Oystersteel 904L - was steckt dahinter

Zitat von seebaer

Was bitte soll uns der Preis von Rohstahl in Bezug auf Rolex Oystersteel sagen?
Das wir in Zukunft nicht mehr in die Rolex-Preisliste schauen müssen wenn wir eine Uhr kaufen? Sondern hier: Börse Online: Rohstoffe ?
Das ist doch völlig irrelevant was so eine Tonne Stahl kostet. Völlig!!

Ich denke Volkmars Beitrag zielte auf folgenden Satz ab:

Zitat von Vamos

Platinuhren sind deutlich teurer als Golduhren was nicht dem Materialpreis sondern der deutlich aufwendigeren Bearbeitung geschuldet ist. So ist es auch bei 316L vs 904L, mit dem Unterschied dass Rolex mit dem 904L vom Verkaufspreis her vergleichbar geblieben ist.

Siehe:

Zitat von Voke17

Das ist gewalzter Stabstahl (erst gegossen, dann warm gewalzt). Die Verarbeitung ist nicht schwerer als ein 316 L. Dafür muss man auch keine neuen Maschinen anschaffen. Falls gefräst oder gedreht wird an den Teilen ggf. andere Wendeplatten. Klar ist das Marketing, was RLX da veranstaltet... Die dt. Werkstoffnorm des 904 L (amerikanische Bezeichung) ist 1.4539, wenn es interessiert.

Was die Tonne Stahl kostet ist mir ehrlich gesagt auch vollkommen egal. Darum geht es ja auch nicht.

Tja, nun wird es spannend.... die Frage ist nunmehr, worauf sich precisionwatches und ABTW beziehen.
Auf Aussagen vom Hersteller? Vermutlich ja, sonst müssten dort Werkstoffexperten sitzen. Das kann ich mir aber kaum vorstellen....

Mensch, es muss doch hier einen Metallurologen geben, der da mal Licht reinbringen kann

oder mal den Chefred. von Chronos anschreiben, der war ja grade live vor Ort

Doppelpost.

Zitat von Principium

Erstmal danke für den schlichten Bericht, so muss das sein

Gibt es eigentlich irgendwo ne Liste mit Referenznummern und den eingesetzten Stahl für Gehäuse und Band? Hab immer nur unvollständige Auszüge gefunden.

keiner antwortet mir.....

Vielleicht weiß es niemand

Was man machen könnte, wäre eine Vergleichsmessung unter dem REM

Wenn mir jemand Probematerial (Max 5x5mm) von „normalem“ 904 und Oystersteel geben könnte, kann man mittels EDX-Messung eine annähernde Zusammensetzung bestimmen.

Wäre bestimmt interessant, das aber leider wahrscheinlich am Probemmaterial scheitern wird...

Super, René. Danke! Mir hatte es den Kommentar vorhin zerdengelt. Erst doppelt angezeigt, dann war er wech.

Mit kein Geheimnis meine ich, dass es ein bekanntes Spektrum an möglichen Legierungen gibt, aus denen man auswählen kann. Was Rolex auch getan haben dürfte. Dass Details von Pflichtenheften in solchen Fällen vertraulich gehandhabt werden, ist übliche Gepflogenheit und versteht sich von selbst.

Schade, dass solche Threads oft entgleisen.
Neulich haben wir es bei Panerai tatsächlich mal geschaft, dass das nicht passiert.

Gerade kontroverse Diskussionen finde ich bei unserem Hobby extrem wertvoll. Marketing-Geschätz brauche ich hier nicht - davon gibt es leider viel zu viel heutzutage.

Da finde ich Beiträge viel spannender von Menschen, die zu einem Thema wie Metalle inhaltlich Fachwissen beitragen können, auch wenn das nicht originäres Uhrenwissen ist.

Was dann nicht wirklich hilft, solche Beiträge mit Artikeln aus Uhrenmagazinen wiederlegen zu wollen. Ich kenne mittlerweile kein Magazin oder keinen großen Blog mehr, der nicht von der Industrie „gekauft“ ist und letztlich ungefiltert die Meinung der Marken weitergibt.

Umso wichtiger finde ich unabhängige Diskussionen in Foren, um immer wieder mal eine Art Erdung mit der Realität zu bekommen und unterscheiden zu können zwischen Augenwischerei und echtem Mehrwert.

Zitat von kronenrocker

Richtig Ralf, und ich keine kaum einen, der das nicht möchte. Nur ..... die Art und Weise ist hierbei ganz entscheidend.

absolut richtig

Zitat von Vamos

Redakteure von Fachzeitschriften sind normalerweise wenigstens so schlau wie Member der WL wenn es um das Hinterfragen von Behauptungen geht.

Also Herr Wanka schreibt: Es gibt also keinen Unterschied zwischen Edelstahl 904L und Oystersteel. Die Legierung ist die gleiche, klingt aber besser. tw

-------Watchtime.net---------

Gehört eigentlich in Post 67:

Schön, dass der Thread wieder offen ist.

Ich hoffe, mit meinen bisherigen Kommentaren niemandem auf den Schlips getreten zu haben.

Zum Thema 904L oder auch DIN 1.4539 noch folgende Anmerkungen:

In den genannten Standards wird die Zusammensetzung der Legierung für diese Edelstahlsorte angegeben, wobei sich einige Anteile innerhalb bestimmter Grenzen bewegen dürfen, Nickel z.B. im Bereich von 23 bis 28 (Gewichts)-Prozent. Was die Verarbeitung angeht, gibt es auch dafür Standards, sie kann aber auch nach Herstellervorgaben erfolgen. Ändert nichts daran, dass es 904L bleibt.

Ich habe die Standards jetzt nicht zur Hand, kann zu weiteren Details daher momentan keine Aussage treffen. Allerdings legt das die Vermutung nahe, dass die Legierung nach Rolex-Vorgaben „angerührt“ wird, es also ein Pflichtenheft gibt, nach dem der Hersteller für Rolex produziert. Und da die möglichen Kombinationen der Legierungszusammensetzungen kein Geheimnis oder Hexenwerk sind und nicht neu erfunden werden müssen, dürften hier die Zusammensetzung, das Verarbeitungsverfahren beim Schmelzen und der Weiterverarbeitung und der zulässige Grad von Verunreinigungen wesentliche Punkte sein. Auch die Eintragung der Marke Oystersteel bei gleichzeitigem Fehlen von Patenten dafür (im Gegensatz zu Everose, wo es die Markeneintragung und ein Patent gibt) sprechen für so eine Vermutung.
Heraus kommt dabei dann ein Stahl mit den angegebenen Eigenschaften, die durchaus vorteilhaft sind. Keine Eigenentwicklung, aber eine Auswahl mit Sachverstand aus den verfügbaren Materialien.
Der Rest ist dann geschicktes Marketing.

Zitat von Vamos

Es gibt dazu auch Beiträge die im Hinblick auf die Verarbeitung von 904L für Uhrengehäuse etwas ganz anderes als Volkmar sagen.

Quelle: precisionwatches.com

WHY DON’T OTHER MANUFACTURERS USE 904L STEEL?
904L steel is more expensive and much more complicated to machine because of it’s hardness. Rolex had to replace most of their steel production line and tools to be able to handle the change. It helps that they make all their parts in-house, most other brands have to get cases made by outside suppliers. These drawbacks prevent other brands (thus far) from taking advantage of this higher quality steel, and remains as an exclusive Rolex perk.

Aber auch A Blog to Watch

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Ich will jetzt ja nicht unken, aber wenn man die Texte beider Seiten insgesamt nebeneinanderlegt, bekommt man schon etwas den Eindruck, da hat einer den Text des anderen als Basis genommen und etwas umformuliert.