IWC nimmt Gebraucht-Uhren aller Marken in Zahlung


  • Und macht einen Kauf in der Boutique deutlich attraktiver.

    Attraktiver auf jeden Fall, aber unterm Strich wird es darauf ankommen ob die Boutique mit den Preisen der Grauen mithalten kann/will, denn die meisten Konsumenten werden sich daran orientieren wieviel sie für die neue Uhr aufzahlen müssen.

    Gruß, René



    Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

    Friedrich Nietzsche

  • Das ist dabei zweifellos ein Vorteil. :gut:

    Gruß, René



    Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

    Friedrich Nietzsche

  • Ich bin sehr gespannt, wie das funktionieren wird.


    Guckt man bei Chrono24 auf die Preise, wird man bei IWC wohl enttäuscht sein in Bezug auf den Ankaufspreis. Ich gehe davon aus, dass IWC auch niedrigere Preise bietet, als der etablierte Zweitmarkthändler.
    Am Ende wird es davon abhängen, wieviele Kunden die unkomplizierte Lösung aus einer Hand bevorzugen und wie sich das dann wiederum auf die Angebote des Zweitmarktes auswirken wird.

  • Ich bin sehr gespannt, wie das funktionieren wird.


    Guckt man bei Chrono24 auf die Preise, wird man bei IWC wohl enttäuscht sein in Bezug auf den Ankaufspreis. Ich gehe davon aus, dass IWC auch niedrigere Preise bietet, als der etablierte Zweitmarkthändler.
    Am Ende wird es davon abhängen, wieviele Kunden die unkomplizierte Lösung aus einer Hand bevorzugen und wie sich das dann wiederum auf die Angebote des Zweitmarktes auswirken wird.

    Die Frage ist ja, wo kann und soll ich noch verkaufen?


    Beim Grauen; Nö! Das sind nicht nur unverschämte Ankaufspreise, sondern schon Beleidigungen.


    Also; warum sollte ich dann bei einem renommierten Hersteller meine Uhren nicht in Zahlung geben.


    Oder anders gefragt; gebt Ihr euren BMW, Mercedes, Audi......beim Händler ohne Herstellerrenommee an der Ecke ab, oder dann doch lieber direkt bei BMW, Mercedes oder Audi?

    Viele Grüße
    Andi


    Ein kluger Mann macht nicht alle Fehler selbst. Er gibt auch anderen eine Chance.
    Sir Winston Churchill

  • Die Frage ist ja, wo kann und soll ich noch verkaufen?
    Beim Grauen; Nö! Das sind nicht nur unverschämte Ankaufspreise, sondern schon Beleidigungen.


    Also; warum sollte ich dann bei einem renommierten Hersteller meine Uhren nicht in Zahlung geben.


    Genau das ist die spannende Frage. Es gibt ja durchaus sehr seriöse Händler im Zweitmarkt. Frage ist das Preisniveau, welches IWC bietet im Vergleich zu einem Händler wie B&S, Meertz und anderen.


    Bietet IWC einen Ankaufspreis knapp unter den unabhängigen Händlern oder liegt der Ankaufspreis 15-30% darunter? Wir werden es erfahren.


    Und für welchen Preis vermarket IWC diese Uhren dann weiter? Über den heutigen Zweitmarktpreisen weil „Certified by IWC“?

  • Die Frage ist ja, wo kann und soll ich noch verkaufen?
    Beim Grauen; Nö! Das sind nicht nur unverschämte Ankaufspreise, sondern schon Beleidigungen.


    Also; warum sollte ich dann bei einem renommierten Hersteller meine Uhren nicht in Zahlung geben.


    Oder anders gefragt; gebt Ihr euren BMW, Mercedes, Audi......beim Händler ohne Herstellerrenommee an der Ecke ab, oder dann doch lieber direkt bei BMW, Mercedes oder Audi?

    Wahrscheinlich werden die Ankaufpreise bei IWC noch unverschämter sein, aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren.
    Ich werde es ziemlich sicher so machen wie ich es immer halte ob bei Auto oder Uhren - ich verkaufe lieber selber.

  • Sehr interessant. Man darf nicht vergessen, dass die Marge die eine eigene markenboutique einfährt eine ganz andere ist als wenn IWC die Uhren an einen konzi gibt. Demnach wäre Luft für einen guten ankaufpreis. Dementsprechend die Zuzahlung ok. Ob es so kommt werden wir sehen. Würde aber Sinn machen.

  • Genau das ist die spannende Frage. Es gibt ja durchaus sehr seriöse Händler im Zweitmarkt. Frage ist das Preisniveau, welches IWC bietet im Vergleich zu einem Händler wie B&S, Meertz und anderen.


    Bietet IWC einen Ankaufspreis knapp unter den unabhängigen Händlern oder liegt der Ankaufspreis 15-30% darunter? Wir werden es erfahren.


    Und für welchen Preis vermarket IWC diese Uhren dann weiter? Über den heutigen Zweitmarktpreisen weil „Certified by IWC“?

    Letztendlich interessiert mich, wie beim Automobilhändler auch, was muss ich schlussendlich auf den Tisch legen?
    Auch da hat der Händler genug Spielraum, wodurch Er dann zweimal verdienen kann und einen zufriedenen Kunden hat, der gerne wieder kommt.

    Viele Grüße
    Andi


    Ein kluger Mann macht nicht alle Fehler selbst. Er gibt auch anderen eine Chance.
    Sir Winston Churchill

  • Ich denke, das Konzept könnte aufgehen - unter der Voraussetzung, dass die Ankaufpreise nur unwesentlich unter jenen des grauen Marktes liegen. Für die Markenbindung wär‘s aus IWC Sicht sicher ein cleverer Schachzug. Schauen wir mal...

