

    Der A.) Boden ist mit 4 Schrauben gesichert

    Der Boden der B.) hat 2 Schrauben mehr. Hier halten 6 Schrauben den Boden dicht

    Die C.) verwendet 4 Schrauben, womit der Boden gesichert wird.


    A.) ETA 2824-2 in Elaboré

    B.) SW 200-1 in Premium, Incabloc Stoss-Sicherung

    C.) SW 200-1 in Chronmeter, Incabloc Stoss-Sicherung


    Alle Rotoren sind mit dem jeweiligen Herstellernamen verziert, und die FC hat einen vergoldeten Rotor.

    Die Werke ETA 2824-2 und das SW 200-1 kann man ohne Weiteres in Richtung Chronometernorm einregulieren. Dazu braucht es Zeit und etwas Können. Eine Zeitwaage ist hier unablässig.

    Alle Werke haben Langzeiterfahrung, und sind vom Uhrenmarkt kaum wegzudenken.

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    Die Gehäuse:


    Die A.) hat ein Kissen-Gehäuse, wo der Blick aufs Zifferblatt durch ein leicht konvexes Glas dem Auge schmeichelt.

    Die Gehäusefront ist in 2 Stufen abgestuft, verschafft so ein 3D Optik und ist 11mm hoch.


    Die B.) hat das fast typische Genta-Gehäuse mit polierten und matten Flächen. Die Lünettenschrauben sind nur zur Zierde da. Erfüllen keinen weiteren Sinn. Passen aber gut zum Gesamteindruck der Uhr. Das Glas ist plan. Bauhöhe 10mm


    Die C.) hat polierte Seitenflanken und eine matte Gehäusefront. Ein bißchen anders ist der Gehäuse-Band-Übergang, denn dieser hat V-förmige Einschnitte, die aber gut abgerundet sind. Ein schön fließender Übergang. Das Glas ist bei FC auch leicht konvex. Die Bauhöhe beträgt 10mm.

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    Fazit:

    Es gibt sehr schöne sportlich Dress-Uhren. Der Markt hält für jeden Käufer das richtige bereit.

    Und wie bei allen Uhren ….. anprobieren, und man findet die Uhr die zu einem passt.


    In meinen Augen liegt die FC vor der Atlantic, gefolgt von der MH.

    Alle Uhren sind preislich akzeptabel, und bieten fürs Geld je Menge Uhr.

  • Danke für den fundierten und ausführlichen Bericht bzw. Vergleich zwischen den 3 Uhren, Bernd. So etwas liest man als Uhrenfreund ja immer gern. Toll geschrieben und bebildert von Dir. :gut:

    Wenn ich mich nun für eine der 3 Uhren entscheiden müsste .... :grb: Das wäre bei mir - wem verwundert es - klar, für welche. Jeder hat halt so seine Lieblingsmarken. ;) Aber dennoch muss man sagen, dass alle 3 wirklich schöne und sehr ordentliche Uhren sind. Du hast da ja auch einen Fundus, der nahezu unerschöpflich scheint und könntest sicher zu jeder Art von Uhr Dutzende Vergleiche anstellen. Diesen hier habe ich auf jeden Fall gern gelesen.


    Beste Grüße

    Tom

    • Offizieller Beitrag

    Bei mir war es andersrum. Die Herbelin habe ich gekauft ohne vorher Bilder vom Hersteller zu sehen. Rein ins Uhrengeschäft, da ist mir die Uhr aufgefallen, begutachtet und gekauft. Live am Handgelenk ist immer besser als Fotos aus dem Netz.

    Meine Bilder sind nicht bearbeitet wurden.