Umfrage: selbstfahrende Autos nutzen? - sowie Stand der Technik

  • Das Thema Elektro und Autonom ist noch lange offen bis wir ne finale Lösung haben.
    In Deutschland war ja auch mal angedacht die Leitplanken nicht nur als Hilfsverzögerer zu benutzen.

    Ja, das läuft (so in etwa) auf der A9. Die Infrastruktur am Strassenrand soll helfen, zudem kommunizieren die Fahrzeuge auch untereinander mit 5-G Mobilfunk. Vermutlich ist das der Grund, warum unsere Regierung den Ausbau von 5-G auch entlang der Landstrassen fordert. Grosse Teile der Welt setzen auf WLAN, ist halt jetzt schon da und bewährt.


    Wenn im Amiland in den ersten Monaten kein katastrophaler Unfall passiert, der an der Maschine lag, dann ist das durch. Die Maschinen sind selbstlernend und können das Gelernte untereinander austauschen. Mit jedem Kilometer werden die jetzt besser. Es folgt die rasante Ausbreitung in USA und dann Angriff auf Europa. Derweil starten die Japaner in 2019. Wenn in 2019 kein Deutscher Hersteller am Start ist, dann wird es so wie mit Quelle, Grundig, Löwe, Metz. Am Ende macht das Geschäft - auch in Europa - wieder jemand aus dem Silicon Valley...


    Nach den veröffentlichen Ergebnissen in 2017 (San Francisco) wäre BMW weltweit die Nummer 3. Damals 2000 km vor Eingriff/Stopp. Das könnte schon klappen... VW hat ja auch mehr am Start als hier in den Massenmedien berichtet wird.

  • * Update April 2019:


    Volkswagen testet jetzt selbstfahrende E-Golfs in Hamburg. Leider auf einer "speziell dafür aufgerüsteten Strasse". Das entspricht dem deutschen Konzept wie es seit Jahren auf der A9 getestet wurde. Es ist genau wie bei unserem Maut-System: wenn es jemand gekauft hätte, dann hätte man sich an der teuren Infrastruktur eine goldene Nase verdient. Nur: warum sollte man, wenn andere Mautsystem das nicht brauchen?!? Das haut auch in die selbe Kerbe wie Wasserstofffahrzeuge. Schön teuer und kompliziert und Wasserstoff wird heute eh zu über 90% aus Erdgas gemacht. Da können dann wieder die üblichen Verdächtigen verdienen...


    https://www.heise.de/newsticke…s-in-Hamburg-4358842.html


    Derweil in USA:


    "BMW und Daimler schmieden eine Allianz für das autonome Fahren. Doch Pioniere aus den USA wie Waymo sind längst eine Stufe weiter."


    https://www.wiwo.de/my/unterne…-bFSGn17suWCTL66kaakc-ap2


    Der Selbstfahr-Taxi-Betrieb von Wamyo in USA läuft seit Dezember 2018. Bisher ohne Katastrophe, aber eben auch noch per Ausnahmegenehmigung mit Sicherheitsfahrer. Seit Februar 2019 können die Taxis auch auf Polizisten reagieren, die mit Gesten den Verkehr regeln. Ende März wurde die deutliche Ausweitung angekündigt. Man wolle jetzt ganz Phoenix abdecken.


    https://ngin-mobility.com/teas…acht-waymo-baut-test-aus/



    Und Europa?


    Wenn ich mir das deutsche Gekarpfe um die Zulassung von diesen elektrischen Minirollern anschaue, dann ahne ich, dass ich in diesem unseren Lande noch viele Jahre auf selbstfahrende E-Taxis verzichten werden muss. Renault will möglicherweise gleich die Waymo-Technik lizensieren. Waymo selbst will zumindest die Sensortechnik anderen Herstellern anbieten. Es könnte also zumindest in anderen Teilen Europas viel schneller gehen.


