Budget freundliche Manufaktur Diver

  • bei qualitativ hochwertigen Uhren zu einem moderaten Preis fallen mir persönlich nicht so wahnsinnig viele Hersteller ein. Tudor - Oris - Longines..... Breitling teilweise, dann wird es aber auch schon dünn und irgendwie habe ich persönlich das Gefühl, daß diese Modelle in gewisser Weise ein Schattendasein führen. Das es möglich ist eine qualitativ hochwertige Uhr zu einem erschwinglichen Preis auf den Markt zu bringen, beweisen einige Hersteller ja. Trotzdem geht der Hype entweder in unterpreisige oder hochpreisige Regionen, so mein Gefühl. Liege ich da völlig falsch, oder ist das eben so?

  • daß diese Modelle in gewisser Weise ein Schattendasein führen.

    Tudor führt ein Schattendasein? Das nehme ich anders wahr. Sie werden vielleicht etwas weniger beachtet als Rolex, Omega und Co., aber Schattendasein wäre m.E. übertrieben.
    Und selbst wenn: zu Unrecht. Tudor hat Modelle im Portfolio, die im P/L- Verhältnis nur schwer zu toppen sind. Auch deswegen sind Black Bay und Pelagos so beliebt.
    Es gibt halt leider noch immer Leute, für die Tudor nicht mehr als die Rolex für "Mittellose" ist.

    Das es möglich ist eine qualitativ hochwertige Uhr zu einem erschwinglichen Preis auf den Markt zu bringen, beweisen einige Hersteller ja.

    Was ist denn "erschwinglich"? Ist ja Definitionssache. Was für den einen erschwinglich ist, kann für den nächsten total überpreist sein.
    Und: auf welche Hersteller spielst Du an?

  • fagi1977. Mit deiner Aussage, Tudor ist eine Rolex für Mittellose, hast du es doch schon auf den Punkt gebracht. Genau so wird das oftmals gesehen, was nicht meine Meinung ist und genau so ist auch meine Anmerkung des "Schattendaseins" zu verstehen. Zwischen 1000 und 3500 Euronen gibt es richtig klasse Uhren, die man sich leisten kann (wenn man sie sich leisten möchte), auch, wenn man eine Zeitlang darauf sparen muss. Bei einer Submariner zB. sieht die Sache schon anders aus

  • Auf eine Submariner müsste man eben länger sparen. Ich denke eher das es, ähnlich wie in einem anderen Thread, hier mehr um die Außenwirkung geht als um die Qualität die ich eventuell schon in "günstigeren" Modellen finden kann.

    Cheers Patrick :attacke:
    ___________________________________
    Ash to ash, dust to dust, fades to black

    But the memory remains....

  • Auf eine Submariner müsste man eben länger sparen. Ich denke eher das es, ähnlich wie in einem anderen Thread, hier mehr um die Außenwirkung geht als um die Qualität die ich eventuell schon in "günstigeren" Modellen finden kann.

    ...deswegen auch die Wartelisten, damit sich der Besteller genügend Paste beiseite legen kann! :bash:

  • fagi1977; eine klasse Uhr bedeutet für mich, daß sie in Ausfertigung, Verarbeitung und natürlich auch dem Werk in höchster Präzision und auch mit einer gewissen Eigenständigkeit hergestellt worden ist. Das sind manchmal nur Nuancen zu einer Seiko zB., die ich hier in keinster Weise unter den Scheffel stellen möchte, der aber halt genau diese Kleinigkeit fehlt (die hochpreisigen Modelle ausgenommen). Eine Tudor steht meiner Meinung nach einer Rolex in nichts nach, das ist natürlich meine persönliche Meinung. Ich spreche auch nicht über Uhren, deren Werke "Kunstwerke" sind, die Materialien alleine ein Vermögen kosten (18K massiv, Edelsteine, etc.). Ich empfinde es oftmals so, daß der Wert oder die Wertigkeit sich mehr auf den Namen, als auf die Uhr selber beziehen. Klar ist das nicht nur bei Uhren so, das zieht sich quer durch alle Konsumgüter. Ich persönlich habe viel mehr Spaß an einer tollen Uhr (was ich darunter verstehe, habe ich oben angemerkt), wo Preis und Leistung noch im Einklang stehen, als an einem, in meinen Augen überteuertem Prestigeobjekt. Nochmal, daß ist meine ganz persönliche Einstellung und ich will hier auch bestimmt nicht den Moralapostel raus hängen lassen. Ich habe für meine Submariner vor etlichen Jahren einen realistischen Preis gezahlt. Den heutigen Preis würde ich nie und nimmer dafür hinlegen, egal, ob ich es mir leisten kann.

