Uhren von FREDERIQUE CONSTANT und ALPINA - News, Fotos, Fragen

  • Gibts eigentlich schon Zeitwaagen, die mit der Frequenz klarkommen?


    ;)

    Da ich ja aus der Präzisionsoptik und -messtechnik komme, fällt mir da nur eine Laserabtastung über die Reflexion bespielsweise dieser kleinen Trimmbälkchen oder die im unteren Teil sichtbaren dünnen Stege ein. Wenn ich mich nicht irre, wird das bei FC auch so ähnlich gemacht. Auch das Hemmungsrad könnte so abgetastet werden.

    Herzliche Grüße

    Wolfgang

    Du kannst die Uhr anhalten, aber niemals die Zeit.

    Die Zeit verweilt lange genug für denjenigen, der sie nutzen will. (Leonardo da Vinci)

    sapere aude

  • heiner1603 + Unruhgeist : So sehr ich mich für Euch freue, so sehr beschleicht mich bei Euren Angaben zum Gangverhalten das Gefühl, dass man hier eine neue Technik entwickelt hat, welche noch nicht ausgereift ist und in der Praxis nicht wirklich gegenüber der alten punkten kann. Scheint bisschen, wie bei E-Autos zu sein. :G


    Ladet Euch doch mal die App "WatchCheck" herunter und prüft mal das Gangverhalten in den verschiedenen Lagen, um so die richtige über Nacht zu finden. Oder halt beim Uhrmacher regulieren lassen, sofern das bei dem neuen Oszillator so einfach geht.


    Beste Grüße

    Tom

  • (...)

    Das mit den verschiedenen Lagen müsste man auch auf die herkömmliche Art rausbringen (bin ja schon dabei), und ansonsten über ich mich erst'mai in Geduld...


    Gruß Heiner :wink:

    Es tun sich interessante Dinge (zum Guten) mit dem zickigen Zeitmesser. In mir reift eine Theorie, die muss ich aber noch mindestens zwei Tage lang verifizieren.

    Herzliche Grüße

    Wolfgang

    Du kannst die Uhr anhalten, aber niemals die Zeit.

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    sapere aude

  • Dito - hoffentlich auch eine Lösung, und nicht nur eine Erklärung? :G


    Gruß Heiner :wink:

    Die Lösung wäre vorerst, wie du schon schriebst, in Geduld üben und weiter beobachten.

    Die Garantie läuft ja noch eine Weile und bei FC nachfragen werde ich in absehbarer Zeit auch.

    Ich habe eine Tabelle angehängt, in der die Gangwerte seit Kauf eingetragen sind. Das mache ich noch eine Weile weiter.


    Meine vorläufige Erklärung wäre:

    Die Uhren lagen geschätzt ein halbes Jahr herum, das muss nichts mit den Gangwerten zu tun haben.

    Die Amplitude des Oszillators ist bei diesem System mit sechs Grad sehr klein und die vom Hemmungsrad bei der großen Übersetzung aufgebrachte Kraft ebenfalls viel kleiner als bei einem herkömmlichen System. Die Silizium-Hemmung muss zwar nicht geschmiert werden und hat eine geringere Reibung als herkömmliche Hemmungen, sofern sie nicht aus Silizium sind. Dafür ist aber die Kontakthäufigkeit zwischen Oszillator und Hemmungsrad 10 x so groß. Ich bin nicht der Meinung, dass damit der durch die größere Übersetzung verursachte Kraftverlust vollständig kompensiert werden kann. Die Hemmung ist also m. M. n. reibungsempfindlicher als herkömmliche Hemmungen mit Spirale und 5 Hz. In der Physik gibt es nichts umsonst.

    Die bisher gemessenen Gangänderungen zeigen einen zunächst stärkeren und dann sich verringernden Nachgang. Nach 4 Tagen scheint es beim Tragen tagsüber eine Beruhigung zu geben, die sich bei meiner Uhr bisher bei -4 s/12h einpendelt.

    Bleibt noch die Frage, warum der Nachgang nachts in einer Ruhelage ungefähr doppelt so groß ist.

    Das Hemmungssystem mag an seinen Kontaktstellen und seiner Frequenz weniger oder gar nicht temperaturempfindlich sein, aber die Reibung an den übrigen Stellen und der übrigen Komponenten ist es. Könnte das nicht in Verbindung mit den geringeren Kräften des Hemmungssystems dann eben doch zu einer größeren Temperaturempfindlichkeit des Gesamsystems als bei herkömmlichen Uhren führen?

    Am Arm ist sie um einige Grad (mindestens 6°C, denke ich) wärmer als auf dem Nachttisch im Schlafzimmer.

    Vermutung: Das Dingelchen muss einlaufen. Die Reibung wird weniger wie bei einem Kolbenmotor in den ersten 3000 km.

    Soweit meine Vermutungen als Nicht-Uhrmacher. Vielleicht habe ich auch einen Denkfehler drin.

    Was meinen die anderen Uhrenfreunde bzw. Uhrmacher hier?


    Herzliche Grüße

    Wolfgang

    Du kannst die Uhr anhalten, aber niemals die Zeit.

    Die Zeit verweilt lange genug für denjenigen, der sie nutzen will. (Leonardo da Vinci)

    sapere aude

  • Das liest sich wie die Ausarbeitung eines Ingenieurs oder Physikers, Wolfgang - sehr beeindruckend, vielen Dank! :verneig:


    Es sieht so aus, als ob es durchaus Chancen geben könnte, dass sich die Uhr noch berappelt! :gut:


    Meine Messergebnisse (nicht mit Deiner Akribie betrieben) lassen auch eine Besserung erkennen, heute Morgen hatte ich nach einer Nacht mit "Zifferblatt oben" sogar überhaupt keine Abweichung! :eek:


    Da ich meine Uhren zumeist nur einen Tag lang trage, könnte ich sagen: was soll's - aber so einfach wil ich es Fréderique Constant auch nicht machen. Ordentlich funktionieren sollte der Technologieträger schon!


    Also werde ich - wie Du - die Angelegenheit weiterhin aufmerksam beobachten und bei anhaltend unbefriedigenden Ergebnissen irgendwann die Garantie in Anspruch nehmen.


    Niels Eggerding (CEO von F.C.) hat glaube ich in einem Interview gesagt, dass nach dem ersten Schritt, die Monolthic zum Laufen zu bringen, der nächste wäre, mehr Genauigkeit zu erzielen. Schaunmermal!


    Gruß Heiner:wink: