“Swear to God Snake, I thought you were dead…“ – Ridgewood Watch Co. „LIFECLOCK ONE : SNAKE EDITION“

  • “Swear to God Snake, I thought you were dead…“ – Ridgewood Watch Co. „LIFECLOCK ONE : SNAKE EDITION“


    Wir schreiben das Jahr 1997: Das Verbrechen hat in den 1980er Jahren derart zugenommen, dass herkömmliche Gefängnisse die Masse verurteilter Verbrecher nicht mehr aufnehmen können. Deshalb wurde 1988 ganz Manhattan mit einer hohen Mauer umgeben und in ein Hochsicherheitsgefängnis verwandelt.
    Auf der Insel zwischen Hudson-, East- und Harlem-River werden die Gefangenen sich selbst überlassen und haben dort eine eigene, brutale Gesellschaftsform entwickelt.
    Als Terroristen eines Tages die Air Force One entführen und gezielt in Manhattan abstürzen lassen, kann sich der an Bord befindliche Präsident mittels einer Rettungskapsel retten, landet aber mitten in der Gefängniszone und wird vom „Duke“ als Geisel genommen.


    Dem mehrfach ausgezeichneten Ex-Elite-Soldaten und wegen Raub verhafteten S.D. Bob „Snake“ Plissken wird die Freiheit versprochen, wenn es ihm gelingt, den Präsidenten mitsamt einer Audiokassette, die Informationen zu einer neuartigen Energiequelle enthält, wieder heil aus Manhattan herauszuholen – Zeit für die Rettungsaktion bekommt er nur 23 Stunden. Gelingt es Plissken nicht, den Präsidenten innerhalb dieser Zeitspanne aus Manhattan herauszubringen, dann explodieren zwei Sprengstoffkapseln, die die United States Police Force in seine Halsschlagadern implantiert hat.


    Damit Snake Plissken jederzeit darüber informiert ist, wie viel Zeit ihm für die Flucht aus New York noch bleibt, spendiert ihm die USPF neben einer Ingram MAC-10 Maschinenpistole noch eine unübersehbare Armbanduhr, auf der in roten Leuchtziffern der Countdown abläuft…



    … als der Film „Die Klapperschlange“ 1981 in die deutschen Kinos kam, war ich 16 Jahre alt und wurde durch den großen Bruder meines damals besten Freundes Helmut motiviert, mir das Erzeugnis der amerikanischen Filmindustrie unbedingt anzuschauen. Walter, so hieß der große Bruder, hatte Snake Plissken den PotUS schon retten sehen und war mehr als begeistert. Walter hatte auch das Buch zum Film in seinem Bücherregal, welches er mir auf meine Bitte hin auslieh.
    Ich habe als Kind und Jugendlicher viel und gerne gelesen, Karl May und „Burg Schreckenstein“, „Der Graf von Monte Christo“ und „In 80 Tagen um die Welt“ ebenso wie „Einer flog über das Kuckucksnest“, was für einen 15-jährigen schon recht harter Stoff war. Ich habe Bücher regelrecht gefressen…
    Zum ersten mal im Kino war ich mit Zehn. 1975 muss das gewesen sein, ich war in der 4. Klasse und hatte die paar Mark Eintritt von meinem mageren Taschengeld zusammen gekratzt und schaute mir im „Roxy“ am Chlodwigplatz in meiner damaligen Heimatstadt Köln einen Kinderfilm, in dem es um einen verwaisten Braun- oder Grizzlybären ging, an. An den Titel des Films erinnere ich mich nicht mehr, ich weiß aber noch, dass ich mächtig beeindruckt war, denn einen Film auf der riesigen Leinwand zu sehen, und das auch noch in Farbe, war ein ganz anderes Erlebnis als „Bonanza“ gucken auf dem elterlichen Blaupunkt Schwarz-Weiß-Fernseher.
    Kino war aber teuer, für mich jedenfalls, denn Vater verdiente nicht besonders viel und hielt uns Kinder deshalb beim Taschengeld knapp – auch mit 16 noch. Daher musste die Entscheidung, 10 Mark für „Die Klapperschlange“ an der Kinokasse zu lassen, reiflich überlegt werden und das geliehene Buch half bei der Entscheidungsfindung enorm…



    Die Uhr:


    Neben Kurt Russell, Lee Van Cleef und Isaac Hayes spielt in dem von John Carpenter inszenierten dystopischen Film auch die Armbanduhr eine wichtige Rolle, auf der der Protagonist Snake Plissken ablesen kann, wie viel Zeit ihm noch verbleibt.
    Die hier vorgestellte von der Ridgewood Watch Co im vom Rechteinhaber des Films, der Firma Studiocanal, lizensierten Originaldesign hergestellte Uhr kann aber mehr als ihr Vorbild, die de facto ja nur ein simpler Countdown-Timer war – viel mehr.
    Die „blanke“ Uhr zeigt neben der aktuellen Uhrzeit auch die militärische Zulu-Zeit und das Datum, sie kann Schritte zählen, einen Countdown von maximal 22 Stunden, 59 Minuten und 59 Sekunden herunter zählen, funktioniert als Stoppuhr, Kompass und Wecker und zeigt den Batterie-Status.
    Wird die Uhr mit einem Android- oder iOS-Smartphone gekoppelt, dann lassen sich zusätzlich noch bis zu sechs Alarme programmieren, sowie Weltzeit und Anrufhinweise und noch weiterer Schnickschnack anzeigen.


    Die Liveclock One kann durchaus auch noch individualisiert werden. zur Wahl steht neben dem Band mit Velcro-Verschluss auch eines mit Stiftschliesse und es kann aus sechs unterschiedlich gravierten Gehäuseböden gewählt werden. Neben der Snake Edition bietet die Ridgewood Watch Company auch noch die mattschwarz-beschichtete Gullfire Edition im Aluminiumgehäuse und die Chrome Edition aus verchromtem 316L Edelstahl.


    Meine Entscheidung fiel zu Gunsten der Snake Edition mit Messing Gehäuse und dem USPF Boden.



    Das Ding selbst ist ein ziemlicher Brocken. Fast 8 Zentimeter breit und knapp über 5 Zentimeter hoch, da braucht Mann Mut oder Unterarme wie Arnold Schwarzenegger wenn man die Uhr in der Öffentlichkeit trägt – oder es ist einem schlicht egal, was die Anderen denken…





    Uhrzeit



    Datum



    Stoppuhr



    Alarm



    Kamerafernbedienung



    Kompass



    Weltzeit



    … und natürlich der weltberühmte Countdown…


    Gehäuse:
    Material: satiniertes Messing
    Glas: SiO2 beschichtetes Red HB640 mit 640nm Longpass filter
    Gehäuseboden: vierfach verschraubter und gravierter Gehäuseboden
    Abmessungen: 51.00 x 79.00 mm, Höhe: 12.00 mm, Bandanstoßbreite: 64.00 mm
    Wasserdichtigkeit: spritzwassergeschützt



    Bildquelle: Ridgewood Watch Co.


    Zifferblatt und Zeiger:
    Kein Zifferblatt und keine Zeiger. Hinter dem roten HB640 Glas zeigen sechs 10 Millimeter hohe 11-Segment Anzeigen alle verfügbaren Daten an.



    Bildquelle: Ridgewood Watch Co.


    Uhrwerk und Funktionen:
    Es gibt auch kein Uhrwerk im eigentlichen Sinne, in dem Ding „tickt“ eher so etwas wie ein kleiner Computer mit 32-bit ARM® Cortex™ M0 CPU mit 256kB Flashspeicher und 32kB RAM, Nordic nRF51422 Multiprotokol SoC und integriertem 2.4GHz Bluetooth Transceiver



    Bildquelle: Ridgewood Watch Co.


