Was ist eigentlich bei Audi los

  • Bezahlt haben die Fahrzeuge aber die Kunden und nicht der Staat....
    Die Industrie bekommt nun halt die Quittung durch die Kunden - leider, es ist halt unsere Kernindustrie.
    Das Umdenken wird dauern, selbst die Emobilität ist nur eine Übergangstechnologie (Infrastruktur, Ökologie/Akkus etc.).
    Vielleicht ist eine Weiterentwicklung der Industrie zu anderen Technologien sinnvoll, weg vom KFZ.
    In der Zukunft werden wir uns mit Sicherheit anders fortbewegen als in unserem eigenen Fahrzeug.
    Ich hatte mal DREI Fahrzeuge, jetzt nur noch eines, welches ich solange wie möglich fahren werde. Jetzt ein Auto kaufen macht nicht viel Sinn.
    Das Leben verändert sich.
    Jan ;)

  • Wie erwähnt Freddy, davon habe ich bei meinen 3 Dieseln die ich in den letzten 3 Jahren verkauft habe überhaupt nichts gemerkt. Sicher, jetzt durch den Resch und seinen Fahrverbotsabmahnwahn wird sich das ändern.


    EDIT:


    Muss noch anfügen, aber dafür kann ja weder VW noch sonst ein Hersteller was. Die Grenzwerte waren / sind eben nicht so ohne weiteres einzuhalten. Damit haben so ziemlich alle ausser Tesla und Toyota seine Problemchen.

  • Und die nächsten Schadstoffgrenzwerte werden noch verschärfter, sind ja von der EU schon beschlossen. Angela M. konnte grad noch 5% runterhandeln aber da geht ohne Hybrid dann grundsätzlich gar nichts mehr.
    Auto-Konzerne hin oder her - im KBA sitzen aber auch ganz große Koryphäen - kommt halt eins zum anderen.

  • Ein emotionales und komplett verlogenes Thema. Da gibt es nicht den einen Schuldigen. Wenn schon nach Schuldigen gesucht wird, dann haben alle dazu beigetragen - Staat, Industrie und Kunden!


    Ich versuche mal einen sachlichen Blick auf das Thema:


    Das Unheil nahm in den 90er Jahren seinen Lauf, als Klimaschutz zum Thema wurde.
    Basierend auf damaligen Fahrzeugen und Verkehrsverhalten wurden erst freiwillige Grenzwerte für CO2, später dann gesetzliche Grenzwerte, festgelegt. Diese hätte man durch Weiterentwicklung der Technik auch durchaus erreichen können.
    "Dummerweise" hat sich nur der Kundengeschmack ebenfalls weiter entwickelt. Der Trend ging immer stärker in Richtung SUVs und Mini-Vans. Parallel wurden die Fahrzeuge nicht nur immer größer, sondern durch Komfort- und Sicherheitsausstattung auch immer schwerer. Dazu kommt noch eine deutliche Zunahme der Fahrleistung.
    Bezogen auf das einzelne Fahrzeug, vergleichbar zu einem ähnlichen Fahrzeug in den 90er Jahren, sind die Emissionen tatsächlich durch technische Entwicklung gewaltig gesunken. Die oben skizzierte Entwicklung hat jedoch dazu geführt, dass der CO2-Ausstoß des Verkehrs eben insgesamt nicht sank. Das wiederum führte in der Folge zu immer schärferen Grenzwerten durch die Politik, um die Klimaziele erreichen zu können.


    Vor dem Hintergrund der Kundenwünsche sind diese Grenzwerte jedoch schlicht nicht realistisch. Natürlich hätte die Industrie noch Potenziale (z.B. beim Gewicht) nutzen können - z.B. mit Karossen komplett aus CFK. Nur hätten Kunden die entsprechend absurd höheren Preise nicht mehr bezahlen können/wollen. Also wurden alle Möglichkeiten genutzt, die gesetzlichen Anforderungen für die Zulassung von Fahrzeugen im Rahmen des legal Zulässigen zu interpretieren. Das führte dann dazu, dass der Praxisverbrauch deutlich abwich vom Normwert des gesetzlich festgelegten Prüfzyklusses.


    Komischerweise hat sich darüber jahrelang nie jemand wirklich aufgeregt. Die Politik war froh über immer schärferer Grenzwerte, die Industrie konnte über die festgelegten Prüfzyklen zur Zulassung diese Grenzwerte auch realisieren und die Kunden freuten sich über ihre immer schwerer und größer werdende Autos, mit denen sie immer mehr fuhren. Das war Klimaschutz nach dem Prinzip "Dusch mich, aber mach mich nicht nass".


