Panerai Produktion/Fertigungstiefe

    • Offizieller Beitrag

    Bin ich absolut Deiner Meinung Ralf, aber in der Realität ist es wohl so, dass wie Jan im oben verlinkten Post so schön erklärt die Menschen lieber Geschichten hören als Fakten bzw. gar keine Lust darauf haben diese Fakten auch noch zu prüfen ob die emotionale Reaktion die die Geschichte verursacht hat auch stimmt bzw. die Emotion wirklich oder nur fiktiv ist.

    Schau beim BMW Active Tourer hast du mir auch erklärt, dass es zum Schluss diesen potentiellen Kunden dafür gar nicht mehr um Heckantrieb, BMW Sound, Motorentechnik geht sondern schlicht, dass das BMW Emblem vorne und hinten drauf ist. Die Oberflächlichkeit in Verbindung mit dem Hang dazu gerne Geschichten zu hören und diese zu glauben lässt vielen Herstellern ihre Produkte einfacher mit deutlich weniger Aufwand verkaufen.

  • Bin ich absolut Deiner Meinung Ralf, aber in der Realität ist es wohl so, dass wie Jan im oben verlinkten Post so schön erklärt die Menschen lieber Geschichten hören als Fakten bzw. gar keine Lust darauf haben diese Fakten auch noch zu prüfen ob die emotionale Reaktion die die Geschichte verursacht hat auch stimmt bzw. die Emotion wirklich oder nur fiktiv ist.

    Schau beim BMW Active Tourer hast du mir auch erklärt, dass es zum Schluss diesen potentiellen Kunden dafür gar nicht mehr um Heckantrieb, BMW Sound, Motorentechnik geht sondern schlicht, dass das BMW Emblem vorne und hinten drauf ist. Die Oberflächlichkeit in Verbindung mit dem Hang dazu Geschichten zu hören und diese zu glauben lässt vielen Herstellern ihre Produkte einfacher mit deutlich weniger Aufwand verkaufen.


    Das funktioniert heute vielleicht, Bebbe. Es bleibt abzuwarten, was das langfristig bedeutet. Aus meiner Sicht "heben heute viele Marken Substanz vom gut gefüllten Markenkonto ab". Das funktioniert, weil viele Kunden eben nicht mehr detailliert hinzuschauen, sondern sich gerne durch nette Photos, Influencer in Social Media und Foren sowie schönen Geschichten unterhalten und berieseln lassen. Trotzdem gibt es noch Menschen, die gerne tiefer schauen. Und die sehen dann natürlich, was tatsächlich ist. Und reden oftmals auch darüber. Und bilden so in ihren Umfeldern auch wieder Meinung.


    Wie gesagt: die Zukunft wird zeigen, ob oberflächliche Geschichten und Mengen an "Feel-Good-Bildchen" ausreichen. Oder eben vielleicht auch nicht. Im zweiten Fall ist dann allerdings viel "über den Jordan gegangen". Ist eine Markenposition, die über Jahrzehnte mit Substanz und passenden Geschichten aufgebaut wurde, erstmal hin, ist ein Umsteuern sehr teuer und zeitaufwendig.

  • So sehen also die Rohlinge aus China aus :bgdev:


    LG, Jose

    Was, lieber Jose, spricht gegen einen guten Rohling aus China?

    Aus meiner Sicht gar nichts, solange die Qualität stimmt und dazu ist China heute allemal in der Lage.

    Wenn es am Ende hauptsächlich auf das fertige Produkt ankommt, dann darf bitte auch der Fertigungsstandort keine Rolle mehr spielen.

  • Manche Uhrenmarken inkl. Panerai argumentierten bislang immer wieder die hohen Preise gerade über das Thema "traditionelle Uhrmacher-Handwerkskunst in der Schweiz" sowie Investitionen in Kompetenzpflege und -aufbau im eigenen Haus.

    Moin Ralf,


    Das sind ja genau die 'Marketing G'schichterl' von denen ich sprach

    Ich denke wir haben genug info's und waren in dutzenden Betrieben (Manufakturen) um uns ein eigenes Bild über die Vorgänge zu bilden.


    Jeder hat natürlich ein persönliches Limit was er bereit ist für Luxus (unnötigen chichi) aus zu geben, deshalb mein Veto eine Preisdiskussion hier nicht auch noch anzetteln zu wollen ....am Ende würden wir eh alle nur Seiko's tragen:G


    Die Vergleiche zur Autoindustrie hinken natürlich auch dahingehend dass man sein Gefährt heute nur noch auf 'Leihfinanzierung' benutzt und diese auch noch steuerlich absetzen kann.

    In Zeiten wo man über Eigentum Enteignungen diskutiert, denke ich, sind wir weit davon entfernt dass man selbiges bald mit seinem Goldwecker am Handgelenk durchziehen kann.:bgdev:

  • Ich weiss nicht so recht wohin die Intention der Diskussion führen soll??

    Das die schweizer Uhrenindustrie seit Ihren Anfängen auf das Zulieferer Prinzip setzt und dadurch erstarkt und gewachsen ist, ist doch nichts negatives.

    Da bin ich bei Dir.

    Wir wissen denke ich alle, dass früher die Bauern in den verschneiten Wintermonaten für die Uhrenfabrikanten Kleinteile gefertigt haben. Daraus enstanden dann die heutigen Zuliefererbetriebe.


    Es geht auch nicht darum Panerai etwas negatives ankreiden zu wollen, sondern lediglich darum etwas Licht ins dunkle zu bringen.

  • ...wobei wir beim Thema 'swiss made' sind .....auch interessant:bgdev:

    Das ist gesetzlich ganz klar geregelt und wird sicherlich auch eingehalten.


    Zitat

    "60 Prozent der Herstellungskosten

    Um das Herkunftssiegel «Swiss made» zu erlangen, müssen künftig 60 Prozent der Herstellungskosten der Uhr als Ganzes (Endprodukt) in der Schweiz entstehen. Bis anhin galt dies nur für das Uhrwerk. Dieses bleibt aber wichtig. Beim Uhrwerk, dem Herzstück der Uhr, müssen ebenfalls mindestens 60 Prozent der Herstellungskosten in der Schweiz anfallen. Auch die technische Entwicklung der Uhr sowie des Uhrwerks müssen neu komplett in der Schweiz erfolgen."


    Hier der ganze Artikel:


    https://www.bilanz.ch/unterneh…ndustrie-bedeutet-778653#

  • Das funktioniert heute vielleicht, Bebbe. Es bleibt abzuwarten, was das langfristig bedeutet. Aus meiner Sicht "heben heute viele Marken Substanz vom gut gefüllten Markenkonto ab". Das funktioniert, weil viele Kunden eben nicht mehr detailliert hinzuschauen, sondern sich gerne durch nette Photos, Influencer in Social Media und Foren sowie schönen Geschichten unterhalten und berieseln lassen. Trotzdem gibt es noch Menschen, die gerne tiefer schauen. Und die sehen dann natürlich, was tatsächlich ist. Und reden oftmals auch darüber. Und bilden so in ihren Umfeldern auch wieder Meinung.


    Wie gesagt: die Zukunft wird zeigen, ob oberflächliche Geschichten und Mengen an "Feel-Good-Bildchen" ausreichen. Oder eben vielleicht auch nicht. Im zweiten Fall ist dann allerdings viel "über den Jordan gegangen". Ist eine Markenposition, die über Jahrzehnte mit Substanz und passenden Geschichten aufgebaut wurde, erstmal hin, ist ein Umsteuern sehr teuer und zeitaufwendig.

    Guten Morgen Ralf...

    wir schweifen zwar grade vom Thema aber...


    Sicher ist es richtig, das heute die sog. "sozialen Medien" unseren Geschmack und damit auch unser Kaufverhalten steuern. Ein Uhrenforum macht das ja auch. Bei einem künftigen Auto entscheiden sicher Antriebskonzept, Optik, Bedienbarkeit, Alltagstauglichkeit in Verbindung mit dem Preis über das Kaufverhalten bzw. über die Bewertung eines Produktes. In Zukunft ist es eben nicht mehr der Reihensechszylinder (den ich sehr gemocht habe!) oder auch die Verarbeitungsqualität (war bei BMW immer hervorragend!).


