Hilfe benötigt: 2 neue Räder beim Allrad - wo montieren???

  • Guten Abend allerseits,


    unfallbedingt hat mein A6 Quattro 4G FL letzten November zwei neue Felgen inklusive neuer Sommerreifen für die rechte Fahrzeugseite erhalten. Die beiden linken Räder haben 3 Sommer mit 18.000 km auf dem Buckel. Alle Räder 8,5J x 20H2 ET43 mit PZero 255/35 R20.


    Bei Abholung der Sommerreifen meinte der MA des Freundlichen, dass ich die neuen Räder bedenkenlos wie gehabt auf die rechte Seite montieren kann. Und genau daran habe ich Zweifel, nachdem ich im MT-A6-Forum gelesen habe, dass man 2 neue Reifen auf die HA montieren soll. Das klingt für mich logisch, dennoch die Frage: Haben die Kollegen aus dem Nachbarforum recht?


    Gruss, Quino

  • Quino

    Hat den Titel des Themas von „2 neue Räder beim Allrad“ zu „Hilfe benötigt: 2 neue Räder beim Allrad - wo montieren???“ geändert.
  • Die Aussage von Audi hierzu:


    Verwenden Sie an allen 4 Rädern nur Reifen gleicher Bauart, Größe (Abrollumfang) und möglichst gleicher Profilausführung.


    Verwenden Sie die Reifen mit größeren Profiltiefen immer auf den Vorderrädern (Anmerkung von mir: ich vermute wegen der höheren Abnutzung durch die höhere Bremswirkung auf der VA?!)


    Der Einzeltausch von Reifen ist grundsätzlich möglich, (Ausnahme Fahrzeuge mit Sportdifferenzial an der Hinterachse, hier nur achsweise!) Audi empfiehlt jedoch mindestens einen achsweisen Tausch.


    Der maximale Profiltiefenunterschied zwischen Vorderachse und Hinterachse darf im Durchschnitt bei den Modellen mit selbstsperrenden Mittendifferenzial (A4/A5/A6/A7/A8/Q5/Q7)nicht über 2mm liegen.



    Was ich mich in deinem Fall eher Frage:


    Kannst du die Reifen einfach links montieren, also sind diese nicht Laufrichtungsgebunden?

    Den Profiltiefenunterschied müsstest du auch beachten, wenn die "alten" Reifen schon 18.000 km gelaufen haben, hat wohl mit der höheren Belastung für das Differential zu tun, um die minimal unterschiedlichen Achsumdrehungen auszugleichen (bin aber nicht vom Fach).

    Gruß Daniel (bekennende "polishing-cloth-Pussy") :G


    Aktuelle Uhren in der Box:
    Omega Aqua Terra >15.000 Gauss / Omega Speedmaster Moonwatch
    Omega Seamaster 300 Diver / Rolex Submariner 114060

    Tag Heuer Aquaracer 300m

  • Genau so ist es, der Abrollumfang verändert sich leicht,was das Differential ständig ausgleichen muss .

    Das ist zwar marginal,trotzdem würde ich es auf Dauer verhindern wollen.


    LG Volkmar

  • Wenn ich mich recht erinnere, sind die Reifen nicht laufrichtungsgebunden, d.h. vorne links würde ich hinten rechts montieren und den neuen Rädersatz auf die Vorderachse. Ich schaue morgen aber nach und messe die Profiltiefe beider Radsätze... :lupe:

  • Bei mehr als 1mm Profiltiefenunterschied und bedingt dadurch, dass die Pirellis keine Laufrichtung haben (nur innen/außen), würde ich in jedem Fall die alten Reifen hinten montieren und die neuen vorne. Da alle Räder und Felgen laut dir die gleiche Größe haben, geht das.

  • ams sagt, unabhängig vom Antriebskonzept, gehören die besseren Reifen stets auf die Hinterachse:

    https://www.auto-motor-und-spo…-tipps-zum-reifenwechsel/


    So habe ich das auch in Erinnerung.


    Nur eine Fzg.-Seite zu erneuern, ist bei 18 Tkm Differenz freilich Käse.


    Du solltest jedoch nochmal zweifelsfrei eruieren, ob Dein PIRELLI Reifen laufrichtungsgebunden ist. Hierbei hilft die PIRELLI-Webseite oder ein Blick auf die Reifenflanke. Wenn sich dort ein Pfeil und meist auch ein Klartext findet, musst Du auf 2 Felgen die Reifen leider ummontieren lassen.

  • Machen kann man viel und den Herstellern geht es bei ihren Empfehlungen eher nicht um die Fahrsicherheit. Also in Fahrtechnik- bzw Fahrsicherheitstrainings lehrte man folgendes:


    Da neue Reifen immer eine bessere Haftung als bereits gefahrene Reifen aufweisen sollte man wenn möglich immer alle 4 Reifen tauschen. Wenn das nicht gewollt ist (weil möglich ist das ja immer) dann - unabhängig von der Art des Antriebs - die neuen Reifen immer an der Hinterachse.

    Grund: In Kurven ist ein Haftungsabriss der Hinterachse (Übersteuern) deutlich schwerer abzufangen wie ein Haftungsabriss an der Vorderachse (Untersteuern). Und da auch die besten Fahrsicherheitssysteme immer nur innerhalb der physikalischer Grenzen arbeiten können und man auch nicht immer auf trockenen Straßen unter optimalen Bedingungen unterwegs ist, ist ein Haftungsabriss auch mit diesen Systemen möglich.

    Gruß, René



    Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

    Friedrich Nietzsche

  • Jungs, besten Dank...:gut:


    Ich hab jetzt nachgeschaut... Die neuen Räder haben 8 mm, die gebrauchten 5 mm... Und ich entdecke auf den Reifen keinen Hinweis auf Laufrichtungsbindung:



    Dann montiere ich mal die neuen auf die HA und die älteren auf die VA...

  • Vernünftige (also keine LINGLONG o. ä.) Sommerreifen würde ich 8 Jahre fahren, sofern ich keinen signifikante Änderungen im Fahrverhalten oder gar optisch Haarrisse in der Karkasse bemerke.


    Da ich seit einigen Jahren glücklicherweise (Autofahren macht heute auf öffentlicher Straße leider kaum noch Spass) auch nur noch auf maximal 10 TKm/Jahr komme, fahre ich seit Sommer 2019 den "All Climate"-Ganzjahresreifen von MICHELIN. Da mein Auto praktisch keinen Schnee sieht, erspare ich mir die nervige Reifenwechselei und habe stets relativ aktuelle Reifentechnik auf dem Auto. Letzteres egalisiert imo auch den theoretischen Vorteil alter Sommerspezialisten. Im Sommer sind die Teile jenseits der StVO (:G) und Winter ist ja wieder mal nahezu ausgefallen. Was da abverlangt wurde, war für den GJR freilich kein Problem.

  • Moin,


    PZero haben keine Laufrichtung, nur Inside/Outside bei der Montage auf der Felge.

    Ganz gut zu erkennen auf dem Foto.


    Die DOT allerdings auch und da würde ich meinen Kunden empfehlen, bei 2014er Decken, gleich in dem Zuge die 2 älteren mit zu erneuern.

    Sind eh dran, Philipp hat Recht.

    Dann gibt es keine Probleme mit dem Ausgleichsgetriebe beim permanent Allradler.


    Ansonsten hat der Dani oben schon Audi ganz gut zitiert.

    3mm liegt außerhalb deren empfohlener Spezifikation.

    Verwenden Sie die Reifen mit größeren Profiltiefen immer auf den Vorderrädern (Anmerkung von mir: ich vermute wegen der höheren Abnutzung durch die höhere Bremswirkung auf der VA?!)


    Der Einzeltausch von Reifen ist grundsätzlich möglich, (Ausnahme Fahrzeuge mit Sportdifferenzial an der Hinterachse, hier nur achsweise!) Audi empfiehlt jedoch mindestens einen achsweisen Tausch.


    Der maximale Profiltiefenunterschied zwischen Vorderachse und Hinterachse darf im Durchschnitt bei den Modellen mit selbstsperrenden Mittendifferenzial (A4/A5/A6/A7/A8/Q5/Q7)nicht über 2mm liegen.


    ams sagt, unabhängig vom Antriebskonzept, gehören die besseren Reifen stets auf die Hinterachse:

    Das gilt eben nur bedingt bei der geschilderten Situation.

    Hier geht es ja nicht nur um die Vorteile der Positionierung bzgl. der Seitenführungskraft.