    Dann kam plötzlich der Abmahnverein DUH im Ecke und entdeckte die NOx-Emissionen als Profilierungsthema. Die hatte bis dahin keiner so wirklich auf dem Schirm. Bekannt war das Thema jedoch seit Jahren, nur passten die EU-Grenzwerte dummerweise nicht zu den Klimaschutzzielen. Auch hier ein Versuch der Versachlichung:


    Problemzonen bei NOx sind die Ballungszentren und die Verkehrs- bzw Stauverhältnisse dort.
    Um die EU-Grenzwerte dort einzuhalten, hätte der Gesetzgeber die Grenzwerte für die Zulassung von Fahrzeugen bereits vor Jahren entsprechend verschärfen müssen. Dann jedoch braucht es den Einsatz von Katalysatortechnik in Dieselfahrzeugen, um diese Werte einzuhalten. Das wiederum hätte zu deutlich höheren Fahrzeugpreisen geführt. Damit hätten sich dann aber viele Kunden wieder für einen Benziner entschieden, der jedoch prinzipbedingt mehr CO2 emittiert. Auch hier haben also durch jahrelanges Nichtstun der Politik viele finanziell profitiert. Bei den Kosten für Nachrüstungen oder Wertverluste sollte das fairerweise gegengerechnet werden.


    Wir werden uns davon verabschieden müssen, Klimaschutz nur durch Technik lösen zu lassen. Das ist schlicht unrealistisch. Letztlich geht das nur über Verhaltensänderung - beim Verkehr eben weniger fahren mit kleineren, leichteren Fahrzeugen. Und bevor jetzt jemand nach Elektroautos ruft: eine größere Mogelpackung als Tesla & Co gibt es nicht, die mit großen und schweren Batteriepacks einen wesentlichen schlechteren CO2-Footprint haben, als kleine, saubere und effiziente Dieselfahrzeuge (wenn man die gesamte Herstellung der Fahrzeuge einbezieht).

  • Ich bin seit über 20 Jahren Audi Kunde, im Oktober steht ein Fahrzeugwechsel an, nachdem DB und BMW offensichtlich nicht an
    Neukunden interessiert zu sein scheinen weil sie keine attraktiven Angebote machen könnten/wollten ...


    Interessant :grb:
    Eine Frage aus Neugier: Hast du mal versucht, den Händlern ein Angebot zu machen und ihnen z.B. bei einer Beauftragung deiner Firma einen ähnlichen Rabatt angeboten, den du selbst beim Autokauf erwartest.

  • Letztendlich hat unsere pfiffige Autoindustrie die "Gesetzeslücke" falsch interpretiert und muss nun mit den Folgen zurechtkommen :pony:


    Falsch!


    Mit den Folgen (Schadenersatz etc) zurechtkommen müssen die, die nachgewiesenermaßen betrogen haben. Und das entscheiden in einem Rechtsstaat immer noch Gerichte und sonst niemand.
    Für alle anderen Folgen des kollektiven Bashings der Autoindustrie kommen die auf, die pauschal bashen und damit die deutsche Gesellschaft. Im Zweifelsfall übersteht die Industrie einen Nachfragerückgang im Inland deutlich besser als gedacht und fokussiert eben auf andere Märkte. Da das auch den Aufbau von Kapazitäten einbezieht, entstehen Arbeitsplätze, Steuereinnahmen etc. dann eben auch woanders.
    Wir Deutschen sind schon extrem: wir schaffen sehr effizient Großartiges und werden dann derart dekadent, dass wir es noch schneller wieder in die Tonne hauen. Völlig gaga.

  • Ich lese bis jetzt nur von der deutschen Autoindustrie die beschuldigt oder in Schutz genommen wird, denke jedoch dass die Grenzwerte (auch die in den deutschen Städten) für alle Hersteller gelten.

    Gruß, René



    Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

    Friedrich Nietzsche

  • Und ich bleibe dabei. Letztendlich muss die Autoindustrie damit zurechtkommen. Bei dem ganzen Mist wird der Kunde beim nächsten Autokauf den "Zwischenfall" berücksichtigen. Unabhängig davon, was in unserem Rechtsstaat entschieden wurde. Der Endverbraucher ist davon ausgegangen, dass das Auto allen Vorschriften und Vorgaben entspricht. Egal ob er jetzt einen SUV fährt oder einen Elefantenrollschuh a la Smart. An der Gesamtsituation gibt es viele "Schuldige". Zum einen der Gesetzgeber (der ja sonst alles für jeden Einzelfall normieren möchte, es aber in diesem Fall nicht auf die Reihe bekommen hat) und zum anderen die Autoindustrie, die auf der Suche nach dem besten Profit das gesamte Einsparungspotential ausgenutzt hat. Wenn wir doch wirklich etwas effizient Großartiges geschaffen hätten, würden auf unseren Straßen schon seit EURO5 regelkonforme Autos unterwegs sein.

  • Und ich bleibe dabei. Letztendlich muss die Autoindustrie damit zurechtkommen. Bei dem ganzen Mist wird der Kunde beim nächsten Autokauf den "Zwischenfall" berücksichtigen. Unabhängig davon, was in unserem Rechtsstaat entschieden wurde. Der Endverbraucher ist davon ausgegangen, dass das Auto allen Vorschriften und Vorgaben entspricht. Egal ob er jetzt einen SUV fährt oder einen Elefantenrollschuh a la Smart. An der Gesamtsituation gibt es viele "Schuldige". Zum einen der Gesetzgeber (der ja sonst alles für jeden Einzelfall normieren möchte, es aber in diesem Fall nicht auf die Reihe bekommen hat) und zum anderen die Autoindustrie, die auf der Suche nach dem besten Profit das gesamte Einsparungspotential ausgenutzt hat. Wenn wir doch wirklich etwas effizient Großartiges geschaffen hätten, würden auf unseren Straßen schon seit EURO5 regelkonforme Autos unterwegs sein.



    Manche wollen es wohl bewusst nicht verstehen.
    Abgesehen von den Autos, bei denen durch Gerichte geurteilt betrogen wurde, fahren ausschließlich regelkonforme Autos auf deutschen bzw europäischen Straßen. Für die Zulassung gelten ausschließlich die vom Gesetzgeber festgelegten Anforderungen.
    Das Problem ist, dass im Hinblick auf NOx die Grenzwerte falsch gesetzt wurden und das hat nun nicht die Industrie verschuldet. Die Politik versucht jedoch gerne, der Industrie den schwarzen Peter in die Schuhe zu schieben und nutzt dabei sehr perfide das Fehlverhalten ein paar weniger, um pauschal eine ganze Branche an den Pranger zu stellen. Und da das Thema komplex ist, glauben viele auch gerne den sehr vereinfacht vorgetragenen Argumenten, vor allem auch, weil es ja nebenbei auch um den eigenen Geldbeutel geht und jeder sich erhofft, dass andere zahlen.


    Meine Güte: dieser Populismus nervt ohne Ende - auch was hier zum Teil so geschrieben wird:
    Was haben Emissionen mit Profitstreben zu tun? Sorry - wenn es Gesetzesanforderungen gibt (wie z.B. Katalysatoren zu verbauen), dann wird das gemacht und die Kosten in den Preis an den Kunden einkalkuliert.

  • Interessant :grb:
    Eine Frage aus Neugier: Hast du mal versucht, den Händlern ein Angebot zu machen und ihnen z.B. bei einer Beauftragung deiner Firma einen ähnlichen Rabatt angeboten, den du selbst beim Autokauf erwartest.

    Ich muss meine Waren Grundsätzlich mit Rabatt anbieten weil ich sonst keine Aufträge bekomme d.h. Materialabschlag mindestens 25 % und je nach Sortiment auch deutlich mehr auf die Bruttopreisliste des GH oder Herstellers.
    Wenn ich einen Neuwagen kaufen möchte...sagen wir einen MB im Wert von 85000 EU und einen Hausnachlass von 5 % angeboten bekomme
    ist das lächerlich.
    Bei den Bayern sieht es nicht viel anders aus...................nur das es bei BMW ein Leasingangebot war welches im Preis zu hoch war.

  • Kann ich nicht sagen, denn da höre ich recht wenig.


    Das ist doch genau das, was ich sage.


    Mercedes hat man sicher am Arsch, Opel, PSA, Fiat Chrysler halten die Werte ebenfalls nicht ein, die allerdings haben offiziell bisher kein nachgewiesenes defeat device verbaut, sondern bewegen sich in der Thermofenster Grauzone.


    Ändert aber nix an der Tatsache an sich.

  • Ich will dir nicht zu nahe treten, aber vielleicht benutzt du mal weniger theatralische Worte...
    Du redest von Populismus, das angeblich eine undefinierte Menge an Menschen begriffsstutzig ist usw. usf.
    Das ist Populismus mein Freund. ;)


    Nun zum VW Konzern, du willst allen Ernstes erklären, die hätten sich an geltendes Recht gehalten?
    Es mag sein, dass man mit juristischen Spitzfindigkeiten Sachen so und so beurteilen kann. Es gibt keine absolute Gerechtigkeit.
    Fakt ist, dass der Konzern, nachdem die US-Behörden Ihnen auf den Fersen waren weiterhin gelogen und betrogen haben. Erst als die Schlinge am Hals enger und enger wurde, haben die ihr Fehlverhalten mehr oder weniger zugegeben.
    Betrügen andere Hersteller auch?
    Ja, mag sein. Keiner aber bisher war so arrogant genug die US-Behörden weiter an der Nase herumzuführen, nachdem man ertappt worden ist. Alle anderen sind bisher frühzeitig eingeknickt, um teueren Bußgeldbescheiden aus dem Weg zu gehen und sind mit glimpflichen Zahlungen davon gekommen. Aber VW meine die US-Behörden foppen zu können.
    Und das schärfste, keiner der hochbezahlten Alpha-Tiere will es gewusst haben. :lol::lol:


    So ein Verhalten willst du verteidigen?
    Ich bitte dich...


    Für die Kunden bleibt festzuhalten, US-Kunden werden entschädigt, europäische und insbesondere deutsche Kunden bekommen einen Lutscher :lolly:
    Als Betroffener interessiert mich nicht wieso weshalb warum. Wie Helmut Kohl schon sagte, am Ende zählt das, was hinten rumkommt.


    Und zu deinem letzten Argument, natürlich hätte VW mehr Geld in die Hand nehmen können und hardwareseitig werksmäßig was machen können.
    Sie scheinen sich aber wohl bewusst für den Weg entschieden zu haben, den sie gegangen sind.