    Da man sich ja nun auch seitens der Regierung auf Elektromobilität als Konzept künftiger Automobilentwicklung festgelegt hat, könne auch die deutschen Hersteller jetzt nicht mehr anders, als diesem Weg zu folgen (hat BMW ja bereits durch den I3 bewiesen, dass man es kann). Weiterhin spielen dabei "fördernd" die Flottenemissionen eine Rolle, deren Grenzen immer enger gesetzt werden. Als bekennender "Elektrofahrer" bin ich natürlich gespannt, wie BMW und andere diese Thematik künftig glaubhaft umsetzen werden (und das schnell!). Ebenso spannend finde ich die Frage, wie sich andere Marken neu positionieren können, auch aus China.


    Da wird noch einiges auf uns zukommen.


    Was Deine Aussagen über das Verständnis der Bewertung einer Uhrenfirma als Manufaktur angeht, bin ich voll bei Dir! Wenn man ein bestimmtes Preislevel ansetzt, dann erwartet man auch einen hohen Grad an Eigenfertigung und damit verbundener Handwerkskunst (Personalintensiv!)...


    Wenn man anderen Argumenten folgen will, dann könnte man auch sagen, das z.B. Tissot mit ETA Werk auch eine Manufaktur ist, da ETA und Tissot zum Swatch Konzern gehören und somit auch alles "inhouse" gefertigt wurde, mit Einschränkungen durch Bauteile, die von Lieferanten außerhalb der Swatch Group gefertigt werden (Fallen mir nur nicht so viele ein....:G).


    So long! Schöne Restwoche!


    Ansonten jan: Hast Du schön geschrieben....

  • Volkmar,genau,das ist der Punkt,wenn ich etwas Preisintensives an den Markt bringen möchte, dann muss ich es argumentieren können. Zumindest dem Enthusiasten gegenüber.Der,der einfach nur ein Luxusprodukt kauft um in der Oberliga dabei zu sein,dem mag ein schönes Markenemblem reichen,aber der,der für seine Leidenschaft brennt,möchte den Aufwand für den er teuer bezahlt auch nachvollziehen koennen.

    Insofern verstehe ich es auch nicht,wenn einige ständig wiederholen,das es ihnen egal ist,ob es nun Manufakturwerk ist,oder ein ETA,weil die ETA's ja um soviel stabiler laufen.

    Ohne Frage sind es Sturmerprobte und robuste Werke,aber eben"nur ein ETA"und das kann ich nicht zum(ich übertreibe bewusst) Manufakturpreis an den Mann/Frau bringen wollen.;)


    LG Volkmar

  • Unabhängig von der Marke, ab einer gewissen Preisrange verlange/erwarte ich ein Manufakturwerk.


    Bedeutet:

    Panerai mit Eta um € 3k ist vollkommen ok.

    Panerai um € 8k dann nur mit Manufaktur.


    Aber:

    Das Manufaktur soll dann auch die „Leistung“ eines Eta hinsichtlich Genauigkeit, Robustheit, etc übertreffen und nicht hinter dem günstigen Eta nachstehen. Gelingt das nicht, ist es für mich nichts anderes als ein Marketing-Gag mit fahlem Beigeschmack.

    Gruß, René



    Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

    Friedrich Nietzsche

  • Was Deine Aussagen über das Verständnis der Bewertung einer Uhrenfirma als Manufaktur angeht, bin ich voll bei Dir! Wenn man ein bestimmtes Preislevel ansetzt, dann erwartet man auch einen hohen Grad an Eigenfertigung und damit verbundener Handwerkskunst (Personalintensiv!)...

    Dann darfst Du dir keinen BMW, Audi oder Mercedes kaufen. Kann man beliebig auf andere Marken ausdehnen.


    Des weiteren, wieviele Zeitarbeitskräfte werden von den Unternehmen beschäftigt?........................................................, aber das führt zu weit.

  • Mir gefällt die Marke und das Design

    Darüber hinaus die Panerai Community und die Emotionen.

    Produktionstiefen etc. sind interessant aber für mich nicht alles.

    Es ist mein selbst gewähltes Hobby ........ Was nicht gefällt wird nicht gekauft.


    Trotzdem, wieder ein aufschlussreicher Thread ....... :gut:

  • Dann darfst Du dir keinen BMW, Audi oder Mercedes kaufen. Kann man beliebig auf andere Marken ausdehnen.


