Vorstellung: Vostok Europe Lunokhod Blue Tritium Diver (6S30-6205213)

  • Nach der schwarzen Lunokhod mit PVD Beschichtung habe ich mir nun noch ein weiteres Modell in mattem Edelstahl zugelegt. Obwohl es sich um das gleiche Uhrenmodell handelt, wirkt es aufgrund der anderen Farbgebung von Gehäuse und Zifferblatt völlig anders. Ich bin so begeistert, dass ich auch diese Version vorstellen und euch an meiner Freude teilhaben lassen möchte.


    Marken- und Firmengeschichte
    Das junge Unternehmen wurde im Jahre 2003 gegründet und nahm sich zum Ziel, robuste und gleichzeitig gut designte Outdoor-Uhren zu entwickeln, die auch westlichen Ansprüchen genügen sollten. Bei den Uhrwerken setzt man auf bewährte mechanische und elektronische Kaliber aus russischer, japanischer und schweizer Produktion. Absolutes Highlight war eine zum 10jährigen Firmenjubiläum aufgelegte Sonderedition der Mryia 2 Serie mit Automatik Chronographen mit dem Seiko Werk NE88. Die Uhren sind nicht billig, bieten jedoch unter Berücksichtigung des Gebotenen ein recht gutes Preis-Leistungsverhältnis. Aufgrund ihrer Zuverlässigkeit und Robustheit, aber auch durch die einzigartigen Designs hat sich das Unternehmen mittlerweile gut auf dem Markt etabliert und kann auf eine treue Käuferschaft verweisen.


    Internet-Links
    Hersteller Homepage: Vostok Europe Watches Manufacture
    Deutscher General-Importeur: P. Maier GmbH Uhren Shop | maier-uhren.de


    LUNOKHOD Modellreihe
    Ein unbemanntes Mond-Mobil aus den 70er Jahren ist der Namensgeber dieser Uhrenserie, die kurioserweise keine Flieger- oder Weltraumuhren, sondern waschechte Taucheruhren sind. Alle Lunokhod Uhren verfügen über eine Wasserdichtigkeit von 300 m, ein automatisches Heliumauslassventil, kratz- und schlagfestes K1 Crystal von 3,5 mm Stärke und Zifferblattbeleuchtungen mittels Tritium Gas-Röhrchen. Angeboten wird die Serie wahlweise als Dreizeiger Automatik (Seiko SII NH35A), oder als Quarz Chronographen (Citizen 6S30 oder Seiko YM86).



    Technische Details:
    - Werk: Miyota 6S30
    - Chronograph (60 Minuten)
    - Datum (4 Uhr)
    - Verschraubte Krone und verschraubter Boden
    - Gehäuse: Edelstahl mattiert
    - Glas: Gehärtetes und entspiegeltes K1 Crystal
    - Drehbare Lünette
    - Band Silikon + Leder
    - 300 m wasserdicht mit Heliumventil
    - Indexe und Zeiger mit Tritiumröhrchen
    - Durchmesser 49 mm
    - Durchmesser mit Krone 53,3 mm
    - Maß von Horn zu Horn 56,4 mm
    - Dicke 17,5 mm
    - Armband wechselbar: ja
    - Bandanstoß 25 mm
    - Gewicht: 195 g


    Auch diese Lunokhod kommt outdoor-typisch in der sogenannten DryBox, die wie die Uhr selbst wie für die Ewigkeit gemacht scheint.



    Neben der Uhr selbst gehören zwei Armbänder (Kautschuk und Leder), eine Bedienungsanleitung und ein Werkzeug für den schnellen Armbandwechsel zum Lieferumfang. Die Uhr ist wahlweise auch mit einem schwarzen Silikonarmband erhältlich.



    Was fasziniert mich nun eigentlich so sehr an den Lunokhod Medellen? Da muss ich mich einfach nochmals wiederholen, es ist die überragende Haptik und die weit über den eigentlichen Kaufpreis hinausgehende Wertigkeit, die die Uhr vermittelt. Mir ist bewusst, dass es sicher viele Leute gibt, die sagen, nette Uhr aber soviel Geld gebe ich für eine Uhr mit Quarzwerk nicht aus. Ok, das muss ein jeder für sich selbst entscheiden. Ich habe jedenfalls auch schon einigen Quarzuhren im Preisbereich von 2.000 bis 3.000 Euro in meiner Sammlung und keinerlei Probleme damit.


