Uhrenfotos - womit und wie gemacht - Tipps von User für User

  • Schoener Thread - hier ein paar Aufnahmen:






    Hier ein paar Gedanken meinerseits - eine teure Kamera ist noch lange kein Garant fuer gute Bilder, genau wie Aufnahmen, die mit dem Handy gemacht wurden, zwangslaeufig schlecht sein muessen. Die letzte Handy-Generation wie z.B. Huawei P40 Pro oder Samsung S20 Ultra machen schon hervorragende Aufnahmen. Dennoch - das Handy/die Kamera ist nur der eine Teil, der zweite Teil (m.E. ungleich wichtiger) ist der, der auf den Ausloeser drueckt.

    Dazwischen sollte etwas Gehirnschmalz liegen, einem lieblos, mal eben auf die Schnelle, gemachten Bild sieht man das allermeist auch an.


    Natuerlich spielen auch die Ansprueche des Fotografen eine Rolle - diese sind fast immer direkt proportional zum Aufwand.


    Ich gehe an meine Bilder so ran, indem ich mich frage, wie das Ausgangsfoto einigermassen aussehen soll, d.h. ich mache mit vorher Gedanken, was will ich zeigen, wie positioniere ich die Uhr, Licht/Schatten und (ganz wichtig) Reflexionen. Will ich mit Offenblende oder lieber abgeblendet fotografieren.


    Meist benutze ich eine 80 cm Lightbox mit LED-Licht, das ich vor oder auf die Box stelle bzw. lege. Leider ist die LED in meinem Fall nicht dimmbar, so dass ich mir etwas einfallen lassen muss wie z.B. teilweise abkleben oder Backpapier vor die LED etc etc....erstaunlich, was die Kueche hier alles hergibt :G. Darueber hinaus setze ich auch Blitzgeraet (nur als permanente Lichtquelle) oder auch Taschenlampen ein.


    Dann geht's auch schon los - ich benutze eine Leica M10 mit Summilux 50 und Summilux 28. Dazu kommt ein Macro-Adapter zum Einsatz, der nichts weiter macht, als das Objektiv weiter vom Sensor zu entfernen - das geht stufenlos.

    Gerne setze ich auch eine Vergroesserungslinse namens ElPro 52 ein. Beides geht natuerlich auch in Kombination. Meine Kamera hat kein Autofocus, so dass ich einzig anhand des Bildes auf dem Display entscheiden muss, ob der Bereich, um den es mir geht, scharf ist. Bei Offenblende und dem Adapter mit der Linse in Kombination, sind das manchmal mur Bruchteile eines Milimeters.

    Ausgeloest wird (Kamere ist auf Stativ oder verwackelsicher aufgelegt) mit 2 Sec Selbsausloeser.


    Natuerlich mache ich mehr als eine Aufnahme. Zur Bildverarbeitung benutze ich Adobe Lightroom und -immer seltener- Photoshop. Lightroom hat ausserdem den Riesenvorteil, die wichtigsten Funktionen von Photoshop implementiert zu haben UND eine Katalogisierung der Bilder vorzunehmen. Beim Import kreiert Lightroom ein kleines Vorschaubild und man kann den Bildern Stichworte zuordnen, nach denen man dann spaeter suchen und filtern kann. Um die Datenbank einigermassen klein zu halten, laesst Lightroom das Originalbild unangetastet und speichert nur die Veraenderungen ab.


    Gruss, Juergen

  • sag mal, Jürgen, da kommst est mit ein paar tollen Aufnahmen deines Vierrads ums Eck - und jetzt noch sowas. :gut:

    Schön, dass du dich so einbringst. Selten einen so tollen Neuzugang hier mitbekommen.

  • sag mal, Jürgen, da kommst est mit ein paar tollen Aufnahmen deines Vierrads ums Eck - und jetzt noch sowas. :gut:

    Schön, dass du dich so einbringst. Selten einen so tollen Neuzugang hier mitbekommen.

