Der Sportwagen am Handgelenk - Porsche Design Flat Six Automatik Chronograph (P6360.42.44.0276)

  • Heute stelle ich euch einen meiner Neuzugänge der letzten Wochen vor. Eine eher ungewöhnliche, aber auch sehr faszinierende Uhr. Mir ist bewusst, dass Porsche Design keine unumstrittene Marke für die Uhrenfans ist. Für mich ist sie positiv besetzt und steht für außergewöhnliches Design und eine exzellente Qualität. Aber der Reihe nach.


    Marken- und Firmengeschichte:
    Das Unternehmen wurde von Ferdinand Alexander Porsche 1972 gegründet und gehört seit 2003 zur Porsche Design Group und ist damit eine 100%ige Tochtergesellschaft der Porsche AG in Stuttgart. Porsche Design entwirft und entwickelt primär auf männliche Kunden ausgerichtete Produkte wie Uhren, Brillen und Schreibgeräte im oberen Preissegment. Seit 1978 wurden die Porsche Design Uhren von IWC gefertigt. 1995 übernahm Porsche Design den Schweizer Uhrenhersteller Eterna und produziert dort seine Uhren selbst.


    Flat Six Modellreihe:
    Die Gestaltung der automatischen Chronographen greift die Instrumententafel eines Porsche Sportwagens auf. Die Gehäuseform erinnert an den Kolben eines Sportwagenmotors. Der 6360 Flat Six Automatic Chronograph wird zuverlässig von einem ETA 7750 mit automatischem Aufzug angetrieben. Alle Modelle der Flat Six 6360 sind mit einem speziellen Porsche Design-Rotor ausgestattet. Zur Achse hin ist der Rotor aus leichtem Titan gebaut. Der äußerste Ring des Rotors besteht aus Schwermetall. Die Konzentration des Gewichts am Rande des Rotors optimiert die Energiegewinnung. Wenig Bewegung erzeugt viel Schwung für den automatischen Aufzug. Der Rotor ist einer Porsche-Sportwagenfelge nachempfunden.



    Technische Details:
    - Werk: Überarbeitetes Automatik ETA 7750 (verziert mit gebläuten Schrauben)
    - 27 Rubine, Rückersystem ETACHRON und Rückerkorrektur, Glucydur-Unruh
    - Incabloc-Stoßsicherung, Nivaflex-Zugfeder
    - Energieoptimierter, skelettierter Rotor
    - 28.800 Halbschwingungen/Stunde
    - Gangreserve: 48 Stunden
    - Datum
    - Chronograph 12h
    - Keramiklünette
    - Beidseitig entspiegeltes Saphirglas
    - Gehäuse: Edelstahl perlgestrahlt mit verschraubtem Sichtboden (Saphirglas)
    - Armband aus Edelstahl mit Doppelfaltschließe
    - 10 bar wasserdicht
    - Zeiger und Indexe mit Superluminova
    - Lünettendurchmesser 42 mm
    - Gehäusedicke 15 mm
    - Gewicht: 214 g


    Auf offiziellen Produktfotos wirkt die Uhr zwar auch sehr edel und interessant, aber auch ein wenig eigenwillig, um nicht zu sagen merkwürdig. Da die Uhr nicht mehr produziert wird, gibt es keine Möglichkeit, sich diese vor dem Kauf beim Konzessionär anzusehen. Deshalb habe ich eine Weile gezögert, bis ich mir diesen Traum erfüllt und dafür ein entsprechendes Online Angebot genutzt habe.


    Voller Ungeduld sah ich dem Erhalt dieser außergewöhnlichen Uhr entgegen und hoffte nicht enttäuscht zu werden. Und ihr ahnt es schon, das ist auch nicht passiert! Ganz im Gegenteil, die Uhr ist wirklich in jeder Beziehung faszinierend! Ich habe nun wirklich eine sehr umfangreiche Sammlung und kenne viele Uhren im wirklich hochpreisigen Segment. Und dort braucht sich die Porsche Design P6360 definitiv nicht zu verstecken. Sie gehört zu den edelsten und bestverarbeitetsten Uhren die ich je in den Händen gehalten habe. Ich möchte das nicht unnötig ausschmücken, ich denke, die Bilder sprechen da für sich selbst.