    Dieses Segment wird in absehbarer Zukunft der grösste Kuchen des Gewinnes am Automobil sein. Der Verkauf von Wägen an Einzelpersonen wird extrem einbrechen. In China hat das womöglich schon in 2018 begonnen (momentan hauptsächlich wegen Car-Sharing). Das trifft dann natürlich auch Tesla, oder Byton oder Sion oder E.GO. Aber doppelt und dreifach die klassischen Hersteller mit ihren Verbrennern.


    Es bleibt spannend.

  • Der Verkauf von Wägen an Einzelpersonen wird extrem einbrechen.

    ....meine Rede seit Jahren (auch im anderen Faden)


    Spannend wird nur wer von den Autobauern den längsten Atem hat.


    Gruß
    Martin

    Gruß

    Martin

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    Euch gehen die Entschuldigungen aus - uns die Zeit........

  • ... oder heissen die Überlebenden dann Uber, Lyft und Waymo (Alphabet/Google) und von Daimler, Tesla und Co. bleiben nur die Fertigungskapazitäten, wenn auch deutlich reduziert?


    Ich könnte mir gut vorstellen, dass es neben den Herstellern zukünftig Betreiber von Fahrzeugflotten geben wird. Dazwischen geschaltet wird es noch Finanzdienstleister geben.
    Als Betreiber eignen sich (bzw. positionieren sich bereits) Mehrmarken - Handelsketten, die flächendeckend und länderübergreifend agieren und die Wartung, den Service und sonstige DIenstleistungen erbringen um die Mobilitätgestellung zu gewährleisten.

  • ...Handelsketten...

    Ja.


    Handelsketten und Auto bzw. Transportdienstleistung. Das klingt in D so verrückt. Dabei sind im Amiland die Shopping-Malls schon fleissig dabei, kostenlose Ladesäulen auf die Parkplätze zu stellen. Und je langsamer die Laden desto besser! ;) Hotelketten tun es auch bereits. Das heisst im Tesla-Jargon "Destination Charger" - oder so ähnlich.


    Plötzlich sind also scheinbar völlig fremde Branchen dabei, sich ein STück vom Kuchen zu schnappen.

  • Tesla Autonomy Day


    Tesla wurde international eher auf Platz 10 oder Platz 12 gesehen, was Robo Taxis und das autonome Fahren angeht. Die Tage gab es nun eine Vortragsreihe der Chefentwickler von Tesla über den Stand der Dinge. Die Ergebnisse sind erschütternd und sehr ernüchternd für die Konkurrenz:


    * Seit einigen Wochen wird jeder Tesla mit einem selbstentwickelten und optimierten Rechner für autonomes Fahren ausgeliefert, dieser ersetzt den NVIDIA-Rechner und ist etwa 7 Mal schneller
    * Dieser ist steck-kompatibel mit dem alten und alle Fahrzeuge ab 2016 können damit ausgerüstet werden
    * Tesla wird autonomes Fahren "feature complete" als Level 4 in *diesem* Jahr bereit stellen (das Auto fährt sich also in allen Umgebungen selber und darf nur noch leichte Fehler machen, wenn die Wetterbedingungen krass daneben sind)
    * Tesla hat bereits in allen Autos die Möglichkeit die entscheidenden Kamerabilder für bestimmte Szenarien nach Hause zu funken. Diese werden dann zum weiteren Training der KI verwendet. So lernt bei Tesla die ganze Flotte hocheffizient gemeinsam und das ist meines Wissens ein Alleinstellungsmerkmal und vermutlich nicht mehr zu toppen
    * Die nötigen behördlichen Zulassungen werden im Laufe von 2020 erwartet - erst einmal in den "aufgeschlossenen" Ländern oder Regionen
    * Damit wird jeder Tesla ab 2016 ein potentielles Robo Taxi im Tesla-Network und der Besitzer kann es per App dort anmelden. Bis Ende 2020 will Tesla weltweit dann 1 Millionen Robo Taxis verfügbar haben.
    * Die Betriebskosten bei 50% Verleih (50% EIgennutzung) liegen dann bei ca. 0,18 USD pro Meile un damit krass unterhalb von Uber / Lyft (Taxis derzeit eher das Zehnfache). Die ABrechnung der Fahrten läuft über die Tesla-App und Tesla nimmt sich ca. 15% Gebühren
    * Das Leasing wird umgestellt: der Leasingnehmer darf das Auto bei Ende nicht mehr übernehmen. Diese Autos sollen von Tesla selbst als Robo-Taxis zur Verfügung und zwar in den Gebieten, wo es zu wenig Privatleute gibt, die da mitmachen.


