"Wie kann man nur so viel Geld für eine Uhr (Breitling) ausgeben?"

  • "Wie kann man nur so viel Geld für eine Uhr (Breitling) ausgeben?"


    Diese Frage klingt wohl auch anderen Usern hier in der Lounge in den Ohren. Damit ist offensichtlich nicht der rein praktische Ablauf des Kaufs, sondern vielmehr der Sinn dahinter gemeint. Insbesondere ist diese Frage fast schon pathognomisch für das Geschlecht mit den zwei X-Chromosomen, doch auch andere Mitmenschen reagieren derweil mit Unverständnis für die Uhren-Leidenschaft. Ich möchte jetzt bitte nicht falsch und schon gar nicht als Chauvinist verstanden werden. Nachvollziehbar sind diese Reaktionen allemal, denn aus mehr als nur einer Perspektive ist die Investition von mehreren 1000-Euro in eine Uhr - sagen wir mal vorsichtig - wirklich nicht zwingend notwendig. Doch warum tut man(n) es dann, obwohl weit weniger dafür als dagegen spricht?


    Damit herzlich Willkommen zu meinem kleinen Vorstellungsthread, der - nachdem ich schon einige Monate hier im Forum angemeldet bin - längst überfällig ist!


    Meine "Uhren-Karriere" bis Ende 2017 ist schnell erzählt. Grundschule, Flik Flak. Bis ca. zur 10. Klasse eine G-Shock (irgendwas). Als die Batterie ihren Geist aufgab und ich sie nicht erneuern ließ, war erstmal Ebbe am Handgelenk. Ende 2012 wünschte ich mir dann zum 1. Staatsexamen eine neue Uhr, es wurde ein Citizen Eco-Drive Chronograph.


    Irgendwann im Jahr 2014 saß ich mit einigen Kommilitonen in unserer Stammkneipe. Das Thema "Uhren" kam auf und es entstand eine typische Kneipen-Debatte. Das heißt: Viel Bier, wenig fundierte Kenntnisse und natürlich weiß es jeder besser. Ein Argument blieb mir aber auch am nächsten Tag im Gedächtnis: "Als Mann trägt man den Ehering und eine Uhr. Mehr Schmuck trägt man doch nicht, da kann die Uhr auch etwas teurer sein!". Klar, ein ziemlich plakatives Argument, das die Goldkettchen-Träger und Armband-Liebhaber so auf keinen Fall unterschreiben würden, aber trotz oder gerade wegen meinem Restrausch machte es irgendwie Sinn für mich.


    "Nach dem Studium kaufe ich mir eine richtig wertige und schöne Uhr für besondere Anlässe", so jedenfalls der Plan. Das Studium war lang und das Geld als Berufsanfänger immer noch nicht übermäßig vorhanden, so dass erstmal andere Investitionen auf der Agenda standen.


    Doch Ende letzten Jahres war es dann soweit, eine mechanische Uhr sollte her. Ich ging zu einem Juwelier, der aufgrund eines Jubiläums 20% Rabatt auf das gesamte Sortiment. Ja ich bin auf diese Werbung voll angesprungen und hob mein mir zur Verfügung stehendes Limit im Verlauf des Verkaufsgespräches mehrfach nach oben an - "Gibt ja 20 % auf alles :)"!


    Ursprünglich wollte ich eine Tissot, doch der Verkäufer erzählte etwas von teuren Revisionen, die sich bei so einer verhältnismäßig günstigen Uhr nicht rentieren würden. Von Revisionen hatte ich nie zuvor etwas gehört, aber er wird schon Recht haben. Also fiel mein Blick auf eine Longines, doch auch hier hatte der Verkäufer wieder einen Einwand. Der Schritt von Longines zu einer anderen Marke wäre nicht so groß, er wolle mir da mal ein Exemplar zeigen.


    Kleiner Einschub: Rückblickend muss ich meine Bewunderung für diesen Menschen zum Ausdruck bringen, denn sein verkäuferisches Geschick meine naive und uninformierte Kaufabsicht "auszunutzen" war schon bemerkenswert.


    Er zeigte mir eine Breitling Colt Automatik 44 mm. Eine Breitling!? Als Hobbypilot kannte ich die Marke natürlich, ist sie ja eng mit der Fliegerei verbunden und schon oft habe ich mir meine Nase am Schaufenster eines Juweliers platt gedrückt, um mir die tollen Aufsteller mit den aeronautischen Themen anzusehen. Die Uhren gefielen mir darüber hinaus ebenfalls aufgrund ihres eigenen und maskulinen Charakters. Man kann sagen, der Verkäufer traf mit seiner Uhren-Wahl meine aerogene Zone :). Aber preislich doch etwas über meinem gesetzten Limit...


