Vorstellung: Hamilton Khaki Aviation X-Wind Automatik Chronograph Limited Edition (H77726151)

  • Heute stelle ich euch mal wieder eine mechanische Uhr aus Schweizer Fertigung vor, die Spezialausführung der Hamilton Khaki Aviation X-Wind Automatik Chronograph in limitierter Auflage (1.999 Exemplare).



    Marken- und Firmengeschichte
    Die Hamilton Watch Company war ursprünglich (1893 gegründet) ein US-amerikanischer Uhrenfabrikant. 1941 entwickelte die Firma den Marinechronometer Modell 21 und die Präzisions-Beobachtungsuhr Modell 22. Der Hersteller brachte 1957 die erste elektrisch angetriebene Armbanduhr, die „Electric“ auf den Markt. 1970 brachte die Firma die erste elektronische Quarzuhr mit digitaler LED-Anzeige auf den Markt – das Modell „Pulsar“. Heute gehört die Marke zur Schweizer Swatch Group und bedient gemeinsam mit Certina, Mido und Tissot das mittlere Preissegment des Uhrenkonzerns.


    Khaki Aviation X-Wind Modellreihe
    Die Khaki Aviation Modelle stehen für die Fliegeruhren in Hamiltons Portfolio. Die X-Wind Versionen verfügen über einen Driftwinkelrechner, sodass Piloten genau ablesen können, welchen Einfluss Seitenwinde auf ihre Flugstrecke haben werden.


    Technische Details:
    - Werk: Automatik H-21 (modifiziertes ETA 7750)
    - Gangreserve: 60 Stunden
    - beidseitig drehbare Lünette
    - Driftwinkelrechner
    - Datum & Wochentag
    - Chronograph 12h
    - Beidseitig entspiegeltes und bombiertes Saphirglas
    - Gehäuse: Edelstahl satiniert mit verschraubtem Sichtboden (Saphirglas)
    - Verschraubte Krone
    - Band: Edelstahl satiniert mit Faltschließe
    - 10 bar wasserdicht
    - Zeiger und Ziffern mit Leuchtmasse
    - Lünettendurchmesser: 46 mm
    - Dicke: 15,5 mm
    - Bandanstoß: 22 mm
    - Maß Horn zu Horn: 53,6 mm
    - Gewicht: 220 g (mit gekürztem Band)


    Über Sinn oder Unsinn der Berechnung von Seitenwinden für Piloten lasse ich mich hier nicht aus. Mir ist klar, dass das kein Mensch jemals nutzen wird, ebenso wie ich den Rechenschieber meiner Navitimer nicht nutze und wenn ich ehrlich bin, nutze ich noch nicht einmal die Stoppuhrfunktion aller meiner Chronos. Ich trage meine Uhren als einzige Schmuckstücke und lese die Zeit ab, das war es dann auch schon.


    Die Hamilton X-Wind kommt als Limited Version in einer etwas aufwendigeren Box als üblich daher:



    Während diese von außen wirklich hochwertig wirkt, passt die krümelige Innenverkleidung leider nicht zum noblen Anspruch.



    Ich hatte schon einmal vor vielen Jahren einen X-Wind Chrono, der jedoch bei mir nicht alt geworden ist und relativ schnell wieder gehen musste. Die Gründe dafür waren die Form der Zeiger und die praktisch nicht vorhandene Entspiegelung. Die Zeiger der Limited Edition gefallen mir um Welten besser und die Entspiegelung ist bei diesem Modell wirklich gut. Dadurch wirkt die Uhr je nach Betrachtungswinkel wie ohne Glas und das 3D Zifferblatt entfaltet eine enorme Tiefenwirkung. Obwohl die X-Wind mit ihren auffälligen Totalisatoren und zahlreichen Skalen auf der äußeren und inneren Lünette sehr technisch wirkt, handelt es sich um eine sowohl sportliche als auch elegante Uhr.



    Wie bei allen X-Wind Modellen üblich, wurde das Werk um 180° gedreht eingebaut, was der Position der beiden verschraubten Bedienelemente des Driftwinkelrechners geschuldet ist. Aus diesem Grund befinden sich Wochentag und Datum auf der 9 Uhr Position. Gleiches trifft auf die verschraubte Krone zu. Die Chrono-Drücker sind ebenfalls in ihrer üblichen Funktion vertauscht, d.h. der untere Drücker startet und stoppt während der obere Drücker für die Rückstellung des Chronos zuständig ist.



    Gehäuse und Armband sind komplett satiniert, die Armbandinnenglieder verfügen über eine umlaufende polierte Fase, was dem Band zusätzlich etwas Eleganz verleiht.



