Heute, auf den Tag genau vor 30 Jahren, kaufte ich mir meine erste mechanische = automatische Uhr.
In einer Ehe würde man von einer Perlenhochzeit reden, wenn die Verbindung 30 Jahre hält.
Es war der 13. März des Jahres 1990 als diese TUDOR Price Oysterdate, mit der Ref. 75204, ihren Weg zu mir fand.
Nach meiner Kommunionuhr von 1963, einer Dugena im Stil der heutigen GO Sixties, waren zunächst einige Quarzer an mein Handgelenk gekommen.
Alle meine bisherigen Uhren hatten ein Lederband und auch meine damalige Exituhr, eine ultraflache rosegoldene Blancpain, auf deren Lieferung ich damals immer noch sehnsüchtig wartete, sollte auch wieder an einem Lederband getragen werden.
Doch das Wollen nach einer Uhr mit Stahlband in mir wurde immer stärker.
Die Blancpain-Hype Ende der 80er Jahre brachte aber extrem lange Lieferzeiten mit sich. Daher sollte der Kauf einer Uhr mit einem Stahlband die Wartezeit verkürzen.
Mechanisch sollte sie schon sein, aber warum und weshalb es gerade diese TUDOR Prince Oysterdate werden sollte, kann ich heute nicht mehr sagen.
Auf jedem Fall lag die Prince Oysterdate bei einem Konzi im Schaufenster und nach mehrmaligen „Windowshopping“ war die Entscheidung getroffen.
Das sollte meine erste Uhr mit Metallband werden.
Ich kann mich noch genau daran erinnern, das ich auf dem Wege zu einem Kunden, kurz nach Geschäftsöffnung, bei dem Konzi auf der Matte stand.
Mit 1150 DM war diese Schönheit ausgezeichnet und nach Anprobe und Anpassung des Bandes ging es ans Bezahlen.
Welch eine angenehme Überraschung!
Sagte dann doch der Verkäufer: „Dann machen wir 1000 DM glatt.“
150 DM günstiger als gedacht, das war schon etwas und das war dann auch der Anfang einer angenehmen Geschäftsverbindung mit diesem Juwelier.
Kleine Anmerkung nebenbei:
Kaum schloss sich die Ladentür hinter mir, wäre mir die TUDOR doch beinahe auf den Boden gefallen.
Was war passiert?
Der Federsteg war nicht wieder richtig eingerastet, als das Band meinem Handgelenk angepasst wurde und hatte sich gelöst, aber glücklicherweise hatte die Oysterdate keine Bodenberührung.
Diese Oysterdate wurde meine daily Businessuhr und wurde oft und gerne getragen.
Aber, meine vorher bestehende Abneigung gegen Uhren mit Stahlbänder, war verschwunden.
Jetzt ist aber genug mit der Geschichte der Uhr und kommen nun zu den Uhrendetails.
Die besagte Referenz 75204 gehört noch zu den TUDOR-Modellen, bei denen Original-ROLEX-Gehäuse, Kronen und Bänder verwendet wurden und lediglich die Schließenkappe trägt das TUDOR-Logo. Die Faltschließenmechanik selbst ist ebenfalls mit dem Rolex-Schriftzug geprägt.
Das Gehäuse hat einen Durchmesser von 34 mm und einer schlanken Höhe von 9,5 mm, was man der Uhr aber nicht wirklich ansieht.
An meinem Arm, mit ca. 18,5 cm Umfang, wirkt sie jedenfalls "präsenter".
Das Band verjüngt sich übrigens von 19 mm auf sagenhafte 12 mm zur Schließe hin und gehört zu den "Klapperbändern" mit gefalteten Gliedern.
Eingeschalt ist ein bekanntes und bewährtes ETA-Kaliber und bei der Lünette handelt es sich um die glänzende Riffellünette in Weissgold.
Die Uhr ist ein Leichtgewicht am Arm, hat selbstverständlich ein Plexiglas, und bringt lediglich 72 Gramm (mit Stahlband) auf die Waage.
Das Zifferblatt ist in einem grauen bzw. anthrazitfarbigem Ton gehalten und mit schlanken Strichindexe versehen, so wie der Designstil zur damaligen Zeit halt war.
Graue Zifferblätter gefallen mir sehr gut, ist dieser Farbton doch ein gelungener Kompromiss zwischen schwarze und silberfarbige Blätter.
Lange Zeit war diese Zifferblattfarbe aus den Kollektionen der Hersteller verbannt und erst jetzt sieht man diese elegante und unaufdringliche Zifferblattfarbe häufiger.
Jetzt möchte ich Euch aber weitere Fotos dieser, meiner Perlenhochzeitbraut, zeigen.
Hier einmal ein Wristshot und weitere Aufnahmen dieser klassischen TUDOR Prince Oysterdate.
Vielen Dank fürs Reinschauen.