Liebe Gemeinde!
Nach längerer Zeit möchte ich mal wieder einen Neuzugang etwas ausführlicher vorstellen, da diese Uhr mich schon länger begleitet.
Seiko im allgemeinen ist eine Marke, die mich schon länger fasziniert, weil ich sie für komplett unterschätzt halte und sie Uhren baut, die sich in ihrer Verarbeitungsqualität und in ihrem „Look and Feel“ keineswegs hinter den Größen der Schweiz verstecken müssen.
Vor drei Jahren begann ich, mich mit dem Thema Seiko intensiver auseinanderzusetzen. Über einen Konzi kam ich damals mit Laila Ismaiel von Seiko Deutschland in Kontakt, die mit von einem Seikoholics Treffen in Dortmund erzählte und mir versprach, dort meine Teilnahme zu organisieren. Gesagt, getan, ich war bei meinem ersten Treffen dabei.
Dort lernte ich Baris, den Organisator dieser Veranstaltung, kennen. Ich kenne - glaube ich - niemanden, der das Thema Seiko so lebt wie er. Er ist ein wandelndes Seiko Lexikon und kann die Uhren sogar auch reparieren, manchmal sogar dann, wenn andere bereits aufgeben.
Das Treffen war damals sensationell und ich lernte einige Mitarbeiter von Seiko kennen und hatte die Möglichkeit, viele Uhren zu sehen, in die Hand zu nehmen und an den Arm zu legen. Das war dann auch mein erster Kontakt zu Grand Seiko. Schon damals faszinierte mich die Verarbeitungsqualität dieser Uhren, jedoch die Preise schreckten mich, war Seiko doch zu dieser Zeit für mich eher eine Marke, die im Bereich bis 1.000 EUR unterwegs war und nur durch Zufall mit der MM300 mal etwas teurer war. Ich konnte mich nicht durchringen, eine Grand Seiko anzuschaffen.
Der Gedanke, eine solche Uhr besitzen zu müssen, ließ mich allerdings nicht mehr los.
Szenenwechsel
Im Oktober 2019 fand die Munichtime zum ersten Mal nicht mehr in München sondern in Düsseldorf statt und nannte sich deshalb auch Watchtime. Baris hatte mich darauf aufmerksam gemacht, dass der Chef Designer von Grand Seiko vor Ort sein würde und dort Vorträge über das Design der Uhren halten wird. Also entschied ich mich, nach Düsseldorf zu fahren. Ich konnte das leider erst am letzten Tag machen, was sich im Nachhinein allerdings als glückliche Fügung herausstellte.
Am Nachmittag fand ich mich am Grand Seiko Stand ein, wo der Vortrag stattfinden sollte. Ich war allerdings zu dieser späten Zeit der einzige Gast, was dazu führte, dass ich einen Privatvortrag erhielt.
Zunächst ging es um das Gehäusedesign, dann wurde mir der Schliff der Zeiger erläutert und ich durfte die Zeichnung sogar signiert mitnehmen.
Zu guter Letzt erhielt ich Informationen über die Inspiration zu Designs.
Ich war schon ziemlich fasziniert über den Anspruch an die eigene Arbeit und die Logik, die hinter vielen Elementen dieser Uhren steckt.
Es war ein toller Nachmittag mit vielen Informationen und ich verliebte mich schon damals in eine ganz bestimmte Uhr. Ich war sofort sicher, dass es diese werden muss.
Die SBGA375 Grand Seiko Spring Drive
Die Technik dieses Werkes faszinierte mich von der ersten Sekunde. Im Werbetext der Grand Seiko Homepage heißt es: „Spring Drive ist eine außergewöhnliche Uhrentechnologie. Sie erzeugt Energie wie jede andere mechanische Luxusuhr, kombiniert diese jedoch mit einem elektronischen Regulationssystem. Dadurch wird eine Genauigkeit erzielt, die keine mechanische Uhr erreichen kann.
Die Entwicklung von Spring Drive war möglich, weil Grand Seiko eine der wenigen Marken ist, die sowohl die elektronische als auch die mechanische Uhrenherstellung beherrscht“.
Ein geniales System, meiner Meinung nach, da es das Beste aus zwei Welten vereint.
Nach langem Warten (dank Corona) kam sie dann gestern endlich bei mir an und ich bin wirklich unglaublich happy. Mich hat schon länger keine Uhr mehr so aus den Klotschen gehauen.
Die Verarbeitung ist sensationell. Jeder Schliff sitzt absolut perfekt, die Zeiger sind unglaublich präzise gefertigt, das Blatt schimmert in zig Farbtönen und der Zeigerlauf ist zum Niederknien.
Daraus ergab sich für mich auch der etwas ketzerische Titel dieses Threads. Vor den Kronen (die ich im Übrigen auch schätze) muss sich das Ührchen hier keinesfalls verstecken. Ich würde mich sogar zu der Aussage hinreißen lassen, dass sie im Detail besser verarbeitet ist und eine „6“ oder „9“ im Datumsfenster kann Seiko auch perfekt!!
Nach viel Text jetzt noch die Bilder vom Auspacken...
Und dann mal ein paar Eindrücke der Uhr:
Das Zusammenspiel von polierten und satinierten Flächen ist unglaublich!
Auch das Werk kann sich sehen lassen.
In der Sonne reflektiert sie besonders schön.
So, das war‘s von mir. Ich gehe mich jetzt weiter freuen. Danke fürs Reinschauen!