  • Omega ist auch so ein Paradebeispiel. Die Diver waren immer ein gutes Stück billiger als die Diver mit der Krone und dennoch keine Sonderangebote. Inzwischen versucht Omega auch die Exklusivität über den Preis zu generieren, was nach meiner Einschätzung schwer nach hinten los gehen wird.

  • Also was ich noch ganz interessant finde ist zB die Captain Cook / HyperChrome von Rado.


    Hattr ich bis vor einigen Tagen auch nicht wirklich auf dem Schirm.


    Verarbeitung und PLV passen da

    :wink: Benny :wink:

    Die junge Generation hat auch heute noch Respekt vor dem Alter; allerdings nur noch beim Wein, beim Whisky und bei Möbeln.
    Truman Capote



  • ...und bei einer Seamaster 2018 sieht es auch wieder anders aus.
    Liegt mit mittlerweile 4.8k zwar über der von Dir genannten Preisregion, ist aber am Stahlband schon für ca. 4k zu haben.


    So sehr ich meine Sub mag: die neue Seamaster spielt in der gleichen Liga. Mindestens. Darunter kommt dann aber auch nichts mehr. Sorry. Es sind wie so oft die Summer der Kleinigkeiten: Verarbeitung des Gehäuses, Band, Schließe, Glas, Dial etc. pp.


    Eine TAG Heuer beispielsweise kommt da nicht heran. Seiko schon gar nicht, auch nicht die Marinemaster. Gleiches gilt für Longines. Man sollte schon ALLES beachten, wenn man solche Vergleiche anstellen möchte.


    Es muss zwar nicht immer eine Submariner sein... andere Mütter haben auch schöne Töchter.
    Allerdings ist nicht alles, was hinkt, ein Vergleich. Deswegen finde ich es schon etwas lustig, welche Uhren hier in einem Atemzug mit Submariner, Seamaster und Co. genannt werden... :flag:

  • Um auf die Frage zu antworten, muss man ein bisschen differenzieren.


    1. Budgetfreundlich: Wir reden hier über Uhren zwischen 1.000 und 3.500 Euro. Ob das - gerade, wenn es über 2.000 geht - noch budgetfreundlich ist, liegt natürlich im Auge des jeweiligen Betrachters. Für Ronaldo wäre das ein ganz kleines Spielgeld; für einen, der zum Mindestlohn bei einer Zeitarbeitsfirma schuftet, unerreichbarer Luxus. Aber wollen wir hier mal keine Wortspalterei betreiben.


    2. Manufaktur oder "nur" eine qualitativ hochwertige Uhr: Ob eine Uhr eine Manufakturuhr sein muss - weil Du von einem Manufaktur-Diver schriebst - also ein Manufakturkaliber besitzen soll, ob dieses deutlich besser ist, als ein Basiswerk aus Großproduktion (z.B. ETA, Sellita etc.) und der Nutzen mit dem Mehrpreis im Einklang steht, darüber streiten sich bekanntlich die Gelehrten, sprich die Uhrenfreunde. Wenn ich meine beiden Hauptuhren vergleiche, so meine ich schon, dass das Manufakturkaliber in der einen, das Sellita als Basis in der anderen in einigen Punkten klar hinter sich lässt. Bei diesen geht es aber um Haarspalterei. Einen deutlich spürbaren, praktischen Vorteil im Alltag kann ich so richtig nicht verzeichnen. Die Frage ist halt, ob Du nach einer Manufakturuhr fragst, oder "nur" nach einer sehr guten und qualitativ hochwertigen, die nicht unbedingt ein Manufakturwerk besitzen muss. Die Angebote bei Manufakturuhren sind in dem genannten Preisrahmen schon recht dünn. Eigentlich fallen mir da auf den Schnelle nur Frederique Constant ein, die sehr gute Manufakturuhren für sehr faire Preise ab ca. 3.000 Euro verkaufen, und Tudor sowie bei einem Modell Baume & Mercier. FC stellt bekannter Maßen aber keine Sportuhren, sondern nur klassisch-elegante her, weshalb diese bei der Frage nach einem Diver ausscheiden. Allenfalls ein Blick auf die Kollektion der Schwesterfirma Alpina würde sich lohnen, die sportliche Uhren vereinzelt auch mit Manufakturwerken, in der Basis nämlich von FC, ausstatten. Und eben Tudor wäre da bei sportlichen Uhren vor allem zu nennen, die ihre Diver teilweise mit den MT5602 etc. ausgestattet haben, die man auch noch in dem genannten Preisrahmen bekommen kann.


    3. Schattendasein vieler Marken: Da liegst Du genau richtig. Es gibt das Goldene Kalb, welches aus ca. 12 Herstellern bzw. Marken besteht und um das der Tanz der Uhrenfreunde in den Foren immer wieder und immer wieder aufs Neue stattfindet. Alle anderen Hersteller und Manufakturen (egal aus welchen Preissegmenten) finden nur bedingt Beachtung, oder überhaupt keine Aufmerksamkeit. Die kennt keiner, oder will keiner kennen. Wir hatten neulich hier schon mal einen Faden, wo am Beispiel von Longines genau das Thema angesprochen wurde. Ich finde das auch schade und ärgere mich oftmals darüber, dass so viele, sehr gute Uhren unbeachtet bleiben, ja schon fast geächtet werden. Aber das ist eben so, wie Du selbst richtig schriebst. Da machst Du nix dran.
    Was Tudor anbelangt, so würde ich diese ohne Frage dem besagten Kalb zuordnen. Den Spruch "Tudor ist die Rolex für Arme" habe ich, lieber Fabian, auch schon vernommen. Hier würde ich aber mal sagen, dass dieser weniger von echten Uhrenkennern, denen es vornehmlich auf die Qualität der Uhr ankommt, geprägt wird, sondern eher von denen, den einzig Prestige und Image wichtig sind, oder die sich irgendwann mal (z.B. durch das hinterlassene Sparbuch der verstorbenen Oma) die Krone leisten konnten, und nun herablassend auf die Tudor-Träger blicken. Wobei ... ein Stück weit ist diese Einschätzung ja bei vielen Marken so und irgendwo auch in unser aller Köpfe verankert, z.B. Skoda und VW.


    Zusammenfassend liegst Du, Hausmeister Krause, mit dem, was Du im Eingangspost schriebst, m. E. durchaus richtig und die von Dir beispielhaft genannten Hersteller kann ich nur mit einem :gut: bewerten, auch wenn nicht alle Uhren meinen Geschmack treffen.


    Beste Grüße
    Tom

  • die aktuelle Seamaster Planet Ocean kostet nach UPE 6.100 Euro. Da sind die Geschmäcker ja Gott sei Dank sehr unterschiedlich. Ich hatte das 2015er Modell mit dem 8500er Werk. Ja, die Verarbeitung war top, bis ins kleinste Detail, ohne Frage. Gewisse Dinge sind Geschmackssache. Die Krone empfand ich als sehr klein, die Verstellung auch Geschmackssache. Grösstes Manko war für mich die enorme Bauhöhe, aber das soll ja jetzt anders sein. Ich bin mit der Uhr überhaupt nicht warm geworden, darum ist sie auch durch die Tür gegangen.

  • Also was ich noch ganz interessant finde ist zB die Captain Cook / HyperChrome von Rado.


    Hattr ich bis vor einigen Tagen auch nicht wirklich auf dem Schirm.


    Verarbeitung und PLV passen da


    Das stimmt, nur leider mit 37mm zu klein und mit 45mm viel zu groß. Gerade bei Rado hätte ich mit einer dezenten Größe von 41 oder 42mm gerechnet, da die Uhr sowohl zum Anzug als auch zum Freizeit-Look passt. Schade.

  • Das stimmt, nur leider mit 37mm zu klein und mit 45mm viel zu groß. Gerade bei Rado hätte ich mit einer dezenten Größe von 41 oder 42mm gerechnet, da die Uhr sowohl zum Anzug als auch zum Freizeit-Look passt. Schade.

    Gibt‘s doch in 42mm

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    VG aus HH,
    Simon


    "Opinions are like assholes, everybody's got one!"

  • wow....das nenne ich mal eine sachlich und fachlich ansprechende Leistung. Nur noch eine kurze Bemerkung zu den Kalibern. Genau genommen kochen ja alle nur mit Wasser. Ob ein Manufakturwerk besser sein muss als ein Werk von der Stange sehe ich wie du; kann, muss aber nicht und manchmal ist erprobte Gross Serie besser als engagierte Eigenkonstruktion und ein spürbarer Nutzen nicht erkennbar. Ich habe eine um die 100€ Uhr, die läuft seit fast 3 Jahren ohne ein dazu tun im Chrono Bereich. Klar rasselt das Werk und die Sekunden laufen nicht so flüssig wie bei einem teuren Werk, was ich ab einer gewissen Preisklasse dann schon erwarte. Für eine hochwertige Uhr aus Edelstahl, ohne Klimbim und unglaubliche Komplikationen Preise ab 6.000 Euronen aufwärts zu bezahlen....da fehlt mir persönlich die Logik. Mir geht es auch gar nicht so sehr darum, was man sich leisten kann, sondern was man bereit ist zu zahlen. Ich gehöre zu der Sorte Mensch, die so etwas noch kritisch hinterfragt, nicht nur bei Uhren.