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  • Ooohhhh ... :schock: .... Was ist mit Dir, Tom? Als wir uns das letzte Mal sahen, sahst Du deutlich jünger und gesünder aus.


    Beste Grüße

    Tom ;)

    So sieht man halt aus wenn man seit 2009 in der Lounge angemeldet ist, das geht an die Substanz:lol:;)

    LG Tom

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    Wer mich nicht mag, muss noch etwas an sich arbeiten ;)

  • Die Frage ist nicht ganz unberechtigt. Du solltest aber bedenken, dass es sich bei dem Calibre 400 nicht einfach nur um ein Manufakturwerk handelt, das in der Praxis keinen Mehrwert gegenüber einem Sellita bringt, das halt nur inhouse und sonst nichts weiter ist, wie so manche Manufakturwerke, die es auch von deutlich teureren Herstellern gibt. Vergleiche mal die Daten eines SW200 mit denen des Calibre 400. Und für diesen Mehrwert und die technischen Fortschritte sind 1.000 Euro Aufpreis m. E. alles andere als viel.


    Beste Grüße

    Tom


    Hi Tom,

    das Calibre 400 ist technisch interessant und dies stelle ich auch nicht in Frage ;). Folgender Betrachtungswinkel mit allen Vor- und Nachteilen der jeweiligen Werke: Im Augenblick bekommt man (leider) das gleiche Design für 1.950,-€ oder 3.000,-€. Es liegt im Auge des Betrachters ob man 5 Tage Gangreserve benötigt und 10 Jahre Garantie, die lediglich Material und Fabrikationsfehler umfasst. Das Sellita kann ich bei jedem guten Uhrmacher warten lassen. Eine Tudor Black Bay kostet ca. 400,-€ mehr mit Manufakturwerk und COSC. Zudem ist die Verarbeitungsqualität, insbesondere das Stahlband, auf einer ganz anderen Ebene. Ich bin gespannt wo die Reise mit dem Calibre 400 hinführt und mag die Marke Oris. Insbesondere das Modell, welches ich bald erhalten werde. More to come :G.

  • Bzgl. des neuen Werkes und der neuen Aquis Calibre möchte ich mal einen Beitrag des - für mich - "Uhrenpapstes" Helmut (Spitfire73), dessen Kommentare stets von hoher Kompetenz und einem unglaublichen Wissen über die Welt der Uhren gezeichnet sind, aus dem UF nachfolgend einstellen:


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    .... Ich sehe zum Preis gar keinen diskutierbaren Kritikansatz: 3k Liste ist für das gebotene Gesamtpaket sensationell günstig. Listen- wie Straßenpreisverglichen kann da weder die Schweiz noch Japan mit etwas Vergleichbarem dagegenhalten. Da muss man noch nicht einmal die Kostenersparnis an Folgekosten von 10 Jahren Garantie für den Kunden ins Rechenwerk einbeziehen. Das Kaliber 400 wird ab Werk in fünf Lagen einreguliert wobei alle Lagen nur (!) maximal 8 Sekunden auseinanderliegen dürfen. Echte Chronometervarianten für besondere LEs dürften noch folgen. 5 Tage Gangreserve, 10 Jahre Garantie, starke amagnetische Eigenschaften. Dazu: 2 Federhäuser, nur 135 Komponenten und davon 30 aus amagnetischen Hightech-Materialien, eine kluge, nutzerfreundliche Feinregulierung, ein ansehnliches, hochwertiges, technisch nüchternes Finish. Bezahlbar bleibt man durch kluges Engineering, das die Leistungen zB auch mit einer konventionellen Unruhspirale erreicht oder dem Verzicht auf verschleißfreudige Umkehrräder am Rotor zu Gunsten einer Gleitlagerlösung. Wenn auch nur ein Teil der Vorschußlorbeeren zutrifft und das Werk hält, was es verspricht, hat ein kleiner Player wie Oris damit im Alleingang die Messlatte der Industrie im Segment eine ganze Etage nach oben gelegt. In der Preisklasse werden ansonsten aus der Schweiz nur alte ETA/Sellita und modernisierte Powermatic-ETA-Abarten auf der Basis der alten Entwürfe gereicht und die Japaner haben hier im Grunde gar nichts. Seiko zB hat um 3k werkmäßig im Grunde nur eine Lücke aus viel Luft zwischen dem 6R35 als halbgarem Update der uralten 6R und dem ebenso alten 8L35 auf der Basis eines 90er Jahre GS-Werks. Schweizer wie japanischen Konkurrenzwerken in der Preisklasse fehlen einige bis alle intelligenten Details des Kalibers 400. Von den amagnetischen Eigenschaften über die Garantiezeit von einer Dekade(!) bis zur Regulierung in fünf Lagen und der Gangreserve. Chapeau, Oris. Im Grunde haben sie exakt das geliefert, was die Szene seit Jahren fordert: ein bezahlbares eigenes Hightech-Kaliber, das alle Erwartungen erfüllt und übertrifft. Selbst eine (Preis)Klasse höher bei Omega und Tudor werden einige der Oris-Specs weder für Geld noch gute Worte geboten. Warum sollte man das Kaliber 400 also unter Stahldeckeln verstecken? Vermutlich wird es in zahlreichen Standardvarianten und LEs kommen. Mit etwas Glück sehen wir davon auch ein GMT-Derivat. Ich freue mich darauf. Sie werden ihren Weg in meine Boxen finden. Und wer sich vom kostentreibenden Manufakturkaliberhype aus guten Gründen nicht einlullen lässt, dem steht weiter die Produktpalette mit preiswerteren Sellita-Varianten zur Verfügung. Das macht betriebswirtschaftlich Sinn. Man reißt schließlich keine Brücken hinter sich aber öffnet sich neue Wege zu neuer Klientel. Man muss mMn kein Hellseher sein, um mit dieser sensationellen Neuheit den imagemäßigen Aufwärtstrend der Marke vorherzusagen. Ich kann mich nicht erinnern, in den letzten 10 Jahren von einem nagelneuen Werk dieser Preisklasse gehört zu haben, bei der mich Specs und geforderter Preis derart von den Socken gehaut haben wie das Oris 400. Das sind eigentlich die Werke, die ich von großen Playern und milliardenschweren Konzernen erwarten würde, die mit ihren Vergangenheitsleistungen und Entwicklungsabteilungen kokettieren, aber nicht von einem kleinen Unabhängigen wie Oris. Das macht die Sache für mich nochmals reizvoller und sympathischer. Im Grunde müsste ich erst mit dem Spaten ein Loch ausheben um den Hut so tief ziehen zu können, wie es mir der Respekt vor dieser Leistung einer kleinen Uhrenschmiede abnötigt. Schade, dass man dem alten roten "High-Mech" Rotor eine Absage erteilt hat: nie wäre dieses Motto passender gewesen als heute am Kaliber 400.


    Ansonsten hat Oris an der Aquis den vielbemängelten weil sonderwerkzeugbedürftigen Bandwechselvorgang verbessert und hält sich mit dem "5 Days" ZB Aufdruck zum Innenleben dezent zurück. Und viel mehr gibt es an der aktuellen Aquis bis auf die Einstellmöglichkeiten der Schließe ohnehin kaum zu verbesseren. Über die 43,5mm lohnt es sich kaum zu streiten denn die Aquis-Reihe gibt es in vielen Größen und demnächst sicher auch in anderen Größen mit Kaliber 400.


    Gruß
    Helmut

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    Treffend kommentiert, wie ich meine. Mehr gibt es eigentlich nicht zu sagen.


    Beste Grüße

    Tom

  • Eine sehr treffende Zusammenfassung. Käme das Werk von einem der "grossen" Hersteller, würde dieser wohl heilig gesprochen.. Wirklich beeindruckend was Oris hier entwickelt hat. Freut mich sehr dass dies einer sehr sympathischen Marke gelungen ist. Das wird viele noch sehr lange beschäftigen.

  • Wie ist denn das Oris 400 neben dem Baume & Mercier Clifton Baumatic BM13-1975A COSC einzuordnen?

    (Auch ein 5 Tage Chronometer. Mit einem Federhaus.)

    Herzliche Grüße

    Wolfgang

    Du kannst die Uhr anhalten, aber niemals die Zeit.

    Die Zeit verweilt lange genug für denjenigen, der sie nutzen will. (Leonardo da Vinci)

    sapere aude

  • Wie ist denn das Oris 400 neben dem Baume & Mercier Clifton Baumatic BM13-1975A COSC einzuordnen?

    (Auch ein 5 Tage Chronometer. Mit einem Federhaus.)


    Wolfgang, ich hatte ja schon in einem anderen Beitrag geschrieben, dass mich das Calibre 400 von Oris an das BM13 von Baume & Mercier erinnert. Beide Hersteller haben hier in so manchen Punkten dieselben Gedanken und Ziele gehabt, halt Werke einer neuen Generation zu schaffen mit a) sehr hoher Gangreserve, b) deutlich verlängerten Wartungsintervallen und c) einer höheren Magnetfeldresistenz. So viel, das kann man sicher sagen, nehmen sich beide Kaliber nicht. Beide haben erst einmal die erwähnte, hohe Gangreserve für Automatikwerke (120 Stunden), was durch sehr glatte Oberflächen, die weniger Energie verschwenden, Siliziumkomponenten bei der Hemmung und neue Schmierstoffe und Öle sowie neue Materialien bei den Zugfedern möglich wird. Diese Komponenten und Materialien ermöglichen aber auch deutlich längere Wartungsintervalle, bei Oris aller 10, bei B&M aller 7 bis 8 Jahre. Ferner haben beide Hersteller bei ihren Werken auf möglichst wenig Einzelkomponenten Wert gelegt, ganz nach dem Motto: Was nicht da ist, kann auch nicht kaputt gehen. Eine höhere Magnetfeldresistenz zeichnen ebenfalls beide Werke aus, nicht zuletzt auch Dank magnetfeldunempfindlicher Materialen, z.B. Silizium.


    Unterschiede gibt es bei dem Federhaus. Oris hat hier gleich zwei verbaut, B&M begnügt sich mit einem. Ferner gibt es einen Unterschied dahin gehend, als dass es das BM13 als Chronometer (COSC) gibt, was Oris derzeit noch nicht anbietet. Die Frage ist diesbezüglich, wie sich die Gangwerte beim Calibre nach 3 oder 4 Tagen verhalten. Das BM13 läuft über die gesamte Zeit im Chornometerbereich. Ob das Calibre nach etwa der Hälfte der Gangreserve langsam auspendelt und an Genauigkeit verliert, weiß ich nicht. Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass Oris auf das Calibre 10 Jahre, B&M auf das BM13 nur 3 Jahre Garantie gibt. Hier hätte also Oris die Nase vorn. Ferner gibt es einen Unterschied beim Rotor. Der des BM13 bedient in beiden Drehrichtungen das Federhaus; der Rotor des Calibre 400 tut dieses nur in einer Richtung, was sich aber nicht nachteilig erweisen soll, wie man so liest. Oris verzichtet wegen des schnelleren Verschleißes auf Umkehrräder und setzt auf Gleitlager.


    Es gibt also schon paar Unterschiede. Im Großen und Ganzen ähneln sich die Werke aber schon, vor allem in den gewünschten Eigenschaften, mit denen Baume & Mercier sowie auch Oris schon gewisse Maßstäbe gesetzt haben, die von anderen Uhrenmanufakturen nicht ignoriert werden können. Eines ist bei beiden aber schon mal gleich, das extrem gute Preis-/Leistungsverhältnis. Da wird bei beiden wirklich sehr viel für moderate Preise geboten. Wenn sich daran andere Hersteller ein Beispiel nehmen und künftig mitziehen, können wir uns sehr freuen.


    Beste Grüße

    Tom