Die neue Breguet Classique 5177

  • Als erste Neuvorstellung von Breguet möchte ich eine neue Variante eines tradionellen Modells zeigen, die Classique 5177 im 38mm Weissgold Gehäuse, 8,8mm hoch und angetrieben vom handdekorierten Kaliber 777Q.






    Das hervorstechende Merkmal dieser Uhr hat sich auf den soeben gezeigten Fotos noch gar nicht offenbart, also sorgen wir mal für etwas Licht und gehen näher ran...




    Das marineblaue Grand Feu Emaille ZB mit seinen handgemalten Ziffern ist eine wahre Augenweide.






    Aber nicht nur die ZB Seite lädt zur näheren Betrachtung ein, das durch einen Glasboden exponierte Kaliber 777Q ist ebenfalls ein Schmankerl:





    Wie so oft gilt auch bei Breguet: erst der persönliche Kontakt mit den Uhren offenbart die zahlreichen Details, was bei dem noch folgenden Bericht zur Marine Kollektion noch deutlicher wird. Ein Teaser gefällig?



    Daher an dieser Stelle nochmals der Hinweis auf die zur Zeit im Hamburger Internationalen Maritimen Museum stattfindende Sonderausstellung der diesjährigen Neuheiten und der gesamten Marine Kollektion: klick


    Ich hoffe, die Vorstellung und die Fotos haben gefallen.

  • Bei aller Wertschätzung die ich für die Marke und die Geschichte von Breguet habe!

    Aber Sorry, das Datum:schock:absoluter Rohrkrepierer

    So eine Uhr sollte ein Dresser und statement sein, welches ein Tagesdatum per se obsolet macht!


    Dann die Emaille:grb:......ehrlich:rolleyes:

    Ich habe selber schon emailliert (....glaube in der 3.Klasse) und die Ergebnisse waren deutlich besser.

    Jedes 50-60-70 Jahre altes Werbeschild ist deutlich 'feiner' (glatter ,ebener,usw) emailliert wie dieses ZB.

    Wenn das so sein soll, so muss man das erklären:G

  • Das Datum erschließt sich mir - ebenso wie die Anmutung der Oberflächenstruktur der Emaille - ebenfalls nicht. Grundsätzlich wäre mir die Uhr ein wenig zu sehr "klassisch", um nicht zu sagen: altbacken. Aber auch für diese Designrichtung gibt es ja genügend Fans. Das Werk sieht auf den ersten Blick auch nicht wirklich nach technisch faszinierender Augenweide aus, der sehr großflächig geratene Rotor mit seiner ebenfalls nicht wirklich spannenden Gravur verdeckt vieles. Meins wäre eher der Marine-Chrono in WG mit dem Wellenblatt auf dem letzten Bild. Da schaut man sich auch das Werk gern an.

  • Hier muss man glaube ich mal etwas zum Grand Feu ZB sagen...


    Der Vergleich mit einem emaillierten Werbeschild ist ehrlich gesagt ziemlich unpassend.


    Hier mal ein Ausflug in die Herstellung von Grand Feu Emaille Zifferblättern:


    deployant Blog


    Die Textur des ZB einzufangen benötigt eine Gegenlicht-Perspektive, die ich mit Hilfe der beleuchteten Lupe geschaffen habe.


    Es ist wie immer Geschmacksache, ob man ein solches aufwendig hergestelltes ZB mag oder nicht. Aber minderwertig ist das Gegenteil von der Güte, die in der Breguet 5177 verbaut ist.

  • Hatte die 5175 Ginza Anniversary eigentlich auch so ein körniges Email? Auf den Produktbildern ist das für mich nicht erkennbar:



    Grundsätzlich kann Breguet schon auch glattes Email. Da gibt's doch die 7147 Grand Feu in weiss. Die hatte ich mal in der Hand.