    Vielen Dank Kai :gut:,


    ich bin ja schon seit 2011 angemeldet, war aber bei der "Konkurrenz" unterwegs - die Konkurrenz, die gerade mit grosser Willkuer und wachsender Begeisterung das Damokles-Schwert ueber mir kreisen laesst. Es ist aber schoen zu sehen, dass viele, ausschliesslich gute, von "drueben" auch hier unterwegs sind.

    Zum Fotografieren - da bin ich wahrscheinlich erblich vorbelastet, meine Mutter war Foto-Fachverkaeuferin und mein Vater hatte Leica, ist dann aber aus Kostengruenden auf Canon umgestiegen.

    Ich war seit jeher mit Nikon unterwegs, angefangen mit der D80 und zum Schluss mit der D4s und etlichen Objektiven im Rucksack. Irgendwann wurde die Schlepperei einfach zu viel und ich habe alles verkauft, um dann "back to the roots" bei Leica zu landen - ein vollkommen anderes Fotografieren. Seitdem bin ich happy...Leica or nothing:G - naturlich weiss ich, dass andere Hersteller auch gute Fotos machen, aber Leica ist Leica (ich arbeite nicht fuer Leitz/Leica :G).

    So - genug abgeschweift.


    Gruss, Juergen

  • Schönen guten Abend an die Fotografen der Lounge.


    Ich hole den Faden nochmal hoch, da ich euren Rat benötige.


    Ich spiele mit dem Gedanken mir eine Reflexkamera zu kaufen, da ich aber gerade erst eine Uhr gekauft habe und auch sonst bedingt durch die Situation kein Vermögen mehr ausgeben will, möchte ich von euch wissen ob es Sinn macht eine Kamera im Einsteigerbereich zu kaufen?


    Momentan fotografiere ich mit einer Lumix FZ100 24 und da kommen solche Bilder bei raus;



    Mein Ziel wären aber solche Bilder hinzubekommen;


    @ way2wei Instagram


    @ watchcompanion Instagram


    Heute war ich dann in einem bekannten Laden und da bieten sie schon Kameras zu attraktiven Preisen an.

    Frage ist nun, bekommt man mit solchen Kameras die gewünschten Fotos hin und oder taugen die überhaupt nichts?



    Mir ist auch klar dass viel Übung dahinter steckt, sowie weiteres Equipment wie Licht, Reflektoren usw.

    Was würdet ihr mir raten, Finger weg und mit dem Arbeiten was ich habe oder sollte ich es wagen und mein Glück versuchen?


    Schonmal herzlichen Dank,


    LG Tom


    PS: Feuerzunge Dietmar deine Beispielbilder die du auf der ersten Seite gezeigt hast, wären das was ich auch machen möchte, Objekt im Fokus und Hintergrund unscharf.

    LG Tom

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    Wer mich nicht mag, muss noch etwas an sich arbeiten ;)

  • Hi Tom, der Unterschied bei den Uhrenfotos oben ist das Freistellen. Die Bilder, die Du haben möchtest, sind alle mit kleiner Blende (Schätze maximal 2.8 oder weniger) gemacht. Dadurch wird der Schaerfentiefe-Bereich eingestellt, also die Eben, die scharf ist, ist relativ klein/kurz/schmal und alles davor und dahinter wird unscharf, was diesen Effekt erzeugt.
    Entscheidend hier ist also weniger die Kamera, sondern das Objektiv. Objektive mit f<=2 z.B. gelten als “lichtstark” und sind auch nicht sooo billig, optional kannst Du ein Makro-Objektiv ausprobieren, am besten auf einem Stativ. Es gibt auch Kompaktkameras, die eine Makro-Einstellung haben und so einen vergleichbaren Effekt erzielen, meine Frau hat z.B. die Leica D-Lux (107), baugleich mit Panasonic, die das kann und die tolle Makro-Bilder produziert. Die Leica (es gibt mittlerweile eine neue Version D-Lux 7 und das entsprechende Pendant von Panasonic) kostet so um die €1200, die Panasonic um die €1000, man zahlt halt einen kleinen “red dot Aufschlag”.

