Letztes Wochenende ging das alljährliche Viareggio Meeting des italienischen Club Panerai über die Bühne. Wie viele bereits wissen, wurde ich im April 2018 aus dem Club geschmissen, nachdem ich der Welt die üblen Machenschaften der Rinaldi Familie offenbart hatte.
Interessanterweise blieb Samuele Rinaldi (der Vater Luciano starb in 2016) jedoch weiterhin ein gerngesehener Gast. So auch dieses Jahr. Einige der Deutschen Kollegen hier haben ihn mit eigenen Augen gesehen.
Dieses Jahr erschien gar Rinaldis Partner in Crime Luca Lombardi. Was die beiden hier wohl diskutieren?
Beide Gauner sassen am Samstag Abend gemächlich beisammen (rechts im Bild) in der Nähe des Veranstalters Piero Lapiana. Lapiana und Rinaldi sind seit vielen Jahren Freunde.
Lustig ist, dass Lapiana, als wir noch Kontakt hatten, mir öfters von Rinaldi und seinen fake Uhren erzählt hat. Er weiss also ganz genau was abgeht.
So verwundert es auch nicht, dass Lapiana in seinem letzten Post auf Instagram ganz klar eine Uhr von Rinaldi promoted. Eine Uhr übrigens, die am Event zum Verkauf angeboten wurde. Natürlich soll wieder mal alles original sein.
Ein Blick auf das Zifferblatt jedoch genügt um zu sehen, dass es fake ist. Die Zeiger sind aus einem alten Angelus Wecker vor 1948. Gott allein weiss, welches Werk da drin steckt. Gezeigt wurde das Werk selbstverständlich nicht.
Rinaldi hat am Tisch noch eine weitere Uhr präsentiert. Dieses Stück hat ein typisches Rinaldi Zifferblatt, ein Kampfschwimmerblatt mit fake Gravuren. Werk unbekannt.
Ich habe von beiden Uhren bereits vor Jahren Bilder erhalten. Rinaldi versucht verzweifelt seine Sammlung zu verkaufen. Vor kurzem wurde ich von einem bekannten Omega Experten kontaktiert, dem Rinaldi persönlich ein Haufen Omegas angeboten hat. Alle Uhren, ohne Ausnahme, sind komplett zusammengebastelt.
Offenbar wird das von Panerai unterstützte Club Panerai Meeting in Viareggio dazu verwendet, diese Fakes nun an den Mann zu bringen. In der Vergangenheit wurden verschiedene Leute am Event über den Tisch gezogen, nicht nur von Rinaldi sondern auch von anderen Gaunern. So auch ein bekannter Paneristi aus New York, dem ein gewisser Umberto (Uhrmacher) eine fake Rolex 1655 Explorer verkaufte. Als der Paneristi sich dessen bewusst wurde, behauptete Umberto, das sei gar nicht die Uhr die er ihm verkauft habe.
Ein ehemaliger Mitarbeiter von Officine Panerai SpA, der übrigens jedes Jahr am Event teilnimmt, hat jahrelang mit Rinaldi zusammengearbeitet. Als ein amerikanischer Sammler eine Pre V Sammlung zusammenstellen wollte, hat er dummerweise genau diesen ehemaligen Mitarbeiter kontaktiert. Dieser hat dann die Uhren von Rinaldi bezogen und entsprechende Echtheitszertifikate geschrieben. Die Librettos der Uhren trugen eh seit Anbeginn seine Unterschrift.
Dies ist die Realität von Viareggio.
LG, Jose