Preispolitik

  • Naja, für 5000€ Gold weit über 20K€ bezahlen....ist in Relation bestimmt besser als rein Stahl für 10K€ aber für unsere Renditejäger rein gar nicht erquickend.:G

  • Zur Frage des Zwecks:


    Ich habe NICHT nach dem Sinn von Luxusartikeln gefragt. Oder wer sich was leisten kann oder will. Leider haben viele in diesem Sinne geantwortet. Hab mich leider da wohl nicht klar ausgedrückt.


    Thema zielt auf die - für mich - nicht nachvollziehbare PREISENTWICKLUNG. s.a. Grafik. Indirekt damit dann auch zu P/L.


    Vielen Dank für die (auch zukünftigen) Antworten.

    Bitte weiter so !


    preisentwicklung.jpg?ssl=1

  • Moin. Erstmal willkommen Peter.


    Also... auch CNC-Maschinen, CAD-Programme, neue Gebäude etc. kosten Geld.... VIEL GELD! Hinzu kommt natürlich die Lohnentwicklung und die "Profitsucht". Unternehmen müssen Geld verdienen. Das ist der Zweck jeder Unternehmung.


    Man könnte zwar sagen, dass das Geld, was Rolex verdient "unmoralisch" hoch ist, aber man wird ja nicht gezwungen eine teure Armbanduhr zu kaufen. Was Rolex angeht werden die Preise gezahlt, weil die Marke einen Lifestyle widerspiegelt, der offensichtlich Mainstream ist. Zudem behalten die (meisten) Uhren Ihren Wert. Zinsen gibt es grad keine auf Geld, also investiert man in Sachgüter. Hierzu zählen auch Luxusuhren.


    Der Kaufpreis ist dabei nicht das entscheidende Argument. Die Uhr muss gefallen und idealerweise auch (für den Notfall) fungibel sein. Das Geld ist bei einer angesagten Rolex nicht weg. Es ist nur getauscht gegen ein Schmuckstück am Arm. Darüber hinaus versteht es Rolex offensichtlich ganz gut, die Marke auf einem hohen "will haben" level zu platzieren und zu halten.


    Preise und Einkommen. Das Durchschnittseinkommen in 1980 betrug 29.485 DM (rund 15.074 EUR). Im Jahre 2018 waren es 37.873 EUR (http://www.flegel-g.de/Durchschnittseinkommen.html). Das alleine ist natürlich keine Erklärung des Preisanstiegs (zumindest, wenn wir vom deutschen level ausgehen). Schaut man sich den Hauptmarkt der Luxusindustrie an, da sieht das schon anders aus. Das Einkommensniveau in China hat sich alleine zwischen 1990 und 2018 versiebzehnfacht.


    https://www.google.com/publicd…000&hl=de&dl=de&ind=false)


    OK. Das Niveau ist zwar im Schnitt niedriger als in Deutschland, allerdings hat China auch die meisten Millionäre und Milliardäre. Darüberhinaus ist auch die Verarbeitungqualität der Uhren gestiegen. Die Europäer sind bei der Preispolitik im Luxusgütersegment nicht der entscheidende Markt. Es sind eher die US-Amerikaner, die Chinesen, die Russen (in der Vergangenheit) und andere aisatische Länder, deren Wirtschaft boomt.


    In Deutschland kostete 2003 noch eine GMT Master 2 Pepsi rund 3.700 EUR. Heute sind es (bei deutlich gestiegenem Qualitätslevel) 8.400 EUR (also, wenn man denn eine bekommt!). :G


    Eine Rolex ist heute (auch) eine Form der Geldanlage. Das war früher in der Form sicher nicht so. Da gings nur ums "Prestige" und im Idealfall um den eigenen Geschmack.


    Unbestritten profitiert Rolex u.a. am meisten von dieser Entwicklung...


    Gelddruckmaschinen....

  • Auch die Preisentwicklung ist für mich bis zu einen gewissen Grad durchaus nachvollziehbar, zumindest wenn man Entwicklung und Inflation samt Lohnerhöhungen (die wir ja alle hatten) mit einfließen lässt. Edit: Volkmar war schneller.


    Ich möchte weder Band noch Schließe von 4- oder 5stelligen Rolex Modellen an meiner Deepsea oder der Hulk meiner Frau, die zwar funktional, aber mMn nicht wirklich hochwertig waren. Auch die Werke wurden kontinuierlich verbessert, wobei viel selbst entwickelt wurde - Stichwort Entwicklungskosten.

    So ist die hauseigene Parachrom Spirale unempfindlich gegenüber Magnetfeldern, hält extreme Temperaturschwankungen aus und ist - im Gegensatz zu Stahl- und Siliziumspiralen - bis zu 10mal stoßfester als diese. Anker und Hemmungsrad wurden ebenso verbessert wie vieles andere.

    Hatte ich bei meiner Submariner aus den 90ern noch Gangabweichungen von 5 Sekunden, so liegen diese nun dauerhaft bei 0 bis höchstens 2 Sekunden pro Tag.


    Ich könnte dir jetzt noch viel mehr erzählen, empfehle dir aber den Kauf der Ausgabe des Uhren Magazin 4/2019, da erhältst du Einblicke in die Manufaktur von Rolex mit vielen technischen Details und Informationen was von Hand und was von Maschinen durchgeführt wird. Das sollte viele deiner Fragen beantworten.


    Gruß, René



    Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

    Friedrich Nietzsche

  • Du wirst feststellen, dass die Preise, deren Entwicklung und die teils knappe Verfügbarkeit der hier genannten Uhren gar nichts gegenüber dem sind, wenn Du mal versuchst, die Krone der Uhrmacherkunst, ja die einzig wahre Uhr mit Prestige, Dein Eigen nennen zu dürfen, nämlich eine echte FF (Ferdinand Flötenschniedel). :sabber:


    Beste Grüße

    Tom

  • 1980 eine Rolex für € 600,-...

    Welcher Strandkonzi wollte da abzocken...?!?:bgdev:


    Mit 600 € könnte er recht haben, aber lediglich bei der günstigsten Oyster Precision (?).


    Ich bin der Meinung, das 1976 der Preis der günstigsten, automatischen Rolex bei ca. 1000 DM = 500 € lag und 600 € in 1980 könnte passen, denn die Preissteigerungen waren zu der Zeit noch sehr moderat.

  • Kauf ne G-Shock. Mega genau und für 50€ bekommst 100 Funktionen. Also das Meiste fürs Geld.

    Darüber hinaus ist es Luxus.

    Und Rolex eben als Primus teilweise abgehoben. Weil eben gefragt.


    Schieberegler:

    Was hat das jetzt mit dem Thema hier zu tun? (Rolex Preisentwicklung)


    Wäre schön wenn ihr beim Thema bleibt.

    Na ja langsam, Peter. Du hattest ja nach Alternativvorschlägen hinsichtlich eines reellen Gegenwertes bzw. eines guten P/L-Verhältnisses sowie nach anderen Herstellern gefragt. Kai hat nur einen solchen Vorschlag unterbreitet. Da musst Du Dich nun nicht aufregen. Siehe Deinen Post:

    ..... Nicht weil ich es mir nicht leisten könnte, sondern weil ich einen reellen Gegenwert haben möchte. .................


    ............. Würde mich aber über weitere (Marken-) Vorschläge freuen !

    Es ist eh müßig, über dieses Thema noch weiter zu diskutieren. Dieses wurde schon zig Mal durchgekaut. Die Preise sind, wie sie sind, ob das den Uhrenfreund nun gefällt oder nicht. Entweder ich möchte eine Uhr einer bestimmten Marke haben und muss dann auch bereit sein, das verlangte Geld zu zahlen, oder ich sehe es nicht ein, weil mir der Preis für das Gebotene zu hoch ist, und schaue mich nach Alternativen um, die es zu jeder Marke gibt. Darüber die 100´ste Diskussion über 20 Seiten zu führen, macht wenig Sinn und geht aus, wie das Hornberger Schießen.


    Beste Grüße

    Tom

  • Ist nunmal so: nach Preis/Leistung darfst bei vielen Luxisgütern nicht gehen.

    Ich hab ne Zweizeigeruhr gekauft für 10k.

    Weil ich sie wollte und geil finde.

    Nicht, weil ich finde, dass sie in den letzten 25Jahren nur um die Inflationsrate teurer geworden ist. Falsche Herangehensweise.

  • Danke für die detaillierte Aufklärung, ich habe mir auch oft Fragen zur Preisentwicklung verschiedener (meist Luxus-) Güter gestellt...


    Für mich ist auch ganz klar folgendes zu Bedenken:

    Wenn die Luxusgüter von allen bzw. vielen erwerbbar währen, währen es keine Luxusgüter mehr - oder zumindest keine so reizenden mehr.

    Blödes Beispiel, aber: wenn die Arzthelferin eine Rolex am Arm hat, möchte der Arzt diese unter Umständen weniger (je nach Ansicht des Arztes!) - nicht despektierlich gemeint!


    Ich beobachte seit längerem schon die Preisentwicklung bei Porsche, die sich für mich auch irgendwo logisch gestaltet - nicht jeder soll sich eben einen leisten können...vom Unterhalt mal abgesehen.


    Hinzukommt, dass es viel mehr Menschen gibt, die viel viel mehr Geld besitzen als jemals denkbar gewesen wäre (Milliardäre, etc.)


    Ob das alles so gut ist oder eben nicht - muss jeder selber für sich entscheiden.

  • Hallo ritz, danke


    Ja. Aus den Antworten lese ich das knappe Fazit:

    Soll Luxusgut sein, daher groszügige Preisgestaltung und Verknappung um den Luxusstatus zu halten.


    Ist ein logisches und anscheinend gut funktionierendes Geschäftsmodell.


    In meiner Branche ist das a bisserl anders.

    Da würde jeder sofort die China-Kopie kaufen. Und wir wären weg vom Fenster.

    :o)

  • Kann man auch wirklich schwierig auf andere Branchen beziehen - wie bereits erwähnt, werden die guten Stücke mittlerweile auch als Wertanlage (wenn auch sehr spekulativ, obwohl sicherlich um einiges eher sicher als andere Spekulationen...) genutzt.