Zenith Le Locle, Manufakturbesuch, Teil1

  • Einige Mitglieder hier in der Watchlounge hatten es ja bereits im Vorfeld mitbekommen, dass ich letztens die Gelegenheit hatte, die Zenith Manufaktur in Le Locle zu besuchen. Bedingt durch die etwas umfangreicheren Renovierungsarbeiten bei mir @home komme ich jedoch erst jetzt dazu ein paar Zeilen und vor Allem Bilder mit Euch zu teilen.



    Am Düsseldorfer Airport traten ein weiteres Mitglied der Watchlounge und ich unsere Reise bei schönem Herbstwetter an.
    Von Düsseldorf aus ging es nach Genf, wo wir bereits erwartet wurden. Auf den nachfolgenden Bildern kann man sehen, wie die Stadt Genf ihre Gäste am Flughafen in Empfang nimmt.



    Innerhalb kürzester Zeit trudelten dann noch weitere Teilnehmer ein, sodass wir schließlich eine kleine Gruppe von Zenith-Freunden aus Belgien, England, Österreich und Deutschland waren.
    Der Transfer zum Hotel in La Chaux-de-Fonds (https://de.wikipedia.org/wiki/La_Chaux-de-Fonds) dauerte zwar länger als ich es vorher geschätzt hatte, aber im Gespräch mit den anderen Zenith-Aficionados verging diese Zeit wie im Flug. Zudem hatte man von Seiten Zenith auch entsprechende Vorkehrungen getroffen um uns die unvermeidliche Transferzeit so angenehm wie möglich zu gestalten.



    Im Hotel angekommen, trafen wir dann einige Mitarbeiter von Zenith zum gemeinsamen Austausch beim Abendessen. Gut gesättigt ließen wir dann den Abend ausklingen, um am nächsten Morgen, nach einem ausgiebigen Frühstück, die letzten wenigen Kilometer durch die winterliche schweizer Alpenlandschaft, zur Manufakturin Le Locle (https://de.wikipedia.org/wiki/Le_Locle) zurück zu legen.



    Gleich geht's weiter mit Teil 2.

  • Dort angekommen, wurden wir bereits von Romain Mazzilli (Watchmaker Trainer) und zwei weiteren Uhrmachern aus Mexico und Brasilien erwartet. Die Uhrmacher befanden sich gerade zu einer Fortbildung bei Zenith.



    Nach einer kurzen Präsentation des Unternehmens und einem historischen Rückblick durch Romain ging es auf eine einzigartige Besichtigungstour,in deren Verlauf wir das gesamte Unternehmen, mit Ausnahme der Administration kennenlernten. Auf dem Weg zur ersten Station der Führung, erklärte Romain uns einige der Wandbilder, die das derzeitige Portfolio der Manufakturwerke zeigten.



    Danach ging es in den Entwicklungs- und Konstruktionsbereich, in dem wir aus nachvollziehbaren Gründen keine Fotos machen durften.
    Anschließend tauchten wir vollends in die Geschichte ein. Es ging „auf den Sagenumwobenen Dachboden“, den es wirklich gibt, ebenso wie die dazugehörige Geschichte.



    Als Zenith in den 70er Jahres des vergangenen Jahrhunderts zu der amerikanischen Holdinggesellschaft Mondia-Zenith-Movado gehörte, sollten auf Anweisung der Amerikaner die Produktionsmaschinen und noch viel schlimmer,die Produktionswerkzeuge für mechanische Uhren vernichtet werden.
    Charles Vermot, ein Uhrmacher der Manufaktur, hat es aber nicht übers Herz gebracht, die Werkzeuge für das El Primero Kaliber wegzuschmeißen und widersetzte sich der Anweisung. Gegen den Willen der Amerikaner hat er Kartons mit Gehäusen und Rohwerken, große Mengen von fertigen Uhren und die sorgfältig etikettierten Werkzeuge auf diesem Dachboden in Sicherheit gebracht,den wir uns jetzt ansehen durften.
    Später ging es in das neugeschaffene Museum der Manufaktur,das auch seit Kurzem der Öffentlichkeit zugängig ist, wenn man eine Besichtigungstour durch Tourisme neuchâtelois bucht. (https://www.neuchateltourisme.…enith-le-locle.12486.html)


  • Plötzlich wurde unsere Tour unterbrochen und wir wurden gebeten wieder ins Empfangszimmer zu gehen, da uns dort eine Überraschung erwarten würde. Jean- Claude Biver war zufällig im Haus und wollte sich unbedingt die Zeit nehmen, unserer Gruppe ein wenig über seine Vision der Uhrmacherei und natürlich auch von Zenith zu erzählen. Wer ihn schon einmal live oder öffentlich erlebt hat, der kann sich lebhaft vorstellen, dass er dieses in seiner ganz eigenen und unvergleichlichen Art auch tat.
    Wie wir ja zu seinem 69. Geburtstag am 20.09.2018 erfahren haben, zieht sich JCB als Uhrenchef der LVMH-Gruppe aus dem operativen Tagesgeschäft zurück. Insofern kann es durchaus sein, dass sein Besuch am 30. Oktober beiZenith, der letzte in seiner Position als Uhrenchef war, denn ab 1. Novemberhat diesen Posten ja Stéphane Bianchi übernommen.
    Für mich war es auf jedem Fall ein sehr emotionales und erinnerungswürdiges Aufeinandertreffen!



    Nachfolgend setzten wir unsere Tour im Fertigungsbereich fort.



    Das ist der Zenith Gyrotourbillon, den uns Romain hier präsentierte.



    Zum Abschluss der Tour gab es noch ein kleines, 3 Gängiges-„in-house lunch“ welches wir gemeinsam mit Julien Tornare (CEO von Zenith) einnahmen. Er war gerade von einer Japan Reise zurückgekehrt und genoss den gemeinsamen Imbiss sehr. Seiner Aussage nach stellt Japan momentan einen der wichtigsten Märkte für Zenith dar. Er berichtete uns weitere Details und Anekdoten zu seiner Japan-Tour.
    Um was geht es hier eigentlich nochmal?... Ach ja, Uhren. Nach dem Mittagessen hatten wir natürlich noch ein wenig Zeit, die Uhren die wir Vormittags in der Fertigung gesehen hatten, ausgiebig zu begutachten und anzulegen.
    Hier ein paar Aufnahmen der Uhren, die mir persönlich am Besten gefallen haben.


    PILOTCronometro Tipo CP-2 Flyback



    Defy ElPrimero 21



    Defy Zero G



    Ich hoffe Ihr hattet beim Lesen genauso viel Spaß wie ich beim Schreiben.

  • Am Düsseldorfer Airport traten ein weiteres Mitglied der Watchlounge und ich unsere Reise bei schönem Herbstwetter an.


    Ja Thomas, das war schon ein besonderes Erlebnis, das wir dabei Zenith hatten und danke für den Post hier in der Lounge, der mir diesen Besuchwieder positiv in Erinnerung brachte. :gut: