Rolex GMT Master von 1975 (Ref. 1675)

  • Ich würde es bei einer reinen Werksrevi belassen. Klar ist es schön, wenn die Uhr hinterher wie neu ausschaut, aber dann ist es irgend eine 1675 und nicht mehr die deines Vaters. Lass ruhig die Spuren dran. Das Plexiglas kann man übrigens polieren. Einfach zu Rolex schicken? Auf keinen Fall. Wurde schon gesagt, warum nicht.

  • Du machts aus meiner Sicht alles richtig: Täglich tragen, bei jedem Blick auf das Handgelenk einen kurzen Gedanken an den Vater und sich an der wunderschönen Uhr erfreuen. Der ideelle Wert ist unbezahlbar, Du wirst die Uhr sowieso nie verkaufen, also was soll sie im Schließfach?!? Ich bin sicher, genau so hätte es Dein Vater gewollt.


    Ich habe vor kurzem eine nicht so alte und wertvolle, aber in meinen Augen wunderschöne Panerai von meinem Patenonkel geerbt - und halte es wie oben beschrieben. Unbezahlbar!


    Viel und langanhaltende Freude mit dem Erbstück - und lass sie bloß, wie sie ist. Denke immer daran, dass sie bisher nur die Spuren Deines Vaters trägt!

  • Vielen Dank an Alle für die vielen positiven, persönlichen und super hilfreichen Antworten. Das kenne ich so in Webforen nicht!


    Das mit dem Schließfach ist mir auch kurz durch den Kopf gegangen. Allerdings möchte ich die Uhr als Andenken halten und definitiv tragen.


    Neben dem enormen ideellen Wert, finde ich das Modell auch ziemlich schön.


    Habt alle eine gute Woche!


    Martin


    EzioS Deine GMT sind wunderschön!

  • Hallo Martin,


    Vielleicht etwas Hintergrundínfo zu deiner wunderschönen GMT-Master und einer möglichen Revision.


    Die alten Referenzen sind äusserst sammelwürdig, die Preise sind durch die Decke gegangen. Es gibt sie in sehr unterschiedlichen Zuständen. Am wertvollsten sind sie wenn sie im Originalzustand sind. Das bedeutet nicht, dass nur originale Rolexteile bei Reparaturen verwendet wurden, sondern, dass die Teile die bei der Auslieferung verwendet wurden noch in der Uhr sind. Das bezieht sich hauptsächlich auf das Blatt und die Zeiger. In deinem Fall ist zumindest das Blatt mit einer tritiumhaltigen Leuchtmasse (T<25) belegt, die Zeiger kann ich nicht beurteilen. Diese Leuchmasse altert schön (geht teils bis ins orangige, meist aber Vanillefarbige) und leuchtet nicht mehr. Wenn du diese Uhr bei Rolex in Köln abgibst, oder einem Konzessionär der sie dorthin schickt wirst du sie in einem neuwertigen Zustand zurückerhalten. Das Gehäuse wird neu geschliffen und poliert, neue Zeiger, neues Blatt, da Trituimhaltig. Die Gehäusebearbeitung kannst du auch ablehnen, aber den Tausch der Tritiumhaltigen Teile nicht, da sie wohl getauscht werden müssen. (Trituim ist ein Gammastrahler und fällt bei der Herstellung von Deuterium an)


    Rolex gibt aber Teile nur im Austausch ab, d.h. Zeiger und Blatt sind dann für immer verloren, du bekommst sie nicht nach der Revi ausgehändigt. In dem Fall deiner Uhr macht die Originalität dieser Teile mehrere Tausend Euro aus. Mittlerweile sind unverbastelte 1675 sehr selten geworden, insbesondere mit Zertifikat und eine originale ist deutlich seltener, als eine wie neu aussehende, zumal du auch in 10 Jahren noch die neuen Serviceparts erhalten kannst.


    Dies möchte ich dir als Hintergrundinformation auf den Weg geben, damit du den Wert deiner schönen Uhr auch aus historischer Sicht einschätzen kannst und hoffentlich auch erhältst.


    Trotz des unerfreulichen Umstandes, dass die Uhr aus der Erbschaft deines Vaters stammt wünsche ich dir, dass sie dir stets glückliche Stunden anzeigt und dich an die schönen Momente mit deinem Papa erinnert.