    Dies fällt in die Kategorie "digitales Geschäftsmodell" und dort gilt: the winner takes it all. Also: der ganz grosse Kuchen fällt an den, der das als erster massentauglich (skalierbar) macht. Siehe google-Suchmaschine oder Facebook oder Amazon. Schon der zweit-grösste in einem solchen Markt ist weit, weit schwächer im Marktanteil und wegen der fixen Kosten dann oft noch krasser beim Gewinn.


    Waymo hat bereits reagiert und betont, dass ja schon die Massenfertigung der Waymo-Robo-Taxis aufgebaut wird und das die ersten Taxis seit Ende 2018 in Betrieb sind. Waymo war bis gestern mein Favorit und die fühlen sich ja noch im Rennen. Musk hingegen hält alle Technologien, die auf Lidar oder hochauflösende Geländekarten sowie GPS setzen für aussichtlos (Zitat: "They are doomed! Mark my words").


    Die Deutsche Idee war ja, die Strassen mit "Helferchen" zu berreichern, um den Autos damit zu helfen. DIe Teststrecke auf der A9 ist so und meines Wissen auch der VW-Test in Hamburg (ca. 3 km für > 10 Mio Kosten, wie man munkelt!). Daimler hat erst kürzlich das LKW-Platooning auf solchen Strecken abgebrochen, weil aussichtlos und nutzlos. Elon Musk hat dieses deutsche Over-Engineering nicht kommentiert, aber ich gehe davon aus er hält es genauso wenig für zukunftsweisend wie ich.


    Volkswagen jedenfalls äussert sich (nach den eigenen Erfahrungen) nun am 19.04.2019 folgendermassen: "Der Chef der Volkswagen-Sparte der leichten Nutzfahrzeuge, Thomas Sedran, hat vor zu optimistischen Prognosen zum autonomen Fahren gewarnt. Mindestens bis 2030 werde das Robotertaxi keine wesentlichen Veränderungen am bisherigen Geschäftsmodell der Automobilindustrie bewirken, sagte der Spartenchef dem "Manager Magazin"."


    Gute Nacht.


    Es lässt sich aber absolut nicht ausschliessen, dass eine weitere Firma noch ein Ass im Ärmel hat. GM galt bisher sowieso als Nr. 2 mit noch guten Chancen.


    Egal wer das Rennen macht: die Anzahl der verkaufbaren Autos an Einzelpersonen dürfte recht bald zusammen schrumpfen. Ich denke, dass ab -10% weltweitem PKW-Absatz der erste etablierte, westliche Konzern die Segel streichen wird.


    Elon Musk hat sich bei seinem Masterplan bei den Termin-Vorhersagen häufig als zu optimistisch erwiesen. Aber er hat seit 2008 jedes einzelne Etappenziel erreicht. Vielleicht wird es 2021, vielleicht 2022. Dann wäre das Rennen für einige Hersteller noch offen. Aber die meisten etablierten Massenhersteller werden das nicht mehr aufholen können. Nischen werden sicher bleiben, z.B. im Sportwagenbereich und Fun Cars wie Off-Road etc. Es wird jetzt spannend.