    Mir gefällt die toolige Formgebung der Uhr. Die Lünette ist wie eine Zwölfkantmutter gestaltet und rastet ebenso solide und satt, wie sie ausschaut. Die blaue Bedruckung wirkt je nach Lichteinfall fast Schwarz oder auch Hellblau. Die Hörner der Uhr sind raffiniert gestaltet und wirken ungemein robust und aufgrund der sichtbaren Bandschrauben auch wunderbar technisch. Die Chronodrücker sehen einem Maschinenbolzen nicht unähnlich und sind schön groß und überaus stabil. Gleiches gilt für die verschraubte Krone im Stil einer Sechkantschraube. Durch das seidenmatte Edelstahlfinish und die in Metallicblau gehaltenen Akzente an den Bandverschraubungen, den Chronodrückern und dem Heliumauslassventil wirkt die Uhr bei aller Tooligkeit gleichzeitig edel und verfügt über ein Höchstmaß an technischer Ästhetik. Letzteres setzt sich beim Zifferblatt fort. Dieses ist auf mehrere Ebenen verteilt, man spricht hier von einem 3D Zifferblatt. Besonders gefällt mir die martialische Formgebung des Stunden- und Minutenzeigers, die an ein Schwert bzw. einen Dolch erinnern. Diese verfügen über eine weißgraue Pulverbeschichtung und sind dadurch frei von Reflexionen und heben sich stets gut sichtbar vom Zifferblatthintergrund ab. Zudem sind die beiden Zeiger mit je einem Tritium-Röhrchen versehen und damit auch nachts wunderbar erkennbar.


    Ebenfalls faszinierend ist der optische Kontrast zwischen den massiven und martialischen Uhrzeigern und den extrem filigran wirkenden Zeigerchen der kleinen Chrono-Totalisatoren. Neben den Hauptzeigern sind auch die Indexe mit dauerleuchtenden Litiumstäben (mb-microtec/Schweiz) versehen, die aufrecht stehend in separaten Reflektoren eingelassen sind und damit bei frontaler Betrachtung für eine breitere Ausleuchtung sorgen.


    Die Entspiegelung des 3,5 mm starken kratz- und schlagfesten K1 Crystals erreicht nicht ganz das Niveau einer Breitling oder Fortis, bei denen man das Gefühl hat, es wäre überhaupt kein Glas auf der Uhr verbaut. Dennoch empfinde ich diese auch bei der Lunokhod als sehr wirksam und überdurchschnittlich.


    Das blaue SIlikonarmband war ein Versehen bei der Lieferung. Ich hatte die Uhr eigentlich mit einem schwarzen SIlikonband bestellt, welches mir nun kostenlos nachgeliefert wird, ohne dass ich das blaue Band zurücksenden muss. Das nenne ich auch mal eine kundenfreundliche Lösung! Aber ich hatte ja schon erwähnt, dass ich mit dem Vostok-Europe Shop P. Maier sehr zufrieden bin.





    Obwohl das blaue Silikonband nicht das Armband meiner Wahl war, empfinde ich es als erfrischende Farbkombi, die mit Sicherheit ihre Freunde finden wird. Mit dem schwarzen Lederarmband mit den blauen Steppnähten wirkt die Uhr in meinen Augen etwas edler und dieses ist auch gerade im Sommer nicht ganz so schwitzig wie SIlikon.




    Der Boden ist mit sieben einzelnen Schrauben mit dem Gehäuse verbunden und die Gravur zeigt das Mond-Mobil, welches der Namensgeber der Lunokhod Modellreihe ist.





    Hier schön zu erkennen, die Gravur der Seriennummer und das Heliumauslassventil.






    Wie bereits erwähnt, sorgen die Reflektoren für eine breitere Lichtstreuung. Während normale Leuchtmasse nur für begrenzte Zeit nachleuchtet, steht die Tritiumbeleuchtung nachts unverändert und dauerhaft zur Verfügung. Im Gegensatz zur kürzlich vorgestellten schwarzen PVD Version leuchten die Tritiumstäbe hier blau statt grün.



    Aufgrund der Formgebung der Hörner wirkt die Uhr auch an schlankeren Handgelenken vom 18 cm Durchmesser noch recht harmonisch. Ein Monster von Uhr ist es natürlich dennoch!




    Fazit:
    Vostok Europe und insbesondere die Lunokhod Modellreihe haben es mir wirklich angetan und ich bin ziemlich sicher, dass ich mir irgendwann auch noch eine Automatikversion holen werde. Hier wird sicher nicht der Mainstream-Kunde angesprochen, aber wer auf massives und tolles Design und perfekte Verarbeitung steht, der wird hier par excellence bedient.


    Viele Grüße
    T-Freak