Panerai und die Brücken von Nimwegen

  • Moment, diesen Mythos muss man langsam aus der Welt schaffen. Die Uhren wurden komplett von Rolex hergestellt. Die Werke wurden von Cortebert für Rolex produziert. Panerai hat nur die Zifferblätter hergestell


    LG, Jose


    Danke - das hatte ich in der Tat anders abgespeichert. Damit schwindet ja noch mehr historische Leistung. Also hat Panerai letztlich bis in die 90er Jahre null horologische Kompetenz gehabt oder wann wurde die erste Uhr eigenständig hergestellt???

    • Offizieller Beitrag

    Hehe, da steht Rolex Brevetee = Rolex patentiert ;)
    LG, Jose

    Lies genau ;) , ich habe nicht gesagt Rolex habe kein Patent besessen, ich habe gesagt Rolex hat rein gar nichts selbst gefertigt für diese Uhren.
    Das wirst Du mir sicher bestätigen =), dieser Mythos muß auch mal beseitigt werden.

  • Lies genau ;) , ich habe nicht gesagt Rolex habe kein Patent besessen, ich habe gesagt Rolex hat rein gar nichts selbst gefertigt für diese Uhren.Das wirst Du mir sicher bestätigen =), dieser Mythos muß auch mal beseitigt werden.

    Ich kenne Deine Meinung hierzu Bebbe. Apple stellt auch nichts selbst her und trotzdem ist es Apple ;)


    LG, Jose

  • Jose, kann es denn nicht auch sein, dass die Na.. schlichtweg auch keinen Lust auf den Schriftzug von Panerai hatten? Warum sollten sie auch ? Made in Germany was das ja nicht. Also gut konnten sie das bestimmt nicht gefunden haben, Werkzeuge von den Italiener benutzen zu müssen.? Gibts dazu irgendeine Info?

    • Offizieller Beitrag

    Ich kenne Deine Meinung hierzu Bebbe. Apple stellt auch nichts selbst her und trotzdem ist es Apple ;)
    LG, Jose

    Ich weiß du bist Grafikdesigner und du weißt auch, daß meine Frau Grafikdesignerin ist. Ich kenne eure Probleme mit Urheberrecht.


    Deswegen stimmt die Aussage "Rolex hat die Cases, die Uhrwerke, die Dials, die Zeiger alle selbst produziert" schlicht trotzdem nicht.
    Sie hatten auf gewisse Teile das Urheberrecht (auf die Uhrwerke sicher nicht), produziert haben sie trotzdem kein einziges der oben erwähnten Teile, stelle das doch bitte mal klar. Panerai hat wenigstens seine Dials die sie in Ihre Uhren eingebaut haben produziert.


    Genauso wie Corteberet das Urheberrecht auf sein Uhrwerk hatte und Rolex das zugekauft hat, hat Rolex das Urheberrecht auf das Gehäuse welche Panerai zugekauft hat.


    Stimmt dein Ansatz mit Apple sind alle Uhren die Panerai geordert hat Panerai-Uhren mit Teilen darin die großteils Andere gefertigt haben und auch Andere teilweise Patente besitzen die beim Bau der Uhr angewendet und verbaut wurden.


    So einfach oder so schwer ist es.


  • Der Vergleich mit Apple ist interessant: Apple entwickelt und lässt zB Foxcon nach seiner Vorgabe produzieren. Foxcon ist reiner Auftragsfertiger von Apple, entwickelt aber zB für das iPhone nix.


    Wie war das mit Panerai? Was genau hat Panerai entwickelt und dann bei anderen fertigen lassen auf Basis der Konstruktionsleistung von Panerai???

    • Offizieller Beitrag

    Der Vergleich mit Apple ist interessant: Apple entwickelt und lässt zB Foxcon nach seiner Vorgabe produzieren. Foxcon ist reiner Auftragsfertiger von Apple, entwickelt aber zB für das iPhone nix.


    Wie war das mit Panerai? Was genau hat Panerai entwickelt und dann bei anderen fertigen lassen auf Basis der Konstruktionsleistung von Panerai???


    Ralf ich kann mir kaum vorstellen, dass BMW alles was in einem BMW verbaut wird BMW selbst produziert (Computerchips, Kabel etc. etc.), und jedes Patent hält an allen Teilen die darin verbaut werden. Genausowenig entwirft Apple jedes einzelne Bauteil das in irgendeinem ihrer Produkte verbaut wird.


    Ich habe den Vergleich Apple ursprünglich nicht herangezogen.


    Das Einzige was ich möchte ist, dass José auch öffentlich einmal sagt was die Wahrheit ist, dass Rolex schlicht kein einziges Teil gefertigt hat was an einer Panerai verbaut wurde. Sie hielten das Patent für die Cases, das glaub ich war's aber dann schon.
    Von Rolex selbst ist bis zum heutigen Tag keine einzige Uhr aufgetaucht mit den Referenzen 2533, 3646, 6152, 6154 die unter dem Namen Rolex an den freien Markt oder an jemand Anderen als Panerai verkauft wurde.


    Rolex war damals schlicht ein Einschaler und für Panerai ein Zulieferer.

  • Das ist schon klar, Bebbe.
    Deswegen möchte ich ja gerne wissen, was Panerai nun wirklich selbst entwickelt hat und was sie selbst gefertigt haben.


    Ist es richtig, dass Panerai für die Kampfschwimmeruhren nur die Zifferblätter entworfen und gefertigt haben und alles andere nicht ?

  • Jetzt labern wir im PAM Bereich über Foxconn... :prust:


    Bleibt doch lieber beim Kern der Diskussion. Der ist spannend genug.