    Die Porsche Schrift gefällt mir grundsätzlich sehr gut, dass sie auch für die Wochentags- und Datumsscheiben genutzt wird, finde ich nurkonsequent:



    Das flache Saphirgals ist doppelseitig entspiegelt und erstreckt sich bis an den Rand der schwarzen Keramiklünette bzw. überdeckt diese fast vollständig. Das Zifferblatt liegt relativ tief unterhalb einer sehr breiten Rehaut mit einer sehr detaillierten Skalierung. Die Ziffern sind appliziert, die markanten Totalisatoren aufgesetzt:



    Ein außergewöhnliches Designmerkmal stellen die komplett ins Gehäuse integrierten Chronodrücker dar. Auch die verschraubte Krone verschwindet fast vollständig in der Uhr. Dadurch wirkt die P6360 trotz imposantem Zifferblatts ausgesprochen filigran und qualifiziert sich durch das Fehlen herausstehender Bedienelemente als hemdenschonende sportlich-elegante Businessuhr:



    Weite Teile des Gehäuses und des Armbandes sind perlgestrahlt, was einen unvergleichlich kühlen und technischen Look beschert. Der Mittelsteg
    des Armbandes ist wiederum poliert, ebenso die Krone und die Flanken der Uhr:




    Obwohl die P6360 wirkt, als hätte sie integrierte Bandanstöße, gab es sie auch wahlweise mit einem Kautschukarmband. Mir persönlich gefällt das Edelstahlarmband jedoch besser. Irgendwie wirkt die Uhr sehr futuristisch und man könnte sie sich durchaus am Handgelenk eines Protagonisten in einem Science Fiction Film vorstellen.



    Das Edelstahlband wirkt weniger wie ein Armband, sondern eher wie ein Armreif. Es umschmiegt auf so angenehme Art und Weise das Handgelenk, dass der Tragekomfort einfach unbeschreiblich komfortabel ist.




    Hier im Profil schaut die Uhr optisch ziemlich hoch gebaut aus. Am Arm wirkt sie für einen 7750er Chrono aber relativ flach, u.a. auch weil der ausladende Boden beim Tragen unsichtbar ist. Die Bandglieder sind verschraubt, eine Feineinstellung ist leider nicht vorhanden, aber in meinem Falle glücklicherweise auch nicht nötig, denn die Uhr passt wie angegossen.





    Eine weitere Besonderheit stellt der Sichtboden dar. Das Saphirglas des Bodens ist nämlich komplett verspiegelt und auch noch geschwärzt, sodass sich das wirklich aufwendig veredelte Werk nicht auf den ersten Blick in seiner vollen Pracht offenbart:



    Erst mit Hilfe einer gerichteten Lichtquelle werden das Werk und der sportlich gestaltete Rotor in absoluter Klarheit sichtbar:




    Der einer Sportwagenfelge nachempfundene Rotor ist auch aus technischer Sicht ein kleiner Leckerbissen. Er besteht aus leichtem Titan, verfügt jedoch über einen äußeren Ring aus Schwermetall, was die Energiegewinnung spürbar optimiert. Selbst geringste Bewegungen setzen diesen in Gang und Aufzugsenergie frei. Normalerweise warte ich bis eine Uhr stehengeblieben ist und stelle als Uhrzeit die harmonische 10.10 Uhr Konstellation ein, bevor ich eine Uhr für eine Vorstellung fotografiere. Zudem kann ich dann mit ISO 100 und langen
    Belichtungszeiten arbeiten, da der Sekundenzeiger still steht. Doch das war im Falle der P6360 leider unmöglich, da diese bei geringsten Bewegungen sofort wieder anlief. So entstanden die Bilder mit relativ hohen ISO Einstellungen, da ich kurze Belichtungszeiten verwenden musste.


    Am ETA 7750 wurden diverse Optimierungen vorgenommen. Es verfügt in dieser Version über 27 Rubine, Etachron Rückersystem und Rückerkorrektur, Glucydur-Unruh, Incabloc-Stoßsicherung und eine Nivaflex-Zugfeder.



    Nur die vier Ziffern und die Hauptzeiger sind mit Leuchtmasse belegt. Diese ist von durchschnittlicher Qualität, weder schlecht noch herausragend:



    Die P6360 schont die Hemdsärmel, es gibt keine herausstehenden Bedienelemente und zudem fällt sie seitens ihrer Abmessungen für einen 7750er Chrono recht moderat aus.



    Ich hoffe ihr hattet ein wenig Freude an der Vorstellung einer Uhr, die sich ein klein wenig vom üblichen Einerlei abhebt.


    Viele Grüße
    T-Freak

  • Komische Uhr...zuerst dachte ich, was für ein Unfall erwartet nicht jetzt wieder?!
    Aber siehe da...die hat echt was :gut::gut: Das 2,4,8,10 Prinzip des Blattes ist viel schöner als so manche mit ' angeschnittenen ' Ziffern.

    Unter den Blinden ist der Einäugige Pirat!


    Da sprach der alte Häuptling der Indianer:
    Wild ist der Westen, schwer ist der Beruf


    Grüsse Jan aka " Der Niveaulounger "


    • Offizieller Beitrag

    Hallo,
    meinen Glückwunsch zur Porsche Design. :blume:


    Eine Uhr, die man nicht immer und überall sieht. :gut:
    Was ich sehr gut finde ist, die Krone und die Drücker für den Chrono sind super gut ins Gehäuse eingelassen.
    Dazu, und das wird Uhrmacher bestätigen, eine Uhr bis 100m wasserdicht zu machen mit eckigen Drückern ist verdammt schwer.


    Viel Tragezeit wünsche ich.