Vorstellung Ingenieur Chronograp Sport IW380901

cladulev · 3. März 2019

Hallo Zusammen,
da ich sehr interessiert die Vorstellungen anderer Uhren gelesen habe, möchte ich selbst jetzt mal eine Uhr vorstellen, die ich seit einigen Monaten regelmäßig trage:

Zuerst die technischen Daten:
Titan Gehäuse
Durchmesser 44.3 mm
Höhe 15.1 mm
Verschraubte Krone
Wasserdichtheit 12 bar
Faltschliesse
89361 Kaliber
IWC-Manufakturwerk
Automatikaufzug
68 Stunden Gangreserve
Frequenz 28800.0 vph (4.0 Hz)
Stoppfunktion
Flybackfunktion
Weicheisen-Innengehäuse zum Schutz gegen Magnetfeldstrahlung
Datumsanzeige
Saphirglas, gewölbt, beidseitig entspiegelt
Kleine Sekunde mit Stoppvorrichtung
Limitiert auf 500 Stücke

Interessanter als die Daten ist aber die Geschichte, wie ich zu der Uhr gekommen bin: Ich hatte eine ältere Ausgabe eines Uhrenmagazins durchgeblättert und dabei war mir die "Ingenieur Chronograph EDITION «Rudolf Caracciola»" aufgefallen, die auf den Bildern toll aussah. Da sie auch auf der IWC Webseite noch aufgeführt war, ging ich als einige Tage später zum Händler, um sie "live" zu sehen und anzuprobieren. Die Verkäuferin war bemüht, hatte das Modell aber nicht mehr vorrätig, und reichte mir mit den Worten "wir haben aber eine andere limitierte Ingenieur..." dann den "Chronograph Sport".
Naja dachte ich, sieht ja ganz ok aus.
Gleichzeitig brachte sie mir noch eine Portugieser Automatik mit schwarzen Ziffernblatt, nach der ich auch gefragt hatte. Diese zunächst anprobiert, Eindruck "geht so", und dann, da die Uhr schon mal da lag, ohne große Erwartungen die Ingenieur angelegt, drauf geschaut "und es hat woom gemacht".
Fand die Uhr echt klasse und hätte sie am liebsten direkt mitgenommen, bei 5' Differenz hat sich dann aber doch noch mal kurz das Kleinhirn eingeschaltet und gesagt: prüfen, ob anderer Konzi die Carraciola hat, wie sie dir gefällt und dann noch mindestens 1 Tag drüber schlafen, bevor Du kaufst.
Hatte dann Glück, das ich auch die andere probieren konnte (gibt hier einige Konzis in 100km Umkreis) - aber kein Vergleich. Und auch die andere noch bei 2 weiteren Konzis anprobiert - mit immer dem gleichen Ergebnis. Also ein bisschen verhandelt, wir konnten uns einigen und seitdem gehört sie "zur Sammlung".
Die Uhr ist sehr angenehm zu tragen und ich bin froh über meine Entscheidung.
Interessant ist aber, wie unscheinbar sie wirkt, wenn sie nicht getragen wird; ich habe sie Monate später bei einem anderen Konzi in der Auslage liegen sehen, ich wäre nie reingegangen und hätte "nach der Uhr unten links in Fenster 2" gefragt, so wie ich das aktuell bei der Senator Excellence gemacht habe.
So, für den der bis hierher durchgehalten hat, jetzt die Fotos, um es selbst zu beurteilen:

PatrickS · 3. März 2019

Ihr fehlt so ein bisschen der spezielle Wiedererkennungsfaktor und die IWC-DNA, aber ich finde dennoch, es ist eine sehr wertige und gelungen designte Uhr.

MikeRR · 3. März 2019

Seh ich genauso, für mich ist das Gehäuse einfach auch ein wenig arg simpel gestaltet aber trotzdem eine schöne Uhr!
Danke fürs vorstellen!

u2112 · 3. März 2019

Glückwunsch zum Neuzugang

Die "Sport" ist ja (zumindest was die "normalen" Referenzen angeht) das Spitzenmodell der aktuellen Ingenieur-Kollektion - und sie nimmt als eine der wenigen Referenzen klassische IWC-Elemente auf. Ganz wichtig für eine "echte" Ingenieur ist natürlich das hier verbaute Weicheisen-Innengehäuse als Magnetfeldschutz. Deshalb hat dieses Modell auch (anders als z.B. die Dreizeiger und einfachen Chronos) den "Ingenieur"-Schriftzug auf dem Blatt.