    Die außen liegende Lünette ist PVD beschichtet und kann in beide Richtungen gedreht werden. Er steht damit im Kontrast zum innenliegenden Drehring in Silber, was mir sehr gut gefällt.



    Wer ebenso wie ich bei einer Uhr auf eine gewisse gediegene Schwere Wert legt, wird bei diesem Modell auf keinen Fall enttäuscht. Ich habe das Armband um 4 Glieder kürzen müssen, dennoch liegt das Gewicht bei stattlichen 220 g.




    Eine Wohltat ist die Faltschließe. Endlich hat sich ein weiterer Schweizer Hersteller erbarmt und stattet die Faltschließe mit seitlichen Drückern aus. Das sieht nicht nur eleganter aus, sondern es schont auch die Fingernägel.




    Eine Augenweide ist der Boden. Im Gegensatz zu meinem damaligen Modell ist der Boden nicht poliert sondern satiniert, wodurch die geschwärzten Gravuren sehr viel besser zur Geltung kommen. Der halbierte Sichtboden ist auch eher ungewöhnlich, gibt jedoch den Blick auf die attraktiveren Bestandteile des modifizierten ETA 7750 frei. Sehr schön und aufwendig ist der Rotor gestaltet.



    Das 7750 wurde so modifiziert, dass es eine Gangreserve von 60 Stunden aufweist. Bis auf die Werkhaltebrücke und den Rotor gibt es keine Verzierungen am Werk. Dennoch empfinde ich Boden, Sichtfenster und Werk von Hamilton sehr attraktiv in Szene gesetzt.



    In Krone, Drücker und Lünette sind für eine bessere Griffigkeit bzw. passende Optik schwarze Gummielemente eingelassen.







    Insgesamt kann die Verarbeitungsqualität überzeugen und entspricht dem, was man in der Preisklasse bis 2.000 Euro erwarten kann. Die absolut vollendete Noblesse deutlich teurerer Luxusuhren erreicht sie jedoch nicht ganz, aber das kann man auch nicht unbedingt erwarten. Im Vergleich zu meinem damaligen X-Wind Modell hat sich die Verarbeitungsqualität jedoch deutlich verbessert. Dazu trägt u.a. die schon erwähnte bessere Entspiegelung und die angenehmere Schließe ebenso bei, wie die bei diesem Modell noch detaillierteren und liebevoller gemachten Details.




    Fazit:
    Wer zur Abwechslung auch mal eine etwas extravagante und ungewöhnliche Uhr abseits des Mainstreams tragen möchte, der wird bei diesem Modell definitiv fündig. Es mag Uhren geben, die besser ablesbar sind, aufgrund eines Standardlayouts vielleicht auch alltagstauglicher und praktischer zu handhaben sind und obendrein auch eine noch bessere Wasserdichtigkeit aufweisen. Hamilton hat hier jedoch eine detailverliebte Uhr geschaffen, die definitiv ein Hingucker ist und zudem zu nahezu jeder Garderobe passt, da sie sowohl sportlich als auch elegant ist.


    Das wars mal wieder von mir, ich wünsche euch eine angenehme Woche!


    Viele Grüße
    T-Freak

  • Ist das Kunststoff?

    Ich weiß, meistens schaut man sich nur die Bilder an. ;) Aber darauf bin ich in meiner Vorstellung bereits eingegangen:

    In Krone, Drücker und Lünette sind für eine bessere Griffigkeit bzw. passende Optik schwarze Gummielemente eingelassen.

    Hartgummi, um genau zu sein. Ich finde das absolut in Ordnung.

  • Noch ein Nachtrag zum modifizierten Automatikwerk:



    Diameter: 30 mm Jewels: 25 Reserve: 60 h Frequency: 28800 Shock System: Incabloc


    Zitat Trustet Watch aus 2013: [I]"Das Hamilton-Kaliber H-21 geht auf das ETA-Valjoux-Chronographenwerk 7750 zurück. Vom Federhaus bis zur Zugfeder wurde die gesamte Kinematik des Werks verfeinert, um die Gangreserve von 42 auf 60 Stunden zu erhöhen sowie optimale Zuverlässigkeit und Genauigkeit zu gewährleisten. Die umgekehrte Spiralfeder sorgt für hervorragende Stabilität und Präzision. Gleichzeitig bietet die neu konzipierte Automatikbrücke Möglichkeiten für spezielle Verzierungen, mit denen das Werk dem jeweiligen Modell angepasst werden kann."