Frage zur Ingenieur SL Jumbo

  • Hallo,


    ein Bekannter von mir mag gerne eine Ingenieur SL Jumbo aus den 70ern erwerben (die Genta IWC ). Er denkt da an ´72, weil dies sein Geburtsjahr ist und hat mich um Rat gebeten.

    Nun bin ich weder IWC noch vintage Experte, möchte ihm aber dennoch gerne Hilfestellung geben, wobei ich nicht mal weiß ob es eine ´72er davon geben könnte.;)

    Was gäbe es bei dem Modell / bei der Suche zu beachten? Stolperfallen so groß wie bei anderen Marken im Bezug zu vintage oder gibt es da direkte Empfehlungen?

    Wie heißt es so schön? Jede Hilfe wird dankend angenommen:G

  • https://www.chrono24.de/iwc/in…ntage-866--id10083911.htm


    Ich würde mal direkt sagen dass die Uhr in LI ein gutes Match ist. Alles noch Tritium und mit sauberem Stammbuchauszug der die Auslieferung im Geburtsjahr bestätigt.

    Das ist aber keine Jumbo;)


    Die Inge Ref 1832 gab es von 1976 -1984/85, eine sehr schwerige und 'dunkele' Zeit für IWC, was auch die geringen Stückzahlen dieser Referenz belegen.

    Die Preise wachsen immer noch und wer diese Uhr mal in der Hand gehabt hat, legt von da ab andere Massstäbe an gewisse Fertigungs Normen;)


    ...Hier mal zur Preisorientierung und Übersicht


    https://www.chrono24.de/iwc/ref-iw1832.htm#gref

    • Offizieller Beitrag

    ... wie Jan schon richtig geschrieben hat, wird es bei der 1832 nichts mit einer Jahrgangsuhr von 1972 - aus dem Jahr bliebe nur die Royal Oak als Alternative (allerdings nicht sehr preisgünstig).


    Bei der 1832 ist die Basis durch die geringe Stückzahl sehr überschaubar - es wurden nur 543 gebaut. Einen schönen Überblick über Varianten und technische Details findest Du hier:


    http://www.moeb.ch/Ingenieur/03e_Jumbo.html


    bzw. auf Deutsch hier


    http://www.moeb.ch/Ingenieur/03d_Jumbo.html


    Auch in der Lounge gibt es verschiedene hilfreiche Fäden - z.B. habe ich hier mal ein bisschen was geschrieben:


    35 Jahre "Jumbo" - ein Vergleich der IWC Ingenieur 1832 und 3227-01


    Was soll man viele Worte machen...


    Und hier ein schöner Überblick von Karl:


    IWC Referenz 1832 - Ingenieur Jumbo von Karl (Münchner)


    Worauf muss man achten? Es gibt bei der 1832 zwei Versionen, Stahl und Mixte - letztere ist deutlich günstiger, da nicht so gefragt. Wichtig ist bei jeder Uhr der Blick in den Rückdeckel - denn die Referenzen 1832 (Automatik) und 3003 (Quarz) sind äußerlich baugleich, so dass man die Werke tauschen kann. Das wurde auch relativ häufig gemacht - Ende der 70er/Anfang der 80er Jahre wurden 1832 zurück ins Werk geschickt und mit einem Quarz-Werk wieder in den Verkauf gegeben, da man Automatik-Uhren einfach nicht mehr los wurde.


    Hat man eine solche Uhr (Quarz mit Ref. 1832 im Deckel), kann man das Werk wieder auf Automatik zurückbauen lassen - kostet allerdings viel Geld und meines Wissens gehen die Werke auch langsam zur Neige.


    Andersherum ist eine Automatik-Version mit einer Ref. 3003 schwierig - da muss man auf jeden Fall bei IWC anfragen, ob das so ok ist oder ob die Uhr nicht unter der Hand umgebaut wurde (dann mit einem nicht verzeichneten Werk).


    Ich habe bei mir zwei 1832 in der Sammlung - einmal original mit dem Automatik-Werk und einmal eine ursprüngliche 1832, die dann mit Quarz-Werk als 3003 verkauft wurde. Letztere könnte man heute wieder umbauen - aber da die Quarz-Version inzwischen super selten ist (es gab nur 335 Exemplare, von denen viele wieder umgebaut wurden oder defekt sind), habe ich es bisher gelassen.


    Auf den Bildern sieht man auch, dass die Zifferblätter leicht abweichen - man erkannt daran Tauschblätter (bei der Automatik) vs. Original (bei der Quarz). Z.B. die Logos weichen minimal ab.


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    Die 3003 hatte ich hier vorgestellt:


    Ein besonderer Neuzugang: IWC Ingenieur SL 3003 - Quarz


    Bei diesen Uhren sind die Bohrungen der Lünette auch nicht symmetrisch ausgerichtet, das soll so sein, da die Lünette verschraubt und nicht wie heute aufgepresst ist. Es wurde allerdings manchmal auf Wunsch das Gewinde so abgeschnitten, dass eine Bohrung genau auf 12 oder 6 Uhr steht - da hat dann einer mit einem guten Draht zum Uhrmacher nachgeholfen.


    Die Werke sind sehr robust und laufen auch heute noch problemlos. Dazu viele moderne Eigenschaften wie Datum-Schnellschaltung, Saphirglas mit Entspiegelung, Sekundenstopp etc.


    Die Bänder sind ebenfalls unzerstörbar - die sind geschmiedet und haben praktisch keinen Stretch. Dagegen sind die Bänder vieler Zeitgenossen labberiger Schrott...


    Nicht verwechseln darf man die 1832/3003 mit dem Nachfolger 3303 - die sieht auf Fotos ähnlich aus, ist in echt aber deutlich flacher und hat ein anderes Band, gibt es auch nur als Quarz:


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    Preislich haben die doch deutlich angezogen, sind aber ganz weit weg von RO oder gar Nautilius Mondpreisen. Deshalb ist diese Uhr vom PLV fast unschlagbar - von den großen Genta Drei ist es die seltenste, die stabilste, die günstigste - und die einzige mit einem Inhouse-Werk :G ...


    Damit macht man also nichts falsch...


    Gruß,

    Christian

  • Ich bedanke mich für die Mühen und die vielen Infos. :verneig::gut:

    Da werde ich mal alles durchlesen und hoffen, dass ich daraus schlau werde

    Bzgl. des Jahres war es auch nur ein Gedanke, ich denke 70er-80er Jahre tun es notfalls bestimmt auch:G

    Ein schneller Blick durchs Internet zeigt aber auch, dass es generell eine schwierige Aufgabe wird etwas passendes zu finden.

    Werde ich mal schonend vermitteln:troest: