GUCCI, mehr als nur ein Mode-Uhren-Hersteller

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Uhrenfreunde,


    wer Gucci sagt, der denkt sofort an Handtaschen und Kleidung. Doch Gucci stellt auch Armbanduhren her.


    Zugegeben, in erster Linie sind es Mode-Uhren, aber Gucci kann und macht auch wertige mech. Uhren.

    Bei Gucci Timepieces.


    Doch werfen wir ein Blick zurück.

    1921 gründete Guccio Gucci in Florenz ein Geschäft, welches Lederaccessoires für Pferde und Reiter verkaufte.


    1938 wurde die erste eigene Boutique an der Via Condotti in Rom eröffnet. Auch heute noch kann man dort das Gucci-Sortiment bewundern.


    1953 verstarb der Gründer, und seine Söhne übernahmen das Unternehmen, und es folgen Filialen in London, Palm Beach, Paris und Beverly Hills.


    In den 1970ern wird der Vertrieb nach Fernost ausgeweitet: die ersten Boutiquen werden in Hongkong und Tokio eröffnet.


    1982 wird Gucci Aktiengesellschaft.


    Den versuchten Übernahmekrieg lasse ich mal beiseite.


    Nun zu den Uhren:

    Gucci Uhren gibt es schon lange, und wurden in Lizenz bei Severin Montres in Lengnau hergestelt.

    Im November 1997 erwirbt Gucci den Uhrenhersteller Severin Montres, der in Gucci Timepieces umbenannt wurde, und in Neuenburg etabliert. Unter Severin Wunderman, später Inhaber der Nobelmarke Corum, wird die Uhrenabteilung sehr erfolgreich.


    Die Herstellung der Komponenten und Endmontage, unter Verwendung von ETA- und Ronda-Rohwerken, überlässt man den dortigen Spezialisten.


    2001 übernahm die Gucci-Group das Uhrendesign-Studio Di Modolo Associates und die Di Modolo SA. Mit 70 Angestellten produziert Letztere nebst Prototypen auch Uhrengehäuse und Armbänder in La Chaux-de-Fonds.


    Ende Januar 2002 wurde das Personal in Neuenburg über eine Reorganisation des Uhrenbereichs informiert. Man möchte durch Bündelung gewisser Bereiche mögliche Synergien besser nutzen. Das gilt vor allem für die Produktion.


    2010 kam die Kollektion "G-Timeless" auf den Markt.


    Seit 2016 leitet Piero Braga als Präsident und CEO die Firma Gucci Timepieces.

    In der Uhrenszene waren die Uhren oft etwas seltsam, eher non konforme Objekte. Entweder man mochte die Uhren, oder nicht.


    Aber, wie oben angeführt, Gucci kann auch anders, bezüglich Armbanduhren.

    Mein Telefonat im Jahre 2010 bestätigt das, denn auch Gucci (wie andere Hersteller auch) kauften den Uhrenhersteller einfach auf.


    So werden die Uhren von Gucci Inhouse gefertigt, die Werke aber zugekauft und eingeschalt.


    2008 gesehen, 2010 gekauft. Meine Gucci Pantheon



    Dazu gekauft die 126.4 Dresswatch



    Gucci gehört zum Kering-Konzern, ist aber durch die PPR ( Pinault-Printemps-Redoute-Gruppe / GG Luxus Goods ) mehr oder weniger Selbständig, und ist unter dem Dach der Couture & Leather Goods angesiedelt.


    Kering unterteilt seine Tochtergesellschaften seit 2019 in die Bereiche

    Couture & Leather Goods, Watches & Jewelry sowie Kering Eyewear.

  • Gefallen mir beide... die Guccis ;)

    Bei der Dresswatch will mir das Datum nicht so gefallen. Bin kein Freund dieser Form ... ansonsten :gut:

    Chefetagenphilosophie: Ist es gut gelaufen, war ich es. Ist noch alles unklar, sind wir es.
    War alles Scheiße, waren es die Anderen!
    lg
    Bodega /Jens :wink:
    Back to the Routes... Thüringen

  • Sehen doch beide nicht schlecht aus.


    Ich würde aber auch den Mode-Uhren im Portfolio ihre Berechtigung nicht absprechen (was du auch nicht zwingend getan hast.)... Einiges davon finde ich, auf gewisse Art und Weise, sogar recht witzig und stimmig...

    Und davon abgesehen, wird die Kuh eben gemolken, so lange sie warm ist...


    Auch Gucci ist sicher nicht davor gefeit, dass die Zeiten, in denen ihnen die "Rich Kids of Instagram" und co. 600€ T-Shirts wie die warmen Semmeln aus den Händen reißen, in gar nicht so ferner Zukunft mal vorbei sein werden...und sie dann doch plötzlich eher wieder der Mutti ein Handtäschchen und dem Papi ein Paar Horsebit Loafer verkaufen, wie halt in den letzten 30 Jahren immer mal wieder, über einige Zeiträume...

    Kontinuität herrschte da immer nur bei den "Klassikern"...


    Ich fänd's auch recht interessant, inwieweit die Käufer der, beispielsweise von dir gezeigten, Uhren (also nicht die "Mode-Uhren mit aktuellem Kollektions-Bezug) tatsächlich auch andere Produkte des Unternehmens kaufen...

    Ich würde vermuten, dass die Überschneidungen da relativ gering sind, vor allem auf Klamotten/Schuhe bezogen.

    Weshalb ein generelles "In oder (eher) Out" sein (des Labels im Allgemeinen), auf den Verkauf dieser Uhren vermutlich gar keine sooo großen Auswirkungen haben könnte/dürfte... :grb:

    • Offizieller Beitrag

    monty


    Mich darf man da nicht als Beispiel nehmen, bezüglich Übergang von Uhren zu den Klamotten bei Gucci, denn ich gehöre nicht zu den potentilellen Kunden.

    Bei Gucci, so der CEO, machen Uhren ca. 20% aus, im Verkauf. Aber dadurch werden zusätzlich Kunden in den Klamotten-Mode-Bereich "gezogen".


    Ganz genaue Zahlen, so auch bei Gucci, bekommt man als Außenstehender nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Man darf und sollte Gucci nicht unterschätzen. 2017 .... 529 eigene Gucci-Ladengeschäfte, und wurde von Gucci mehr als 6,2 Milliarden Euro Umsatz generiert.


    Der Verkauf von Kleidung & Zubehör liegt bei ca. 45% des Umsatzes. Der Rest verteilt sich auf Modeschmuck, Brillen u.s.w.

  • Hmm, weiß nicht, ob da dann die Bereiche nicht teilweise doch eher einzeln betrachtet werden (bezogen auf das mit den ca. 20% Uhren)... weil wenn du dann noch "Beauty" (worunter auch die Pafums fallen) dazunimmst, dann kann ich mir das, mit den ca. 20% Uhren, beim besten Willen nicht vorstellen.



    Edit: Ist ja eigentlich eine ganz einfache Rechnung...

    Wenn man den Gesamt-Umsatz von 2017 nimmt und einen durchschnittlichen Verkaufspreis von 1000€ pro Uhr kalkuliert (deutlich zu hoch, da Gucci ja nicht nur exklusiven Eigenvertrieb macht sondern auch über diverse Retailer), dann müssten die 1.24 Millionen Uhren im Jahr verkaufen und produzieren. (Realistisch gesehen vermutlich eher knapp 2 Mio St.).


    Ob die, von dir oben genannten, Fertigungsstätten so ein Volumen überhaupt hergeben, wirst du besser einschätzen können als ich. Ich hab da wirklich kein Gefühl.



    Will echt nicht groß auf diesen 20% rumreiten, find's nur durchaus interessant...:gut:

    • Offizieller Beitrag

    Hmm, weiß nicht, ob da dann die Bereiche nicht teilweise doch eher einzeln Betrachtet werden (bezogen auf das mit den ca. 20% Uhren)... weil wenn du dann noch "Beauty" (worunter auch die Pafums fallen) dazunimmst, dann kann ich mir das mit den ca. 20% Uhren beim besten Willen nicht vorstellen.



    Verdammt, ich finde die Aussage im Interview nicht mehr. :bash: Dafür aber zig Berichte über Cornona..... :mad: ... welche Geschäfte zur Zeit geschlossen sind.


    Habe aber was gefunden, was Deiner Vermutung entspricht, und weil die CEO´s auch gerne mal übertreiben, gut möglich das mit den 20% die Mode-Schmuck-Uhren, aus den gesamten Bereich Schmuck & Uhren, gemeint sind.

    ,
    Hier die Aussage von statista 03.2020 (Quelle)


    Die Statistik zeigt die Umsatzverteilung von Gucci weltweit nach Produktgruppen im Jahr 2019. In diesem Jahr trugen Uhren und Schmuck insgesamt vier Prozent zum Gesamtumsatz von Gucci bei. Gesamtumsatz von rund 9,6 Milliarden Euro im Jahr 2019.

    Gleichzeitig ist der operative Gewinn in den vergangenen zwei Jahren sprunghaft - um etwa zwei Milliarden Euro - in die Höhe geschnellt.

  • Ich weiss nicht, ob das jetzt hier rein gehört, aber hier meine erste "teurere" Uhr, seit 21 Jahren bei mir: Gucci 7750 Chrono. Zwar eine Quarzuhr, aber ich fand sie wunderschön. Ich habe sie jahrelang fast täglich getragen. Jetzt seit Jahren nicht mehr, aber finde sie immer noch schön - als Armband wie auch als Uhr ... ;)