Blacklist für alle Filialen oder nur einzelne?

  • Rolex & Co.: Schwarze Listen gegen «Uhren-Flipper»

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    Heisse Ware: Eine «Pepsi» von Rolex. Quelle: Handelszeitung

    Wenig stört Uhrenhersteller mehr als Kunden, die begehrte Zeitmesser nach dem Kauf gleich wieder verkaufen. Sie führen gar schwarze Listen.

    Von Marcel Speiser
    am 27.11.2019

    Wenn es gelingt, ist es ein todsicheres Geschäft. Ein Geschäft mit einer Rendite von 100 Prozent oder mehr. Und ein Geschäft, dass die exklusivsten Schweizer Uhrenmarken zur Weissglut treibt.

    Die Rede ist vom «Flipping». Unter diesem Stichwort in in der Uhrenindustrie die Praxis bekannt, «heisse» Uhren – vor allem Sportuhren aus Stahl von Rolex, Patek Philippe oder Audemars Piguet – von einem autorisierten Händler zu kaufen und sie sofort auf dem Sekundärmarkt mit einem riesigen Gewinn zu verkaufen.


    Eigentlich sind gewisse Modelle gar nicht zu haben

    Die betroffenen Marken tun alles, um das «Flipping» zu unterbinden. So sind die besonders begehrten Modelle auch bei den grössten Händlern eigentlich nie ausgestellt. Grundsätzlich können nur jahrelange, loyale Kunden eines Händlers solche Uhren-«Unicorns» überhaupt bekommen – teils nach jahrelanger Wartezeit. Nur wer während dem Warten ordentlich Geld für andere Luxusuhren locker macht, hat überhaupt eine Chance auf das, was er eigentlich haben will.

    Dennoch gelingt es den «Flippern» regelmässig, irgendwo auf der Welt an die heisse Ware zu kommen. Und diese verkaufen sie dann mit grossem Gewinn auf Plattformen wie Watchbox, Watchfinder oder Chrono24. Gerne zum doppelten Preis oder mehr.

    Nun hat, wie «Watchpro» berichtet (hier und hier), erstmals ein renommierter Uhrenhändler – Mohammed Seddiqi, Chief Commercial Officer von Ahmed Seddiqi & Sons – an der Dubai Watch Week öffentlich Einblick in die Methoden gegeben, die Retailer zusammen mit Marken anwenden, um das «Flipping» zu verhindern.


    Die Garantie-Karte gibt es erst später

    So sei es in Grossbritannien zum Beispiel üblich, dass Rolex-Händler die Garantiekarten der Uhren zwei Jahre lang nicht an den Kunden aushändigten. Ohne die Garantie ist jede Secondhand-Uhr deutlich weniger wert. Auch Ahmed Seddiqi & Sons habe überlegt, diese Praxis einzuführen, sich aber dagegen entschieden. Stattdessen arbeite man daran, die eigenen Kunden vorzuqualifizieren, bevor sie die heissesten Uhren kaufen könnten. Eine Art Scoring für Uhren-Freaks.

    Ebenso bestätigte Seddiqi, dass diverse Uhrenmarken den Secondhand-Markt ganz genau überwachen würden. Sie seien stets auf der Suche nach «Flippern», um ihnen das Handwerk zu legen. Enttarnte «Flipper» würden an die Händler gemeldet. Und diese würden schwarze Listen führen. «Solche Leute werden nie wieder eine Uhr bei einem autorisierten Händler kaufen können.»

  • Vor 5 Jahren hat sich der Konzi geärgert, dass der Graue sie UNTER Liste anbietet und er deshalb nichts verkauft und heute ärgert sich der Konzi, dass der Graue viele verkaufte Uhren ÜBER Liste anbietet. Eins bleibt anscheinend: der Ärger.

  • Blacklist gibt es ausschließlich Lokal.


    Die Blacklist von Rolex ist eine Info zur Vermeidung an den Verkauf "unbekannter Wiederverkäufer". Ähnlich wie der Blick in die "gelben Seiten".


    Ansonsten sagte der Inforbutton neben der Preisangabe auf der Rolex Homepage schon alles aus, was man dazu wissen sollte.


    Zitat:
    "

    Die offiziellen Rolex Fachhändler stehen Ihnen mit Auskünften zu Verfügung. Nur diese Fachhändler sind autorisiert, neue Rolex Armbanduhren zu verkaufen, und verwalten unabhängig die Verteilung und den Verkauf an ihre Kunden. "

  • Die Blacklist gilt bei einer der 2 großen Juwelierketten weltweit in allen Filialen. Die Kunden die sich mehrfach für eine Uhr auf die Liste setzen lassen werden genauso eingetragen, wie die, die beim sofortigen Weiterverkauf entdeckt werden.


    Und ja der Lupus hat recht. Alle Rolex Uhren werdeb rasch verkauft. Keine Ladenhüter mehr, kein Lagerbestand auch nicht. Rabatt auf Golduhren? Nix mehr. Ende. Rabat übrigens, ist die Hauptstadt von Marokko.


