apple-watch-ueberholt-schweizer-uhrenindustrie

  • Eine mechanische Luxusuhr ist für mich eher Schmuck als ein notwendiger Zeitmesser. Sie ist auch eher zeitlos.

    Eine Apple-Watch wird alle 1.5 Jahre ersetzt, ist ein elektronisches Multifunktionsgerät und weniger Schmuck.


    Dass heutige 15-jährige keinen Wert mehr auf mechanische Zeitmesser legen, ist doch völlig logisch. In dem Alter zählen die neuesten Gadgets, iPhones usw.. Ich erlebe das ständig in der Arbeit: Neue Mitarbeiter, 28-35 Jahre alt, gerade fertig mit der Uni oder Promotion, sie würden sich NIE IM LEBEN ein Auto kaufen, dumme Statussymbole, sowas braucht keiner ... selbstverständlich hat aber jeder das neueste iPhone, Beats auf dem Kopf usw. ... Dann, 6-10 Jahre später, mit dem ersten oder zweiten Kind ringt man sich zusammen mit der Frau schweren Herzens den Entschluss ab, dass es jetzt doch ein Kleinwagen sein muss. Kita, Job, Kindergeburtstage usw. .... nur ein Mini-Cooper S - wenn schon, dann soll er wenigstens Spaß machen. Kurz später wird klar, dass da nicht die gesamte Familie reinpasst. Also kommt kurzerhand noch ein familientauglicher BMW 5er Kombi dazu, und die Frau steigt auf einen kleinen SUV um. Und weil man sonst selbst nicht mehr versteht, warum man sich den ganzen Stress antut, kauft sich Papa dann endlich auch eine "gescheite Uhr" - die Gemahlin hat ihre ja schon zum zweiten Kind bekommen.


    So seh ich das - und zwar regelmäßig ;)

  • Es gibt Dinge, die überleben alle neuen Zeiten und Modeerscheinungen. Beethovens 9. Sinfonie ist 176 Jahre alt und gehört nach wie vor nicht nur zu den grandiosesten, sondern immer noch zu den meistgespielten und -gehörten Musikstücken überhaupt. Die Sixtinische Madonna von Raffael hat gar 488 Jahre auf dem Buckel, fasziniert aber auch heute noch und ist von unschätzbarem Wert. Antonio Stradivari ist vor 263 Jahren gestorben; seine Geigen jedoch sind nach wie vor die begehrtesten und teuersten der Welt. Konnten die ganzen Synthesizer und E-Pianos den klassischen Konzertflügel den Garaus machen? Natürlich nicht! Ein richtiges Buch ist und bleibt ein Buch, und nicht umsonst werden immer mehr Musikalben auch wieder auf Vinyl gepresst. Und so - ohne die Aufzählungen jetzt endlos fortzusetzen - wird es m. E. auch mit guten und wertigen mechanischen Uhren sein. Die überstehen jede Zeit und jeden Modetrend, weil die Menschen etwas brauchen, woran sie sich festhalten können, das Bestand hat und "Wärme" gibt, das durchs Leben begleitet und eben keine Eintagsfliege ist. Gerade in unserer schnellebigen Zeit mit viel zu viel modernen Müll und Schrott, den wir uns kaufen, schätzen sehr viele, etwas mit Substanz und einer inneren Seele zu besitzen. Und all diese Sehnsüchte und Wünsche - auch nach der guten, alten Zeit, als die Welt noch in Ordnung war - decken gute mechanische Uhren ab.


    Beste Grüße

    Tom

  • Ich hätte früher nie gedacht, dass sich so viele Menschen ein Stück Plastic an's Handgelenk schnallen.:rolleyes:

    Grüße - Gerd... :wink:


    Sascha, Unvergessen!:blume:


    Kein Instagram, kein Facebook. Kein TikTok, kein anderes Gedöns, das ist ja wie ein Gefängnisausbruch! Herrlich!

  • Mechanische Uhren sind schon seit vielen Jahren pure Nostalgie. Es gibt keinen(!) faktischen Grund, sich Technik an den Arm zu schnallen, die wenig exakt funktioniert und im Grunde seit über hundert Jahren keine wirkliche Novität erfahren hat.


    Dafür ist Nostalgie etwas schönes, warmes, nostalgisches. Und mechanische Uhren faszinieren. Eine echte Zukunft haben sie aber im Alltag kaum - die Smartwatch ist da halt ein praktischer Begleiter ... und selten aus Kunststoff, Gourmet ;)


    Generationen definieren ihren Prioritäten immer neu. Und im Zeitalter des "Sharing" und dem Abwenden vom klassischen Besitzdenken wird auch der Markt der Luxusgadges wie z.B. mechanische Uhren immer mehr schrumpfen.