    Das Blatt war glatt:



    Das Datum der 5177 wäre für mich erträglicher, hätte man es so gelöst:



    (Dank an Henrik für's Bild ;)

  • Ich hab‘ mal ein wenig zu der Ginza nachgeforscht, und ja, auch dieses Blatt hat die (immer individuelle) „Körnung“, welche im übrigen ein Merkmal für ein Grand Feu Emaille ZB ist. Neben dem oben eingefügten Link zur Technik hier noch eine Review der Uhr dieses Beitrags bei Hodinkee. auch da wird das Merkmal benannt:


    Hodinkee


    Ein weißes Grand Feu ZB reflektiert viel mehr Licht als ein dunkles Blatt, aber auch dieses weist die Körnung auf (sie ist nur viel schwerer zu sehen)... auch die von Dir begutachtete 7147: man schaue auf diesem Foto (Quelle SJX) genau hin:



    Wie erwähnt, auch das blaue ZB neuen 5177 wirkt bei normalem Licht völlig eben und glatt, nur im richtigen Winkel zeigen sich die für Grand Feu typischen Merkmale.


    Ach ja: diese ZB sollten nicht mit Emailleblättern in Cloisonné oder Champlevé Technik verglichen werden...


    Jenen, die im Verlauf dieses Fadens mehr Erklärung zu der Charakteristik des Grand Feu ZBs benötigten, ist hiermit hoffentlich geholfen ;)

  • Schau dir mal zum Vergleich eine Patek 5370P-001 mit ihrem schwarzen grand feu Emaille ZB live an. Nicht nur auf Fotos.

    Das ist wie eine glatte, schwarze Glasoberfläche dagegen. Makellos.

    Gerade bei schwarz siehst du da ALLES, was nicht perfekt ist.

  • Die Ziffern sind handgemalt? Nicht schlecht, da hat man also praktisch ein Unikat. :gut:

    Aber auch Kritik muss, bei allem Aufwand den Du hier betreibst:respekt:, erlaubt sein...

    Ob das Blatt ' so muss ' oder nicht...für mich zweitrangig. Sieht leider nicht so toll aus.

    Wenn ichs geil finde sage ich es, dass weißt Du...aber eben auch wenn ich es nicht geil finde.

    Unter den Blinden ist der Einäugige Pirat!


    Da sprach der alte Häuptling der Indianer:
    Wild ist der Westen, schwer ist der Beruf


    Grüsse Jan aka " Der Niveaulounger "


  • Schau dir mal zum Vergleich eine Patek 5370P-001 mit ihrem schwarzen grand feu Emaille ZB live an. Nicht nur auf Fotos.

    Das ist wie eine glatte, schwarze Glasoberfläche dagegen. Makellos.

    Gerade bei schwarz siehst du da ALLES, was nicht perfekt ist.

    Wenn man diese Patek zum Vergleich hernimmt, dann sollten folgende Aspekte nicht unerwähnt bleiben:


    Das ZB der Uhr wurde nach Erhitzung und speziellem Abkühlungsverfahren sehr aufwendig poliert und stellt nach Ansicht von Patek Kennern selbst bei PP eine Ausnahme dar (Quelle: WatchProSite)


    Anders als bei der in diesem Beitrag vorgestellten Breguet, bei der die per Hand aufgebrachten Ziffern eingebrannt sind, sind bei der PP applizierte Ziffern vorhanden und die Minuterie und die Hilfszifferblätter sind aufgedruckt. Somit sieht auch jedes ZB der Patek exakt gleich aus, während jedes ZB der Breguet individuelle Merkmale aufweist.


    Ich persönlich verstehe es so (lasse mich aber gerne fundiert widerlegen), dass PP ein komplett schwarzes Grand Feu Emaille Blatt hat fertigen und jenes dann aufwendig polieren lassen, erst dann wurde bedruckt. Es ist somit ein nicht ganz vergleichbares Verfahren und hat somit mit perfekt bzw nicht perfekt wenig zu tun.

