Ich habe mich auch für 5.1 entschieden. Das System ist (wie man am Namen und meinen Empfehlungen erkennt) primär für Musik ausgelegt, die von Höhenreflexionen gar nicht wirklich profitiert bzw. bisher auch gar nicht für mehr gemastert wurde.
Ich habe grad noch einmal einen kleinen Vergleich bei mir gemacht. Die Queen Greatest Video Hits (leider wie ich grad gesehen habe inzwischen ziemlich teuer) hat für Pre-HighRes Zeiten einen der besten Surroundmixe, den man fast überall hören konnte. Mit DTS 96/24 die höchstmögliche komprimierte 5.1 Auflösung und auch ein wirklich hervorragendes Mastering.
Die Stereospur dieser DVD mit ProLogic aufbereitet bietet bereits sehr gute und klare Surroundinformationen - hier wurde der ProLogic Standard soweit möglich wirklich eingehalten. Das macht bereits sehr viel Spaß, denn man wird viel mehr in die Musik hineingezogen. Man sitzt quasi auf der Bühne zwischen den Musikern.
Einzelne Klangquellen nur aus dem Surroundbereich gibt es hingegen nicht.
Das gleiche dann in DTS und man hat eindeutige R-L Informationen von hinten und vor allem separate Informationen. Hier singt also teilweise wirklich eine Stimme nur aus dem Surroundbereich zu einem, oder ein HiHat wird nur dort angeschlagen. Hier wird der Surround eher genutzt um künstlerische Effekte zu erzeugen und einen in ein komplexeres Klanggeschehen zu ziehen.
Als Beispiel aus Filmen: Eine einzelne Klangquelle die um einen herumfliegt (Helikopter oder so) ist mit echtem 5.1 jederzeit verfolgbar. Was ProLogic hingegen gut kann ist einen mitten in das Klanggeschehen zu bewegen. Daher hört sich auch der Sturm in Twister auch super an. Der Helikopter hingegen würde einseitig vor einem fliegen und dann durch einen hindurch und auf der anderen Seite schräg vor einem wieder auftauchen.
ProLogic sollte also immer dann gute Ergebnisse liefern, wenn man eher Mitten im Geschehen ist (Kriegsszenario z.B.), bei dedizierten Schallquellen im Raum hingegen ist es benachteiligt (z.B. Ortung des Aliens aus dem Off oder das klassische Flüstern ins Ohr des Zuschauers).
Wenn man sich momentan mit einem neuen System beschäftigt würde ich immer zu DolbyAtmos raten. Damit kann man dann beliebig viele (oder ganz wichtig: auch wenige) Lautsprecher aufstellen (theoretisch sogar an beliebigen Positionen im Raum) und der Receiver berechnet live wie er die Schallquelle für jeden einzelnen Lautsprecher aufbereiten muss um den gewünschten Surroundeffekt zu erreichen. Schallinformationen liegen nicht mehr in einzelnen Kanälen vor, sondern nur noch mit Ihrer Position relativ zum Hörer.