    Michael

  • Die Blacklist gilt bei einer der 2 großen Juwelierketten weltweit in allen Filialen. Die Kunden die sich mehrfach für eine Uhr auf die Liste setzen lassen werden genauso eingetragen, wie die, die beim sofortigen Weiterverkauf entdeckt werden.


    Und ja der Lupus hat recht. Alle Rolex Uhren werdeb rasch verkauft. Keine Ladenhüter mehr, kein Lagerbestand auch nicht. Rabatt auf Golduhren? Nix mehr. Ende. Rabat übrigens, ist die Hauptstadt von Marokko.


    Michael

    :gut:


    Ohne langjährige Beziehung zum Konzi ist es nicht einfach heutzutage. Zum Nachteil vieler Neueinsteiger in die Rolex-Welt.

  • Und ja der Lupus hat recht. Alle Rolex Uhren werdeb rasch verkauft. Keine Ladenhüter mehr, kein Lagerbestand auch nicht. Rabatt auf Golduhren? Nix mehr. Ende.

    Das bedeutet aber auch dass kein Grauer mehr von den Konzis direkt beliefert wird.

    Gruß, René



    Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

    Friedrich Nietzsche

  • Dann hatte ich bis jetzt wohl immer Glück gehabt. Hab z.B. Letztens meine BLRO bekommen. Hab die Telefonisch bestellt bei einem Konzi wo ich noch nie was gekauft habe. Gut hat auch über ein Jahr gedauert aber dann kam der Anruf. Als ich sie abgeholt habe wurde ich gefragt ob ich sie gleich tragen will und der Name ins Zertifikat soll. Hab gesagt ja klar! Name rein und ans Handgelenk.

  • Ist nur eine Frage des Geldes. Die Modelle liegen alle irgendwo rum.

    Sehe ich genauso!


    Bei einer größeren deutschen Juwelier-Unternehmung mit Stammsitz in Dortmund wurde einem lngjährigen Kunden der Kette vor zwei Wochen gesagt, dass man zu einer Bestellung eines Rolex-Modells doch bitte hauseigenen Schmuck im vierstelligen Eur-Bereich mitbestellen (-kaufen) soll.


    Warte und hoffe, dass dieses System irgendwann einmal platzt.


    Gruß - Christian

  • Entweder auf die Art und Weise oder eben Grau.

    Wenn einer ne Daytona, BLRO, BLNR etc will......ein paar Klicks und in ein paar Tagen klingelt der Lieferdienst.

    Nix Verknappung und so ein Schwachsinn.

  • Das bedeutet aber auch dass kein Grauer mehr von den Konzis direkt beliefert wird.

    Offiziell würde ich als Konzessionär nicht direkt in größerer Stückzahl wiederkehrend an einen einzigen Abnehmer verkaufen. Schwach werden könnte man als Konzessionär schon, wenn der Hauptteil der Wertschöpfung nach dem Verlassen des Juweliergeschäftes erzielt wird.


    Daher haben und werden manche Konzessionäre in einer Art Haß-Liebe mit den Grauhändlern eine Geschäftsbeziehung eingehen. Früher haben die Grauhändler die Ladenhüter mit kräftigem Abschlag abgenommen und heute nehmen sie die Rolex Professional Modelle mit kräftigem Aufschlag ab.


    Michael

  • Offiziell würde ich als Konzessionär nicht direkt in größerer Stückzahl wiederkehrend an einen einzigen Abnehmer verkaufen. Schwach werden könnte man als Konzessionär schon, wenn der Hauptteil der Wertschöpfung nach dem Verlassen des Juweliergeschäftes erzielt wird.


    Daher haben und werden manche Konzessionäre in einer Art Haß-Liebe mit den Grauhändlern eine Geschäftsbeziehung eingehen. Früher haben die Grauhändler die Ladenhüter mit kräftigem Abschlag abgenommen und heute nehmen sie die Rolex Professional Modelle mit kräftigem Aufschlag ab.


    Michael

    Ich kann das nur von meinem Konzessionär sagen, dieser hat nie an Graue weitergegeben, auch früher nicht denn über kurz oder lang hat sich seiner Aussage nach jede Rolex verkauft. Und egal wie gut der Kunde ist, jede Uhr wird entklebt und die Karte ausgefüllt. Früher und heute.


    Natürlich gehen auch bei ihm besonders gesuchte Modelle erstmal an besondere Kunden, aber wenn er erfährt dass ein Kunde ein gesuchtes Modell gleich weitergibt bekommt er nie wieder eine Uhr bei ihm.


    Das ist natürlich nicht allgemein gültig, es ist so wie Rolex auf der HP vermerkt: Der Konzi vor Ort entscheidet wer und wann.

    Gruß, René



    Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

    Friedrich Nietzsche