  • Es gibt Dinge, die überleben alle neuen Zeiten und Modeerscheinungen. Beethovens 9. Sinfonie ist 176 Jahre alt und gehört nach wie vor nicht nur zu den grandiosesten, sondern immer noch zu den meistgespielten und -gehörten Musikstücken überhaupt. Die Sixtinische Madonna von Raffael hat gar 488 Jahre auf dem Buckel, fasziniert aber auch heute noch und ist von unschätzbarem Wert. Antonio Stradivari ist vor 263 Jahren gestorben; seine Geigen jedoch sind nach wie vor die begehrtesten und teuersten der Welt. Konnten die ganzen Synthesizer und E-Pianos den klassischen Konzertflügel den Garaus machen? Natürlich nicht! Ein richtiges Buch ist und bleibt ein Buch, und nicht umsonst werden immer mehr Musikalben auch wieder auf Vinyl gepresst. Und so - ohne die Aufzählungen jetzt endlos fortzusetzen - wird es m. E. auch mit guten und wertigen mechanischen Uhren sein. Die überstehen jede Zeit und jeden Modetrend, weil die Menschen etwas brauchen, woran sie sich festhalten können, das Bestand hat und "Wärme" gibt, das durchs Leben begleitet und eben keine Eintagsfliege ist. Gerade in unserer schnellebigen Zeit mit viel zu viel modernen Müll und Schrott, den wir uns kaufen, schätzen sehr viele, etwas mit Substanz und einer inneren Seele zu besitzen. Und all diese Sehnsüchte und Wünsche - auch nach der guten, alten Zeit, als die Welt noch in Ordnung war - decken gute mechanische Uhren ab.


    Beste Grüße

    Tom

    Im Groben und Ganzen bin ich da bei dir, Tom.

    Aber mit der Prognose, das mechanische Uhren jede Zeit überdauern, habe ich meine Bedenken.

    Der Wind kann sich schnell drehen,wie es sich in der Quarzkrise gezeigt hat,als die mechanische Uhr sehr schnell"fast"dem Untergang geweiht war.

    Ich hoffe sehr,das man daraus gelernt hat und der Kelch an uns vorbei gehen möge. ;)


    LG Volkmar

  • Ich glaube nicht, dass der Markt der hochwertigen mechanischen Uhren von einer kurzen Krise ähnlich wie zu Quarzuhr Zeiten betroffen ist.

    Meiner Meinung nach wechselt der Markt gerade. Sicher, die hochwertige mechanische Uhr wird es immer geben, aber nicht mehr auf dem uns bekannten Niveau.

    Wenn ich heute in München im Lokal an der Leopoldstrasse sitze und jungen Leuten aufs Handgelenk gucke finde ich eher eine Apple watch am Handgelenk. Früher musste es eine Stahl Sub sein.

    Mein Sohn (25) sagt regelmäßig "was kann Deine Uhr - ausser dass sie teuer ist" - ja er trägt eine Apple watch und freut sich, dass er beim tanken mit der Uhr bezahlen kann und nicht mal mehr in den Shop gehen muss.

    In der digitalen Welt werden diese Smartwatches einen beträchtlichen Anteil am Uhrenmarkt erobern und nicht mehr hergeben.

    Ich will nicht alles schwarz malen und ja ich trage ne mechanische Uhr und keine Smartwatch, aber die Tatsache dass sich die Anforderung an einen hochpreisigen Gegenstand geändert haben sind nun mal vorhanden.

  • meine Meinung: "smartwatches" sind am Handgelenk tragbare Computer, deren Hauptaufgabe es ist die Zeit zu zeigen.

    Ich hab damals die erste AW gehabt.. eine Woche getragen dann immer weniger..


    Im Endeffekt ist es einfach keine Uhr.. es ist mittlerweile ein kleines Smartphone mit den ganzen Funktionen und neuerdings mit Sim Karte..


    Die aktuellen Gshocks kratzen ja schon knapp an dem Status "Smartwatch" mit der Bluetooth funktion..

    Viel weiter dürfen die aus meiner Sicht damit nicht gehen.. Aber solang da wenigsten noch ein Uhrwerk drinn ist und die Funktion das Einstellen erleichtert bzw.. kein Verwendungszwang der BT Funktion besteht ist es lustig und kurzweilig...




    naja meine Meinung zu dem Thema..

  • Ich denke, die Uhrenbranche nähert sich der nächsten größeren Krise. Kein Hersteller beschäftigt sich meines Wissens nach damit, seine jährliche Fertigungsmenge deutlich zu senken und wieder weniger zu produzieren. Der Markt für neue Uhren dürfte aber eher nach unten gehen.


    Im Preisbereich unter 3000€ steigt wie von einigen schon erwähnt der Wettbewerb mit Smartwatches weiter an und die Verkäufe von Uhren sind bereits 2019 rückläufig gewesen.

    Und im Luxussegment ist eine Uhr heute eben nicht mehr nur wie Tom oben schrieb "eine gute und wertige mechanische Uhr" sondern immer mehr ein Lifestyle-Accessoire, dessen Preis zudem fast jährlich in immer absurdere Höhen steigt. Da nun Uhren, anders als Mode oder Autos, weder in den Altkleider Container oder die Schrottpresse wandern, steigt jedes Jahr die Menge existierender Uhren beträchtlich an.


    Studien weisen immer öfter darauf hin, dass zumindest in westlichen Industriegesellschaften die heutige Generation der Babyboomer den Gipfel des Wohlstandslevels erreicht haben und nachfolgende Generationen sich eher darauf einstellen müssen, weniger zu haben als ihre Eltern. Dem wirken höhere Erbschaften zwar teilweise entgegen, gleichzeitig steigen aber auch die Ausgaben für Wohnen und Mobilität sowie künftig wohl auch die Kosten für Gesundheit, Pflege und Pensionen exorbitant an.


    Selbst wenn das Interesse an mechanischen Luxusuhren auch bei nächsten Generationen ungebrochen sein sollte, dürfte sich ein wachsender Teil des Marktes in den Markt mit gebrauchten Uhren verlagern - besonders vor dem Hintergrund, dass dieser Bereich gerade zunehmend professionalisiert wird und die Preise einfach deutlich niedriger liegen als bei Neu-Uhren.


    Zu diesen Herausforderungen kommen kurzfristige Krisen wie z.B. das Corona-Virus. Wenn chinesische Kunden tatsächlich wie von einer Investmentbank geschätzt für rund 40% des globalen Umsatzes stehen (China, HK und international durch Käufe auf Reisen) und diese Kunden jetzt mal für einige Monate ausfallen oder deutlich weniger kaufen, bringt das den Markt durch voll laufende Läger für eine deutlich längere Zeit massiv durcheinander. Entweder kaufen die Hersteller Bestände zurück oder aber es entstehen Verwerfungen, die über einen längeren Zeitraum wieder "begradigt" werden müssen.


    Insgesamt würde ich sagen: ein rosiger Ausblick sieht anders aus als die aktuelle Situation für die Branche.

  • Mein Sohn (25) sagt regelmäßig "was kann Deine Uhr - ausser dass sie teuer ist"?

    Die Uhrzeit anzeigen, den ganzen Tag (sogar mit Datum) - auch ohne tragen etwa 48-72 Stunden lang, sogar unter Wasser und bei Nacht. Was kann denn eine Apple-Watch, wenn man sie tagsüber benutzt? Richtig - am Abend gar nichts mehr (oder früher)- und ohne Ladegerät auch am nächsten Tag nichts mehr.


    Ich habe gerade zum Spaß mal nachgelesen, auf der Apple-Seite: Integrierte wiederauflad­bare Lithium-Ionen-Batterie. Laufzeit bis zu 18 Stunden.


    Bis zu (!) 18 Stunden... Eine Uhr (sorry eine Smartwatch), die nach spätestens 18 Stunden hinsteht...


    Die Dinger haben sicher ihre Daseinsberechtigung, aber für mich ist das keine "Uhr", sondern ein teures Spielzeug!


    Gruß Dietmar

  • Hier werden Äpfel mit Birnen verglichen!

    Beides kann locker nebeneinander existieren. Ich habs nichts gegen Smartwatches. Meine Frau verzichtet schon seit einiger Zeit auf ihre Rolex und trägt nur noch Apple Watch. Jeder Jeck ist anders.


    Was meine Uhr( en ) kann?? Sie zeigt die Zeit an. Und Einige auch das Datum. Und mit Einer kann man sogar die Zeit stoppen.

    :G:G Aber alle vermitteln sie dieses schöne, schwere Gefühl am Handgelenk:G

    Also alles was ich brauche. Mechanische Uhren werden sich in 20 Jahren noch verkaufen:gut: Wetten?! Dann ist die Smartwatch längst Geschichte, und wer will kann sich dann nen Chip implantieren lassen.

    Unter den Blinden ist der Einäugige Pirat!