Dazu kommt dann das Titan-Gehäuse, dass optisch fast wie Stahl wirkt - aber die Uhr am Arm deutlich tragbarer (da leichter und weniger kopflastig macht). Und schließlich ist das "gute" Chronowerk Kal, 89361 verbaut - also mit Flyback, kombiniertem Compteur und 3-Tage Gangreserve.

Fazit: Die neue Kollektion ist sicher aktuell noch nicht in den Herzen vieler IWC-Fans angekommen, dieses Modell bildet aber auf jeden Fall die Brücke zu den alten Ingenieuren - insfoern ein gute Wahl Und selten dürfte sie auch sein, denn ich kann mich nicht an eine weitere Vorstellung in einem Forum bisher erinnern

Viel Freude am Inge Chrono!
Christian

supporter_bsc · 3. März 2019

erstmal Glückwunsch zur Neuen aus Schaffhausen und viel Freude damit!

Leider fehlt auch mir die IWC DNA und das markante, kantige Inge-Design.
Hoffentlich geht es bald "back to the roots", ansonsten beiben uns noch die Flieger und Portugieser.

Gruß
Bernd

u2112 · 3. März 2019

... naja, in der Design-Sprache soll die aktuelle Kollektion ja wieder bei der "Ur-Ingenieur" aus den 50er-70er Jahren anknüpfen, also Ref. 666 / 866. Das kann man bei den Dreizeigern etwas leichter erkennen, da es ja früher keine Chronos gab, sondern nur so etwas:

Das Genta-Design wurde dann ja erst mit der (nach 666 und 866) dritten Generation eingeführt 1976:

Das nutzte man dann auch für die Modelle in den 80er und 90er Jahren...

... und dann auch für die Neuauflage der Kollektion in 2005:

Die 2005er waren vielen zu groß und zu massiv (die vorherige Kollektion endete ja Anfang der 90er Jahre mit 34mm Modellen...) und die Antwort von IWC war in den Überarbeitungen - noch größer, noch massiver

Und mit der vorletzten Generation kam dann auch der komplette Schwenk Richtung Chronos. So richtig erfolgreich war keine der Genta-Varianten, angefangen mit der Jumbo SL. In meinen Augen viele sehr schöne Uhren, aber die Stückzahlen waren für IWC immer schmerzhaft.

Ganz anders beim "Pre-Genta"-Design - die Ref. 666 gehört sicherlich zusammen mit der Yacht Club I zu den zahlenmäßig erfolgreichsten IWC-Modellen der IWC-Geschichte (zumindest bis zur Renaissance der mechanischen Uhr in den 90er Jahren). Deshalb erhofft man sich von diesem Rückgriff auf die Ur-Ingenieur sicherlich höhere Absatzzahlen - ob das gelingt, ist noch nicht klar (mir zumindest nicht).

Aber vermutlich versucht man nach 4 (SL, Skinny, 500,00 A/m, COSC) + 3 (2005, 2009, 2013) Genta-Generationen jetzt einfach mal wieder etwas ganz anderes.

Gruß,
Christian

Kane · 3. März 2019

Danke für den schönen Foto-Vergleich, Christian

Der bestätigt mir wieder einmal, dass ich die ganz alten mag, die mittelalten im Genta-Design erst recht - nur die neuen, an die mag ich mich nicht gewöhnen. Weder klassisch noch muskulös wie die Modelle ab den 2000er Jahren...

Vielleicht hat der neue CEO auch in der Ingenieur-Linie eine glückliche Hand; die neue Fliegerkollektion hat unter seiner Führung meiner Meinung nach deutlich gewonnen.

Gruss

PatrickS · 3. März 2019

Die Korrektur oben bzgl. DNA war absolut berechtigt, insofern korrigiere ich mich.

Ich bin ein Fan des Genta Designs. Deswegen bekäme eine solche von mir immer den Vorzug. Das Zurückbesinnen auf eine historische Formsprache aus der Pre-Genta Ära ist aber sicherlich auch ein guter Ansatz.