    Geh mal in ein gutes Fotogeschäft, also nicht Media Markt, wie z.B. Foto Koch in Düsseldorf. Dort sollte es eine gute Beratung geben und man hat die Möglichkeit, verschiedene Kameras vor Ort auszuprobieren. Sag denen genau, was Du willst und man wird auf Deine Anforderungen/Wünsche eingehen und Dir die Kamera geben, die Du brauchst und nicht die, bei denen die den größeren Gewinn machen.

  • Herzlichen Dank für deine ausführliche Antwort.


    Das mit dem Fotogeschäft hatte ich als nächstes vor, eben wegen der besseren Beratung und weil man da oft gute Gebrauchte kaufen kann, die vorher meist auch professionell gereinigt wurden.


    Ich habe an meiner Lumix auch eine Makro Einstellung, an der ich auch schon alles mögliche ausprobiert habe, allerdings nie mit dem gewünschten Ergebnis.

    Ursprünglich hatte ich sie gekauft um Fotos von weitem zu machen, wofür sie auch gedacht ist.

    Müsste mich da mal schlau machen was es dafür noch für zusätzliches Zubehör gibt und ob ich damit was anfangen könnte?!


    Besten Dank Tom

    LG Tom

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  • Ich fotografiere oft mit meiner alten Canon EOS1100D und meinem Canon EFS60 Makroobjektiv und bin damit sehr zufrieden. Hier 2 Beispielfotos. Ganz neu habe ich jetzt ein Sony Xperia 10 II Smartphone mit dem ich mich noch ein bißchen anfreunden muß. Alle meine Fotos sind nachbearbeitet mit Gimp - Staub entfernt und "geschärft".



  • Ich habe mir gerade mal die Daten der FZ100 angesehen….da wird nicht viel mehr gehen. Die Kamera hat ja auch schon mehr als 10 Jahre auf dem Buckel und ist aufgrund des (super) Zooms equiv. 25-600mm eher für Urlaub, Zoo etc. ausgelegt. Min. Aperture ist mit 2.8 angegeben…das sind per se keine schlechten Werte, aber für Deinen Zweck leider nicht ausreichend. Wie Du auch schon vorhast, gehe in ein gutes Foto-Fachgeschäft, nimm vielleicht 1 Speicherkarte mit, und teste die Kameras vor Ort und honoriere deren Beratung, indem Du Deine Wunschkamera dann dort auch kaufst, was Du sicher auch machen wirst:gut:…happy shooting

  • Hallo Tom,


    das meiste wurde ja bereits von den Kollegen gesagt. Nur kurz zur Ergänzung: Das EF-S 60mm Makro von Canon ist mit Sicherheit eine gute Wahl. Du hast eine sehr kurze Naheinstellgrenze und bekommst damit einen 1:1 Abbildungsmaßstab auf den Chip gebannt. Wenn Du etwas weiter vom Objekt weg bleibst und mit großer Blende (kleine zahl) f/2,8 arbeitest, dann kannst Du auch den Hintergrund gut freistellen.

    Je weiter Du allerdings vom Objekt wegbleibst, desto mehr Schärfe ergibt sich in der Tiefe. Das muss man in der Tat dann ausprobieren, welche Brennweite sich da am besten eignet.

    Die Fotos von mir sind mit einem 35mm-Objektiv mit Offenblende f/1,4 gemacht. Das Objektiv hat eine sehr kurze Naheinstellgrenze, weswegen der Schärfebereich dann extrem klein ist. Ich werfe mal noch das recht günstige EF 50mm 1,8 STM in den Raum. Es ist aber in der Tat so, dass die sehr günstigen Objektive gerade in der Offenblende etwas schwächeln und meist erst um eine Blendenstufe abgeblendet richtig scharf werden.