    Des weiteren, wieviele Zeitarbeitskräfte werden von den Unternehmen beschäftigt?........................................................, aber das führt zu weit.

    Ich fahr TESLA! :G

  • Schanzenstern

    Natürlich gefällt uns das Design und die Marke. Selbstredend...

    Natürlich bietet auch die Community (Paneristi.com) einen super Zusatznutzen. Dafür kann aber Panerai nix. Das waren andere, die das aus der Taufe gehoben haben.


    Aber... bei immer mehr Modellen und steigenden Preisen MUSS es eben auch einen Gegenwert haben, der erklärbar ist. Marketing alleine und die Verwendung des "Manufakturbegriffs"reicht da nicht. Zumindest mir nicht.


    2009 habe ich mir ne Logo bei Wempe gekauft. Preis war 2.650 EUR. Das war völlig OK.

    Preispolitik heute, im Vergleich zu anderen (Manufaktur-)Marken, ist etwas "übertrieben", nein?

  • Völlig richtig. So einfach ist das. :gut:

  • Ich denke auch, dass ein (gutes!) Manufakturwerk der entscheidende Punkt sein sollte bei einer hochpreisigen Uhr. Wobei man aber auch da mal über den Tellerrand schauen kann, wenn irgendwo z. B. neue Spiralfedern oder Unruhen aus besseren Materialien auf den Markt kommen...

    Wenn es um andere Bauteile geht, sollte das erst recht so sein. Nur so bekomme ich doch die optimalste Uhr hin. Und die Hersteller solcher inovativen Teile muss ich doch auch nicht gleich kaufen, um danach mit ihnen wieder im eigenen Saft zu schmoren.... Was ein Quatsch!

    Dieser Zulieferer wird auch sicher dadurch angetrieben, dass ich seine Erzeugnisse auch woanders einkaufen könnte und somit kann Konkurrenz auch der Qualität und dem Fortschritt zuträglich sein.


    Ich bin da mit Panerai sehr zufrieden. Die neuen Werke sind solide und sehr ganggenau. Ich habe derzeit Uhren mit den Kal. 3000, 9010 und 9100. Alle laufen tadellos. Mit hoher Gangreserve, Flyback, Zero Reset, u. a. Funktionen hat Panerai da auch sicher nicht nur das einfachste an Werk gebaut.

    Und wie beliebt die alten Panerais mit den Großserienwerken trotzdem sind, steht ja wohl auch ausser Frage, wenn ich die Begeisterung sehe (die ich übrigens teile), wenn die Uhren hier gezeigt werden. :panik:


    Ergo, wo Panerai was dazu kauft ist mir egal, wenn es die Uhr optimiert!

    Wichtiger als die leidige Fertigungstiefe ist mir da eine Eigenständigkeit im Design und da ist Panerai doch wohl unschlagbar! Und ich denke, deshalb toben wir doch auch alle hier rum! :attacke:

  • Hm..sind diese Werke nicht ein bisschen auch ein Spalter?
    Mein Uhrmacher - dem Panerai gerade zugunsten einer er Boutique den Vertrag gekündigt hat (deswegen sicher auch ein wenig gefärbt - minte, dass die aktuellen Werke zwar gut sind, aber es mit den ersten Manufakturwerken wohl einige Probleme gab...seiner Meinung das beste "neue" Kaliber scheint das B01 von Breitling zu sein...


    Die Manufakturwerke sind doch nur daher entstanden, damit Panerai die völlig überzogenen Preise rechtfertigen kann...

    • Offizieller Beitrag

    ...


    Die Manufakturwerke sind doch nur daher entstanden, damit Panerai die völlig überzogenen Preise rechtfertigen kann...


    Ich glaube eher, dass die meisten Hersteller im Premiumbereich auf Manufaktur gesetzt haben weil es der Laie als hochwertiger empfindet und einem solchen Premiumprodukt entsprechend, dass ein Inhouse Kaliber verbaut wird gegenüber einem überall verbauten/verfügbaren Massenwerk.

    Damit einhergehend die Bereitschaft des Endkunden mehr Geld auszugeben für etwas das er als hochwertiger empfindet und voila Win-Win.