    Armband:
    Material: Leder
    Farbe: Antikbraun
    Schließe: Velcro




    notwendige Modifikationen:
    Zunächst trug sich die Liveclock One ziemlich unbequem, die rechte obere Schraubniete drückte gewaltig auf den Knöchel und das Ende der auf der 12-Uhr-Seite montierten längeren Bandhälfte stippte unvorteilhaft nach vorne. Diese Problemchen waren aber schnell erledigt, ruckzuck die vier Schraubnieten herausgedreht, die Bandhälften untereinander getauscht und die Nieten upside down wieder eingeschraubt – eh voilà, ein deutlicher Komfortgewinn!

    Fazit:
    Die Liveclock One macht Spass. Das Ding ist selbstverständlich nichts für jeden Tag und überall, und zum Anzug passt das Monster nie, aber abends in Freizeit-Klamotten und am Tresen ist die Liveclock nicht unpassend.
    Mit knapp 48 cm² Fläche und ungefähr 150 g Gewicht ist sie alles andere als zierlich, die Befürchtung, sich als Träger dieses „Kloppers“ in der Öffentlichkeit lächerlich zu machen, bewahrheitet sich in der Realität nicht: Die Uhr fällt erstaunlicherweise nicht auf!
    Das liegt sicher in erster Linie daran, dass die Welt da draußen überhaupt nicht darauf achtet, welche Uhren so getragen werden und ganz bestimmt auch daran, dass die Uhr mit einer Höhe von nur 12 Millimetern recht flach ist und durch ihre Form problemlos unter die Hemdmanschette gleitet.
    In der Oper, zum Dinnerjacket oder Smoking und bei wirklich festlichen Anlässen würde ich das Ding natürlich nicht tragen, ansonsten fielen mir aber nur wenige Gelegenheiten ein, wo die Lifeclock wirklich unpassend ist.
    An die Bedienung über die zwei seitlich angebrachten Tasten gewöhnt man sich schnell, auch das damit zu steuernde Menu hat man schnell verinnerlicht, zum einen, weil die Anzahl der Funktionen doch recht übersichtlich ist und zum anderen, weil die eigentlichen Programmierungen eh via Smartphone und App geschehen. Die Akkulaufzeit ist erstaunlich hoch, die Lifeclock hält bei normaler Nutzung, also mit aktivierter Weckerfunktion, ständiger Bluetooth-Verbindung zum Smartphone, durchschleifen eingehender eMails und Nachrichten, natürlich der mehr oder weniger regelmäßigen Kontrolle der Uhrzeit und ein bisschen herumspielen, etwa eine Woche durch. Die Display-Helligkeit wurde von mir fest auf die dunkelste Stufe eingestellt, das ist allerdings immer noch hell genug, um auch bei starker Sonneneinstrahlung Datum, Uhrzeit oder eingehende Nachrichten problemlos ablesen zu können. Die Anzeigedauer ist weiterhin im Standard von fünf Sekunden eingestellt. Voll aufgeladen ist die Batterie mit dem 12W Apple USB Power Adapter nach nicht einmal einer Stunde.


    Post Scriptum:
    … was passiert, wenn der Countdown abgelaufen ist, wird an dieser Stelle natürlich nicht verraten, um eventuellen zukünftigen Besitzern der Lifeclock nicht die Spannung zu nehmen. Nur so viel: meine Halsschlagadern wurden nicht gesprengt…

  • Als ich die ersten Zeilen gelesen habe dachte ich mir, was kommt den jetzt :rolleyes:


    Bin jetzt aber froh dass ich bis zum Schluss durchgehalten habe, coole Film und Uhr Vorstellung :gut:


    Die Uhr ist beides zugleich, potthässlich und hammermässig geil :flag:


    Gruß Tom

    LG Tom

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    Wer mich nicht mag, muss noch etwas an sich arbeiten ;)