Oystersteel 904L - was steckt dahinter

  • Haben wir doch schon einmal besprochen Alexander. 904L ist etwa gleich hart wie 316L. Oder gleich weich.


    Aber da kann sicher Volkmar etwas dazu sagen.


    René, ich könnte, rein theoretisch, noch einen Versuch mit der Explorer II wagen. Wobei mir eine "personalisierte" Rolex genügt. Und trotzdem habe ich das Gefühl, dass der andere, ältere Stahl auf meine kalligraphischen Künste bei weitem nicht so empfindlich reagieren würde. :bgdev:

  • Dein Gefühl täuscht dich Alexander, beide sind mit einer Rockwell-Härte von weniger als 95 angegeben, eigenen sich also nur bedingt zum Malen.

    Gruß, René



    Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

    Friedrich Nietzsche

  • Im Zuge meiner Suche nach dem Unterschied zwischen 316L und 904L bin ich noch auf eine Firma gestoßen bei der es sich um einen chinesisch-deutschen Stahl-Hersteller handeln dürfte.


    Und zwar ©Xi'an Linkun Stahlrohr Co., Ltd


    Hier der Link zur entsprechenden Seite


    Unterschied 316L und 904L []




    Im letzten Absatz dieser Seite wird sogar explizit Rolex erwähnt, ich zitiere:


    Die Schweizer Luxusuhrenmarke ROLEX verwendete den 904L- Stahl erstmals , um das Gehäuse 1985 herzustellen und es allmählich zu einem Industriestandard-Material für die Uhrenherstellung zu machen.“


    „Allmählich zu machen“ impliziert dass 904L bis dahin kein Industriestandard-Material für die Uhrenherstellung war, Rolex da also einen gewissen Anteil was die Entwicklung betrifft haben könnte.



    Ein weiters Zitat was die Kosten betrifft:


    „Wenn 904L eine bessere Korrosionsbeständigkeit aufweist, kann ich 316L durch 904L ersetzen? Die Antwort ist nein! Der höhere Nickelgehalt von 904L macht ihn zu einer teuren Komponente, die sich auf die Gesamtkosten auswirkt.“

    Gruß, René



    Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

    Friedrich Nietzsche

  • Man kann es doch drehen und wenden wie mal will, es ist und bleibt ein Marketinginstument. Der Stahl an sich, egal welche Sorte man nun nimmt, bleibt ein „Pfennigsartikel“ in den Gesamtkosten der Produktion.

    Es geht hier in erster Linie nicht um die Kosten Kai, Rolex hat den Stahl gewählt weil er Vorteile hinsichtlich der Korrosionsbeständigkeit hat.


    Das geht auch Post #5 relativ klar hervor.



    Super Bericht. Vielen lieben Dank.


    Hier noch etwas Anschauungsmaterial. Meine 16750 von 1981 (316L).
    An den Stellen, an denen sich der Schweiß und Partikel festsetzen kann es zu einer Reaktion kommen.
    Betrifft oft Uhren, die noch nie oder sehr lange gereinigt wurden. Gehäuse-Killer-Schmodder. :D



    Gruß, René



    Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

    Friedrich Nietzsche

  • Es geht hier in erster Linie nicht um die Kosten Kai, Rolex hat den Stahl gewählt weil er Vorteile hinsichtlich der Korrosionsbeständigkeit hat.


    Das geht auch Post #5 relativ klar hervor.


    Eine Rolex von Millionen und Abermillionen, die im Laufe der vergangenen Jahrzehnte produziert wurden. Ein überhaupt nicht relevantes Beispiel. Die von Rolex - tagein, tagaus - propagierte "Korrosionsbeständigkeit" des 904L - oh, sorry, des "Oystersteel" - ist etwas für Menschen, die jeden Werbeslogan/Werbetext für bare Münze nehmen.


    Ich persönlich verlasse mich da eher auf 1.) eigene Erfahrungen (meine alte Seamaster, beispielsweise, habe ich über viele Jahre hinweg mitunter an vielen Stränden dieser Welt regelrecht gerockt, Korrosion war niemals ein Thema, genau sowenig wie bei meiner Constellation, die sich seit mehr als 30 Jahren in meinem Besitz befindet und sehr viel erlebt hat, vor allem in den ersten 5 Jahren ) und 2.) Aussagen wie diese:



    Zitat

    I've worked around galvanizing plants for about 30 years. Various grades of stainless are used to carry parts through sulphuric or hydrochloric, and I've never seen the rust color on the stainless. The stainless does start to get smaller, but I've never seen rust on stainless that has spent months in acid.


    We used to use 304 stainless but switched to something called 316L, I think, and it almost doesn't react with the acid. I'd be amazed if the stainless in a Rolex case would react much with chlorine. Hydrochloric is a chloride, too.


    Oder diese:





    Zitat

    I've had a Datejust for 43 years which I wore every day for almost everything including camping. I took marginal care of it, but never got any rust.


    Oder aber diese:



    Zitat

    I've never rusted mine. I've spent copious amounts of time in seawater and pool water, and gotten TONS of blood on mine while hunting. Never so much as a stain remains on the metal. Now with the blood, I generally get it washed of within a couple of hours, but often with pool water I don't even rinse it, and with seawater it's about a 50/50 split with rinsing, but in 17 yrs of owning stainless Rolex models, not one single instance of corrosion on any of them.


    Quelle:https://www.rolexforums.com/showthread.php?t=204261


    :hut:

  • Am Ende überdauern auch die Zwiebeln aus 316L Stahl viele ihrer Besitzer...


    Werbegag hin oder her, das ist mir persönlich völlig wumpe...


    Dennoch ein interessanter Beitrag René... :gut:

    Und -zack-... hat der Dirk sich wieder unbeliebt gemacht:pony:


    - Spezialist für jeden Mist -


    oder auch - Createur de Malheur -


    - um mich zu holen, säuft sich sogar der Teufel erstmal Mut an -:bgdev:


    - Ich werde hier definitiv nicht angemessen verehrt -:holly:

  • Meine Kondome sind aus 904L :pony:


    Leute, entspannt Euch, Materialkosten sind zu vernachlässigen und Rolex macht viiiiieles richtig. Oystersteel, Kryptonitesteel, Virginsteel....whatever....Rolex preist einen Stahl an, dem Millionen glücklicher Besitzer vertrauen, und der hält. Passt doch :gut:

  • Gut, kann sein das 904L einfach nur irgendeine Stahlsorte ist, trotzdem finde ich die Geschichte dazu in Zusammenhang mit Rolex interessant.


    Man kann ja diskutieren....aber hier sind sehr viele Beiträge dabei die das ganze Thema ins lächerliche ziehen.
    Ich fürchte so wird man keine interessanten Geschichten mehr lesen.


    Wäre schade.

  • Ich kapier´s schon lange nicht mehr. Ob 904L wirklich sein muss - das ist doch eine müßige Frage! Auch der Preis des 904L oder 316-Stahls ist doch völlig nebensächlich. Eine Stahl-Rolex kostet in der Herstellung zwischen 200-300 $. Punkt. Verkauft wird sie für 10 K. Na und? Wen das stört, soll sich was anderes kaufen. Wen 904L nervt, soll sich auch keine Rolex kaufen. Keiner muss Rolex kaufen. So einfach ist die Welt. Ich finde mache Beiträge hier albern. Was wollen die vehementen Kritiker beweisen?


    Rolex ist offenbar eine der wertvollsten Marken der Welt, und hat insofern vieles richtig gemacht. Mit 904L, mit dem Design, mit Marketing - ja - aber auch mit der Genauigkeit der Werke, mit der Wasserdichtigkeit aller (!) Modelle, von der Damen-Datejust bin hin zur Deepsea.
    Mir gefällt AP - sind zwar doppelt so teuer, laufen dafür aber nicht halb so genau wie Rolex. Na und? Muss ich AP kaufen? Nein. Aber ich will.


    Ich habe fertig. :G

  • Ich kapier´s schon lange nicht mehr. Ob 904L wirklich sein muss - das ist doch eine müßige Frage! Auch der Preis des 904L oder 316-Stahls ist doch völlig nebensächlich. Eine Stahl-Rolex kostet in der Herstellung zwischen 200-300 $. Punkt. Verkauft wird sie für 10 K. Na und? Wen das stört, soll sich was anderes kaufen. Wen 904L nervt, soll sich auch keine Rolex kaufen. Keiner muss Rolex kaufen. So einfach ist die Welt. Ich finde mache Beiträge hier albern. Was wollen die vehementen Kritiker beweisen?

    Natürlich ist diese Frage müßig. Und auch ist es nebensächlich, zumindest wohl für die meisten von uns.


    Wenn jedoch eine gängige Stahlsorte als "Hochleistungsstahl" bezeichnet wird, die einen "besonderen Glanz" hat und der "außergewöhnliche Korrosionsbeständigkeit" zugeschrieben wird, dann ist es durchaus legitim dies anzuzweifeln und / oder zu widerlegen.
    Ich denke wir sind wohl alle eher an Fakten interessiert als an Mythen. Sonst können wir den Namen dieses Forums auch in "Märchenlounge" ändern.

  • Ich kapier´s schon lange nicht mehr. Ob 904L wirklich sein muss - das ist doch eine müßige Frage! Auch der Preis des 904L oder 316-Stahls ist doch völlig nebensächlich. Eine Stahl-Rolex kostet in der Herstellung zwischen 200-300 $. Punkt. Verkauft wird sie für 10 K. Na und? Wen das stört, soll sich was anderes kaufen. Wen 904L nervt, soll sich auch keine Rolex kaufen. Keiner muss Rolex kaufen. So einfach ist die Welt. Ich finde mache Beiträge hier albern. Was wollen die vehementen Kritiker beweisen?


    Rolex ist offenbar eine der wertvollsten Marken der Welt, und hat insofern vieles richtig gemacht. Mit 904L, mit dem Design, mit Marketing - ja - aber auch mit der Genauigkeit der Werke, mit der Wasserdichtigkeit aller (!) Modelle, von der Damen-Datejust bin hin zur Deepsea.
    Mir gefällt AP - sind zwar doppelt so teuer, laufen dafür aber nicht halb so genau wie Rolex. Na und? Muss ich AP kaufen? Nein. Aber ich will.


    Ich habe fertig. :G


    Das war ja fast so gut wie "Das Wort zum Sonntag". :blume::prust:

  • Schön, wenn das Wort zum Sonntag gefallen hat ... es war mir ein Bedürfnis :G


    Jeder Hersteller versucht sich doch im Grunde, von anderen abzuheben. Wenn der Stahl auch nur einen kleinen Vorteil hat, dann kann man den hervorheben und auch im Marketing verwenden. Das macht jeder Konzern so, mit den Produkten, die er herstellt. Und dabei hat 904L vielleicht tatsächlich viel mehr Vorteil, als jetzt Dentagard- gegenüber Signal-Zahnpasta. Trotzdem gibt es 5 Dutzend verschiedene Zahnpasten - und jeder kauft die, die ihm ins Auge springt - warum auch immer. Wegen der netten Dame in der Werbung, der bunten Verpackung oder dem süßen Geschmack. Manche kaufen die teuerste, obwohl die billigen laut Test oft besser abschneiden. Allein das sagt schon alles.


    Wort zum Donnerstag ;)

  • Es ist doch nun mal ein Phänomen das gerade Vintage Rolex mit 'Klapperbänchen' , (teil)korrodierten Gehäuse, 'faded' = ausgeblichenen Lünetten , verfärbtes (bröckelndes) Tritium und sonstigen Versagen bei der Materialforschung heute beliebte Objekte für Spekulationen sind.


    Zudem erfreuen besonders dramatische Auswüchse dieses Material Versagens besonders den Sammler Markt.


    Ist doch nur logisch, konsequent und löblich dass ein Unternehmen darauf reagiert.
    Und.....um beim Rolex Beispiel zu bleiben, hat sich da ja in den letzten Jahren wirklich was bewegt.
    Cerachrom Lünetten die völlig immun gegenüber UV Strahlung und sonstigen Einflüssen (ausser harte Schläge) sind spezielle Leuchtmassen die sich nicht verfärben und in allen möglichen Farbkombinationen erhältlich sind , die besagte Stahl Legierung u.v.m


    Die Frage bleibt offen ob diese Uhren in 40 Jahren wenn ausser ein paar harte Einschlägen (die Problemslos gelasert werden können) und etlichen Micro Swirls von den Manschetten der Business Diver genau so beliebt bei den nachfolgenden Generation sind und weiterhin Generationsübergreifende Hypes generieren??
    Eine Uhr die in 40 Jahren kaum gealtert scheint, ewige Jugend das Bestreben der Menschheit seit Urzeiten.


    Rolex saluto in perpetuum :G:respekt:

  • Aber da kann sicher Volkmar etwas dazu sagen.

    Ähm... Nicht wirklich. Aber es ist ja oft so bei hochlegierten Stählen. Die sind sehr zäh dh eher "hart" in der Bearbeitung. Die Oberflächen sind dagegen leicht zerkratzbar. Ich könnte mir allerdings vorstellen, da der Kupferanteil des 904 L höher ist als beim 316 L, dass das auch einen Einfluss auf die Kratzempfindlichkeit haben kann. Bin aber kein Werkstoffler! ;)