    Da sprach der alte Häuptling der Indianer:
    Wild ist der Westen, schwer ist der Beruf


    Grüsse Jan aka " Der Niveaulounger "


  • Schlauer werden sie erst alle hinterher;)

    Auf der Mechanischen ist das Por*** schauen auch echt schwer:lol:

    Unter den Blinden ist der Einäugige Pirat!


    Da sprach der alte Häuptling der Indianer:
    Wild ist der Westen, schwer ist der Beruf


    Grüsse Jan aka " Der Niveaulounger "


  • Eins wollte ich noch mal dazu schreiben:


    Die Uhrenbranche hat in den letzten 20-30 Jahren einen unglaublichen Boom hingelegt. Alte Brands wurden reanimiert, neue Brands in verschiedenen Preissegmenten wurden aus dem Boden gestampft.


    Irgendwann wird's mal wieder bergab gehen, und den Abstieg werden sicher nicht alle überleben. Auch ohne Zutun von SmartWatches.

    Aber Patek, Rolex, Omega & Co. werden auch das Überleben.

  • Schlauer werden sie erst alle hinterher;)

    Auf der Mechanischen ist das Por*** schauen auch echt schwer:lol:

    Das stelle ich mir auf der digitalen auch schwer vor!:lol:

    Vielleicht liegts aber auch schon an der einsetzenden Alterskurzsichtigkeit...;)

  • Schlauer werden sie erst alle hinterher;)

    Auf der Mechanischen ist das Por*** schauen auch echt schwer:lol:

    neee, nur teuer - Ulysse Nardin war immer bekannt für aufwändig gestaltete Zifferblätter:


    https://noizz.de/lifestyle/fur…sex-am-handgelenk/exdsmq4


    https://www.ulysse-nardin.com/…02-136le-2/manara.07.html


    https://www.ulysse-nardin.com/row_euro_en/736-61/voyeur.html


    Gruß Dietmar


    PS: Natürlich nicht nur Schweinekram...


    http://www.the7exclusivejourna…etition-minutes-hannibal/

  • Ich merke schon, das Thema polarisiert hier sehr. Dass die Smartwatches dauerhaft einen großen Teil der künftigen Uhrenkäufer beanspruchen werden will hier keiner lesen. Ist aber so, auch wenn das viele hier nicht glauben wollen. Die gute mechanische Uhr ist was feines, sich an ihr zu freuen auch, trotzdem wird sich der Markt neu aufteilen. Und was das Thema „die Apple Watch muss man jeden Tag aufladen“ betrifft: mein Nokia hielt ne knappe Woche, mein iPhone muss ich jetzt täglich laden - trotzdem würde ich nicht mehr tauschen wollen.

    Möchte nochmal betonen ich trage mechanische Uhren, subjektiv gesehen wird sich aber was ändern oder besser es ist gerade dabei.

    Dieses Thema in einem Uhrenforum ist halt ein heißes Eisen.


    LG Stoni

  • Ist ungefähr wie der Vergleich, dass der Umsatz von Rennrädern zurückgehen wird, weil sich mehr Leute ein E-Bike kaufen.

    Wer Radfahren als leistungsorientierten Sport betrachtet, mit der Gruppe oder alleine Sonntags ein paar Stunden auf Tour gehen will und sich vielleicht an Radrundfahrten oder Triathlon-Rennen beteiligen will, der kauft sich ein Rennrad. Das war früher so und wird auch in Zukunft so sein.


    E-Bikes holen eher eine neue Zielgruppe auf's Rad. Leute, die es vielleicht nicht so mit dem Sport haben, oder bei denen gesundheitliche Indikatoren eine Rolle spielen.

  • Für mich stellt sich die Frage, ob die nächsten Generationen sich so stark an die Smartwatch gewöhnen, dass denen ein späterer Umstieg auf eine mechanische Uhr gar nicht mehr möglich erscheint.

    Wenn die sich mit 12 bis 18 Jahren eine Applewatch kaufen oder schenken lassen und dann alle ihre Informationen und Kommunikation aus der Uhr holen, steigen die dann auf eine mechanische Uhr um, die nicht Blutdruck, Puls, tägliche Bewegung, Wetter, Messages, etc. anzeigt?

    Und das ist die Generation, die nicht mit mechanischen Uhren groß geworden ist, selbst in meinem Bekanntenkreis, haben inzwischen 50 Prozent eine Smartwatch und die sind 45+. Selbst mein Vater hat seit kurzem eine Applewatch und der ist 80, den habe ich irgendwie falsch erzogen, dabei hat der mich vor 35 Jahren zu mechanischen Uhren gebracht.

    Dementsprechend bin ich davon überzeugt, dass der Markt für mechanische Uhren langfristig deutlich kleiner werden wird.