    Ich legte die Uhr an und was dann passierte klingt aus dem Mund meiner Frau zwar ganz anders, als es sich in meiner Erinnerung abspielte, aber um mich kurz zu fassen: Ich kaufte die Uhr in dem Glauben einen Schnapper gemacht zu haben, der Verkäufer verabschiedete mich mit der inneren Zufriedenheit, dass diese Rabattnummer mal wieder einen Trottel zu einem Kauf oberhalb des gesetzten Limits verführt hat und meine Frau ertrug das Schauspiel mit dem Wissen, dass sie früher oder später diesen Kauf ausnutzen könnte, um einen ihrer Willen durchzusetzen. Alle waren glücklich!


    Irgendwann folgte dann eine schicke Holzuhrenbox als Geschenk mit Platz für insgesamt sechs Uhren. Ich besaß mit der Breitling und der Citizen zwei Uhren. Also passten noch vier Uhren in die Box … ich denke viele wissen nun was in den folgenden Monaten passierte, sicherlich bin ich nicht der einzige hier, der dann einem gewissen Kaufrausch verfallen ist. Jedenfalls brauche ich nun eine zweite Uhrenbox :D.


    Die ursprüngliche Frage nach dem Sinn des Kaufs einer solch "teuren" Uhr kann natürlich auch diese kleine Geschichte nicht adäquat beantworten, soll sie auch gar nicht. Denn am Ende bewahrheitet sich folgende Weisheit: Gut ist was gefällt und niemandem schadet!


    In diesem Sinne wünsche ich ein frohes neues Jahr 2019 und auf einige nette Diskussionen insbesondere hier im Breitling-Bereich!

  • Herzlich Willkommen, Namenlos! :wink:


    Eine nette Diskussionen im Breitling- Bereich.... Du Spaßvogel. ;)
    Aufgrund der von Dir ins Spiel gebrachten Chromosomen: Breitling stellt leider nur noch Uhren für hübsche kleine Asiatinnen her. Und fliegen können die auch nicht. :bgdev:
    Das kann man übrigens hier nachlesen:


    Wo geht die Reise bei Breitling hin, nach Besitzerwechsel


    Viel Spaß dabei, sind nur 108 Seiten. :lol:


    Gruß, Fabian.

  • "Wie kann man nur so viel Geld für eine Uhr (Breitling) ausgeben?"






    Meine Rede. :bgdev: Trotzdem willkommen. ;)

    Gruß, René



    Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

    Friedrich Nietzsche

  • Eine Vorstellung ohne den Namen zu nennen ist nicht wirklich eine Vorstellung, richtig :)?


    Mein Name ist Philipp, bin Mitte 30 und komme aus dem schönen Ruhrgebiet.


    Vorab schonmal eine Gesamtübersicht des Inhalts der Box, Detailfotos folgen dann gerne später wenn meine Handykamera nicht aufgrund der schlechten Lichtverhältnisse überfordert ist:


    Viele Uhren sind Daily Rocker, also offensichtlich nichts übermäßig Exklusives. Gefallen tun sie mir dennoch und ich kann sie sorgenfrei tragen.


    Der Navitimer war schon immer einer meiner Favoriten und ich wollte natürlich ungedingt einen mit Schwingen.

  • Vielen Dank auf jeden Fall für Eure nette Begrüßung!


    Den "Wo geht die Reise bei Breitling hin, nach Besitzerwechsel"-Thread lese ich schon seit einigen Monaten mit (in meinem Eingangspost sprach ich vom Kauf der Colt im letzten Jahr, gemeint war natürlich 2017. Wie üblich hat die Umstellung auf 2019 noch nicht ganz funktioniert).


    Meine Meinung zu dem Thema poste ich vllt. mal bei Gelegenheit in dem betreffenden Thread.


    Die kleine "Sammlung" ist noch ausbaufähig, aber im Moment bin ich zumindest zufrieden - nein falsch das ist ehrlich gesagt gelogen. Ich habe schnell gemerkt, dass man bei diesem Hobby nie wirklich zufrieden ist und nach jedem Uhrenkauf auf die nächste Anschaffung schielt :D. Aber gut Ding will Weile haben.