  • Die Ziffern sind handgemalt? Nicht schlecht, da hat man also praktisch ein Unikat. :gut:

    Aber auch Kritik muss, bei allem Aufwand den Du hier betreibst:respekt:, erlaubt sein...

    Ob das Blatt ' so muss ' oder nicht...für mich zweitrangig. Sieht leider nicht so toll aus.

    Wenn ichs geil finde sage ich es, dass weißt Du...aber eben auch wenn ich es nicht geil finde.

    Ein Forum lebt von unterschiedlichen Meinungen und Geschmäckern, von daher ist Kritik oder die eigene Ansicht immer toll.


    Ich möchte nur mein Möglichstes versuchen, das Äpfel nicht mit Birnen verglichen werden. Und daher betreibe ich in der Tat etwas mehr Aufwand, Aussagen zu kommentieren oder in Perspektive zu setzen... dann kann sich jeder seine eigene Meinung bilden und jene natürlich auch sehr gerne ausdrücken :gut:

  • Ob die Emaille Oberfläche glatt ist oder nicht, hat nichts mit dem Aufmalen der Ziffern zu tun, sondern mit der Nachbearbeitung (Schliff & Politur) des Blattes. Das hat man sich bei Breguet gespart. Aber auch abseits der 5370P kenne ich kein anderes Patek Emaille ZB, dass so körnig von der Oberfläche ist, auch nicht die nicht geschliffenen.


    Ist aber am Ende eh alles Geschmackssache. Ich hätte es halt lieber glatt und deswegen gefällt mir (speziell diese) Patek besser. Gibt ja zum Glück für jeden Geschmack was am Markt.

  • Dies ist absolut verständlich ;)


    Jedoch möchte ich nochmals auf Deinen Beitrag antworten, da leider wieder das Verfahren nicht berücksichtigt wurde.


    Ein Grand Feu ZB mit eingebrannten Ziffern würde man mit einer Politur zerstören. Daher hat Patek auch die Ziffern appliziert und die sonstigen Anzeigen gedruckt.


    Ergo hat sich Breguet bei diesem ZB überhaupt nichts „gespart“.


    Ich finde es im übrigen sehr gut, dass in dieser Vorstellung einige Punkte eingebracht wurden, die dann glaube ich vernünftig erläutert und klargestellt werden konnten ;)

  • Da auf dem Blatt eh mehrere Schichten Emaille drauf sind, die nach und nach gebrannt werden:


    Ist es nicht auch technisch möglich, erst das Blatt so fertig zu machen wie Patek, dann mit den Ziffern zu bemalen und dann zu brennen? Dann hätte man ein glattes Blatt und die Zahlen.

  • Nach meiner Information eben nicht... bei eingearbeiteten Ziffern und Indexen werden mehrere Brennvorgänge nötig, und der Ausschuss bei diesem Verfahren ist schon sehr hoch. Das Grand Feu Blatt zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass jegliche altersbedingte Verfärbung bzw das Verblassen aufgedruckter Elemente ausgeschlossen ist.


    Wenn man dann noch überlegt, wie hauchdünn die eingebrannten Ziffern vorher aufgetragen wurden, könnte man mit jeglicher Politur das Gesamtergebnis ganz schnell zunichte machen.


    Die Ziffern quasi als letzten Schritt oben aufzutragen und dann einmal zu brennen, wird wohl nicht die gewünschten Ergebnisse bzw die Nachhaltigkeit erfüllen. Definitiv ein Thema, mit dem man sich mal näher auseinander setzen könnte.

  • Bei dem „einfachen“ Blatt von Patek sind auch 6-9 Schichten/Brennvorgänge drauf. Da die Emaille-Masse vor dem Brennen immer nass ist, lässt es sich darauf schlecht irgendwelche Ziffern malen. Also wird wohl so oder so die Zahl auf harte, gebrannte Blätter gemalt.

    Die Frage ist halt, ob die weiße Emaille auf einem polieren Blatt (Patek) auch so gut haften, wie auf einem unpolierten Blatt (Breguet).