    Den Schaden den du mit dem Erhalt der alten Decken dem Ausgleichsgetriebe auf Dauer zufügen kannst, steht in keiner Relation zu der Ersparnis.


    Hatten wir im Kundenkreis schon 2x (Audi+Porsche) und wir montieren das nur auf Wunsch des Kunden mit Vermerk auf der Rechnung.

  • Ja, dass ist suboptimal. Probleme mit stärker differierenden Restprofilen gibt es sogar bei Heckantrieb. Ich kenne das von BMW, insbesondere mit Mischbereifung. Die ganzen elektronischen Helferlein reagieren dann irritiert und man bekommt in schnellen Autobahnkurven schon mal feuchte Händchen...

  • Interessant, sehe erst jetzt, dass sie bereits aus 07/14 stammen, der Wagen ist 3,5 Jahre jünger... Jau, dann geh ich mal zwei neue PZ holen, denn 3 mm Unterschied sind auch mir zu viel... Hab keine Lust auf einen späteren Schaden...


    Ich frag mich nur, warum das AZ das im Zuge der Unfallinstandsetzung nicht gemacht hat, zumal es die Versicherung übernommen hätte... Jetzt muss ich das nachträglich ausdiskutieren...

  • Die DOT-Kennung sagt ja nur etwas über das Produktionsdatum des Reifens aus. Dann wird der Reifen (möglicherweise) über mehrere Wochen verschifft und in der Folge beim Händler über Wochen/Monate gelagert. Wenn Transport und Lagerung so ablaufen wie das bei Reifen notwendig ist beginnt das Altern eines Reifens tatsächlich erst mit der Montage. Es gibt ja auch sehr ungewöhnliche Dimensionen die sich nur sehr selten verkaufen, da würde so mancher Reifen schon unverkäuflich sein wenn er ans Fahrzeug kommt.


    Wenn man seine Reifen über das Internet kauft weiß man naturgemäß nicht ob die Reifen anständig gelagert wurden, da würde ich auf die DOT-Kennung achten, kauft man im Fachhandel kann man unabhängig von der DOT-Kennung darauf vertrauen dass der Reifen „neu“ ist.

    Gruß, René



    Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

    Friedrich Nietzsche

  • Rein rechtlich ist hier in D die Lage so, dass Reifen mit einer DOT bis 2 Jahre zurück als Neureifen zu akzeptieren sind.

    Dazu gab es auch schon Grundsatzurteile, weil wohl jemand das so nicht hinnehmen wollte.

    Ich führe diese Diskussion des Öfteren, ich bin Reifenhändler;)


    Hier in dem Fall spielt doch die DOT eher eine zweitrangige Rolle.

    Die 3mm Profil Differenz und dann gepaart mit Reifen aus 2014, da ist er besser mit 2 weiteren Neuen bedient.:gut:

  • Vernünftige (also keine LINGLONG o. ä.) Sommerreifen würde ich 8 Jahre fahren, sofern ich keinen signifikante Änderungen im Fahrverhalten oder gar optisch Haarrisse in der Karkasse bemerke.


    Da ich seit einigen Jahren glücklicherweise (Autofahren macht heute auf öffentlicher Straße leider kaum noch Spass) auch nur noch auf maximal 10 TKm/Jahr komme, fahre ich seit Sommer 2019 den "All Climate"-Ganzjahresreifen von MICHELIN. Da mein Auto praktisch keinen Schnee sieht, erspare ich mir die nervige Reifenwechselei und habe stets relativ aktuelle Reifentechnik auf dem Auto. Letzteres egalisiert imo auch den theoretischen Vorteil alter Sommerspezialisten. Im Sommer sind die Teile jenseits der StVO (:G) und Winter ist ja wieder mal nahezu ausgefallen. Was da abverlangt wurde, war für den GJR freilich kein Problem.

    Ich mache das genauso. Auch aus den gleichen Gründen. Lieber immer einen relativ neuen Allwetterreifen fahren, der alle 4-5 Jahre abgefahren ist und gewechselt wird, als jahrelang einen brettharten Sommer- und/oder Winterreifen. Ich spare mir das zweimalige Wechseln pro Jahr und habe immer denselben Reifen drauf. Die Allwetterreifen werden ständig besser und im Schnitt fahre ich damit mit besseren Reifen. V. a. weil es seit Jahren auch kaum mehr geschneit hat und es auch kaum winterliche Temperaturen hatte.