    Uhren-Connaisseur, Philanthrop und der letzte wahre Gentleman :pony:

    "Man umgebe mich mit Luxus. Auf das Notwendige kann ich verzichten." (Oscar Wilde)

    • Offizieller Beitrag

    Das ist schon klar, Bebbe.Deswegen möchte ich ja gerne wissen, was Panerai nun wirklich selbst entwickelt hat und was sie selbst gefertigt haben.


    Ist es richtig, dass Panerai für die Kampfschwimmeruhren nur die Zifferblätter entworfen und gefertigt haben und alles andere nicht ?


    Die Zifferblätter, den Kronenschutzbügel und die GPF 2/56 sowie die Mare Nostrum.


    Was aber auch wieder nicht beweist, dass Rolex nur eines der Teile selbst gefertigt hat das an den Halbfertigerzeugnissen für die Fertigstellung einer Vintage Panerai dran ist.
    Genau dieser Mythos muss endlich mal begraben werden, Rolex war nicht seit Anbeginn eine Manufaktur. Rolex war ein reiner Einschaler damals.


    Panerai hat bestellt und Rolex geliefert, wer da was entwickelt hat ist mir da relativ egal. Es wurde bestellt, es wurde geliefert und die Lieferung wurde bezahlt.


    Wir diskutieren hier nicht wer welche Patente an welcher Schraube hält sondern welche Uhren es waren und es waren wenn man alle Faktoren mit einbezieht Panerai die an das italienische Militär geliefert hat. Wie oben schon geschrieben wurde keine einzige Referenz die man an Panerai geliefert hat je an jemand Anderen verkauft als an Panerai (2533, 3646, 6152, 6154).

  • Ich spekuliere mal:


    Da ist ein Uhrenhändler in Florenz, der als Konzessionär gute Beziehungen zu einer Uhrenmarke namens Rolex, welche Komponenten der Uhren einkauft, assembliert und anbietet, unterhält und auch mit der italienischen Marine in Kontakt steht und (vielleicht auf Anforderung) eine Einsatzuhr konzipiert.


    Man spricht über die notwendigen Eigenschaften der Uhr mit Rolex, danach arbeitet man arbeitsteilig weiter, die Assemblage geschieht bei Rolex, der Vertrieb bei Panerai, unter deren eigener Marke.


    Für mich klingt das logisch, völlig befreit von irgendwelchen Mythen, die ja auch erst heutzutage so wichtig erscheinen, um die emotionale Seite bei potentiellen Käufern so stark auszuprägen, damit die Ratio in den Hintergrund tritt.


    Die Uhren waren damals wie auch heute ein Gesamtwerk von verschiedenen Zulieferern, nur das heute viele Zulieferer in den Uhrenherstellern aufgegangen sind, damit zum einen die Versorgung sichergestellt ist und zum zweiten eine tolle Manufakturstory erzählt werden kann.


    Mich lässt der ganze Vintage Wahn ziemlich kalt, denn erstens gibt es zuviele Untiefen und Halbwahrheiten und zweitens stimme ich dem großartigen Tim Mosso zu, der die Nachteile einer alten Uhr gegenüber einer heutigen in sämtlichen Aspekten herrlich nüchtern darlegen kann


    Grüsse :wink:


  • Bleibt doch lieber beim Kern der Diskussion. Der ist spannend genug.

    Ganz genau so ist es.


    Während für viele andere das Uhrenhobby auf Wartelistenplätze und Renditeaussichten beschränkt ist und meistens im virtuellen Schwanzvergleich ausartet, z.B. mit welchem Modell man das unwillige Fortpflanzungsorgan dauerhaft reanimieren kann und wieviele Uhren in ein großes Bankschließfach passen, finde ich dieses Thema eine willkommene und gleichermaßen interessante Abwechslung.
    Für mich gibt es hier noch eine Menge zu lernen. Danke @pereztroika .


    Please ride on.... :gut::wink:

  • Panerai hatte den Auftrag eine Uhr für Kampfschwimmer zu liefern - und die musste selbstredend wasserdicht und zuverlässig sein. Panerai konnte das unmöglich selbst stemmen.


    Wer war damals bekannt für seine wasserdichten Gehäuse und die darin verbauten zuverlässigen Werke? Rolex. Für mich also naheliegend dass sich Panerai an Rolex wandte.


    Die Uhren für Panerai hatten in der Folge dieselbe kissenförmige Gehäuseform wie jene die Rolex für die Oyster entwickelte, nur ein wenig größer, sowie die verschraubte Krone, die ebenfalls von Rolex 1926 entwickelt worden war, von der Panerai damit auch profitierte.


    Die kissenförmige Gehäuseform wurde von Rolex in der Folge aufgegeben und stellt heute wohl eines der wesentlichen Erkennungsmerkmale von Panerai dar.


    So kenne ich die Geschichte.

    Gruß, René



    Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

    Friedrich Nietzsche


  • Wir diskutieren hier nicht wer welche Patente an welcher Schraube hält sondern welche Uhren es waren und es waren wenn man alle Faktoren mit einbezieht Panerai die an das italienische Militär geliefert hat. Wie oben schon geschrieben wurde keine einzige Referenz die man an Panerai geliefert hat je an jemand Anderen verkauft als an Panerai (2533, 3646, 6152, 6154).


    Bebbe, mich interessiert aber nun genau das: was hat Panerai tatsächlich in der Historie an Kompetenz vorzuweisen außer ein paar Zifferblättern und Kontakten zur Marine.


    Es wäre toll, wenn das jemand mal gut und allgemeinverständlich hier zusammenfassen könnte.