    • Offizieller Beitrag

    Sehr interessant. Man darf nicht vergessen, dass die Marge die eine eigene markenboutique einfährt eine ganz andere ist als wenn IWC die Uhren an einen konzi gibt. Demnach wäre Luft für einen guten ankaufpreis. Dementsprechend die Zuzahlung ok. Ob es so kommt werden wir sehen. Würde aber Sinn machen.

    ... wenn man es breit ausrollt und entsprechende Marktanteile erreicht, könnte man es tatsächlich so machen - also durch höhere Ankaufspreise mehr Leute in die Boutique locken und das dann durch die höhere Marge wieder mehr als ausgleichen. Das würde dann auch die etablierten Grauhändler bei den Einkaufspreisen unter Druck setzen und dann ebenfalls zu höhere Preisen auf dem Gebrauchtmarkt führen. Und damit hätte man das Thema Werterhalt auch wieder besser eingefangen. Soweit die (schlüssige) Theorie.


    Ein Knackpunkt dürfte allerdings sein, ob die Gebrauchtkäufer einen solchen Preissprung mitgehen? Vermutlich nur, wenn man auch bei der Qualität mehr bietet - sowohl was die Abwicklung angeht als auch insbesondere die Qualität der Uhren (also z.B. nur inkl. IWC Revision, mit komplettem Zubehör, belastbarer Garantie etc.).


    Wempe arbeitet ja beispielsweise schon seit Jahren mit Grimmeissen zusammen und wickelt so Inzahlungnahmen ab. Da kann ich aber nicht erkennen, dass sich das irgendwie von den normalen Gebrauchthändlern unterscheidet (weder beim Ankaufspreis noch bei der Qualität der Gebrauchtangebote). Aber auch da gibt es vermutlich genügend Leute, die keine Ahnung vom Gebrauchtmarkt für Uhren haben und sich damit auch gar nicht belasten wollen. Da gibt es ja auch genug Fallen, die man sich als Amateur nicht wirklich antun muss.


    Bin mal gespannt, ob Watchfinder auch auf den Kontinent kommt oder ob Richemont hier einen weiteren Händler kauft...


    Gruß,
    Christian

  • Der Ankaufspreis wird wohl genau auf dem Niveau von watchfinder liegen. Ich denke nicht dass das Boutique-Personal mit dem Ankauf und der Bewertung belastet werden, sondern dass die Uhr in der Boutique bleibt und ein Mitarbeiter von Watchfinder sich das Teil in der Boutique dann anschaut, alternativ au digitalem Weg.


    Iwc kauft die Uhr dann zum Second-Hand-Händler-EK an und schiebt sie 1:1 an Watchfinder weiter.



    Solch eine Strategie macht m.M.n. am meisten Sinn mit Hinblick auf die Acquisition von Watchfinder durch Richemmont.

    • Offizieller Beitrag

    Das ist ja aber nur der erste Schritt in diesen Markt und nicht der Endzustand. Durch den Watchfinder-Kauf lernt man bei Richemont ein wenig über den Gebrauchtmarkt (davon haben die ja keine Ahnung) und hat gleichzeitig auch längerfristig einen Kanal, um Uhren los zu werden, die man nicht selbst vermarkten will - also z.B. Fremdmarken und unspannende Modelle.


    Perspektivisch geht es aber dahin, dass insbesondere spannende (Neo) Vintage-Uhren auch wieder über die eigenen Boutiquen vermarket werden - z.B. Vintage-Ingenieure, Jubiläums-Portugieser, ein alter Da Vinci EK etc. Das sorgt für ein spannenderes Angebot in den Boutiquen und stärkt die Marke, da man so einen direkten Bezug zu legendären Modellen der Vergangenheit herstellt. Und man kann die Marktpreise beeinflussen. Um den letzten Punkt zu erreichen, kann es Sinn machen, eben doch oberhalb eines "normalen" Gebraucht-EK in den Markt zu gehen, denn dann geht es ja nicht um die normale Gebrauchthändler-Marge als Geschäftsmodell.


    Das klang doch auch bei AP an, dass die davon träumen, nicht nur alle neuen Uhren direkt selbst zu verkaufen (da sind sie ja bereits nicht so weit weg von), sondern auch alle Gebrauchten. Das wird bei Marken wie IWC, JLC oder Panerai durch die höheren Stückzahlen und die breitere Distribution sicherlich schwieriger. Aber wenn man sich da auf die "guten" Sachen konzentriert (z.B. Komplikationen, Inhouse-Kaliber > 10k), könnte das zumindest in bestimmten Segmenten gelingen. Eine Mark XY wir man immer privat, über C24 oder irgendeinen Kleinhändler loswerden, bei Uhren um 15k oder 30k wird die Luft aber heute schon dünner.


    Gruß,
    Christian

  • Wenn sie sich als eine Art " Werksgrauhändler ", einfach ausgedrückt, sehen dann könnte das was werden. Und damit meine ich vergleichbare Preise zum Grauen. Denn das " alles unkompliziert aus einer Hand " Argument ist absolut nicht zu unterschätzen.
    Ich bin gespannt.
    Das könnte durchaus ein Modell für die Zukunft sein.

    Unter den Blinden ist der Einäugige Pirat!


    Da sprach der alte Häuptling der Indianer:
    Wild ist der Westen, schwer ist der Beruf


    Grüsse Jan aka " Der Niveaulounger "