    Habe gerade mal bei Canon etwas quer gelesen. Da gibt es inzwischen so viele neue Objektive, die ich gar nicht kenne - auch mehr als EF und EF-S. Da bin ich leider schon länger raus. Habe alles, was ich brauche.


    Geh in einen Fotoladen, mach es so, wie die Kollegen sagen - Speicherkarte mitnehmen, ein oder zwei Kameras ausprobieren, dazu ein Makro mit relativ kurzer Brennweite und ein "Normalobjektiv" mit großer Offenblende und testen. Du kannst auch mit einem nicht-Makro-Objektiv hinterher mit Zwischenringen arbeiten und damit näher ans Objekt ran, musst aber dann manuell fokussieren.


    Nun denn - viel Spaß!


    Gruß Dietmar

  • Tom, vor Jahren hat mich das Fieber ja auch gepackt. Habe mit dann eine Canon 700D 18-135 STM, 50mm 1,8, 50-250mm STM und Sigma 105mm Makro geholt. Dazu Feisol Stativ und Kopf von Benro, kleine Lightbox und Funkauslöser.


    Alles vernünftige Mittelklasse aber letztendlich bin ich zur Urlaubsfotografie fast nur noch mit Sony RX100 Mark III unterwegs.


    Um mich stundenlang mit Rucksack und Isomatte in die Natur zu legen fehlt mir die Muse bzw wenn die eheliche Muse dabei ist, hat die keine Geduld.


    Mit meiner Lightbox und den zwei LED Leisten bin ich nicht so zu frieden, da bin auch die Bildgestaltung nicht immer gelingt und dann Teile der Lightbox mit auf dem Bild sind.

    Da wäre ein Tisch mit Klemmspots und etwas Fotokarton besser.


    Will sagen: wenn du Uhren fotografieren willst, brauchst keine Highend Ausrüstung. Wichtiger ist Bildaufbau, Licht und evtl. Stativ.


    Mal sehen, evtl. lade ich das Zeug heute mal. Die folgenden Pics sind mit dem Makro gemacht




    :wink: Benny :wink:

    Die junge Generation hat auch heute noch Respekt vor dem Alter; allerdings nur noch beim Wein, beim Whisky und bei Möbeln.
    Truman Capote



  • Danke Leute für eure Unterstützung, alles sehr hilfreich und alles sehr verwirrend ;)


    Ich denke eine Beratung im zb Saturn macht echt keinen Sinn, da denen meist die Zeit und Fachwissen fehlt.

    Wenn ich heute die Kurve noch bekomme, dann fahre ich zum Fotografen und lasse mir mal paar Dinge zeigen.


    Magicj genau das Teil ist wirklich schon aus der Mode. Hatte sie damals viel auf Bergrennen oder Rallys dabei, da ist die Kamera genial auch wegen dem hohen Wackelschutz.


    Zöllner tolle Bilder Benny, wusste ich nicht dass du auch mal Fotografie als Hobby hattest.


    Feuerzunge danke für deine Tipps und Beispiele der verschiedenen Brennweiten. Muss zugeben bin da recht überfordert.


    LG Tom

    LG Tom

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    Wer mich nicht mag, muss noch etwas an sich arbeiten ;)


  • Quick & geil genauso stelle ich mir das vor :gut::gut:

    LG Tom

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    Wer mich nicht mag, muss noch etwas an sich arbeiten ;)

  • Hier mal quick & dirty....


    Leica Q2, macro mode, Blende 1.7 (das, was Du erreichen willst)

    Ich denke dass man keine 5000,-€ ausgeben muss um solche Fotos zu machen.

    Allerdings TomdeLux kommst Du auch nicht mit den 399,-€ hin. Generell kann man sowieso nicht einfach Geld hinlegen und schon kommen die schönen Bilder.

    Das kostet Zeit, Zeit und noch mehr Zeit und man sollte viel lesen.